oelsi
Enthusiast
Thread Starter
- Mitglied seit
- 29.09.2007
- Beiträge
- 4.032
Ein gutes Jahr lang hatte ich einen Beelink P2 Mini-PC im HDMI Stick-Format als HTPC im Einsatz. Da dieser nun durch neue Hardware abgelöst wurde, habe ich mich gefragt, was man mit dem Ding noch so anstellen kann. Die Hardware-Basis besteht aus einem Intel Atom Z3735F SOC (Baytrail), 2GB DDR3L-Ram und 32GB eMMC Flash Speicher. Da der Atom ein waschechter Quadcore ist und VT-x unterstützt, habe ich den HDMI-Stick jetzt in einen Proxmox-VE Host umgewandelt.
Da der Beelink-Stick thermisch, sagen wir, sub-optimal designed ist, hatte ich ihn damals schon seiner Hülle beraubt und zwei Strangkühlkörper aus der Grabbelkiste mit Wärmeleitkleber befestigt. So bleibt er auch unter Last kühl genug, um nicht zu throtteln.
An den USB-Port ist ein USB 3.0 Gigabit Ethernet Adapter angeschlossen. Das im SOC integrierte WLAN nutze ich nicht.
Um Proxmox zu installieren, sind einige Klimmzüge notwendig. Intel hat die Baytrail-Atoms ausschliesslich für Low-Cost Windows- und Android-Tablets vorgesehen, die trotz 64bit CPU nur mit 32bit UEFI ohne Kompatibilitätsmodus ausgeliefert werden. Eine direkte Proxmox-Installation fällt somit flach. Der Umweg geht also über eine Installation von Debian Jessie, das in der multi-arch Version direkt 32bit und 64bit EFI Bootloader mitbringt und die Installation von 64bit Debian auf einem 32bit UEFI unterstützt.
Die Installation vom USB-Stick (-> Rufus) lief auch problemlos durch.
Leider hängte sich der Stick nach Reboot beim Laden der initrd reproduzierbar auf. Da das Problem bei einem testweise installierten Debian Stretch (testing) mit 4.6er Kernel nicht auftrat, habe ich den 3.16er Jessie Kernel dann nach Booten von einer Ubuntu Live CD in einer chroot-Umgebung gegen den aktuellen 4.6er Backports-Kernel getauscht. Danach bootete auch die Vanilla Debian Jessie Installation.
EDIT: Die Abstürze hingen wohl damit zusammen, dass ich die Root-Partition auf einem LVM-Volume installiert hatte. Liegt diese jedoch auf einer normalen Partition, bootet der Rechner auch mit den Standard Debian- und Proxmox-Kerneln.
Die folgende Installation von Proxmox VE nach Anleitung lief ohne Komplikationen durch.Leider wollte der Stick dann auch mit dem 4.4er PVE-Kernel nicht starten. Deshalb verwende ich weiter den 4.6er Debian-Kernel, der noch ein paar Modifikationen der Grub-Kommandozeile benötigte, um die richtigen cgroup-Parameter zu setzen. Ohne diese lassen sich sonst keine LXC-Container starten.
Da das Atom-SOC ja eigentlich für Mobilgeräte gedacht ist und somit auf maximales Stromsparen optimiert wurde, liegt die Leistungsaufnahme des Sticks im Headless-Betrieb bei gerade mal knapp 3W Idle. Auch unter Volllast habe ich noch nicht mehr als 5W gemessen. Damit liegt man klar in RasPi-Territorium, behält dabei aber trotzdem die Vorteile der x86-Plattform.
tl;wr: Nach frickeliger Installation von Proxmox VE auf dem Beelink HDMI-Stick laufen sowohl LXC Container als auch KVM-VMs überraschend performant. Und das bei einer Leistungsaufnahme von weniger als 3W Idle und 5W unter Volllast.
Da der Beelink-Stick thermisch, sagen wir, sub-optimal designed ist, hatte ich ihn damals schon seiner Hülle beraubt und zwei Strangkühlkörper aus der Grabbelkiste mit Wärmeleitkleber befestigt. So bleibt er auch unter Last kühl genug, um nicht zu throtteln.
An den USB-Port ist ein USB 3.0 Gigabit Ethernet Adapter angeschlossen. Das im SOC integrierte WLAN nutze ich nicht.
Um Proxmox zu installieren, sind einige Klimmzüge notwendig. Intel hat die Baytrail-Atoms ausschliesslich für Low-Cost Windows- und Android-Tablets vorgesehen, die trotz 64bit CPU nur mit 32bit UEFI ohne Kompatibilitätsmodus ausgeliefert werden. Eine direkte Proxmox-Installation fällt somit flach. Der Umweg geht also über eine Installation von Debian Jessie, das in der multi-arch Version direkt 32bit und 64bit EFI Bootloader mitbringt und die Installation von 64bit Debian auf einem 32bit UEFI unterstützt.
Die Installation vom USB-Stick (-> Rufus) lief auch problemlos durch.
EDIT: Die Abstürze hingen wohl damit zusammen, dass ich die Root-Partition auf einem LVM-Volume installiert hatte. Liegt diese jedoch auf einer normalen Partition, bootet der Rechner auch mit den Standard Debian- und Proxmox-Kerneln.
Die folgende Installation von Proxmox VE nach Anleitung lief ohne Komplikationen durch.
Da das Atom-SOC ja eigentlich für Mobilgeräte gedacht ist und somit auf maximales Stromsparen optimiert wurde, liegt die Leistungsaufnahme des Sticks im Headless-Betrieb bei gerade mal knapp 3W Idle. Auch unter Volllast habe ich noch nicht mehr als 5W gemessen. Damit liegt man klar in RasPi-Territorium, behält dabei aber trotzdem die Vorteile der x86-Plattform.
Zuletzt bearbeitet: