Naja die streamed write performance ist auch bei HDDs nicht schlecht wenn man genügend pools striped. Man kann sie nur viel einfacher mit ein paar random Zugriffen ruinieren als bei SSDs.
Ich hatte vor der Beschaffung unseres größeren Filers auch mal über einen SSD only pool nachgedacht, aber die Preise für SAS SSDs waren da noch recht hoch. NVME Support gab es noch nicht und mit SATA konnte man nur kleinere Systeme realisieren, da von SATA devices hinter SAS Adaptern in Verbindung mit ZFS abgeraten wurde. Da hatte sich das schnell erledigt.
Aber RAIDZ Pools mit SSD only sind auch interessante Layouts. Damit bekommt man schon beeindruckende Performance hin. Wenn man sich überlegt was Systeme mit ähnlicher I/O Leistung vor ein paar Jahren gekostet haben und wie viel Aufwand einige Hersteller dafür betrieben haben.
Ich bin auch gespannt wie sich deine SSD pools bei hohem Füllstand verhalten und nach mehrmaligem überschreiben. Das sind Infos mit denen viele Hersteller nicht gern rausrücken.
Man sollte ZFS Pools aus Platten nicht ganz füllen, da dann die Performance wegen der Fragmentierung nachlässt. Ich versuche immer unter 80% zu bleiben. Bei SSDs gibt es kein Fragmentierungsproblem jedoch Probleme dadurch daß das Schreiben mit 4k Pages erfolgt, die vorher gelöscht werden müssen, damit Probleme mit Trim und Garbagecollection sowie Probleme durch die begrenzte Anzahl von Schreibzyklen pro Zelle.
Wenn man daraus Raid Pools bauen möchte, dann ist wichtig
- möglichst guter Controller/ Firmware für gute interne Garbage Collection
- möglichst hohes Overprovisioning (Platz für den Controller zum Optimieren)
- möglichst gutes, schnelles und langlebiges Flash
- wenn transaktionssicheres Schreiben benötigt wird: Powerloss Protection im Raid oder auf einem Slog
Meine erste Wahl bei kritischen Pools ist Intel. Ich setze gerade ältere SSD Pools auf S3610 um, sehr gute Erfahrung bisher. Wenn es mehr um Lesen geht, dann die S3500 und für beste Schreib-IO die S37x0.
Ich habe auch Storage mit den älteren Desktop SSDs Sandisk Pro extreme und Winkom Pro. Die waren günstig und bieten ein relativ hohes Overprovisioning per default. Das kann man z.B. per Host protected area selber vergrößern, das soll aber bei manchen neueren SSDs Probleme machen. Ich hatte die Winkom bisher im Mailserver. Der ist nach Umstellung auf S3610 deutlich reaktiver geworden.
Nach ca 3 Jahren tausche ich aber momentan die SSD (gehen dann in die Rechnerpools oder in Arbeitsplätze)