Colorimeter? Wer kennt sich aus?

Lebedev

​
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12.12.2009
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Tach Leute,

gibts hier Jemanden der sich mit Colorimetern auskennt?
Ich hab mir einen neuen Dell U3011 und zwei U2212HM zugelegt und würde die nun gerne kalibrieren.
Der U3011 ist zwar schon ab Werk kalabriert, darauf vertraue ich aber nicht ganz.

Erstmal die Frage wie funktioniert das genau?
Ich hab bisher nur von Colorimetern gehört die ICC Profile erstellen, gibt es auch andere Methoden?

Was mich zudem verwirrt ist das manche Hersteller eine ganze Bandbreite von Produkten anbieten, sind die etwa unterschiedlich genau?!
 
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Ich hab hier eins zu Hause und hab damit mein TN Panel kalibriert. Es ist gaz einfach. Programm starten und das Messgerät wie beschrieben über den Screen hängen - Fertig.
Von dem Profil merkst du nichts. Das wird einfach beim Start mitgestartet.

Den grossen Dell musst du nicht kalibrieren. Ein Bekannter hat das gemacht und sieht nicht den kleinsten Unterschied, bis auf, dass eine tiefere Helligkeit vorgeschlagen wird.
Bei TN Panels ist die niedrigere Helligkeit sehr nützlich, da dadurch die Widergabe der Farben verbessert werden. An meinem hatte ich immer auf max (440Cd/m^2) und hab damit immer zu dunkle Bilder gemacht (bei der Bearbeitung).
Bei IPS dürfte das weniger ein Problem sein.

Ich hab übrigens den Spyder4Pro.

Zu den verschiedenen Geräten kann ich nur sagen, dass alle etwa gleich genau sind. Die grossen Unterschiede liegen meistens in den Funktionen. Vom Spyder4 gibt es eine Version für PCs eine für Alltäglichen Gebrauch eine für Beamer und eine für TV Geräte (wenn ichs richtig im Kopf habe).
 
as mich zudem verwirrt ist das manche Hersteller eine ganze Bandbreite von Produkten anbieten, sind die etwa unterschiedlich genau?!
Ja, da gibt es schon erhebliche Unterschiede. Eine gute, flexible Sonde wäre z.B. das i1 Display Pro von X-Rite.

Erstmal die Frage wie funktioniert das genau?
In einem ersten Schritt wird der Bildschirm kalibriert. Weißpunkt und Tonwertkurve werden gemäß deinen Vorgaben angepasst sowie eine neutrale Graudarstellung sichergestellt. Notwendige Korrekturen werden bei einer Softwarekalibration über die LUT der Grafikkarten umgesetzt und in einem speziellen Tag des ICC-Profils gespeichert, das beim Systemstart ausgelesen wird. Wichtiger zweiter Schritt ist die Charakterisierung des Bildschirms (Profilierung). Diese Informationen werden ebenfalls im ICC-Profil gespeichert. Farbmanagementfähige Software (z.B. Photoshop) kann die Tonwerte der Quelle dann möglichst ideal in Monitor-RGB transformieren.
 
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Ich habe ein Quato Silver Haze 3 und kann mich darüber wirklich nicht beklagen. Es ist von der Hardware her das i1 DisplayPro - jedoch mit der "iColorDisplay"-Software des dt. Herstelelrs Quato. Dazu hat man dt. Support per Telefon und Mail.
Auch das kalibrieren von Multi-Monitor-Umgebungen ist damit möglich.

Die Kalibrierung ab Werk nutzt dir nichts, solange du kein Farbprofil vom Hersteller hast. Und selbst wenn du dies hast, weicht es in der Realität oft stark vom individuellen Monitor ab. Dann kommt hinzu dass du wenn ich mich nicht irre mit dem U3011 sogar ein "Wide-Gamut" Monitor hast. Dieser kann Farben darstellen, die weit auserhalb des SRGB-Farbraums liegen. Kommt dann eine nicht Farbmanagement-fähige Software zum Einsatz (IE, Windows Dektop, ...) wirst du speziell bei Rot und Grün von übersatten Farben erschlagen. Im ICC-Profil wird durch Kalibierung der Farbraum des Gerätes niedergeschrieben und an die entsprechende Software weitergeleitet.
Ohne Profil macht Wide-Gamut keine Freude - von daher ist ein Colorimeter für Wide-Gamut-TFTs IMMER anzuraten.
Die sRGB-Emulation ist meist auch nur ein Preset und hat mit der Realität nicht viel zutun.
 
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Ohne Profil macht Wide-Gamut keine Freude - von daher ist ein Colorimeter für Wide-Gamut-TFTs IMMER anzuraten.
Die sRGB-Emulation ist meist auch nur ein Preset und hat mit der Realität nicht viel zutun.

Leider. Meine Gehversuche mit dem Dell 2711 zeigten eine äußerst bescheidene sRGB-Emulation im Vergleich mit meinem NEC MultSync 2090UXi, der ein reiner sRGB-Monitor ist.

Das von Dennis angesprochene i1 Display Pro bietet die größte Flexibilität und steht auf meiner Wunschliste auch recht weit oben. Ist das Quato-Gerät eigentlich vollkommen identisch zum i1 Pro oder sind da in der Hardware Unterschiede? Ich kalibiere immernoch mit einem DTP94 und muss mir das immer leihen.
 
Ich vermute es ist einfach nur ein umgelabeltes Gerät. Da würde ich mich vorher aber insofern mal schlau machen, dass das nicht irgendeinen Hardware-Lock hat, so dass man es nur mit bestimmter Software nutzen kann.

Das i1 Display Pro verwende ich selber und auch da wurde vorm Verkaufsstart lange gemunkelt es würde nur mit der Software von X-Rite laufen, was aber nicht stimmt. Ich verwende es mit den freien Programmen Argyll + dispcalGUI und bin äußerst zufrieden :) Das Teil kann ich dir auf jeden Fall empfehlen.
 
Gut, danke Shoggy. Dann sollte die Kombination mit SpectraView II ja auch gehen. Damit kann ich zumindest halb in Hardware arbeiten und muss nicht alles der Grafikkarte zulasten.
Post von unterwegs erstellt.
 
Ist das Quato-Gerät eigentlich vollkommen identisch zum i1 Pro oder sind da in der Hardware Unterschiede?
Mit der Retail-Variante von X-Rite bist du auf der sicheren Seite was einen möglichst flexiblen Einsatz angeht. Bei den OEM-Sonden besteht die Gefahr, dass sie nur anwendungsbezogen eingesetzt werden können. X-Rite vergibt hier zwei verschiedene SDKs.
 
Das Silver Haze 3 ist teurer als das xrite und nur durch die -20%-Aktion interessant. Daher werde ich wohl auch aufgrund deiner Empfehlung zum Retailmodell greifen.
 
Moin,
ich bin zwar neu hier, aber zu der Anfrage fällt mir spontan was ein.
Ich war jetzt kürzlich auf der Photokina in Köln und hab mich da mal schlau gemacht. Meine erste Frage warum brauche ich einen farbgenauen Monitor?
Klar, die Fotos aus meiner Spiegelreflex sollen auch so geprintet werden wie am Monitor gesehen. Das führt aber zu einem weiteren Problem, wer sagt mir das meine Knipse farbecht arbeitet? Also habe ich nicht nur von X-rite des Colourmunki sondern auch den passenden Colorchecker Passport mitbestellt. Diese Lösungen sind im Preis-Leistungsverhältnis passend zu meiner sonstigen guten aber NonProfi-Ausstattung.
Also nochmal: Ein farbechter Monitor bringt wenig, wenn die Bilder nicht farbecht ankommen.
Das Ganze geht natürlich nur wenn die Knipse auch RAW-Bilder kann, denn da ist keine Herstellerverfälschung der Farben enthalten. Es muss ja jedem klar sein, das die JPGs aus dem Fotomixer nicht wirklich Echtfarben zeigen. Für die RAW-Bilder kann man dann das erstellte Farbprofil verwenden und alles wird gut.
Leider hat Lebedev nicht definiert was das Ziel der Aktion genau sein soll. Zum zocken reicht meist die Kalibrierung die Windoof oder andere Freeware anbietet. Für den Fotoworkflow mit Printausgabe ist das aber zu wenig, da reicht aber im Nichtprofisement durchaus eine Lösung im 130.- Euro Bereich. Die billigsten Teile würde ich da eher nicht so einsetzen, da man "billig" immer 2 mal kaufen muss....
Ein kleiner technischer Tipp noch: Die Sensoren gibt es jetzt auch "nicht organisch". Der Vorteil: Das Teil hält länger und die Ergebnisse bleiben lange vergleichbar, es entsteht keine Alterungsverschiebungen.
Ach und noch was zu x-rite, hier muss die Software nicht "zwangsregistriert" werden wie bei anderen Anbietern, für mich war genau DAS das Argument für den Kauf.

Gruß
Joe_C
 
...was würdest Du denn für 130,-€ empfehlen? Den Colormunki? Mein Spider3 ist nämlich schon 3 Jahre alt, noch vertraue ich der Profilierung. Von Nöten ist die Profilierung eigentlich nicht, da es kaum einen Unterschied zu meinem Werksprofil macht und ich eh nur der Knipser (JPG kein RAW) bin. Allerdings lag der Weißpunkt an meinem Monitor schon ziemlich daneben. Und um den Monitor neutral einstellen zu können, war mir so ein Colorimeter trotzdem einigermaßen wichtig.

-volker-
 
Tach Leute,

gibts hier Jemanden der sich mit Colorimetern auskennt?
Ich hab mir einen neuen Dell U3011 und zwei U2212HM zugelegt und würde die nun gerne kalibrieren.
Der U3011 ist zwar schon ab Werk kalabriert, darauf vertraue ich aber nicht ganz.

Erstmal die Frage wie funktioniert das genau?
Ich hab bisher nur von Colorimetern gehört die ICC Profile erstellen, gibt es auch andere Methoden?

Was mich zudem verwirrt ist das manche Hersteller eine ganze Bandbreite von Produkten anbieten, sind die etwa unterschiedlich genau?!
farbmanagement ist erstmal sehr kompliziert - leider.

das spektralfotometer (weiß nicht wie stark es sich von einem Colorimetern unterscheidet oder gleicht) nimmt alles licht durch einen sensor auf und kann es in z.b. 20 nm große teile zerlegen. dadurch kann es ausrechnen welche farbe das licht hat. zur messung nutzt es (vermutlich) festgelegtes D50 normlicht, denn farben sind vom licht abhängig.

richtig gute geräte kosten 2.000 € aufwärts, für 100 € wird man aber auch was brauchbares bekommen.
oft wird bei solchen nischenprodukten durch funktionsumfang der software abgezockt.

Kalibrierung und Profilierung - der große Unterschied
 
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das spektralfotometer (weiß nicht wie stark es sich von einem Colorimetern unterscheidet oder gleicht) nimmt alles licht durch einen sensor auf und kann es in z.b. 20 nm große teile zerlegen.
Optische Auflösung liegt im Consumer-Bereich heute bei 10nm. Für spektralfotometrische Messungen, d.h. die Erfassung von Körperfarben, ist das völlig in Ordnung. Bei den schmalbandigen Spektren von Selbstleuchtern wird es kritischer, hier wären <=5nm ideal, was aber den Aufwand enorm in die Höhe triebe und im Consumer-Bereich damit nicht bezahlbar ist. Ein Colorimeter arbeitet völlig anders und stellt über seine Filter die Spektralwertkurven des angestrebten Beobachters direkt nach.

zur messung nutzt es (vermutlich) festgelegtes D50 normlicht, denn farben sind vom licht abhängig.
Die integerierte Lichtquelle wird nur für die Messung von Körperfarben verwendet. Das i1 Pro arbeitet gem. Messbedingung M0 mit einer Wolframlampe (Lichtart A). Das neue i1 Pro 2 erlaubt Messung gem. M0, M1 und M2 durch eine zusätzliche UV-LED. Damit kann man u.a. nun Papiere mit optischen Aufhellern vernünftig vermessen (Paradebeispiel: Neusiedler/ Mondy Color Copy), ohne auf das i1 Pro mit UVCut-Filter zurückgreifen zu müssen, oder stark händisch in das erstellte Profil einzugreifen. Für die Messung von Lichtfarben (Bildschirm) – eigentlich nur Zweitverwendungszweck der Geräte – ist das aber nicht von Bedeutung, hier wird ohne Lichtquelle gemessen. Bezugsweiß ist der Bildschirmweißpunkt, für das ICC-Profil wird dann nach D50 adaptiert.
 
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Hat jemand erfahrungen mit der Spyder4ELITE gemacht?
 
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Moin,
ich bin zwar neu hier, aber zu der Anfrage fällt mir spontan was ein.
Ich war jetzt kürzlich auf der Photokina in Köln und hab mich da mal schlau gemacht. Meine erste Frage warum brauche ich einen farbgenauen Monitor?
Klar, die Fotos aus meiner Spiegelreflex sollen auch so geprintet werden wie am Monitor gesehen. Das führt aber zu einem weiteren Problem, wer sagt mir das meine Knipse farbecht arbeitet? Also habe ich nicht nur von X-rite des Colourmunki sondern auch den passenden Colorchecker Passport mitbestellt. Diese Lösungen sind im Preis-Leistungsverhältnis passend zu meiner sonstigen guten aber NonProfi-Ausstattung.
Also nochmal: Ein farbechter Monitor bringt wenig, wenn die Bilder nicht farbecht ankommen.
Das Ganze geht natürlich nur wenn die Knipse auch RAW-Bilder kann, denn da ist keine Herstellerverfälschung der Farben enthalten. Es muss ja jedem klar sein, das die JPGs aus dem Fotomixer nicht wirklich Echtfarben zeigen. Für die RAW-Bilder kann man dann das erstellte Farbprofil verwenden und alles wird gut.
Leider hat Lebedev nicht definiert was das Ziel der Aktion genau sein soll. Zum zocken reicht meist die Kalibrierung die Windoof oder andere Freeware anbietet. Für den Fotoworkflow mit Printausgabe ist das aber zu wenig, da reicht aber im Nichtprofisement durchaus eine Lösung im 130.- Euro Bereich. Die billigsten Teile würde ich da eher nicht so einsetzen, da man "billig" immer 2 mal kaufen muss....
Ein kleiner technischer Tipp noch: Die Sensoren gibt es jetzt auch "nicht organisch". Der Vorteil: Das Teil hält länger und die Ergebnisse bleiben lange vergleichbar, es entsteht keine Alterungsverschiebungen.
Ach und noch was zu x-rite, hier muss die Software nicht "zwangsregistriert" werden wie bei anderen Anbietern, für mich war genau DAS das Argument für den Kauf.

Gruß
Joe_C

Wobei die Profilierung einer Kamera nur etwas bringt, wenn die Bedingungen außen rum auch gleich bleiben. Das heißt, das Licht müsste dementsprechend konsant bleiben und das tut es nur im Studio. Von daher macht eine Kameraprofilierung nur Sinn in der professionellen Studiofotografie, oder Produktfotografie. Für den normalen Anwender ist das Quatsch, zumal es sowieso nur für die JPEGs gilt. Das Ganze umgeht man mit RAW-Daten, wie du schon geschrieben hast. Aber mal im Ernst, welcher Fotograf nutzt den anstelle von RAW-Dateien die JPEGs der Fotos? Das halte ich für einigermaßen sinnfrei, schon allein aufgrund der geringen Farbtiefe - da verschenkt man ja bei der Bearbeitung Potential ohne Ende.

Die nächste Frage an den TO wäre, was denn überhaupt deine Kalibrationsziele sind, bzw. was du dir von der Kalibrierung versprichst. Bearbeitest du häufig Fotos? Arbeitest du mit farbmanagementfähiger Software? Falls nicht, macht eine Kalibration wenig bis gar keinen Sinn, auch nicht bei einem Wide Gamut Monitor. Das macht erst dann Sinn, wenn du entsprechende Software benutzt, die auf Farbmanagement angewiesen ist. Viele denken, wenn sie ihren Monitor kalibrieren und profilieren (das sind zwei Vorgänge, Achtung) werden automatisch die Farben richtig dargestellt - das ist falsch.

Überleg dir also vorher, wozu du die Monitore überhaupt kalibrieren willst. Ferner ist es bei der eigentlichen Kalibration wichtig, für alle Bildschirme dieselben Parameter zu verwenden, das heißt denselben Weißpunkt, denselben Gammawert, den selben Schwarzwert usw. .
 
Für den normalen Anwender ist das Quatsch, zumal es sowieso nur für die JPEGs gilt. Das Ganze umgeht man mit RAW-Daten, wie du schon geschrieben hast. Aber mal im Ernst, welcher Fotograf nutzt den anstelle von RAW-Dateien die JPEGs der Fotos?
Die Charakterisierung durch die Profilierung greift gerade hier, das heißt bei der RAW-Entwicklung am Rechner. Alles andere wäre recht sinnfrei ;-). Grundsätzlich darf man das aber tatsächlich nicht überbewerten, zumal es hier auch einige Unwägbarkeiten gibt. Ich nutze z.B. keine Kameraprofilerung.

Ferner ist es bei der eigentlichen Kalibration wichtig, für alle Bildschirme dieselben Parameter zu verwenden, das heißt denselben Weißpunkt, denselben Gammawert, den selben Schwarzwert usw. .
Die Bildschirme dürfen bzw. müssen hier teilweise sogar abweichen.

Zunächst zur Gradation (Gamma): Die aktuelle Tonwertkurve spiegelt sich im Profil wieder (im Falle eines einfachen Matrix-Profils ist sie in den TRC-Tags für jeden Kanal hinterlegt). Ich kann also beispielsweise einen Bildschirm mit einer Gamma 2.2-Gradation kalibrieren und den anderen mit der L*-Charakteristik. Ohne Transformationen durch ein CMM unterscheidet sich nun die Verteilung der Mitteltonhelligkeit deutlich. Sobald farbmanagementfähige Software das Bildschirmprofil berücksichtigt wird aber natürlich korrekt in Bildschirm-RGB anhand der beteiligten Profile umgerechnet. Trotzdem macht es insbesondere bei den Prosumer- und Profi-Geräten Sinn, im Rahmen der Kalibration die Tonwertkurve des bevorzugten Arbeitsfarbraums zu wählen. Das erhöht die Präzision und verringert Tonwertverluste.

Der Weißpunkt: Hier kommen Metamerie-Effekte in Bezug auf den CIE-Normalbeobachter ins Spiel. In einem Mehrbildschirmsetup wird man auch bei einer völlig korrekten Messung i.d.R. das Weißpunktziel anpassen müssen, um eine identische Neutraltonreproduktion zu erreichen. Ich selbst habe zwei Bildschirme mit unterschiedlicher Hintergrundbeleuchtung im Einsatz (WCG-CCFL und CCFL). Der Weißpunkt unterscheidet sich bei (für mich) visueller Übereinstimmung um rund DeltaE = 10.
 
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Der erste Schritt wäre da mal den Browser W3C-konform zu konfigurieren.

Firefox hat zwar standardmäßig Farbprofilberücksichtigung, ABER:
Firefox behandelt JPEGs (das ist nunmal das meistverwendete Format im internet) ohne Farbraum-Tag als Bilder ohne Farbraumbeschränkung. Zieht es also auf den verfügbaren Monitorfarbraum. Verwendet man ein Wide-Gamut-Monitor, wird man plötzlich von übersättigten Farben erschlagen.

Firefox hält sich hier NICHT an die W3C-Empfehlung die da lautet:
Hat das JPEG kein Farbraum-Tag, behandele es als sRGB. Aber zum Glück dann man das in FF ja einstellen:
-> about:config
-> gfx.color_management.mode auf den Wert "1" stellen

Dann werden alle JPGs ohne Tag auf den sRGB-Raum gezogen, unabhängig vom Monitorprofil.
Bei anderen Inhalten siehts wieder anders aus (Flash, ...)

Weiterer Schritt richtet sich an die Inhalteanbieter (Hardwareluxx), die dafür sensibilisiert werden müssen, Bilder IMMER mit Farbraumtag zu veröffentlichen. Leider ist das webweit die Ausnahme.
 
Mit welchem Wert arbeitet srgb? D50 oder D65?

edit: ist D65
 
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Die Charakterisierung durch die Profilierung greift gerade hier, das heißt bei der RAW-Entwicklung am Rechner. Alles andere wäre recht sinnfrei ;-). Grundsätzlich darf man das aber tatsächlich nicht überbewerten, zumal es hier auch einige Unwägbarkeiten gibt. Ich nutze z.B. keine Kameraprofilerung.


Die Bildschirme dürfen bzw. müssen hier teilweise sogar abweichen.

Zunächst zur Gradation (Gamma): Die aktuelle Tonwertkurve spiegelt sich im Profil wieder (im Falle eines einfachen Matrix-Profils ist sie in den TRC-Tags für jeden Kanal hinterlegt). Ich kann also beispielsweise einen Bildschirm mit einer Gamma 2.2-Gradation kalibrieren und den anderen mit der L*-Charakteristik. Ohne Transformationen durch ein CMM unterscheidet sich nun die Verteilung der Mitteltonhelligkeit deutlich. Sobald farbmanagementfähige Software das Bildschirmprofil berücksichtigt wird aber natürlich korrekt in Bildschirm-RGB anhand der beteiligten Profile umgerechnet. Trotzdem macht es insbesondere bei den Prosumer- und Profi-Geräten Sinn, im Rahmen der Kalibration die Tonwertkurve des bevorzugten Arbeitsfarbraums zu wählen. Das erhöht die Präzision und verringert Tonwertverluste.

Der Weißpunkt: Hier kommen Metamerie-Effekte in Bezug auf den CIE-Normalbeobachter ins Spiel. In einem Mehrbildschirmsetup wird man auch bei einer völlig korrekten Messung i.d.R. das Weißpunktziel anpassen müssen, um eine identische Neutraltonreproduktion zu erreichen. Ich selbst habe zwei Bildschirme mit unterschiedlicher Hintergrundbeleuchtung im Einsatz (WCG-CCFL und CCFL). Der Weißpunkt unterscheidet sich bei (für mich) visueller Übereinstimmung um rund DeltaE = 10.

Hmm okay, das hatte ich überlesen, dass man das auch in die RAW-Konverter einbringen kann. Wieder was dazugelernt :d .

Dass die Bildschirmwerte untereinander abweichen ist klar. Ich geh jetzt einfach mal von Colornavigator aus: Wenn ich bei Colornavigator den Weißpunkt D65 einstelle, dann kalibriert Colornavigator das Gerät entsprechend so, dass der Weißpunkt auch mit geringen Abweichungen bei 6500 Kelvin liegt. Und mit dem nächsten Monitor mach ich es genauso: Den kalibrier ich auch auf D65 dann liegt die Temperatur beim einen halt z.B. bei 6510 Kelvin und beim anderen bei 6495 - das sind dann kleine Unterschiede klar, aber das ist ja normal. Und selbst, wenn beide exakt auf 6500 Kelvin eingestellt sind, gibts trotzdem Unterschiede. Wenn man verschiedene Bildschirmmodelle verwendet, bekommt man beide sowieso nie dazu, dass sie dasselbe anzeigen. Gerade wenn man einen normalen Bildschirm nebene einem WCG-Bildschirm stehen hat, dann wirds da erst recht immer Unterschiede geben. Sowas könnte man dann vielleicht mit nem Spektralfotometer ausgleichen, die Geräte kosten aber auch entsprechend viel Geld. Ich finds halt einfach sinnvoller, alle Monitore auf die gleichen Targets zu kalibrieren, auch wenn man dann kleine Unterschiede in Kauf nehmen muss.

Auf die Tonwertkurve des Farbraums zu kalibrieren, das wäre ne Kalibration auf den jeweiligen Farbraum oder besser gesagt eine Farbraumemulation und diese macht nur dann Sinn, wenn man in NICHT farbmanagementfähiger Software arbeitet. Die ist bei der Verwendung von ICC-Profilen auch gar nicht vorgesehen. Zumal man damit den Farbraum seines Monitors beschneidet. Colornavigator von Eizo beispielsweise bietet eine sehr gute Farbraumemulation, die ist allerdings abhängig von einem höheren Kalibrationsziel (target). Hat man die Emulation aktiviert, dann produziert Photoshop sogar Fehler, da er das ICC Profil des übergeordneten Profils verwendet und daher die Daten mehrfach konvertiert werden - zuerst von Photoshop und dann noch einmal vom Bildschirm selbst und da kommen Fehler dabei heraus.
 
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Auf die Tonwertkurve des Farbraums zu kalibrieren, das wäre ne Kalibration auf den jeweiligen Farbraum
Nein, das wäre das erst in Verbindung mit den bildschirminternen Farbaumtransformationen.

eine Farbraumemulation und diese macht nur dann Sinn, wenn man in NICHT farbmanagementfähiger Software arbeitet.
Richtig.

Hat man die Emulation aktiviert, dann produziert Photoshop sogar Fehler, da er das ICC Profil des übergeordneten Profils verwendet und daher die Daten mehrfach konvertiert werden
Ebenfalls richtig, zumindest in dieser Variante. Wir haben darüber schon auf prad.de gesprochen ;-).

Und mit dem nächsten Monitor mach ich es genauso: Den kalibrier ich auch auf D65 dann liegt die Temperatur beim einen halt z.B. bei 6510 Kelvin und beim anderen bei 6495
Das sollte und wird so nicht passieren. Wenn du beide mit gleichem farbmetrischen Ziel kalbrierst, wird das auch jeweils exakt erreicht werden. Aber ein farbmetrisches Matching garantiert eben keine visuelle Übereinstimmung. Ich ziele hier gar nicht auf einen unterschiedlichen Farbumfang (=> out of gamut Tonwerte) ab.

Ich finds halt einfach sinnvoller, alle Monitore auf die gleichen Targets zu kalibrieren, auch wenn man dann kleine Unterschiede in Kauf nehmen muss.
Die Unterschiede können im Mehrbildschirmbetrieb schon sehr groß sein. Hier macht es einfach Sinn, das Kalibrationsziel entsprechend anzupassen. Eizo implementiert in Color Navigator übrigens ein Convenience-Feature, das die Beobachtermetamerie unter diesen Umständen verringern kann (optional Rückgriff auf 10 Grad Normalbeobachter zur Kalibration, Profilierung ICC konform dann wieder mit dem 2 Grad Normalbeoabachter).
 
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Ach jetzt weiß ich, wieso du mir so bekannt vorkamst :d .

Okay, also wieder mal was dazugelernt. Aber was ist denn das Kalibrieren auf eine Tonwertkurve eines Farbraums dann? Ist das dann die erste Emulationsvariante, wo man die XY-Werte eingibt, oder ist das wieder was ganz anderes?

BTW: Eigentlich gehört das hier ja gar nicht so wirklich rein, ist eher OT.
 
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