AMD Fusion / Llano APU 2011
Llano stellt einen deutlichen Bruch mit der bisherigen AMD-Strategie dar. Zum einen verabschiedet AMD sich davon, eine einheitliche Plattform zu nutzen. Während die High-End-Prozessoren Bulldozer Mainboards mit dem Sockel AM3+ und Chipsätze der AMD 900er-Reihe nutzen werden, nimmt Llano im Sockel FM1 Platz und wird mit den AMD-Chipsätzen A55 und A75 kombiniert. Noch gravierender ist allerdings die Neuausrichtung beim internen Aufbau von Llano. Es handelt sich nicht mehr um eine herkömmliche CPU, sondern um eine APU (Accelerated Processing Unit). Mit dieser neugeschaffenen Bezeichnung möchte AMD auf die große Besonderheit von Llano hinweisen, der Prozessor bietet neben zwei bis vier Prozessorkernen auch eine leistungsfähige integrierte Grafik. Sie soll bisherigen Lösungen (z.B. Intels Sandy Bridge-Prozessoren) deutlich überlegen sein und zudem bereits DirectX 11 unterstützen.
AMD möchte mit Llano vor allem im Mainstream-Marktsegment punkten. Nach AMD-Untersuchungen entstammen mehr als 50 Prozent der verkauften Computersysteme diesem Bereich (400-700 US-Dollar). Parallel wurde festgestellt, dass 80 Prozent der Spieler Gelegenheitsspieler sind. Llano soll die Antwort auf diese Analysen sein - ein günstiger Prozessor mit so leistungsstarker Grafik, dass Gelegenheitsspieler (und damit die Mehrheit der Spieler) prinzipiell auf den Kauf einer separaten Grafikkarte verzichten kann. Damit stellt sich vor allem die Frage, ob der GPU-Teil von Llano wirklich ausreichend leistungsstark für den Gelegenheitsspieler ist. Parallel muss aber auch hinterfragt werden, wie sich der CPU-Teil der APU bewährt.
Wirft man einen Blick auf das Blockdiagramm von Llano, wird schnell deutlich, welche Funktionen der Prozessor übernimmt. Die eigentlichen CPU-Kerne (Codename "Stars", 32 nm-Fertigung) nehmen nur einen Teil der Die-Fläche ein. Der GPU-Bereich mit angeschlossenem Unified Video Decoder (UVD) steht dem praktisch gleichberechtigt gegenüber. Daneben haben auch das Dual-Channel-DDR3-Speicherinterface, die Northbridge und der PCIe-Teil (24 Lanes) ihren Weg in den Prozessor gefunden.
Bei den "Stars"-Kernen hat AMD das Rad nicht neu erfunden, sondern die Vorgängergeneration (K8/10) leicht optimiert. AMD gibt an, dass es immerhin einen Leistungszuwachs um rund 6 Prozent geben soll - Grundlage dafür seien IPC-Verbesserungen und der größere Cache. Bei einigen Modellen ist eine Taktsteigerung per AMD Turbo Core möglich.
AMD profitiert hier von der ATI-Übernahme 2006 und kann auf die hauseigenen GPU-Lösungen zurückgreifen. Sumo basiert auf der bekannten Redwood-GPU, die in der Radeon HD 5670 zum Einsatz kam. Eine GPU also, die DirectX 11 unterstützt und im Budget-Bereich durchaus überzeugen kann. Für Llano wurde Redwood weiter optimiert. Es wird ein kleinerer Fertigungsprozess genutzt (32 nm, Global Foundries) und das Speicherinterface zur Northbridge wurde neu entwickelt. Der Videoprozessor (UVD) wird anders als bei der Radeon HD 5670 nicht mehr in Version 2.2, sondern bereits in Version 3.0 eingesetzt. Sumo unterstützt die üblichen Kantenglättungs-Verfahren (bis zu 24-faches MSAA, SSAA und MLAA) sowie bis zu 16-faches Anisotropische Filtern.
Je nach Llano-Serie kommen unterschiedliche GPU-Varianten zum Einsatz. Die A8-Serie kann eine integrierte Radeon HD 6550D mit 400 Stream-Prozessoren, 20 Textur-Einheiten (TMUs) und 8 Raster-Operation-Einheiten (ROP) vorweisen. Das ist identisch zur Radeon HD 5670. Die Taktraten wurden gegenüber der Budget-Grafikkarte allerdings gesenkt, die Radeon HD 6550D arbeitet mit 600 MHz. Für die Llano A6-Serie wird die integrierte GPU beschnitten. Die Radeon HD 6530D bietet nur noch vier SIMD-Einheiten, damit dann also 320 Stream-Prozessoren und 16 TMUs. Auch der GPU-Takt wurde mit 443 MHz deutlich abgesenkt.
Sollte die Leistung der integrierten Grafik doch nicht ausreichen, bietet AMD die Möglichkeit, Llano mit bestimmten diskreten Radeon-Grafikkarten zu kombinieren - praktisch also eine Art CrossfireX. AMD nutzt allerdings den einleuchtenden Namen Dual Graphics. Die Kombinationsmöglichkeiten sind eingeschränkt, nur drei Grafikkarten können gemeinsam mit den Llano-Modellen der A6- und A8-Reihe für Dual Graphics genutzt werden. Wir berichteten bereits ausführlicher über die Kombinationsmöglichkeiten, auch unter Einbeziehung der A4-Serie. Einige Angaben der dortigen Quelle weichen allerdings von AMDs aktueller Darstellung ab.
Fusion Sockets
Für die Sockel FM1-APU wird es zwei Chipsätze geben - den A55 und den A75. Die beiden Chipsätze unterscheiden sich deutlich bei der Ausstattung. So bietet der A55 anders als der A75 nur SATA 3 Gb/s, auch USB 3.0 wurde gestrichen.
Anhand der Blockdiagramme kann der beschnittene Funktionsumfang dieser Chipsätze nachvollzogen werden. Nicht umsonst spricht AMD selbst von Fusion Controller Hub (FCH) und nicht mehr von Chipsatz. Sowohl Speichercontroller, digitale Videoausgänge als auch ein Großteil der PCIe-Lanes sind direkt an die APU angebunden. Der Rumpf-Chipsatz übernimmt praktisch die klassischen Funktionen einer Southbridge, stellt also u.a. SATA- und USB-Anschlüsse bereit.
Die Blockdiagramme illustrieren nochmals die wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Chipsätzen - die unterschiedliche USB- bzw. SATA-Unterstützung.
Leistung
Test:
Desktop Roadmap
Bitte alle Fakten bezüglich Llano APU in diesem Thread posten
Llano stellt einen deutlichen Bruch mit der bisherigen AMD-Strategie dar. Zum einen verabschiedet AMD sich davon, eine einheitliche Plattform zu nutzen. Während die High-End-Prozessoren Bulldozer Mainboards mit dem Sockel AM3+ und Chipsätze der AMD 900er-Reihe nutzen werden, nimmt Llano im Sockel FM1 Platz und wird mit den AMD-Chipsätzen A55 und A75 kombiniert. Noch gravierender ist allerdings die Neuausrichtung beim internen Aufbau von Llano. Es handelt sich nicht mehr um eine herkömmliche CPU, sondern um eine APU (Accelerated Processing Unit). Mit dieser neugeschaffenen Bezeichnung möchte AMD auf die große Besonderheit von Llano hinweisen, der Prozessor bietet neben zwei bis vier Prozessorkernen auch eine leistungsfähige integrierte Grafik. Sie soll bisherigen Lösungen (z.B. Intels Sandy Bridge-Prozessoren) deutlich überlegen sein und zudem bereits DirectX 11 unterstützen.
AMD möchte mit Llano vor allem im Mainstream-Marktsegment punkten. Nach AMD-Untersuchungen entstammen mehr als 50 Prozent der verkauften Computersysteme diesem Bereich (400-700 US-Dollar). Parallel wurde festgestellt, dass 80 Prozent der Spieler Gelegenheitsspieler sind. Llano soll die Antwort auf diese Analysen sein - ein günstiger Prozessor mit so leistungsstarker Grafik, dass Gelegenheitsspieler (und damit die Mehrheit der Spieler) prinzipiell auf den Kauf einer separaten Grafikkarte verzichten kann. Damit stellt sich vor allem die Frage, ob der GPU-Teil von Llano wirklich ausreichend leistungsstark für den Gelegenheitsspieler ist. Parallel muss aber auch hinterfragt werden, wie sich der CPU-Teil der APU bewährt.
Wirft man einen Blick auf das Blockdiagramm von Llano, wird schnell deutlich, welche Funktionen der Prozessor übernimmt. Die eigentlichen CPU-Kerne (Codename "Stars", 32 nm-Fertigung) nehmen nur einen Teil der Die-Fläche ein. Der GPU-Bereich mit angeschlossenem Unified Video Decoder (UVD) steht dem praktisch gleichberechtigt gegenüber. Daneben haben auch das Dual-Channel-DDR3-Speicherinterface, die Northbridge und der PCIe-Teil (24 Lanes) ihren Weg in den Prozessor gefunden.
Bei den "Stars"-Kernen hat AMD das Rad nicht neu erfunden, sondern die Vorgängergeneration (K8/10) leicht optimiert. AMD gibt an, dass es immerhin einen Leistungszuwachs um rund 6 Prozent geben soll - Grundlage dafür seien IPC-Verbesserungen und der größere Cache. Bei einigen Modellen ist eine Taktsteigerung per AMD Turbo Core möglich.
AMD profitiert hier von der ATI-Übernahme 2006 und kann auf die hauseigenen GPU-Lösungen zurückgreifen. Sumo basiert auf der bekannten Redwood-GPU, die in der Radeon HD 5670 zum Einsatz kam. Eine GPU also, die DirectX 11 unterstützt und im Budget-Bereich durchaus überzeugen kann. Für Llano wurde Redwood weiter optimiert. Es wird ein kleinerer Fertigungsprozess genutzt (32 nm, Global Foundries) und das Speicherinterface zur Northbridge wurde neu entwickelt. Der Videoprozessor (UVD) wird anders als bei der Radeon HD 5670 nicht mehr in Version 2.2, sondern bereits in Version 3.0 eingesetzt. Sumo unterstützt die üblichen Kantenglättungs-Verfahren (bis zu 24-faches MSAA, SSAA und MLAA) sowie bis zu 16-faches Anisotropische Filtern.
Je nach Llano-Serie kommen unterschiedliche GPU-Varianten zum Einsatz. Die A8-Serie kann eine integrierte Radeon HD 6550D mit 400 Stream-Prozessoren, 20 Textur-Einheiten (TMUs) und 8 Raster-Operation-Einheiten (ROP) vorweisen. Das ist identisch zur Radeon HD 5670. Die Taktraten wurden gegenüber der Budget-Grafikkarte allerdings gesenkt, die Radeon HD 6550D arbeitet mit 600 MHz. Für die Llano A6-Serie wird die integrierte GPU beschnitten. Die Radeon HD 6530D bietet nur noch vier SIMD-Einheiten, damit dann also 320 Stream-Prozessoren und 16 TMUs. Auch der GPU-Takt wurde mit 443 MHz deutlich abgesenkt.
Sollte die Leistung der integrierten Grafik doch nicht ausreichen, bietet AMD die Möglichkeit, Llano mit bestimmten diskreten Radeon-Grafikkarten zu kombinieren - praktisch also eine Art CrossfireX. AMD nutzt allerdings den einleuchtenden Namen Dual Graphics. Die Kombinationsmöglichkeiten sind eingeschränkt, nur drei Grafikkarten können gemeinsam mit den Llano-Modellen der A6- und A8-Reihe für Dual Graphics genutzt werden. Wir berichteten bereits ausführlicher über die Kombinationsmöglichkeiten, auch unter Einbeziehung der A4-Serie. Einige Angaben der dortigen Quelle weichen allerdings von AMDs aktueller Darstellung ab.
Fusion Sockets
Für die Sockel FM1-APU wird es zwei Chipsätze geben - den A55 und den A75. Die beiden Chipsätze unterscheiden sich deutlich bei der Ausstattung. So bietet der A55 anders als der A75 nur SATA 3 Gb/s, auch USB 3.0 wurde gestrichen.
Anhand der Blockdiagramme kann der beschnittene Funktionsumfang dieser Chipsätze nachvollzogen werden. Nicht umsonst spricht AMD selbst von Fusion Controller Hub (FCH) und nicht mehr von Chipsatz. Sowohl Speichercontroller, digitale Videoausgänge als auch ein Großteil der PCIe-Lanes sind direkt an die APU angebunden. Der Rumpf-Chipsatz übernimmt praktisch die klassischen Funktionen einer Southbridge, stellt also u.a. SATA- und USB-Anschlüsse bereit.
Die Blockdiagramme illustrieren nochmals die wesentlichen Unterschiede zwischen beiden Chipsätzen - die unterschiedliche USB- bzw. SATA-Unterstützung.
Leistung
Test:
Desktop Roadmap
Die APU Modelle im Detail
AMD A-Series A4-3300, 2x 2.50GHz
Dual-Core "Llano" • TDP: 65W • Fertigung: 32nm • UMI: 5GT/s • L2-Cache: 2x 512kB • Stepping: B0 • IGP: Radeon™ HD 6410D
AMD Accelerated Processors for Desktop PCsAMD A-Series A4-3400, 2x 2.70GHz
Dual-Core "Llano" • TDP: 65W • Fertigung: 32nm • UMI: 5GT/s • L2-Cache: 2x 512kB • Stepping: B0 • IGP: Radeon™ HD 6410D
AMD Accelerated Processors for Desktop PCsAMD A-Series A6-3500, 3x 2.10GHz
Triple-Core "Llano" • TDP: 65W • Fertigung: 32nm • UMI: 5GT/s • L2-Cache: 3x 1MB • Stepping: B0 • IGP: Radeon™ HD 6530D
AMD Accelerated Processors for Desktop PCsAMD A-Series A6-3600, 4x 2.10GHz
Quad-Core "Llano" • TDP: 65W • Fertigung: 32nm • UMI: 5GT/s • L2-Cache: 4x 1MB • Stepping: B0 • IGP: Radeon™ HD 6530D
AMD Accelerated Processors for Desktop PCsAMD A-Series A6-3650, 4x 2.60GHz
Quad-Core "Llano" • TDP: 100W • Fertigung: 32nm • UMI: 5GT/s • L2-Cache: 4x 1MB • Stepping: B0 • IGP: Radeon™ HD 6530D
AMD Accelerated Processors for Desktop PCsAMD A-Series A8-3800, 4x 2.40GHz
Quad-Core "Llano" • TDP: 65W • Fertigung: 32nm • UMI: 5GT/s • L2-Cache: 4x 1MB • Stepping: B0 • IGP: Radeon™ HD 6550D
AMD Accelerated Processors for Desktop PCsAMD A-Series A8-3850, 4x 2.90GHz
Quad-Core "Llano" • TDP: 100W • Fertigung: 32nm • UMI: 5GT/s • L2-Cache: 4x 1MB • Stepping: B0 • IGP: Radeon™ HD 6550D
AMD Accelerated Processors for Desktop PCs
AMD Fusion Mainboards >>> News, Reviews, aktuelles, Fakten & Bilder
http://www.hardwareluxx.de/communit...rm-news-reviews-bilder-sockel-fm1-807154.html
Entwicklung der Leistungsaufnahme bei Undervolting
http://www.hardwareluxx.de/communit...eistungsaufnahme-bei-undervolting-898621.html
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