Werbung
Nach der hohen Nachfrage zu Corona-Zeiten hofften viele auf eine Erholung am Grafikkarten-Markt, doch diese stellte sich mit dem nachfolgenden Krieg in der Ukraine nicht ein. Steigende Kosten bei den Herstellern sorgten für steigende oder weiterhin hohe Preise bei den Grafikkarten. Wir werden uns an ein Niveau gewöhnen müssen, auf dem selbst die Mittelklasse-Karten bei 500 Euro loslegen. Das High-End-Segment wird bei 1.000 Euro und mehr bleiben.
Die erste Entscheidung, die man treffen muss, ist natürlich die nach der Preisspanne, in der man sich bewegen möchte. Bei der aktuellen Generation bei AMD und NVIDIA geht es also erst bei 300 Euro im Einsteigesbereich los. Dabei kann es aber gerade im unteren Preisbereich dazu kommen, dass generationsübergreifend gar kein großes Leistungsplus von 20 bis 30 % erreicht wird, sondern dies fast ausschließlich über die neuen Upscaling-Techniken realisiert wird.
In einer Modellreihe von Generation zu Generation zu springen, macht also immer weniger Sinn. Man muss hier schon genau hinschauen und eine gute Entscheidung treffen, denn NVIDIA hat in der letzten Generation die Modellreihen im Hinblick auf die technischen Daten in gewisser Weise kastriert. Das, was mal eine GeForce-RTX-XX70-Karte war, kann heute ein Modell der GeForce-RTX-XX80-Serie sein – wenn man dies beispielsweise an der Breite des Speicherinterface festmacht.
Auch im Hinblick auf den Speicherausbau ist erst in den letzten drei Monaten wieder ein Umdenken zu erkennen – vor allem bei NVIDIA. Große L2-Caches sollen Speicherkapazität und Speicheranbindung ersetzen, aber der Kunde reagiert sensitiv wenn ihm 2024 noch eine Grafikkarte mit 8 GB an Grafikspeicher vorgesetzt wird.
Immerhin gibt es die Karten wieder zu kaufen. Wer das notwendige Kleingeld hat, kann meist direkt zugreifen. Scalper oder wochenlange Wartezeiten sollte es nicht mehr geben. Allenfalls eine gewollte Verknappung der Founders Editionen von NVIDIA ist festzustellen.
Eine Kaufentscheidung fällt sicherlich zu einem Großteil auf Basis eines guten Preis/Leistungsverhältnisses. Aber es gibt auch noch einige weitere Aspekte, die für den ein oder anderen eine Rolle spielen. Wie gut sind die eigenen Erfahrungen mit Grafikkarten mit AMD- oder NVIDIA-GPU? Wie sieht es mit einem konkreten Hersteller aus, denn auch hier hat der ein oder andere bereits seine Erfahrungen gemacht.
Das Ökosystem einer Grafikkarte kann ebenfalls ein Faktor sein. Damit gemeint sind Zusatzfunktionen wie eine Upscaler-Technik oder schlicht und ergreifend einfach nur die höhere Raytracing-Leistung. Ein AI-Upscaler für Videos ist ein Punkt, mit dem NVIDIA zuletzt auf sich aufmerksam machte. Es gibt also sicherlich noch einige weitere Punkte, die man zumindest im Hinterkopf haben sollte.
High-End-Segment: GeForce RTX 4090
Das High-End-Segment wird von den beiden GPU-Herstellern recht unterschiedlich bewertet. Während AMD im US-amerikanischen Raum die 999 US-Dollar angepeilt hat, will NVIDIA bereits seit einiger Zeit auch gerne eine noch höhere Preiskategorie etablieren. Dementsprechend müssen wir hier noch einmal gewisse Unterscheidungen treffen.
Ohne jeden Zweifel die aktuell schnellste Karte am Markt, ist die GeForce RTX 4090. Die günstigsten Modelle sind hier ab einem Preis von 1.789 Euro zu bekommen. Die Founders Edition von NVIDIA kostet 1.799 Euro.
Die GeForce RTX 4090 ist das aktuelle Flaggschiff und gibt dem Käufer alles, was aktuell aus dem Hause NVIDIA zu haben ist. Die große AD102-GPU bringt es auf 16.384 FP32- und 8.192 INT32-Recheneinheiten. Hinzu kommen 512 Tensor Cores und 176 RT Cores für die Raytracing-Beschleunigung. Mit 24 GB GDDR6X sollte der Nutzer auch in dieser Hinsicht zunächst einmal nicht die Luft ausgehen.
Neben der Founders Edition haben wir uns die folgenden Modelle angeschaut:
- Gigabyte GeForce RTX 4090 Windforce 24G
- INNO3D GeForce RTX 4090 iCHILL X3
- INNO3D GeForce RTX 4090 iCHILL Black
- MSI GeForce RTX 4090 Suprim X 24G
- ZOTAC Gaming GeForce RTX 4090 AMP! Extreme Airo
Unter diesen waren viele Premium-Modelle, die noch immer deutlich teurer als die günstigsten "Standard"-Karten sind. Aber zumindest sind wir schon einmal weit von 2.000 Euro und mehr entfernt, die anfangs für diese Karten aufgerufen wurden. Hier muss der gewillte Käufer auch eine Entscheidung treffen, ob er einen Aufpreis für Funktionen wie eine aufwendige RGB-Beleuchtung oder eine hochwertige Kühlerabdeckung aus Aluminium zahlen möchte. Rein über die Leistung sind die Unterschiede zwischen den Karten sehr gering. Ein Taktunterschied von 50 bis 100 MHz macht sich in der Praxis kaum bemerkbar.
Hinsichtlich der Kühlung hat NVIDIA durch gewisse Vorgaben dafür gesorgt, dass die Karte enorme Abmessungen besitzt und die Kühlkörper entsprechend groß sind. Dies sorgt dann auch dafür, dass die Karten kühl und leise bleiben. Die meisten Hersteller machen dies bei ihren Modellen sehr gut und es gibt nur noch wenige Ausreißer.
MSI GeForce RTX 4090 Suprim X 24G | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Nicht verfügbar |
MSI GeForce RTX 4090 Suprim X 24G |
High-End-Segment: Radeon RX 7900 XTX
Die Radeon RX 7900 XTX hatte einen schweren Start. Die Erwartungen waren hoch und rein auf die Rasterization-Leistung bezogen, lieferten die Karten ein ansprechendes Ergebnis, aber das Underdog-Image wollte AMD längst abgelegt haben und sieht sich dennoch immer wieder in dieser Position. Als Konkurrenz zur GeForce RTX 4090 können die Modelle der Radeon RX 7900 XTX je nach Spiel sehr gut mithalten und sind ab einem Preis von 920 Euro auch deutlich günstiger – sogar günstiger als eine GeForce RTX 4080.
Aus technischer Sicht sind die Navi-3x-Karten ein herausragendes Stück in der GPU-Entwicklung. AMD verwendet hier erstmals einen Chiplet-Ansatz im Endkundenbereich. Die Vorteile daraus sind aus AMDs Sicht sicherlich vorhanden, aber am Ende interessiert es den Spieler nur, wie viele FPS er zu welchem Preis bekommt.
AMD bietet ein sogenannten MBA-Design (Made by AMD) an, welches auch von einigen Boardpartnern übernommen wurde. Aber anders als bei den vorherigen Generationen - und damit nun ähnlich wie bei NVIDIA - sind diese MBA-Karten nicht mehr die günstigsten Modelle. Diese sind wie gesagt ab 920 Euro zu finden.
Aber auch hier kann man deutlich mehr ausgeben und bekommt dafür keine signifikant höhere Leistung, sondern meist eine bessere Verarbeitung der Karte durch hochwertigere Materialien oder eine aufwendigere Konstruktion der Kühlerabdeckung mit eingebauten RGB-Elementen.
Tendenziell werden die Karten mit AMD-GPU etwas wärmer als die Konkurrenz von NVIDIA. Dies ist aber auch eine Frage der Auslegung durch den Hersteller.
Neben der Referenzkarte von AMD angeschaut haben wir uns bisher nur folgendes Modell:
Die Sapphire NITRO+ Radeon RX 7900 XTX Vapor-X ist definitiv ein High-End-Modell der Radeon RX 7900 XTX. Der Aufpreis ist mit 1.115 Euro aber nicht besonders hoch und so kann man sich überlegen, ob die wirklich gute Aufmachung und die sehr gute Kühlung dieses Modells einen Mehrpreis wert ist.
Sapphire NITRO+ Radeon RX 7900 XTX Vapor-X | ||
999,00 Euro | 1.068,43 Euro | Ab 999,00 EUR |
High-End-Segment: GeForce RTX 4080 Super und Radeon RX 7900 XT
Die GeForce RTX 4080 kann es hin und wieder mit einer Radeon RX 7900 XTX aufnehmen. Dies hängt wie immer davon ab, welches Spiel man betrachtet und ob beispielsweise Raytracing-Effekte aktiv sind oder nicht. Die Radeon RX 7900 XT positioniert sich noch einmal leicht dahinter. Was sich auch anhand der Preise zeigt.
Im Januar 2024 aktualisierte NVIDIA die GeForce RTX 4080 mit einem Super-Modell, welches marginal schneller als der Vorgänger, vor allem aber preislich besser positioniert werden sollte. Die Marktpreise der GeForce RTX 4080 waren und sind aber schon gesunken, sodass sich das Super- und Non-Super-Modell, welches ersetzt wird, auf Augenhöhe begegneten. Die GeForce RTX 4080 Super ist in den verschiedenen Varianten der Hersteller ab 1.110 Euro zu finden. Die günstigsten Modelle des Gegenspielers, der Radeon RX 7900 XT, ab 745 Euro. Auch hier gibt es eine Founders Edition auf Seiten der GeForce RTX 4080 Super, die mit 1.109 Euro auf Niveau der Custom-Modelle liegt. Auf Seiten der Radeon RX 7900 XT sind MBA-Designs am Markt vertreten, die in diesem Fall auch gleichzeitig die günstigsten Karten darstellen.
AMD hat den Preisvorteil auf seiner Seite und sorgt gerade im Preissegment zwischen 750 und 1.000 Euro für ordentlich Druck. Die Rasterizer-Leistung der AMD-Karten ist meist recht gut. Hinzu kommt, dass AMD in diesem Segment 20 oder gar 24 GB an Grafikspeicher bietet, während die GeForce RTX 4080 Super auf nur 16 GB kommt. Allerdings ist aktuell nicht abzusehen, ob diese 16 GB einer solchen Karte in 2-3 Jahren zum Verhängnis werden oder nicht. Einen echten Vorteil haben die AMD-Modelle daher in der Praxis noch nicht.
Ab diesen beiden Modellen wollen wir auch die erste Einschränkung machen, was die grafischen Möglichkeiten der beiden Karten betrifft. Wer in UHD spielt, wird hier im Zweifel an seine Grenzen kommen. Noch mehr gilt dies für die Radeon RX 7900 XT bei aktiven Raytracing-Effekten. FSR 3 und DLSS 3 können hier zwar helfen, ein natives Rendering ist aber nicht mehr in jedem Fall möglich. Für niedrigere Auflösungen wie QHD oder FHD können wir diese beiden Modelle aber weiterhin uneingeschränkt empfehlen.
Was die einzelnen Modelle betrifft, die wir uns im Test angeschaut haben, so wären da auch hier die GeForce RTX 4080 Super Founders Edition sowie die Radeon RX 7900 XT MBA. Bei den Custom-Designs der GeForce RTX 4080 Super haben wir uns folgende Modelle angeschaut:
- ASUS ROG Strix GeForce RTX 4080 Super OC
- Gigabyte GeForce RTX 4080 Super Gaming OC
- INNO3D GeForce RTX 4080 Super X3
Bei den Custom-Designs der Radeon RX 7900 XT sieht die Test-Situation genau wie bei der Radeon RX 7900 XTX etwas mager aus. Hier konnten wir bisher nur die ASUS TUF Gaming Radeon RX 7900 XT OC Edition und Sapphire Pulse Radeon RX 7900 XT testen.
Gigabyte GeForce RTX 4080 Super Gaming OC | ||
1.185,05 Euro | 1.182,68 Euro | Nicht verfügbar |
Neue Mittelklasse: GeForce RTX 4070 Super und Radeon RX 7800 XT
Nachdem das High-End-Segment und die gehobene Mittelklasse nun bedient wurde, ruft der Markt nach neuen Mittelklasse-Modellen. Hier hat NVIDIA mit seinen Super-Modelle der GeForce RTX 4070 und GeForce RTX 4070 Ti für neuen Schwung gesorgt. Erstgenannte bekam einen Leistungsschub von etwa 20 % spendiert, letztere wurde im Speicherausbau von 12 auf 16 GB aufgewertet.
War der 12-GB-Speicherausbau bei der GeForce RTX 4070 Ti noch als grenzwertig zu bezeichnen, stehen sie einer GeForce RTX 4070 Super recht gut. Auch die gebotene Leistung bei einer Leistungsaufnahme von 200 W zeigt, wie effizient die GPU-Architekturen sein können, wenn sie nicht bis ans Limit getrieben werden. Die Rohleistung, der Vorteil in der Raytracing-Leistung gegenüber der Konkurrenz mit AMD-GPU sowie die gebotenen Zusatz-Funktionen wie zum Beispiel das DLSS 3 samt Frame Generation sind Argumente, die für eine GeForce RTX 4070 Super sprechen.
Unsere Tests der UVP-Modelle (NVIDIA GeForce RTX 4070 Super Founders Edition, ASUS GeForce RTX 4070 Super Dual und INNO3D GeForce RTX 4070 Super Twin X2) sowie einem Premium-Custom-Design (ASUS TUF GeForce RTX 4070 Super und Gigabyte GeForce RTX 4070 Super Gaming OC) zeigen aber auch, dass es durchaus ausreichend ist, sich am unterem Ende der Preistabelle genauer umzuschauen. Der Aufpreis ist nur in wenigen Fällen gerechtfertigt und beschränkt sich dann auf Punkte wie eine minimal leisere Kühlung oder dergleichen.
Aktuell sind einige Modelle der GeForce RTX 4070 Super ab 600 Euro und damit unter der UVP zu bekommen. Der Preisdruck in diesem Segment ist derzeit recht groß. Gut verfügbar sind die Karten zudem auch noch.
Die vorläufig kleinste Ada-Lovelace-GPU macht eine gute Figur und ist für eine Zielgruppe, die auf die neuste GPU-Generation zu halbwegs akzeptablen Preisen schielt aktuell eine Empfehlung.
Angeschaut haben wir uns die folgenden Modelle:
- NVIDIA GeForce RTX 4070 Super Founders Edition
- ASUS GeForce RTX 4070 Super Dual
- ASUS TUF GeForce RTX 4070 Super
- Gigabyte GeForce RTX 4070 Super Gaming OC
- INNO3D GeForce RTX 4070 Super Twin X2
INNO3D GeForce RTX 4070 SUPER Twin X2 | ||
846,46 Euro | 864,90 Euro | Ab 846,45 EUR |
Mit der Radeon RX 7800 XT stellte AMD seine Mittelklasse-Karte auf Basis von Navi 32 vor. Gegenspieler ist klar die GeForce RTX 4070, die nun aber von der Super überflügelt wurde. Die Lösung seitens AMD kam ohnehin vergleichsweise spät. Bis zu diesem Zeitpunkt deckte AMD dieses Preis- und Leistungssegment über die Karten der vorherigen Generation ab. In der Rasterizer-Leistung kann die Radeon RX 7800 XT auch sehr gut mit dem NVIDIA-Pendant mithalten. Sobald Raytracing-Effekte hinzukommen, kann sich die GeForce RTX 4070 (Super) aber wieder klar durchsetzen.
Angeschaut haben wir uns neben dem MBA-Design der Radeon RX 7800 XT auch die Partnerkarten in Form der ASUS TUF Radeon RX 7800 XT, Gigabyte Radeon RX 7800 XT Gaming OC und Sapphire Nitro+ Radeon RX 7800 XT.
Für ein 1440p-Gaming ist die Radeon RX 7800 XT eine gute Wahl. Die 16 GB an Grafikspeicher sollten für die nahe und mittlere Zukunft mehr als ausreichend sein. Das Kühldesign der Karten halten die GPU auf niedrigen Temperaturen und entscheidet man sich für das richtige Modell, ist die Radeon RX 7800 XT auch sehr leise. Im Vergleich zur GeForce RTX 4070 verbraucht die Radeon RX 7800 XT aber auch etwas mehr. Die Effizienz hat NVIDIA auf seiner Seite.
Die günstigsten Modelle der Radeon RX 7800 XT starten ab 525 Euro. Soll es eines der höherwertigen Modelle mit einer besseren Kühlung sein, werden aber mindestens 600 Euro fällig.
Angeschaut haben wir uns die folgenden Modelle:
- AMD Radeon RX 7800 XT (MBA)
- ASUS TUF Radeon RX 7800 XT
- Gigabyte Radeon RX 7800 XT Gaming OC
- Sapphire Nitro+ Radeon RX 7800 XT
ASUS TUF Gaming Radeon RX 7800 XT OC | ||
539,00 Euro | Nicht verfügbar | Ab 539,00 EUR |
An dieser Stelle nicht unerwähnt lassen wollen wir, dass NVIDIA die GeForce RTX 4070, neben dem Super-Modell, weiterhin am Markt belässt. Ab 560 Euro ist diese verfügbar und damit eigentlich zu teuer, wenn ab 600 Euro schon die GeForce RTX 4070 Super zu bekommen ist.
Erst kürzlich brachte AMD zudem die Radeon RX 7900 GRE auf den Markt, die zwischen der Radeon RX 7800 XT und Radeon RX 7900 XT platziert werden soll. Allerdings ist der Abstand zur erstgenannten Karte zu gering, um hier von eine echten Zwischenlösung zu sprechen.
Günstig heißt auch immer Kompromisse
Unterhalb der GeForce RTX 4070 (Super) und Radeon RX 7800 XT gibt es natürlich auch noch einige Karten. Sowohl AMD als auch NVIDIA bieten eines oder mehrere Modelle. Bei AMD wäre dies die Radeon RX 7700 XT, die wir uns gemeinsam mit der Radeon RX 7800 XT angeschaut haben. Für ein 1080p-Gaming bietet sie eine gute bis sehr gute Leistung und ist mit 12 GB Grafikspeicher auch zukunftssicher.
Aber auch bei dieser Serie ist die Leistungsaufnahme vergleichsweise hoch und hinzu kommt, dass Besitzer der vorherigen Generation kaum ein Leistungsplus erwarten können. Sowohl AMD als auch NVIDIA haben diese Problematik in den vergangenen zwei Jahren zu Tage gefördert.
Bei NVIDIA guten Gewissens empfehlen, können wir in diesem Bereich eigentlich keine Karte. Die GeForce RTX 4060 Ti bietet ein zu geringes Leistungsplus gegenüber dem Vorgänger und der nur 8 GB fassende Grafikspeicher in der Standardausführung ist zu wenig. In dieser Ausführung kostet die Karte ab 380 Euro, wir empfehlen sie jedoch ausdrücklich nicht. Zwar gibt es auch eine Variante mit 16 GB, diese ist mit 425 Euro aber auch noch einmal 45 Euro teurer.
Eine GeForce RTX 4060 kommt immer nur auf 8 GB Grafikspeicher und hat grundsätzlich die gleiche Problematik wie die Ti-Variante. Immerhin gibt es diese Karte ab 299 Euro, sodass zumindest das Preisargument ziehen könnte.
Eine Radeon RX 7600 ist ab 275 Euro noch einmal etwas günstiger, bietet aber auch noch einmal eine geringere Rohleistung als die GeForce RTX 4060 – gleiches gilt für die Radeon RX 7600 XT mit einfach nur doppelt so großem Speicher, aber einem Preis von 355 Euro. Gelegenheitsspieler mit nicht allzu hohen Anforderungen an ihr 1080p-Spielerlebnis und die auch nicht mehrere hundert Euro ausgeben wollen können hier sicherlich zugreifen. So wirklich empfehlenswert sind die Einsteigerkarten aber nicht. Sie bieten zu wenig oder sind schlichtweg zu teuer.
Und Intel?
Intels erste Arc-Generation punktet hauptsächlich über den Preis und das Angebot an Grafikspeicher. Eine Arc A750 und A770 ist mit 8 oder 16 GB zu bekommen. Die Leistung reicht dabei durchaus aus, um den Einsteigerkarten von AMD und NVIDIA Paroli zu bieten.
Ein 1080p- und 1440p-Gaming ist mit den Modellen sicherlich möglich. Abhängig vom Spiel müssen ein paar Abstriche bei den Qualitätsstufen gemacht werden. XeSS ist genau wie DLSS eine gute AI-Upscaling-Technik, wird aber bei zu wenigen Spielen angeboten. Der Treiber hat sich in den vergangenen 18 Monaten aber deutlich weiterentwickelt und wird nicht mehr von den anfänglichen Kinderkrankheiten geplagt.
Bei Intel und seinen Partnern hofft man auf die zweite Generation. Alchemist hatte als erste Generation zu sehr mit der mangelnden Treiber-Unterstützung zu kämpfen. Diese Probleme und Nachteile konnte man erst 12 Monate nach dem Start größtenteils ausräumen. Damit ist aber auch der Weg für die zweite Generation geebnet. Einen konkurrenzfähigen dritten Mitspieler am Markt zu haben dürfte die Käufer sicherlich freuen.
Die Software wird eine wichtigere Rolle spielen
In einigen Preisbereichen und Modellreihen zeigte sich in dieser Grafikkarten-Generation bereits, dass der Fortschritt im Hinblick auf die Hardware eingebremst wird und an dessen Stelle dann Softwarefunktionen wie DLSS 3 und FSR 3 mit Frame Generation treten. Die Hersteller wollen Chipfläche sparen und damit ihre gestiegenen Kosten wieder kompensieren – man könnte ihnen auch Gewinnmaximierung vorwerfen.
Bereits heute kann man sagen, dass DLSS 3 und FSR 3 für höhere Auflösungen sehr gut brauchbar sind. Der Qualitäts- und Detailverlust ist gerade dort, wo die Leistung vermisst wird, also in UHD, kaum zu erkennen. Die Upscaling-Techniken können hier bedenkenlos angewendet werden. Schon anders sieht dies für 1440p oder gar 1080p aus. Hier kann DLSS das gewünschte Qualitätslevel noch gerade so halten, wenn dann aber nur im Qualitäts-Preset. FSR 2/3 können die fehlenden Details aus der niedrigeren Renderauflösung hingegen meist nicht mehr korrigieren.
Dass KI-unterstützte Upscaling-Techniken immer wichtiger werden, scheint aber unabwendbar. Einige Spielen nennen in den Systemanforderungen bereits FSR 2/3 oder DLSS 3 als Voraussetzung, damit das Spiel in UHD mit den schnellsten Karten spielbar bleibt. Für zukünftige Generationen an Grafikkarten erwarten wir daher eine ähnliche Positionierung wie aktuell schon – Verbesserungen im High-End-Bereich, darunter wird es leichte Verschiebungen geben aber je nach Modell und Preisbereich wird die Weiterentwicklung nicht so groß ausfallen, wie sich viele dies vorstellen.