Hallo liebe HWluxxer,
hardwareluxx hat vor einiger Zeit den großen Synology Lesertest gestartet. Dabei hatten/haben 10 Leser die Chance eine Synology DiskStation 213j mit 2x 2TB Western Digital Red Festplatten vier Wochen testen zu dürfen. Ich bin sehr froh einer dieser Teilnehmer sein zu dürfen und hoffe, dass die Erwartungen seitens der hardwareluxx Redaktion nicht enttäuscht werden.
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1. Einführung/erste Schritte
1.1 Lieferumfang
1.2 Erster Eindruck
1.3 Installation der Festplatten
1.4 Inbetriebnahme des NAS -Softwareinstallation
2. Vergleich zur 212j1.2 Erster Eindruck
1.3 Installation der Festplatten
1.4 Inbetriebnahme des NAS -Softwareinstallation
2.1 Optischer Vergleich
2.2 Technischer Vergleich
2.3 Geschwindigkeitsvergleich
2.4 Fazit
3. Kompatibilität zu einzelnen Devices2.2 Technischer Vergleich
2.3 Geschwindigkeitsvergleich
2.4 Fazit
4. Sonstiges
5. Gesamtfazit
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1. Einführung/erste Schritte
Um eines vorweg zu nehmen: mein Testbericht besitzt einen deutlichen Fokus. Ich konzentriere mich stark auf den Vergleich zum Vorgängermodell, der DiskStation 212j. Diese kann ich bereits seit Oktober 2012 mein Eigen nennen, habe dem entsprechend schon Erfahrung sammeln können und möchte mit meinem Review hauptsächlich Leser erreichen, die über einen Wechsel bzw. ein Upgrade zum neueren Modell nachdenken. Zentrale Fragen sind dabei zum Beispiel: Lohnt sich der Aufpreis? Lohnt sich ein Umstieg? Wenn ja, bei welchem Einsatzzweck besonders? .... Damit die Übersichtlichkeit des Review noch gegeben ist, werde ich anderen Themen, wie die Einrichtung der Software nur teilweise anschneiden oder unter Umständen weglassen. Ich bin mir jedoch sicher, dass jeder, der sich ein NAS kaufen möchte mit der Einrichtung keine Probleme haben wird.
1.1 Lieferumfang
Bestellt man sich nun also das Paket aus diesem Test, erwartet einen ein großes und recht schweres Synology Paket mit der DiskStation und den zwei Festplatten. Die Western Digital HDD‘s kommen wie vermutet in einer Antistatikfolie inklusive Feuchtigkeitsabsorber - relativ unspektakulär. Der DiskStation liegt dagegen etwas mehr Zubehör bei...
- Synology DiskStation 213j
- 65W Netzadapter
- Netzkabel
- Ethernetkabel
- Schraubensortiment für den Einbau der Festplatten und den Zusammenbau des Gehäuses
- Software-CD mit dem Synology Assistent und dem DSM
- Quickstart Guide
Meiner Meinung nach ist der Lieferumfang vollkommen angemessen und weder zu spartanisch, noch zu happig. Jegliches Zubehör, das man für die Inbetriebnahme benötigt, liegt bei.
1.2 Erster Eindruck
Ist die DiskStation erst einmal ausgepackt, hält man ein weißes Plastikgehäuse in der Hand, das ohne installierte Festplatten relativ leicht ausfällt. Die Qualität der äußeren Gehäuses würde ich als durchschnittlich bezeichnen, keinesfalls aber mehr. Es handelt sich um simples gepresstes/gespritztes ABS, das sich genauso anfühlt. Spaltmaße sind wenige vorhanden, halten sich aber noch in Grenzen.
Öffnet man die DiskStation (durch Aufschieben des linken Gehäusedeckels) kommt die innere Struktur zum Vorschein. Das Gerüst besteht im Grunde aus dünnem Stahlblech, welches in die passende Form gestanzt und gebogen wurde. Qualität sieht für mich auch an dieser Stelle etwas anders aus - auch im Inneren ist sie lediglich durchschnittlich. Positiv aufgefallen ist mir dagegen die Festplattenentkopplung in Form von kleinen Gummipads, auf denen die Festplatten aufliegen. Auch die jeweils vier Schrauben zur Befestigung der HDD‘s sind mit Gummiummantelungen vom restlichen Gehäuse entkoppelt.
Insgesamt macht das Gehäuse einen funktionalen und schon minimalistischen (weder positiv noch negativ) Eindruck. Man muss sich bewusst sein, dass das Gerät wahrscheinlich nach vollständiger Installation nur in der Ecke steht und zuverlässig seine Dienste verrichten soll. Dazu ist das Gehäuse absolut in Ordnung und erfüllt seinen Zweck voll und ganz.
1.3 Installation der Festplatten
Bei der DiskStation 213j handelt es sich um ein NAS mit zwei Festplatteneinschüben. Es können Festplatten mit S-ATA Anschluss (S-ATA 300 intern vorhanden) im 3,5“ und 2,5“ Format (mit Adapter) eingebaut werden. Für den Einbau muss lediglich eine Gehäusehälfte entfernt werden. Danach liegen die Festplatteneinschübe frei und man kann die Festplatten in Bay #1 und #2 schieben und mit jeweils vier Schrauben (zwei auf jeder Seite) festschrauben. An dieser Stelle sei gesagt, dass hier keine Hot-Swap Einschübe existieren. Man kann die Festplatten also nicht während des Betriebes „einfach“ ein und aus stecken. Für einen Wechsel muss immer das System ausgeschaltet und die zu tauschende Festplatte abgeschraubt werden. Wichtig ist zudem, dass das System zwischen HDD1 und HDD2 unterscheidet. Man sollte sich somit die Reihenfolge der Festplatten merken.
1.4 Inbetriebnahme des NAS - Softwareinstallation
Alle Festplatten sind eingebaut, die DiskStation ist mit Strom versorgt und ans Netzwerk angeschlossen? ...dann kann die Inbetriebnahme starten!
Man benötigt dafür einen Computer mit Windows, OS X oder Linux, der sich im selben Netzwerk (am besten per Ethernet) befindet. Eine Internetverbindung ist empfehlenswert, man kann jedoch auch mit der beiligenden CD arbeiten. Als erstes muss der Synology Assistent installiert werden. Öffnet man diesen anschließend, wird automatisch nach DiskStations im Netzwerk gesucht und alle verfügbaren Geräte werden angezeigt. Man sollte also das NAS vorher einschalten, da das Hochfahren schon ein paar Minuten beansprucht. Mit einem Doppelklick auf das passende Gerät startet die Konfiguration.
Zunächst muss das Betriebsystem das DSM (DiskStation Manager) vom PC übertragen und installiert werden. Hier empfiehlt es sich wieder im Internet nach der aktuellsten Version zu suchen, diese herunterzuladen und auf dem NAS zu installieren. Nach erfolgreicher Installation (Dauer ist erstaunlich kurz) kann nun ein Passwort für den Systemadministrator festgelegt werden. Dieses lässt sich später jederzeit ändern. Mit diesem Schritt ist die Installation des DSM abgeschlossen und man kann über den Browser, ähnlich wie beim Router, auf das NAS zugreifen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind noch keinerlei Einstellungen vorgenommen worden, weshalb man der DiskStation zuerst sagen sollte, was sie denn mit den eingebauten Festplatten machen soll. Beim DSM heißt das konkret: ein Volume erstellen. An dieser Stelle kommen Laien, die sich vorher noch nie mit dem Thema Festplatten, Raid, NAS etc. beschäftigt haben wohl an ihre Grenzen. Die Volumeerstellung ist zwar geführt, jedoch kommen an der ein oder anderen Stelle fragen auf. Worin liegt zum Beispiel der Unterschied zwischen Raid 1 und SHR (Synology Hybrid Raid)? Ein kurzer Blick auf die Synology Support-Seite hilft sehr! Welche Konfiguration gewählt werden sollte, muss jeder selbst für sich entscheiden. Ich habe in meinem Test das SHR Raid 1 gewählt, um eine hohe Datensicherheit zu erzielen. Speicherkapazität und Geschwindigkeit sind nebensächlich. Nachdem ein Volume erstellt wurde, kann mit dem persönlichen Einrichten begonnen werden. Die Software ist sehr umfangreich und bietet sowohl Pro-Usern als auch Einsteigern viele Möglichkeiten. Auf diese möchte ich in diesem Testbericht, wie anfangs bereits gesagt, nicht eingehen.
2. Vergleich zur 212j
Mit der 213j hat Synology eine Einsteiger-NAS-Lösung auf den Markt geworfen und möchte damit die rund ein Jahr alte 212j ablösen. Hauptsächlich zeichnet die beiden DiskStations die Software aus - haben die kleinen Hardwareänderungen wirkliche einen so großen Einfluss? Was sich genau geändert oder sogar verbessert hat, erfahrt ihr in den nächsten Abschnitten.
2.1 Optischer Vergleich
Betrachtet man beide Geräte von außen fallen auf den ersten Blick keine Unterschiede auf. Beide Boxen bestehen aus dem gleichen Material, sind gleich aufgebaut und besitzen identische Maße. Auf den zweiten Blick werden jedoch kleine Änderungen erkennbar.
1. Die Front wurde überarbeitet. Das graue Plastik ist bei der 212j noch an dem linken Seitendeckel befestigt und kann somit auch von der „Basis“ entfernt werden. Beim Nachfolger sind die grauen Elemente an der Basis befestigt und nicht entfernbar. Sie schließen hier besser und bündig mit der Front ab - im Gegensatz zur 212j. Bei diesem Modell ist ein leichter Versatz bei seitlicher Betrachtung zu erkennen.
Insgesamt ändert diese Veränderung nichts an der Funktion des Gerätes. Die Überarbeitung lässt aber auf eine Kosteneinsparung schätzen. Die Anzahl der gespritzten/gegossenen Plastikteile des Gehäuses ist nämlich gesunken. Das graue Plastik ist nichts anderes als beklebtes weißes Plastik. Ich persönlich finde das „neue“ Design ansprechender und moderner, Kosteneinsparung hin oder her. Für mich eine gelungene Überarbeitung, wenn auch eine sehr kleine.
2. Offiziell heißt es von Synology, dass der Lüfter bei dem 2013 Modell leichter zu wechseln sein soll. In der Tat hat sich bei der Lüfterbefestigung etwas geändert. Bei der DiskStation 212j ist der 92mm Lüfter wie üblich mit einfachen Lüfterschrauben befestigt. Die Schrauben lassen sich von außen Lösen - der Lüfter und das weiße Lüftergitter kann entnommen werden. Die Lösung in der 213j verzichtet komplett auf Schrauben und vertraut auf ein „Stecksystem“ mit Gummihalterung. Der Lüfter kann im Inneren einfach von dem Gitter weggedrückt und entnommen werden. Leichter geht es kaum! Dafür Daumen hoch!
Wie es der Zufall will, gibt es jedoch auch Schattenseiten. Mit dieser Lösung ist nicht nicht möglich jeden Lüfter (mal von den technischen Vorraussetzung wie Anlaufspannung etc. abgesehen) zu installieren. Lüfter, die die Schraubenlöcher auf den jeweils gegenüberliegenden Seite mit einer Art Kanal/Rohr verbunden haben, können nicht verwendet werden, da der Gummipropfen nicht auf ein Loch und damit auch der Lüfter nicht ans Gitter gesteckt werden kann. Diese Einschränkung mag jetzt nicht sonderlich weitreichend sein, sollte aber zumindest erwähnt werden. Eine Weitere Überarbeitung ist der laut Synology leisere Lüfter der 213j. In meiner rund vierwöchigen Testzeit konnte ich leider nur das Gegenteil feststellen. Der Lüfter der 213j beginnt sporadisch an zu rattern. Das Geräusch ist vergleichbar mit einem vibrierenden Handy welches nur teilweise auf einem Tisch liegt (zum Beispiel: Handy auf Kopfhörerkabel - Handy berührt nur mit einer Ecke den Tisch). Ob diese Störung nun vom verbauten Lüfter oder von der Lüfteraufhängung, die bei der 213j jedoch entkoppelt ist, liegt, kann ich nicht sagen. Tatsache ist, dass es sehr nervig sein kann und bei dem hohen Preis des Gerätes auch eigentlich nicht zu tolerieren ist. Vielleicht habe ich aber auch nur ein Montagsgerät erhalten und es handelt sich um einen Einzelfall. Das Fazit zur veränderten Befestigung beleibt jedoch positiv! Durchaus gelungen.
3. Die dritte und letzte optische Neuerung befindet sich im Inneren des NAS. Dort ziert das Stahlblech bei der 213j nun kleine Gummiauflagen für die Festplatten. Synology hat eine Entkopplung für die Festplatten eingebaut. (siehe 1.1 Erster Eindruck)
Meiner Meinung nach hält sich die Wirkung der wirklich kleinen Gummieinlagen in Grenzen. Sie sind einfach nicht in der Lage viel Vibration zu dämpfen (wie auch?). Ein Unterschied zum 212j ohne Entkopplung ist im Alltag weder hör- noch fühlbar.
2.2 Technischer Vergleich
Die größten und wohl bedeutendsten Änderungen haben der Hardware stattgefunden. Ich möchte hier jetzt natürlich nicht alle technischen Daten zäh aufzählen, sondern wieder nur auf die Unterschiede eingehen.
Genauen technischen Daten findet ihr hier: 212j - 213j
1. Das 213j bekommt vom Hersteller wie die 212j einen Single Core Prozessor mit 1,2Ghz Taktfrequenz spendiert. Im neueren Modell handelt es sich aber um eine Gleitkomma-CPU, die sich laut Synology besonders gut für Multimediaverarbeitung eignet. Dies spiegelt sich auch in den technischen Daten wieder. So ist es mit dieser möglich Audio -und Videodateien umzuwandeln. In Verbindung mit den zahlreichen Synology Multimedia-Apps bietet das besonders große Vorteile. Aus meinem Test kann ich bestätigen, dass das Arbeitstempo mit der schnelleren CPU höher ist als es bei der 212j war. Das sieht man immer gerne!
2. Die 213j DiskStation besitzt 512MB DDR3 RAM und damit doppelt so viel wie das Vorgängermodell, welches zudem nur DDR2 RAM eingebaut hat. Mit dem verbauten RAM sind 512 User und damit Verbindungen gleichzeitig möglich.
3. Die Abkürzung WOL steht für Wake On Lan und bezeichnet damit die Möglichkeit, das System über das Netzwerk zu starten. Das NAS kann so von unterwegs von der passenden App zum Beispiel mit dem Smartphone gestartet werden. Für mich ist DAS die Neuerung, auf die ich gewartet hatte. Wie sehr habe ich mich immer geärgert, wenn ich unterwegs war und das NAS leider vergesse habe einzuschalten. Den Zugriff auf eventuell wichtige Daten kann man in diesem Fall ohne WOL vergessen. Jetzt hat man immer alle Dateien verfügbar. An dieser Stelle von mir ein großes Lob, dass Synology es gewagt hat ein Feature von den teureren Modellen ins Einsteigermodell zu integrieren.
2.3 Geschwindigkeitsvergleich
Jetzt wird es spannend! Der wohl wichtigste Faktor bei einem NAS ist die Geschwindigkeit. Niemand möchte seine MP3‘s oder Videos mit 20MB/s durch die Leitung schubsen müssen. Niemand möchte für ein einfaches BackUp den PC die ganze Nacht laufen lassen....
Die nachfolgenden Benchmarks wurde mit folgenden Testsystem durchgeführt:
- Apple iMac 10,1 2009 27“
- Intel Core 2 Duo 2x 3,06Ghz
- 6GB DDR3 1067MHz RAM
- 120GB Samsung 840 Basic SSD (SATA 2 Anbindung)
- ATI Radeon HD 4670
Die DiskStation ist über Gigabit-Ethernet über einen dem entsprechenden Switch am iMac angeschlossen. Es wurde ausschließlich über das Protokoll AFP getestet.
Um möglichst breit gefächerte Testergebnisse zu erhalten, habe ich unterschiedliche „Szenarien“ getestet und mit einander verglichen. Es wurde dabei immer ein Ordner mit einer Größe von 35,38GB hin und her kopiert und die jeweilige Zeit gemessen. Die Anzahl der Dateien und dessen Größe hat variiert.
Hier eine Liste aus der ihr die Durchschnittsdateigröße für ein Szenario ablesen könnt.
- sehr kleine: 2,46MB (typische Datensicherung mit Dokumenten, Fotos, Musik, Videos etc)
- kleine: 6,84MB (nur m4a-Musikdateien)
- große: 1449,16MB (nur TV-Aufnahmen in 1080p)
- sehr große: 7245,82MB (nur Videoaufnahmen in 1080p)
Ich denke damit habe ich recht viele Möglichkeiten abgedeckt. Das mittlere Feld habe ich bewusst ausgelassen, da ich ca. 40MB (oder wie auch immer) als Durchschnittsgröße als nicht sehr praxisnah einschätze - gerade in Verbindung mit einem NAS.
Im Nachfolgenden seht ihr die Tabelle mit der ersten Auswertung meiner Testergebnisse. Als Anhaltspunkt: Synology gibt die maximale Schreib- und Lesegeschwindigkeit mit 70/100MB bei der 213j und mit 51/94MB bei der 212j an. Ich war sehr überrascht, dass ich fast das Limit der Gigabit-Verbindung von 125MB/s ausnutzen konnte. Verschlechterungen der 213j zur 212j wurden blau markiert. Diese Szenarien wurde zudem öfters wiederholt, um eine temporäre Störung etc. ausschließen zu können.
Wie man glaube ich gut erkennen kann, stimmen die Herstellerangaben bezüglich der Schreibraten ganz gut überein. Bei den Leseraten sind beide Geräte überdurchschnittlich gut - beide jedoch im selben Rahmen (rund 16MB/s mehr). Synology gaukelt den Käufer hier keinesfalls utopische Werte vor! Da habe ich leider schon andere Erfahrungen mit gemacht. Großes Lob an dieser Stelle von mir!
Eine Auffälligkeit bei den Testergebnissen ist der Einbruch in der Lesegeschwindigkeit von sehr großen Dateien bei der 212j. Wo sie bei großen Dateien noch 111MB/s geschafft hat, fällt diese Geschwindigkeit bei sehr großen Dateigrößen auf 79MB/s ab. Dieser Einbruch ist bei der 213j nicht zu verzeichnen - im Gegenteil, hier liegt eine Steigerung vor.
Ganz besonders hat mich der starke Einbruch der 213j beim Lesen sehr kleiner Dateien gewundert (blau markiert). Für den Lesevorgang braucht die Box ganze 3 Minuten länger als die 212j und schafft somit ganze 21MB/s weniger. Ich habe dieses Szenario mehrere Male wiederholt, da ich es einfach nicht glauben wollte. Es passt überhaupt nicht ins Schema, aber es scheint tatsächlich so zu sein. Die 213j hat beim Lesen kleiner Dateien starke Probleme.
Insgesamt kann man zum Geschwindigkeitsvergleich sagen, dass sich die Werte mit der 213j gesteigert haben. Teilweise kratzt man beim Lesen an der Leistungsgrenze der Gigabit Technik. Die höheren Schreibgeschwindigkeiten sind deutlich merkbar und werten die Nutzung im Alltag auf.
2.4 Fazit
Ich kann natürlich nun kein allgemein gültiges Fazit abliefern oder euch klar beantworten, ob sich beispielsweise ein Upgrade lohnt, da alles was hier geschrieben wird hauptsächlich meiner eigenen Meinung entspricht. Ihr kennt die Testergebnisse nun und könnt euch sicher selbst eine Meinung bilden.
Bei mir zu Hause steht nun die 213j im Schrank - die 212j habe ich verkauft. Über meine Ethernet Leitung strömen hauptsächlich große Dateien, wie z.B. TV-Aufnahmen, die ich zuvor am iMac bearbeitet habe. Die höheren Schreibraten lohnen sich für mich und rechtfertigen alleine schon den Umstieg. Ich muss ehrlich sagen, dass ich über die "geringe" Differenz mancher Wert sehr erstaunt war - die 213j fühlt sich nämlich einfach schneller und "geschmeidiger" an, als der Vorgänger. Das mag eventuell Einbildung sein, aber wenn diese Einbildung für mich das NAS-Erlebnis aufwertet....
Lohnt sich der Aufpreis für die 213j gegenüber der 212j?
Ganz klar: JA! Zum Zeitpunkt dieses Reviews kostet die 213j laut idealo.de Gesamtpreis gerade mal 5,90€ mehr. Da muss man keine zwei Sekunden zögern und greift ohne Nachzudenken zur 213j. Die Argumente liegen auf der Hand.
Lohnt sich der Umstieg von der 212j zur 213j mit dem damit verbundenen Aufpreis (Verkauf/Kauf)?
Wenn man von einem Aufpreis von rund 50-60€ ausgeht (durchaus realistisch), sollte man sich die persönlichen Vorlieben und Einsatzgebiete wirklich gut ansehen. Teilweise sind die Differenzen wirklich sehr gering, teilweise aber auch groß. das hängt vom Einsatzzweck ab. Andere Argumente wie z.B. die WOL Funktion sollte man aber auch nicht außer Acht lassen. Für mich war WOL neben den höheren Schreibraten das Umstiegskriterium. Ein NAS ist meiner Meinung nach dazu da, die eigenen Dateien immer und überall verfügbar zu machen. Sollte man dann mal Abends das NAS ausgemacht haben, weil es im Schlafzimmer steht (wie bei mir), ärgert man sich am nächsten Tag unterwegs darüber, dass man es vergessen hat morgens wieder einzuschalten. Vielleicht ist das ja auch ein ausschlaggebendes Kriterium für euch?!
3. Kompatibilität zu einzelnen Devices
In diesem Kapitel möchte ich kurz auf meine Erfahrungen mit anderen Devices als einem Computer eingehen. Wie gut spielt das NAS mit XY zusammen?...
Samsung Smart TV (UE40D6510 aus 2011 und BD-D6900S Blu-ray Player) - über WLAN-n
Mein Fernseher und mein Blu-ray Player ist dank WLAN Netzwerkfähig und auch dlna zertifiziert. Nun, der DSM Manager ermöglicht es auch einen bestimmten Ordner über dlna freizugeben. Ich habe damit meinen Ordner für TV-Aufnahmen im mkv-Container freigegeben. Die Dateien waren rund 1-1,5GB groß. Die Einrichtung war am Fernseher als auch am Player sehr zäh und hat ein paar Anläufe gebraucht. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich dann auf den Ordner zugreifen und meine Videodateien abspielen...aber was war das? Nach ein paar Minuten oder beim Beenden der Wiedergabe, ist der komplette dlna "Bereich" auf dem TV/Player abgestürzt und ich durfte mit der Einrichtung neu beginnen. Fazit: Synology macht wahrscheinlich alles richtig, Samsung macht alles falsch. Smart TV mit gewühlten 10Mhz unter der Haube macht einfach keinen Spaß. Ehrlich gesagt frage ich mich, warum Samsung nicht damalt schon Dual-Cores in die TV integriert hat, wo doch jedes Smartphone schon welche hatte...aber das ist ein anderes Thema.
Apple TV 2 mit XBMC - über WLAN-n
Auf meinem Apple TV der zweiten Generation ist XBMC über einen Jailbreak installiert. Von da aus greife ich über AFP auf das NAS zu. Meine Medienordner können auf Anhieb geöffnet werden. Die Videodateien funktionieren in 720p auch auf Anhieb. Bei 1080p kommt das Apple TV an seine Grenzen, jedoch kann man eventuellen Rucklern aus dem Weg gehen, wenn man zu Anfang das Video pausiert und 1-2Minuten puffern lässt. Eine Ethernet Verbindung würde hier bestimmt auch Einiges rausholen können.
Android Smartphone und iPhone 5 - über WLAN-n oder 3G
Ich nutze meine DiskStation u.A. dafür um Partyfotos mit meinen Freunden zu teilen. Dazu habe ich einen gemeinsamen Ordner erstellt, in dem die Fotos nach Datum und Event sortiert sind. Meine Freunde nutzen alle zusammen einen Benutzer und können in diesen Ordner Bilder, Videos oder etwas anderes laden. Das alles geschieht meistens aus der App "DS file". In dieser kann man in den Ordnern blättern, sich Fotos und Videos ansehen und direkt vom Handy neue hochladen. Auf dem iPhone funktioniert das ohne Probleme und Einschränkungen - alles wie man es sich denken würde. Unter Android gibt es an einer Stelle jedoch ein großes Problem: möchte man ein Foto hochladen, öffnet sich direkt die Ordnerstruktur des gesamten Android Phones. Man muss also zuerst den Galerie Ordner aufsuchen (ist noch verständlich - unter Android können Bilder ja auch wo anders gespeichert sein). Hat man diesen dann erreicht, hat man eine unendlich lange Liste mit Bilddateien vor sich, ohne Vorschau! Im Klartext heißt das, dass man keine Ahnung hat, hinter welchem Dateinamen sich welches Bild versteckt. Der einzige Anhaltspunkt ist Datum und Uhrzeit, mehr nicht. Das ist extrem schade und nicht gut gelöst. Meine Freunde, die Android benutzen habe verständlicherweise deshalb nicht immer Lust aktuelle Fotos hochzuladen...Das trübt den Glanz dieses an sich tollen App Angebotes etwas zu stark.
Drucker Canon iP 3300 und AirPrint - über USB
Synology verspricht mit dem DSM auch, nahezu jeden Drucker netzwerk- und AirPrint-fähig zu machen. Letzteres habe ich mit als Apple User schon lange für meinen low-Cost Drucker gewünscht. Ein Drucker, der keinen Schnickschnack wie Bilder ausdrucken vom Display etc hat, sondern einfach nur übers Netzwerk drucken kann - und das auch bitte vom iPhone aus, falls man mal eine PDF drucken möchte. Die Einrichtung ging unter der Systemsteuerung des DSM super einfach. Mein iPhone hat den Drucker auch sofort gefunden und war gewollt direkt zu drucken. So schnell ging es dann aber doch nicht. Schnell ist hier auch das richtige Stichwort. Der Drucker fängt erst nach gefühlten fünf Minuten an zu drucken. Das Drucktempo lässt auch stark zu wünschen übrig. Das Blatt rutscht etwa alle 30 Sekunden zwei bis drei Zentimeter weiter. Eine einfache Seite mit Text kann so gerne mal 15 Minuten dauern. Das ist absolut inakzeptabel und unbrauchbar. Ich weiß nicht, ob es an der eventuellen Inkompatibilität zwischen Drucker und NAS lag, jedoch druckt der Drucker von jedem PC (mit USB Direktverbindung) einwandfrei und schnell aus. Das finde ich sehr schade. (War bereits von der 212j bekannt, schiebe den Fehler deshalb auf den DSM)
4. Sonstiges
Alles andere, was nicht in die obigen Kapitel gepasst hat.
Seagate Festplatte statt der "langsamen" WD Red NAS Festplatte
Der etwas untergegangene Anteil bei diesem Review sind die Western Digital Festplatten. Darauf möchte ich jetzt noch kurz zu sprechen kommen. Tests belegen es: die Red ist deutlich langsamer als andere 3,5" Festplatten. Ich habe mich gefragt, ob eine der schnellsten Festplatten am Markt, die Seagate ST3000DM001 3TB Festplatte im SHR Raid 1, bessere Werte erreicht, als die eventuell limitierende Red Festplatte. Um es kurz zu machen: die Red ist der klare Sieger. Sie erzielte Werte, die um ein vielfaches besser sind, als die Seagate. Das hätte ich in keinem Fall erwartet. Die Seagate hat zwar in manchen Szenarien bessere Werte erreicht, allerdings sind die Differenzen extrem klein. Große Probleme hat sie beim Schreiben kleiner Dateien. Hier sind 10MB/s statt 50MB/s (bei der Red) keine Seltenheit. Unglaublich. Die WD Festplatte ist für mich der klare Sieger. Kein Wunder, warum sie von WD als ideale NAS Festplatte angepriesen und verkauft wird. Achja: die unerträgliche Lautstärke der Seagate will ich besser nicht ausführlicher erwähnen.
Lautstärke
In den bereits veröffentlichten Testberichten habe ich des öfteren von einem deutlich wahrnehmbaren Lüfter gelesen. Das kann ich überhaupt nicht bestätigen. Das NAS ist für mich mit den WD Red Festplatten nahezu lautlos. Nach rund 2m Entfernung kann man es unter normalen Bedingungen nicht mehr wahrnehmen. Da ist wirklich jeder Lüfter im PC lauter. Außerdem kann man dem Lüfter verschiedenen Kühlmodi zuweisen. So kann es unter Umständen auch sein, dass der Lüfter ganz ausgeschaltet wird, wenn die Temperaturen der CPU und der Festplatten stimmen. An dieser Stelle kann ich absolut keinen (negativen) Kritikpunkt finden.
5. Gesamtfazit
Insgesamt ist die Kombination von sehr guten Einsteiger-NAS und hervorragenden NAS Festplatten wirklich Top. Es gibt nur wenig Punkte, die noch nach Verbesserung schreien. Der einzige negative Punkt neben dem recht hohen Preis, ist die Inkompatibilität zu manchen Druckern. Bei mir wollte es mit AirPrint wohl nicht so klappen. Eventuell ist das aber auch wieder ein Einzelfall. Ich fasse zusammen:
Positiv
- hervorragende, leicht zu bedienende Software mit vielen Möglichkeiten
- WOL Funktion vorhanden
- hohe Zuverlässigkeit
- hohes Arbeitstempo über Gigabit Ethernet
Negativ
- recht hoher Preis
- mäßige Verarbeitung für den Preis
- langsam bei Druck über AirPrint
Nach dem Einrichten bin ich nun sehr zufrieden mit dem NAS und freue mich jeden Tag auf neue, da alles einwandfrei und ohne Mucken funktioniert. Wenn ich bloß daran denke, dass ich vor ein paar Monaten noch mit dem Gedanken gespielt habe, mir ein billiges Netzwerkgehäuse zu kaufen. Spaß hätte ich bei der Nutzung wohl nicht erfahren. Von mir gibt es für alle Synology DiskStations mit dem hervorragenden DSM eine uneingeschränkte Kaufempfehlung, wenn man sich dem Drucker Problem und dem hohen Preis bewusst ist. Ich glaube den Kauf wird niemand so schnell bereuen.
Zum Schluss danke ich noch der hardwareluxx.de Redaktion, insbesondere Stegan, der die Teilnehmer gut betreut hat. Ein besonderer Dank geht auch an die Sponsoren Synology und Western Digital, die die notwendigen Produkte zu Verfügung gestellt haben und uns mit hohem Maß an Vertrauen entgegen gekommen sind. Vielen Dank!
MfG
Semme
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