Bekannte Kamera
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Wer aufgrund der Kamera mit dem Mate S liebäugelt, sollte erst recht das G8 in Augenschein nehmen. Denn Huawei hat die Hardware auf der Rückseite unverändert übernommen. Damit stehen 13 Megapixel zur Verfügung, unscharfe Bilder sollen dank Blende f2.0 und einem optischen Bildstabilisator nur selten produziert werden; im Dunklen hilft ein True-Tone-Blitz.
Entsprechend fallen die Ergebnisse aus. Bei guten Lichtverhältnissen werden Farben und Details weitestgehend neutral festgehalten, einzig mit lokal unterschiedlichen Helligkeiten tut sich die Kamera etwas schwer. Wo man dem beim Mate S noch mit dem HDR- oder Pro-Modus begegnen konnte, muss man beim G8 aber mit dieser Schwäche auskommen. Zwar ist ersterer wieder vorhanden, durch Änderungen an der Software ist dessen Effekt aber deutlich schwächer; den Pro-Modus hat man ersatzlos gestrichen. Ausreichend schneidet der Frontsensor ab.
Die 5 Megapixel reichen für Video-Chats und Schnappschüsse bei guten Lichtverhältnissen aus, abzugsfähige Aufnahmen sollte man nicht erwarten. Etwas besser gefallen Video-Aufnahmen. Das G8 ermöglich maximal Full HD, Artefakte treten erst bei sehr schnellen Bewegungen auf.
Wie gewohnt präsentiert sich die Kamera-Applikation. Alle Funktionen sind übersichtlich verteilt, eine HDR-Automatik vermisst man erneut. Mit diversen Filtern und Effekten lassen sich Aufnahmen leicht modifizieren.
Software mit Abstrichen
Aber nicht nur die Kamera-App kennt man bereits, auch die restliche Software präsentiert sich als alte Bekannte. Über Android 5.1 wird die eigene EMUI-Oberfläche in Version 3.1 gestülpt. Einen klassischen App-Drawer gibt es deshalb auch beim G8 nicht, dafür kann die Optik in weiten Teilen dem eigenen Geschmack angepasst werden.
Gegenüber dem Mate S fehlen aber nicht nur die bereits erwähnten Funktionen für den Fingerabdrucksensor, sondern auch die Bedienung per Fingerknöchel. Ob dies nachgereicht wird, wurde noch nicht verraten. Klar ist hingegen, dass Android 6.0 und EMUI 4.0 nachgereicht werden.
Fazit
Bis zur IFA war die Hierarchie bei Huawei eindeutig: Die G-Reihe als preiswerte Alternative zu den P-Modellen, die Mate-Familie als Aushängeschild. Mit dem G8 wird das etablierte Gebilde nun durcheinandergewirbelt. Denn die enge Beziehung zum Mate S ist unübersehbar, in vielen Punkten ist die Ausstattung besser als beim P8, zudem schneidet das G8 in puncto Laufzeit etwas besser ab; die Leistung ist hingegen geringer.
Das Schwestermodell einmal außen vor, platziert sich das Testgerät in fast allen Tests im Mittelfeld. Die Performance reicht für die meisten Alltagsaufgaben völlig aus, die Laufzeit geht in Ordnung und bei entsprechenden Bedingungen liefert die Kamera gute Aufnahmen. Hinzu kommen die sehr gute Verarbeitung, die großzügige Speicherbestückung, der überzeugende Fingerabdrucksensor und das überdurchschnittliche Display.
Kritisiert werden muss die unter Last etwas enttäuschende Laufzeit sowie die in Teilen für diese Preisklasse inakzeptable Ausstattung - unter anderem darf man schnelleres WLAN in der gehobenen Mittelklasse erwarten.
Allerdings stimmt am Ende das Gesamtpaket. Denn je nach Farbvariante ist das G8 bereits für knapp 320 Euro erhältlich, unterboten wird das nur von einem direkten Konkurrenten, dem ZUK Z1. Für 300 Euro erhält man hier mehr Leistung, muss dafür aber mit einem in großen Teilen aus Kunststoff bestehenden Gehäuse Vorlieb nehmen. Eine Alternative könnte das LG G3 darstellen, das aber schlechtere Laufzeiten bietet.
Deshalb ist das G8 eine gute Wahl, wenn Preis und Leistung in einem sehr guten Verhältnis stehen sollen.
Positive Eindrücke des Huawei G8:
- hohe Verarbeitungsqualität
- gute Alltags-Laufzeiten
- schneller und zuverlässiger Fingerabdruck-Sensor
- Speicher erweiterbar
Negative Eindrücke des Huawei G8:
- Akku fest verbaut
- veraltetes WLAN-Modul
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