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Kurztest

Cougar CM 1000 W

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cougar1000Es geht rund am Netzteil-Markt - nach unserem Test des Corsair HX850W haben wir mit dem Cougar CM Power 1000W das nächste High-End-Netzteil im Test. Cougar ist als neue Marke sicherlich noch nicht vielen Lesern bekannt, einen ersten Erfolg verbuchte die junge Marke, hinter welcher der erfahrene Hersteller HEC/Compucase steht, aber bereits in unserem aktuellen Heft: Hier gelang es dem 700-W-Modell, ein sehr gutes Testergebnis samt Award einzufahren. Und da Cougar auch nicht die "Billig-Schiene" für die Netzteile anvisiert, sondern im High-End-Segment mitspielen will, ist der Qualitätsanspruch an die Netzteile auch ein Faktor, den man besonders herausstellt.

Unser brandneues Testsample ist ein Cougar CM Power 1000 W, das auch noch einen größeren Bruder mit 1200 W besitzt. Beide Netzteile sind mit dem 80-Plus-Bronze-Zertifikat versehen, müssen also eine Effizienz von mindestens 85% bei 50% Last erreichen. Cougars Netzteil ist also ideal für ein SLI- oder CrossFire-System, mit dem man diese Leistungsaufnahme auch erreicht. Es kann allerdings auch gut in einem High-End-System eingesetzt werden, dass übertaktet und mit bis zu drei Grafikkarten eingesetzt wird. Ein entsprechendes CrossFire- und SLI-Zertifikat besitzt das Netzteil ebenso, auch wenn dies wenig über die Leistung aussagt.

Für OEMs ist weiterhin wichtig, dass Cougar sämtliche Energy-Star-Richtlinien einhält und somit Energy-Star-konforme PC-Systeme gebaut werden können. Auch die RoHS-Richtlinien der Europäischen Union werden eingehalten.

Cougar wählt für das Netzteil eine aufwändige Optik: In knalligem Orange ist das Netzteil lackiert, hinzu kommt eine Kabelummantelung in Schlangen-Look. Bei den Abmessungen ist das Netzteil mit den typischen Maßen von 150 mm (Breite) x 86 mm (Höhe) x 180 mm (Länge) etwas länger als die nur 160 mm langen Netzteile der Cougar-Serie mit 400 bis 700 Watt, doch die Größe entspricht dem Standard für höherwattige Netzteile. Einbauprobleme wie bei einem Enermax Galaxy können sich hier nicht ergeben.

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Da wir zuletzt mit dem identischen Testsystem die Corsair-Netzteile TX850W und HX850W getestet haben, können wir mit diesen Modellen einen guten Vergleich anstellen. Dabei hat gerade das HX850W die Latte sehr hoch gelegt, da es mit brillianten Spannungen und dem kürzlich erworbenen 80-Plus-Gold-Zertifikat eines der besten Netzteile ist, das wir bislang im Test hatten.

Gut platzieren kann sich das Cougar bereits bei der Beurteilung der Lautstärke. Das Netzteil ist sehr leise, sogar leiser als das Corsair HX850W. Ein Lüfterrauschen ist nur in absoluter Netzteilnähe wahrnehmbar, auch hört man dann ein unauffälliges Hochfrequenz-Geräusch. In einem Gehäuse fällt das Netzteil allerdings praktisch nicht auf und gehört zu den leisesten Modellen, die wir getestet haben. Auch Cougar stellt dies entsprechend heraus und gibt an, dass der 140-mm-Lüfter durch die integrierte Lüftersteuerung deutlich leiser ist als andere, vergleichbare Modelle. Die von Cougar mitgelieferte Grafik sieht für den Lüfter eine Drehzahl von 570 bis 795 rpm bis ca. 60% Last vor - aus diesem Grund ist es verständlich, dass das Netzteil derart leise ist. Da man hochwertige Komponenten verwendet, die auch bei höherer Wärmeentwicklung zuverlässig arbeiten, ist auch ein entsprechend langsam drehender Lüfter aus Qualitätssicht kein Problem.

Bezüglich der Anschlüsse bietet Cougar übliche Möglichkeiten für ein 1000-W-Modell, da man schließlich auch SLI und Crossfire mit mehreren Grafikkarten bieten will:
  • ATX 24pin/20pin: 1x
  • EPS/ATX12V 8pin: 1x
  • ATX12V 4pin: 1x
  • PCIe 6pin + 2pin: 4x
  • PCIe 6pin: 2x
  • SATA: 8x
  • Molex: 7x
  • Floppy: 1x
Über die mitgelieferten Kabelpeitschen lassen sich bis zu sechs PCIe-Anschlüsse realisieren, also beispielsweise ein Verbund aus drei Radeon HD 4890 oder drei GeForce GTX 285. Zwei Anschlüsse sind dabei nativ mit dem Netzteil verbunden, die restlichen werden über das Kabelmanagement bei Bedarf angesteckt.

Auch die sonstigen Anschlüsse sind für das Netzteil in dieser Klasse in Ordnung. Für Xeon-Mainboards würde der zweite EPS/ATX12V-Anschluß fehlen, Cougar bietet nur einen getrennten 4-Pin-Stecker. Allerdings ist das Netzteil auch nicht für den Workstation-Markt ausgelegt. Im Vergleich zum Corsair HX850W bietet das Netzteil eine ähnliche Ausstattung, wobei Corsair mehr SATA- und Molex-Anschlüsse mitbringt - doch mehr als 15 Geräte wird man in einem Rechner wohl kaum unter bekommen. Die Kabellänge ist für alle Anschlüsse großzügig bemessen, sodass man auch in größeren Gehäusen keine Probleme mit der Verkabelung bekommt.

Das Netzteil ist im Dual-Rail-12-V-Design mit DC-DC-Technik ausgelegt, was auch ein Grund für die gute Effizienz des Netzteils ist. Die 3,3V- und 5V-Schiene wird somit erst nach Wandlung aus der 12V-Leitung abgezweigt. Dieser Fakt ist auch aus der Lasttabelle zu erkennen:

+3,3 V +5 V +12V/V1/V2/V3/V4 +12V5/V6 -12V -5Vsb
30A 30A jeweils 24A jeweils 28A 0,8A 4A
175 W 960 W 9,6 W 20W
Total Power 1000 W

Insgesamt erreicht das Netzteil also schon bei Auslastung der 12V-Schienen die 960-W-Marke. Sicherheitsfeatures wie eine Overcurrent/Voltage/Power-Protection sind natürlich ebenso integriert wie eine Under-Voltage-Kontrolle und einer Abschaltung bei Kurzschluss. Auch Cougar verwendet wie Corsair zudem hochwertige Solid-State-Kondensatoren, die eine Hitze von bis zu 105°C problemlos überstehen. Einen Wert für den PFC oder eine MTBF-Zeit gibt Cougar nicht an. Die Herstellergarantie beträgt drei Jahre.

Quellen und weitere Links

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