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SATA Express-Schnittstelle auf erstem Mainboard entdeckt (Update)

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SATA Express-Schnittstelle auf erstem Mainboard entdeckt (Update)
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Der Begriff "SATA Express" (kurz: SATAe) wurde erst mit der Verabschiedung der SATA 3.2-Spezifikationen durch die SATA-IO (Serial ATA International Organization) vor ein paar Monaten im Internet verbreitet. Dieses neue Feature vereint die SATA- und PCIe-Schnittstelle, wodurch sich die Performance bei kompatiblen SSDs immens steigern lässt. Aktuelle SSDs sind bereits in der Lage, die gegenwärtige SATA-6G-Schnittstelle an ihr Limit zu treiben. Mittels der Kombinierung der beiden bisher unabhängigen Technologien entsteht weitaus mehr Luft nach oben. Was bedeutet das im Detail? Eine bzw. zwei PCIe-3.0-Lanes reichen bereits aus, um eine Datenübertragungsrate von 8 GBit/s (1 GB/s) respektive 16 GBit/s (2 GB/s) zu liefern.

Auf TweakTown wurden nun Bilder von einem Mainboard veröffentlicht, auf denen zwei SATAe-Anschlüsse zu sehen sind. Im Hintergrund lässt sich unschwer erkennen, dass es sich bei diesem Mainboard um ein Modell von ASUS handelt, welches die aktuelle Farbgebung der Z87-Mainboardserie inne hat. Unklar ist jedoch, welcher Chipsatz auf diesem Exemplar verbaut wurde. Es könnte sich um ein Prototyp-Modell handeln, welches bereits den kommenden Intel-9-Series-Chipsatz in Form des Z97- oder H97-PCHs erhalten hat. Generell verursachen die folgenden Bilder eine gewisse Verwirrung, denn im letzten Monat machte die Nachricht die Runde, dass die im nächsten Jahr erwarteten Intel-9-Series Chipsätze nativ kein SATA Express unterstützen sollen.

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Die Integration von SATA Express erfolgt über einen Zusatzchip.

Auf diesem Bild sind gleich zwei SATAe-Anschlüsse zu sehen. Beide bestehen aus jeweils zwei gewöhnlichen SATA-Anschlüssen und einem PCIe-Connector. Die SATA 3.2-Spezifikationen sehen daher auch eine Abwärtskompatibilität vor, denn die beiden einzelnen SATA-Buchsen (pro SATAe-Schnittstelle) können auch einzeln als solche verwendet werden. In diesem Falle ist bereits zu sehen, dass die Anbindung von SATAe nicht nativ erfolgt, sondern mithilfe eines Zusatzchips, der sich auf dem oberen gezeigten Bild rechts direkt unterhalb des PCH-Kühlers befindet. Es handelt sich dabei um den ASMedia ASM106SE-SATAe-Controller, der auch beide Modi (8 GBit/s und 16 GBit/s) unterstützt.

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SATA Express im Feldversuch mit der ASUS RAIDR Express.

Ein erster Test wurde mit der ASUS RAIDR Express absolviert, die laut ASUS lesend bis zu 830 MB/s und schreibend bis zu 810 MB/s mitmacht und auf einer speziellen Test-Platine installiert wurde. Die dabei erzielten Resultate sind allerdings nicht bekannt. Jedoch ist davon auszugehen, dass das Solid State Drive von ASUS die eigenen Spezifikationen einhalten konnte. Insgesamt bleibt es abzuwarten, wann mit einem Marktstart eines ersten Mainboards mit SATAe zu rechnen ist. Theoretisch wäre die Realisierung bereits mit den bestehenden Intel 8-Series-Chipsätzen möglich, wenn auch in diesem Fall nur auf einen Zusatzchip, wie dem hier gezeigten ASM106SE, gesetzt wird.

Update:

Mittlerweile haben die Kollegen von TweakTown den kompletten Artikel zum Thema SATAe veröffentlicht, der nun weitere Details verraten hat. Vorab ist nun auch das Mainboard-Modell nicht mehr unbekannt. Wie wir bereits vermutet haben, handelt es sich bei der Platine in der Tat um einen Prototyp, allerdings mit dem aktuellen Z87-PCH. Das Modell trägt dabei die Bezeichnung "Z87-Deluxe/SATAEXPRESS". Dem Artikel lässt sich unter anderem auch entnehmen, wie die Anbindung der beiden SATAe-Schnittstellen auf dem Prototypen erfolgt. Einer der beiden SATAe-Anschlüsse ist direkt mit dem Z87-PCH verbunden und bekommt demnach zwei PCIe-2.0-Lanes zugeteilt. Die andere SATAe-Schnittstelle hingegen arbeitet mit dem bereits genannten ASMedia ASM106SE zusammen.

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Das ASUS Z87-Deluxe/SATAEXPRESS als Prototyp.

Erste Ergebnisse sind nun auch einsehbar. Die ASUS RAIDR Express erreichte mit dem ATTO-Benchmark sowohl im Lesen als auch im Schreiben mehr als 750 MB/s. Damit wurden die SATA-6G-Spezifikationen bereits ein gutes Stück übertroffen. Zu beachten gilt hierbei, dass in diesem Fall PCIe-Lanes der zweiten Generation zum Einsatz gekommen sind. Das macht deutlich, dass das Potential mit PCIe-3.0-Lanes noch größer sein könnte. Der ASMedia ASM106SE wurde auch gleich an die Leistungsgrenze getrieben. Die Lesedurchsatzrate lag bei beachtlichen 776 MB/s. Nur schreibend schaffte es der Controller auf immerhin 627 MB/s. Auch dieses Ergebnis liegt über den SATA-6G-Spezifikationen.

Nun bleibt jedoch noch die Frage im Raum stehen, ob wir zeitnah mit Mainboards mit Intel-8-Series-Chipsätzen rechnen können, die über das SATAe-Feature verfügen oder ob der Startschuss dann doch eher mit den kommenden Intel-9-Series-Chipsätzen erfolgt. Wie man bereits sehen kann, ist es schon jetzt technisch möglich, das SATAe-Feature auf aktuellen Mainboards zu integrieren.

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