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Corsair AX760i und Corsair AX760 - Corsair AX760i - Lautstärke & Ausstattung

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Das AX760i arbeitet, sofern es über die Link-Schnittstelle nicht mit einer konstanten Drehzahl konfiguriert worden ist, ebenfalls im semi-passiven Modus. Anders als beim AX760 beginnt hier aber der Lüfter schon sich beim 30 Prozent-Lastpunkt zu drehen, wenngleich auch nur mit sehr geringen 360 U/min.

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Das 120-mm-Lüfter von oben

Genau wie beim AX760 kommt auch beim AX760i ein 120-mm-Lüfter zum Einsatz, wenn gleich Corsair/Flextronics "nur" ein Modell von Yate Loon verbaut. Der eingesetzte D12BH-12 verwendet ebenfalls eine Kugellagerung, kann aber qualitativ nicht ganz mit dem Sanyo Denki des AX760 mithalten. Dank der semi-passiven Lüftersteuerung schaltet der Lüfter sich erst zwischen 20 und 30 Prozent Last ein. Bis hin zu etwa 40 Prozent Netzteillast, wo der Lüfter dann mit 420 U/min angesteuert wird, arbeitet das AX760i sehr leise. Nur in direkter Nähe zum Netzteil ist der Lüfter durch ein Lagergeräusch etwas wahrnehmbar.

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Der 120-mm-Lüfter des AX760i stammt von Yate Loon.

Bei 50 Prozent Netzteillast und 550 U/min macht sich ein sirrendes Geräusch des Lüfter schwach bemerkbar, welches dann mit zunehmender Drehzahl immer deutlicher wahrnehmbar wird. Bei 80 Prozent Last und ca. 1000 U/min ist das AX760i insgesamt noch recht leise, wenngleich das "Sirren" weniger angenehm anzuhören ist als das gleichmäßige Rauschen des Sanyo Denki im AX760. Unter Volllast bei 1350 U/min arbeitet das AX760i zwar nicht leise, aber als wirklich laut ist es auch nicht zu bezeichnen.

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Ein näherer Blick auf das Anschlussfeld des AX760i.

Das Anschlussfeld des modularen Kabelmanagements des AXi mit 760W ist beschriftet und durch unterschiedliche Steckerformen auch selbsterklärend. Die Nummerierung der Ports wird aber erst interessant, wenn man Corsairs Schnittstellensystem "Link" benutzt. Dort lassen sich für jeden der sechs Ports Stromstärken definieren, bei deren Überschreitung das Netzteil abschaltet (OCP). Links befinden sich sechs Buchsen für Peripherie-Kabel, rechts unten sechs Anschlüsse für 12V-Verbraucher, direkt darüber die Steckplätze für das ATX-Kabel und die Verbindung zum Link-Modul.

Eine Besonderheit an den AXi-Netzteilen ist die integrierte Diagnosemöglichkeit. Im ausgeschalteten Zustand lässt sich über den Taster oben links eine Selbsttestfunktion auslösen, die anschließend über die LED daneben den Status des Netzteils ausgibt. Falls man also irgendwann einmal die Befürchtung hat, dass das Netzteil defekt sein könnte, kann man so zumindest einen Schnelltest ohne angeschlossenes System machen.

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Das AX760i mit montierten Kabeln

In Sachen Kabelausstattung bietet das AX760i die gleichen (sehr guten) Möglichkeiten wie das AX760. Mit bis zu sechs PCI-Express-Anschlüssen und zwei 8-Pin-Steckern zur CPU-Versorgung sollten mehr Anschlüsse zur Verfügung stehen als in den meisten Systemen, für die Corsairs 760W-Netzteile infrage kommen, tatsächlich genutzt werden würden. Wie beim AX760 auch liefert Corsair insgesamt vier PCI-Express-Kabel mit, von denen zwei Stück mit je zwei Abgriffen versehen sind. Diese Lösung hat durchaus ihre Vorteile: Man kann zwei High-End-Grafikkarten voll versorgen oder aber auch beim Einsatz von zwei (nicht übertakteten) Mittelklasse-Karten eine schlanke Verkabelung realisieren. Man sollte nur nicht auf die Idee kommen, eine High-End-Grafikkarte wie z.B. eine NIVIDA GTX 690 über ein einzelnes Doppelkabel versorgen zu wollen.

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Das AX760i bei Vollbestückung von oben betrachtet.

Dank bis zu zwölf SATA- und acht Molex-Anschlüssen ist man bei der Systemkonfiguration sehr flexibel. So lassen sich durch die drei SATA-Kabelstränge auch weiter voneinander entfernte Laufwerke problemlos versorgen. Die Kabellängen sind wie beim AX760 insgesamt sehr ordentlich. Nur das schmale Verbindungskabel zwischen der Corsair-Link-USB-Box und dem Netzteil hätte zwecks optimaler Verlegung im Case durchaus noch etwas länger sein dürfen.

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Der USB-Adapter zur Verbindung von AX760i und PC.

Wie auch dem AX1200i oder AX860i liegt auch dem AX760i ein USB-Adapter für den Anschluss eines (einzigen) Link-Gerätes bei. Die "Link Commander" als Einbaumodule bieten hingegen Anschlüsse für bis zu acht Link-Geräte, aber Corsair plant in dem Bereich wohl noch einige Neuerungen.

Das AX760i lässt sich durch den Adapter also auch ohne weitere Komponenten des "Corsair Link"-Systems voll nutzen. Angeschlossen wird der Adapter über einen USB-2.0-Pfostensteckeranschluss direkt auf dem Board. Da so ein Pfostenstecker immer zwei USB-Ports bereitstellt, bleibt beim Einsatz des Link-Adapters mangels Durchschleif-Funktion ein USB-2.0-Port vom Board unbenutzbar. Der Adapter wird dann selber über das zweite Kabel direkt mit dem Netzteil verbunden.

Nachfolgend haben wir in eine Galerie einige Impressionen von Corsairs Links Dashboard im Zusammenspiel mit dem AX760i zusammengefasst.

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Angezeigt werden u.a. die momentane Effizienz, Power in, Power out, verschiedene Spannungen, verschiedene Ströme auf der Sekundärseite, Innentemperatur und Lüfterdrehzahl. Selbst steuern lässt sich die Lüfterdrehzahl (Automatik oder manuell per Prozent-Wert) sowie die OCP-Einstellungen für die 8-Pin-Buchsen.

Corsair weist selber darauf hin, dass in manchen Betriebsbereichen die Genauigkeit der Messwerte nicht gut ist. Im Test konnten wir beobachten, dass die Werte bei niedriger Belastung nur bedingt zu gebrauchen sind. Im Vergleich mit den Werten unserer Chroma Spannungsquelle scheint das Corsair die Leistungsaufnahme aus dem Stromnetz sehr gut messen zu können. Anscheinend sind die vermutlich im Bereich des PFC-Teils des Netzteils gemessenen Werte sehr gut umzurechnen. Was hingegen gar nicht passt, ist die Bestimmung der an das System abgegebenen Leistung. Bis einschließlich 30 Prozent werden noch nicht einmal Physiker mit den Werten zufrieden sein: die Zehnerpotenz wird zwar halbwegs getroffen, aber das AX760i ist laut eigener Aussage ein "perpetuum mobile", d.h. es liefert mehr Leistung, als es aus dem Netz bezieht. Ab 50 Prozent-Netzteillast werden die Messwerte genauer und sind als brauchbar zu bezeichnen, aber letztendlich sollte man die Angabe des Wirkungsgrades insgesamt eher ignorieren.

Immerhin geht die Anzeige des Wirkungsgrades nicht über 100 Prozent hinaus. Hier eine kleine Vergleichstabelle Chroma vs. Corsair Link. Die Werte sind nicht ganz exakt, da sie aus verschiedenen Testläufen stammen, sollten aber im Prinzip aussagekräftig sein.

Last 5% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 80% 100%
Input [W]
Chroma 49 87 167 246 325 406 487 652

820

Corsair 49 89 168 248 326 406 486 648 812
Output [W]
Chroma 38 77 153 230 306 383 459 612 765
Corsair 141 167 240 329 321 395 459 614 773
Wirkungsgrad [%]
Chroma 77,6 87,5 91,6 93,2 94,1 94,2 94,3 93,9 93,3
Corsair 100 100 100 100 97,9 97,2 94,9 94,8 95,2

Die Ströme auf PCIe1 bis PCIe6 werden auch erst ab ca. 3 Ampere erfasst, sind darüber aber mit einer Abweichung von ca. 10 Prozent durchaus brauchbar und ermöglichen auch in manchen Anwendungsfällen interessante Rückschlüsse auf die Stromaufnahme der entsprechenden Komponente. Corsair hatte in einem Gespräch angedeutet, dass die Messungenauigkeit bei der abgegebenen Leistung ihre Gründe in der Software habe. Lassen wir uns überraschen, ob Corsair da in Zukunft noch nachbessern kann.

Trotz der Messungenauigkeiten muss man Corsair aber bescheinigen, die aktuell beste Monitoring-Option bei Netzteilen anbieten zu können, zumal sich das Netzteil noch in ein system-weites "Management" integrieren lässt. Die Software ist sicher noch ausbaufähig, aber Corsair sieht ein sehr hohes Potential in Link und arbeitet entsprechend an der Weiterentwicklung.

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