_Macromonium_
Enthusiast
Letztes Update: 08.06.2017
Consumer- vs. Business-Notebooks
Immer wieder kommen Fragen nach möglichst günstigen Notebooks mit möglichst viel Leistung auf. Das ist natürlich eine nachvollziehbare Forderung, aber was viele nicht wissen: Die Attribute "billig" und "leistungsfähig" in Kombination erfordern vom Kunden erhebliche Abstriche in Sachen Qualität (Verarbeitung, Langlebigkeit), Ergonomie (Temperaturen, Displays, Eingabegeräte) und Service.
Die gewohnten Hersteller mit ihren üblichen Produkten juckt das nur bedingt: Die Elektronikmärkte sind voll mit Billiggeräten, da sie für das Geld schlicht viel Leistung bieten und den Verkäufern in den "Blödmärkten" damit einfache Verkaufsargumente liefern. Qualitativ hochwertige Produkte im Notebookbereich, die es natürlich auch gibt, findet man in diesen Märkten in 95% der Fälle nicht. Würde sich ja nicht verkaufen, wenn man für die gleiche Leistung bei einem Billiggerät ja viel weniger hinblättern muss. Dass verarbeitungstechnisch in den meisten Fällen Murks verkauft wird, ist den Herstellern egal: Zu wenig Leute beschweren sich über die z.T. unterirdische Qualität und darüber, dass ihre Geräte nach einigen Monaten anfangen, zu überhitzen oder sich kurz nach Ablauf der freiwilligen 24-Monats-Garantie komplett zu verabschieden. Viele Kunden kennen dies auch gar nicht anders. Sie setzen sich schon immer an verspiegelte, schlecht auflösende und viel zu dunkle und unscharfe Notebook-Displays, die bei Lichteinfall auch gerne mal Kopfschmerzen bereiten. Denn sie kennen es nicht anders, da in den Elektronikmärkten überwiegend dieser Murks verkauft wird. Setzt man diese Leute dann an ein Profi-Notebook mit entspiegeltem, farbtreuen IPS-Display mit Full-HD- oder WQHD-Auflösung, würden sie davon nie wieder weg wollen.
Generell kann man den Notebookmarkt in zwei Lager teilen:
Consumer-Notebooks (für die Masse) und
Business-Notebooks (für das professionelle Umfeld, das sich auf Geräte verlassen muss). Natürlich kann - nein, sollte - sich dennoch jeder Otto-Normal-Verbraucher auch eines dieser i.d.R. qualitativ überlegenen Geräte ansehen!
Erfreulicherweise ist die Schere heutzutage nicht mehr allzu groß wie noch vor 2-3 Jahren. Das ist eine erfreuliche Tatsache. Dies ist auf das geänderte Käuferverhalten zurückzuführen und (in vielen Fällen dafür ursächlich) auf Kaufberatungen wie dieser hier, die es an vielen Stellen im Netz gibt. Die Consumer-Geräte waren zwar früher noch ein erhebliches Maß schlechter als heute, allerdings gibt es nach wie vor große Unterschiede in den genannten Produktkategorien.
Hier die Unterschiede:
VERARBEITUNG
Consumer
Meist mäßige Verarbeitung und nicht auf Langlebigkeit ausgelegt. D.h. in der Praxis minderwertiges Material, geringe Stabilität (Verwindungssteifigkeit, Spaltmaße) sowie für Kratzer und Materialabplatzer anfällige Oberflächen. Es gibt dafür auch einen einfachen Grund: "Sollbruchstelle", Fachausdruck "geplante Obsoleszenz". Hierfür ein kurzes Zitat von mir aus einem anderen Thread:
Fujitsu
Lifebook – Consumer, zumindest im niedrigeren Preissegment (< 900 EUR). Es gibt auch Lifebooks für den Business-Bereich - sieht man leider nicht auf den ersten Blick.
Celsius – Business, Profi-Bereich
HP
Pavilion – Consumer
Spectre – Consumer Convertibles (umklappar zu Tablet mit fingerabdruckanziehender Touch-Oberfläche)
Envy – Consumer (etwas bessere Qualität als Pavilion)
OMEN – Consumer (etwas bessere Qualität als Pavilion, Augenmerk auf "Gaming"-Performance, wenn auch oftmals nicht gegeben)
HP 25x/35x – Business-Einsteiger im Niedrig(st)preissegment.
ProBook - Business-Einsteiger, preiswerte Allrounder und den Consumergeräten überlegen
EliteBook – Business, Profi-Bereich
ZBook– absoluter Profi-Bereich (Workstation; früher: EilteBook w)
Lenovo
Bxx – Business-Einsteiger im Niedrig(st)preissegment
IdeaPad – Consumer
Yoga – Consumer Convertibles (umklappar zu Tablet mit fingerabdruckanziehender Touch-Oberfläche)
Thinkpad Edge/E-Serie – Consumer
ThinkPad Yoga – "Business"-Convertibles (umklappar zu Tablet mit fingerabdruckanziehender Touch-Oberfläche), standardmäßig auch Stifteingabe
ThinkPad L – Business (Einsteiger)
ThinkPad T – Business (Oberklasse)
ThinkPad X – Ultra-mobile Business-Kategrie (< 14", Business-Subnote-/Ultrabook der Oberklasse)
ThinkPad W (alt) und P (neu) – Profi-Bereich (Workstation)
Medion
Sämtliche: Consumer. Es gibt jedoch qualitativ mit den "Erazer"-Modellen hochwertige Gamer im Sortiment, jedoch kostspieliger.
Microsoft
Surface – hochwertig verarbeitete Convertibles, aber durch passive Kühlung älterer Generation (bis 4, abgesehen von der i5-Variante) keine Leistungsgranaten. Ab Genertion 5 mit aktiver Kühlung (Lüfter). Zudem gilt die Anmerkung von den Lenovo ThinkPad Yogas von oben.
MSi
Sämtliche: Consumer. Aber haben qualitativ hochwertige Gamer im Sortiment - jedoch nicht die Modelle unter 1.000 EUR.
mySN / Schenker (built-to-order-Shop für Clevo-Barebones)
XMG – Gaming => Consumer, relativ gut verarbeitet und aufgrund der Konfigurierbarkeit auch leicht zu warten.
Schenker – Business, relativ gut verarbeitet und aufgrund der Konfigurierbarkeit auch leicht zu warten - aber eher selten im richtigen Business-Einsatz zu sehen. Exemplarisches Einsatzgebiet: Richtig leistungsstarke Workstations.
Packard Bell
Anmerkung: Die Billigsparte von Acer ist Gott sei Dank Geschichte!
Samsung
Anmerkung: Samsung hat sich aus dem Notebookgeschäft zurückgezogen.
Sony
Anmerkung: Sony hat sich aus dem Notebookgeschäft zurückgezogen.
Toshiba
Satellite (Pro) – Consumer
Tecra – Business
Portégé – Business, durchaus hochwertig
FAZIT
Natürlich ist das Ganze tendenziös formuliert; fairerweise muss man sagen, dass es durchaus auch schlechte Business-Books gibt, ebenso gute Consumer-Books. Grundsätzlich jedoch erfüllen beide Gerätetypen mehrheitlich die o.g. Kriterien, sodass man sagen kann, mit Business-Geräten generell auf der sicher(er)en Seite zu sein.
Jedoch kann man konstatieren: Für professionelle Zwecke (Büro, Unternehmen, Studium - eben wenn man damit produktiv arbeitet) sollte man generell die Finger von Consumer-Notebooks lassen!
Und noch ganz persönlich: Zwar bieten auch Hersteller wie Acer oder Asus Business-Produkte an. Ich persönlich würde in dem Bereich aber nur auf HP, Lenovo oder Dell zurückgreifen. Es hat auch seinen Grund, weshalb die IT-Abteilungen von Unternehmen hauptsächlich auf diese drei Marken zurückgreifen;
Wer Gaming-Leistung zum niedrigen Preis sucht, muss Kompromisse in Sachen Verarbeitung, Display, Langlebigkeit, Ergonomie und Service in Kauf nehmen. Es gibt durchaus gute Gamer-Notebooks, aber diese kosten ihr Geld und sind nicht auf dem mit Acer, Toshiba und HP überschwemmten Consumer-Markt zu finden. Stichwort Alienware, Built-to-order (z.B. mysn.de) oder Asus‘ RoG-Serie sowie ausgewählte MSi-Notebooks.
Für normale Multimedia-/Office-Zwecke führt meiner Meinung nach kein Weg an Business-Notebooks vorbei, zur Not auch mal 100 EUR mehr investieren – es lohnt sich auf Dauer.
Wer sich von den Blödmarkt-Angeboten veräppeln lässt, ist selbst schuld.
*
PS: Dies ist einer meiner Guides aus dem ehemaligen net z w elt Forum, welches mittlerweile geschlossen ist.
Consumer- vs. Business-Notebooks
Immer wieder kommen Fragen nach möglichst günstigen Notebooks mit möglichst viel Leistung auf. Das ist natürlich eine nachvollziehbare Forderung, aber was viele nicht wissen: Die Attribute "billig" und "leistungsfähig" in Kombination erfordern vom Kunden erhebliche Abstriche in Sachen Qualität (Verarbeitung, Langlebigkeit), Ergonomie (Temperaturen, Displays, Eingabegeräte) und Service.
Die gewohnten Hersteller mit ihren üblichen Produkten juckt das nur bedingt: Die Elektronikmärkte sind voll mit Billiggeräten, da sie für das Geld schlicht viel Leistung bieten und den Verkäufern in den "Blödmärkten" damit einfache Verkaufsargumente liefern. Qualitativ hochwertige Produkte im Notebookbereich, die es natürlich auch gibt, findet man in diesen Märkten in 95% der Fälle nicht. Würde sich ja nicht verkaufen, wenn man für die gleiche Leistung bei einem Billiggerät ja viel weniger hinblättern muss. Dass verarbeitungstechnisch in den meisten Fällen Murks verkauft wird, ist den Herstellern egal: Zu wenig Leute beschweren sich über die z.T. unterirdische Qualität und darüber, dass ihre Geräte nach einigen Monaten anfangen, zu überhitzen oder sich kurz nach Ablauf der freiwilligen 24-Monats-Garantie komplett zu verabschieden. Viele Kunden kennen dies auch gar nicht anders. Sie setzen sich schon immer an verspiegelte, schlecht auflösende und viel zu dunkle und unscharfe Notebook-Displays, die bei Lichteinfall auch gerne mal Kopfschmerzen bereiten. Denn sie kennen es nicht anders, da in den Elektronikmärkten überwiegend dieser Murks verkauft wird. Setzt man diese Leute dann an ein Profi-Notebook mit entspiegeltem, farbtreuen IPS-Display mit Full-HD- oder WQHD-Auflösung, würden sie davon nie wieder weg wollen.
Generell kann man den Notebookmarkt in zwei Lager teilen:
Consumer-Notebooks (für die Masse) und
Business-Notebooks (für das professionelle Umfeld, das sich auf Geräte verlassen muss). Natürlich kann - nein, sollte - sich dennoch jeder Otto-Normal-Verbraucher auch eines dieser i.d.R. qualitativ überlegenen Geräte ansehen!
Erfreulicherweise ist die Schere heutzutage nicht mehr allzu groß wie noch vor 2-3 Jahren. Das ist eine erfreuliche Tatsache. Dies ist auf das geänderte Käuferverhalten zurückzuführen und (in vielen Fällen dafür ursächlich) auf Kaufberatungen wie dieser hier, die es an vielen Stellen im Netz gibt. Die Consumer-Geräte waren zwar früher noch ein erhebliches Maß schlechter als heute, allerdings gibt es nach wie vor große Unterschiede in den genannten Produktkategorien.
Hier die Unterschiede:
VERARBEITUNG
Consumer
Meist mäßige Verarbeitung und nicht auf Langlebigkeit ausgelegt. D.h. in der Praxis minderwertiges Material, geringe Stabilität (Verwindungssteifigkeit, Spaltmaße) sowie für Kratzer und Materialabplatzer anfällige Oberflächen. Es gibt dafür auch einen einfachen Grund: "Sollbruchstelle", Fachausdruck "geplante Obsoleszenz". Hierfür ein kurzes Zitat von mir aus einem anderen Thread:
Bei Dell könnte man erwähnen, dass sich aktuell die Baureihen in Einfachst, Mittelklasse und Oberklasse aufteillen (3000er, 5000er und 7000er-Serien). Und zwischen den Baureihen immer Überschneidungen zustande kommen können, so kann ein Inspiron 7000 qualtitativ durchaus mit einem Vostro 3000 auf einer Stufe stehen, auch wenn beide unterschiedliche Zielgruppen bedienen. Aus meiner Sicht sind inzwischen bei der Latitude-Baureihe auch nur die 3000er Einstiegsklasse. Die 5000er haben nach Wegfall der 6000er diese ersetzt und spielen in etwa in der Liga wie Thinkpad T oder die aktuelle Elitebooks. Die 7000er dieser Baureihe zielen auf die Thinkpad X-Reihe...
Die XPS-Geräte spielen in Dell eigener Betrachtungsweise (wie Alienware) in einer eigenen Liga, was auch die 9000er-Nummerierung deutlich machen soll.
Fujitsu
Lifebook – Consumer, zumindest im niedrigeren Preissegment (< 900 EUR). Es gibt auch Lifebooks für den Business-Bereich - sieht man leider nicht auf den ersten Blick.
Celsius – Business, Profi-Bereich
HP
Pavilion – Consumer
Spectre – Consumer Convertibles (umklappar zu Tablet mit fingerabdruckanziehender Touch-Oberfläche)
Envy – Consumer (etwas bessere Qualität als Pavilion)
OMEN – Consumer (etwas bessere Qualität als Pavilion, Augenmerk auf "Gaming"-Performance, wenn auch oftmals nicht gegeben)
HP 25x/35x – Business-Einsteiger im Niedrig(st)preissegment.
ProBook - Business-Einsteiger, preiswerte Allrounder und den Consumergeräten überlegen
EliteBook – Business, Profi-Bereich
ZBook– absoluter Profi-Bereich (Workstation; früher: EilteBook w)
Lenovo
Bxx – Business-Einsteiger im Niedrig(st)preissegment
IdeaPad – Consumer
Yoga – Consumer Convertibles (umklappar zu Tablet mit fingerabdruckanziehender Touch-Oberfläche)
Thinkpad Edge/E-Serie – Consumer
ThinkPad Yoga – "Business"-Convertibles (umklappar zu Tablet mit fingerabdruckanziehender Touch-Oberfläche), standardmäßig auch Stifteingabe
ThinkPad L – Business (Einsteiger)
ThinkPad T – Business (Oberklasse)
ThinkPad X – Ultra-mobile Business-Kategrie (< 14", Business-Subnote-/Ultrabook der Oberklasse)
ThinkPad W (alt) und P (neu) – Profi-Bereich (Workstation)
Medion
Sämtliche: Consumer. Es gibt jedoch qualitativ mit den "Erazer"-Modellen hochwertige Gamer im Sortiment, jedoch kostspieliger.
Microsoft
Surface – hochwertig verarbeitete Convertibles, aber durch passive Kühlung älterer Generation (bis 4, abgesehen von der i5-Variante) keine Leistungsgranaten. Ab Genertion 5 mit aktiver Kühlung (Lüfter). Zudem gilt die Anmerkung von den Lenovo ThinkPad Yogas von oben.
MSi
Sämtliche: Consumer. Aber haben qualitativ hochwertige Gamer im Sortiment - jedoch nicht die Modelle unter 1.000 EUR.
mySN / Schenker (built-to-order-Shop für Clevo-Barebones)
XMG – Gaming => Consumer, relativ gut verarbeitet und aufgrund der Konfigurierbarkeit auch leicht zu warten.
Schenker – Business, relativ gut verarbeitet und aufgrund der Konfigurierbarkeit auch leicht zu warten - aber eher selten im richtigen Business-Einsatz zu sehen. Exemplarisches Einsatzgebiet: Richtig leistungsstarke Workstations.
Packard Bell
Anmerkung: Die Billigsparte von Acer ist Gott sei Dank Geschichte!
Samsung
Anmerkung: Samsung hat sich aus dem Notebookgeschäft zurückgezogen.
Sony
Anmerkung: Sony hat sich aus dem Notebookgeschäft zurückgezogen.
Toshiba
Satellite (Pro) – Consumer
Tecra – Business
Portégé – Business, durchaus hochwertig
FAZIT
Natürlich ist das Ganze tendenziös formuliert; fairerweise muss man sagen, dass es durchaus auch schlechte Business-Books gibt, ebenso gute Consumer-Books. Grundsätzlich jedoch erfüllen beide Gerätetypen mehrheitlich die o.g. Kriterien, sodass man sagen kann, mit Business-Geräten generell auf der sicher(er)en Seite zu sein.
Jedoch kann man konstatieren: Für professionelle Zwecke (Büro, Unternehmen, Studium - eben wenn man damit produktiv arbeitet) sollte man generell die Finger von Consumer-Notebooks lassen!
Und noch ganz persönlich: Zwar bieten auch Hersteller wie Acer oder Asus Business-Produkte an. Ich persönlich würde in dem Bereich aber nur auf HP, Lenovo oder Dell zurückgreifen. Es hat auch seinen Grund, weshalb die IT-Abteilungen von Unternehmen hauptsächlich auf diese drei Marken zurückgreifen;
Wer Gaming-Leistung zum niedrigen Preis sucht, muss Kompromisse in Sachen Verarbeitung, Display, Langlebigkeit, Ergonomie und Service in Kauf nehmen. Es gibt durchaus gute Gamer-Notebooks, aber diese kosten ihr Geld und sind nicht auf dem mit Acer, Toshiba und HP überschwemmten Consumer-Markt zu finden. Stichwort Alienware, Built-to-order (z.B. mysn.de) oder Asus‘ RoG-Serie sowie ausgewählte MSi-Notebooks.
Für normale Multimedia-/Office-Zwecke führt meiner Meinung nach kein Weg an Business-Notebooks vorbei, zur Not auch mal 100 EUR mehr investieren – es lohnt sich auf Dauer.
Wer sich von den Blödmarkt-Angeboten veräppeln lässt, ist selbst schuld.
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PS: Dies ist einer meiner Guides aus dem ehemaligen net z w elt Forum, welches mittlerweile geschlossen ist.
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