MSI Z97 XPOWER AC: Ein Review nach zwei Wochen
Kürzlich stand der freundliche DHL-Bote vor meiner Tür. Beim Öffnen des Paketes schlug mein Herz sofort höher:
Lieferumfang:
- Motherboard
- Handbuch, Quick-Start-Anleitung, Treiber-DVD und Utility-DVD
- MSI OC Pen Drive (USB 3.0 Stick mit 8 GB zur Treiberinstallation als Alternative zur DVD)
- gepolstertes I/O Panel
- 6 SATA-600-Kabel, dazu passende Beschriftungs-Etiketten
- M-Konnektoren
- USB 3.0 Bracket
- E-SATA-Bracket
- 3 SLI-Brücken
- Wi-Fi / Bluetooth Modul und 2 separate Antennen (daher das AC in der Modellbezeichnung)
- 6 Stück V-Check-Kabel
- Delid Die Guard (Schutzrahmen für die Verwendung geköpfter CPUs ohne Heatspreader)
- OC-Lüfterständer
- Türschild und MSI Case-Badge
Systemübersicht:
Motherboard: MSI Z97 XPOWER AC
CPU: Intel Core i7-4790K
CPU-Kühler: Thermalright True Spirit 140 mit zwei Lüftern
Arbeitsspeicher: G.Skill TridentX DIMM Kit 16GB, DDR3-2666, CL11-13-13-35 (F3-2666C11D-16GTXD)
Grafikkarte: MSI GTX 970 GAMING 4G
Netzteil: Corsair RM 1000 1000W ATX 2.3
Betriebssystem: Windows 7 Ultimate (64BIT)
SSDs und Festplatten: Crucial M550 256GB; Crucial M500 480GB; 2x Toshiba DT01ACA300 3TB
Eingabegeräte: Logitech G510, MSI Interceptor DS200
Beim Z97 XPOWER handelt es sich um das aktuelle OC-Flaggschiff von MSI für Sockel 1150. Dementsprechend wartet es mit einigen besonderen Eigenschaften auf: Neben der 8 Layer OC Platine und einer 32-phasigen digitalen Spannungsversorgung (16 DRMOS-Chips mit jeweils 2 Phasen) ist hier vor allem der PLX8747 Chip zu nennen. Dieser erweitert die 16 PCIe-Lanes, die normalerweise beim Z97-Chipsatz zur Verfügung stehen, um weitere 16 Lanes. Damit sind SLI oder CrossFire mit x16/x16 oder x8/x8/x8/x8 möglich.
Layout und Ausstattung:
Das in einem satten, tiefen Schwarz gehaltene PCB hat 8 Layer, dementsprechend schwer ist das Board. Auf der Waage bringt es fast 1,3 kg! Das giftige Gelb, welches die Kühlkörper verziert, unterstreicht die OC-Ambitionen.
Die 8 PCB-Layer sorgen natürlich nicht nur für ein ?dickeres? Board. Vor allem sorgen die vielen Schichten für eine gute Isolierung der Strom- und Signalleitungen, wodurch Interferenzen vermieden werden und die Energieeffizienz weiter gesteigert werden konnte.
MSI verwendet auf seinen aktuellen Mainboards ausschließlich Komponenten, welche die Bedingungen der US-amerikanischen technischen Militärnorm MIL-STD-810 erfüllen. Spulen und Kondensatoren sind damit für den Einsatz unter Extrembedingungen geeignet. Nutzer solcher Boards profitieren von einer hohen Zuverlässigkeit dieser Komponenten. Hi-c Kondensatoren mit bis zu 93% Energieeffizienz sorgen für einen im Verhältnis zur Boardausstattung niedrigen Energieverbrauch des Mainboards. Super Ferrit Spulen sorgen gegenüber herkömmlichen Spulen bei einer um ca. 35° niedrigeren Betriebstemperatur für einen bis zu 30% höheren Stromfluss, eine bis zu 20% höhere Energieeffizienz und schlussendlich einfach für höhere OC-Referenzen.
Das Z97 XPOWER AC kommt im E-ATX-Format daher. Das heißt es kann zwar in einem ATX-Gehäuse montiert werden, ist aber zwei Zentimeter breiter als ein ATX-Board. Die zusätzliche Fläche hat MSI gut genutzt und dem Board dermaßen viele Anschlüsse spendiert, dass das Bastlerherz gleich höher schlägt!
Als erstes stechen die fünf PCIe 3.0 x16 Slots ins Auge, zusätzlich stehen zwei PCIe 2.0 x1 zur Verfügung. Damit sind SLI- oder CrossFire-Gespanne mit jeweils bis zu vier Grafikkarten möglich, jeweils im Modus x16/x16, x16/x8/x8 oder x8/x8/x8/x8. Über einen DIP-Schalterblock können außerdem vier der fünf PCIe 3.0 x16 Slots einzeln abgeschaltet werden. Das erleichtert bei Mehr-Karten-Systemen die Fehlersuche. Außerdem kann man nicht genutzte Slots einfach abschalten und so das eine oder andere Watt Strom einsparen.
Als nächstes fallen die zehn SATA-600 Anschlüsse auf. Zusätzlich zu den 6 Anschlüssen, welche durch den Chipsatz versorgt werden, realisiert MSI vier weitere Anschlüsse über einen ASM1061Zusatzchip von ASMedia. Außerdem ist ein M.2 Slot vorhanden, welcher über zwei Lanes direkt an den Z97 Chipsatz angebunden ist. Hier kann eine M.2 SSD mit einer Datenübertragungsrate von bis zu 10Gb/s angeschlossen werden. Allerdings fallen dann chipsatzbedingt zwei SATA 3.0-Anschlüsse aus.
Beeindruckend sind auch die sieben (!) 4-Pin-Lüfteranschlüsse, davon zwei für CPU-Lüfter. Alle sieben Lüfteranschlüsse lassen sich separat im UEFI regeln.
Ebenfalls zu begrüßen ist das Dual-BIOS, realisiert über zwei separate BIOS-Chips. Mit einem kleinen DIP-Schalter kann man zwischen BIOS A und BIOS B wählen.
Auffällig ist, dass es direkt um den CPU-Sockel recht viel freien Platz gibt. Dadurch sollte es möglich sein, so ziemlich jeden derzeit erhältlichen CPU-Kühler zu montieren. Die Kühler für die Spannungswandler verfügen über zwei Anschlüsse, um sie in eine Wasserkühlung zu integrieren.
Die vier DDR3 Dimm-Slots unterstützen Taktraten bis zu 3.200 MHz, maximal 32 GB Arbeitsspeicher sind möglich.
Das Back Panel verfügt neben einem PS/2-Anschluss und zwei USB 2.0-Anschlüssen über weitere acht USB 3.0-Anschlüsse. Dazu kommen ein HDMI- und ein Displayport-Anschluss sowie ein Gigabit-Ethernet-Port. Das analoge Audio-Panel wird durch einen optischen Audio-Anschluss ergänzt. Außerdem befindet sich hier ein CLR_CMOS Button, damit man für ein CMOS-Reset nicht zwingend das Gehäuse öffnen muss.
Einen klaren Rückschritt gegenüber dem Vorgänger Z87 XPOWER gibt es leider beim Onboard-Sound. Zwar ist der verwendete Soundchip, ein Realtek ALC1150, auf beiden Boards identisch, und auch die vergoldeten Audioanschlüsse und der Audio-Boost für einen kräftigeren Kopfhörer-Sound sind eine feine Sache. Doch bei der Software macht sich eine gewisse Enttäuschung breit: Außer dem Realtek-Treiber mit dem Soundmanager gibt es nichts dazu! Das Z87 XPOWER konnte noch wie seine Gaming-Brüder mit der Software Sound Blaster X-Fi MB3 glänzen. Beim Z97 XPOWER AC hätte man da erwartet, dass wie bei den Z97 Gaming Boards die Software Sound Blaster Cinema 2 beigelegt wird. Leider funktioniert sie jedoch auf MSIs Z97 OC Boards (also neben dem XPOWER AC auch auf dem MPOWER Max AC und dem MPOWER) nicht, auch wenn in diversen Reviews etwas anderes behauptet wird.
Etwas störend fand ich die Tatsache, dass die beiden Anschlüsse JFP1 und JFP2, welche für die Gehäuse-LEDs und -schalter bestimmt sind, nicht wie gewohnt nebeneinander liegen. Der Abstand ist recht groß, so dass es bei Gehäusen, in denen die Anschlusskabel nicht frei herumhängen, sondern gemeinsam ummantelt sind, zu Anschlussschwierigkeiten kommen kann. Hier wäre meine Bitte an MSI, das künftig wieder zu ändern. An fehlendem Platz auf dem Board kann es nicht liegen.
Einer der interessantesten Plätze findet sich neben den Ram-Slots. Hier finden sich 8 Druckschalter und 3 Switches:
Neben einer Power- und einer Reset-Taste finden wir wieder den bekannten OC-Schalter vor, bei dessen Aktivierung die CPU automatisch übertaktet wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Switch OC_SW1: Wird er aktiviert, dann wird die CPU per OC-Schalter stärker übertaktet. Wir erhalten damit ein zweistufiges Auto-OC. Dann gibt es noch die Entladetaste DISCH1, mit deren Hilfe das Mainboard entladen wird, so als würde man die BIOS-Batterie entfernen. Es verbleiben zwei Direct-OC-Tastenpaare mit jeweils einer Plus- und einer Minustaste. Mit dem einen Tastenpaar wird der CPU-Multiplikator im laufenden Betrieb verändert, mit dem anderen Paar der Basistakt (BCLK). Hier kommt mit BCLK_STEP1 der zweite Switch ins Spiel: Je nach Schalterstellung erfolgt eine Basistakt-Veränderung um 1 MHz oder nur um 0,1 MHz pro Tastendruck. Der dritte Switch (SLOW_1) ist ein Slow- Mode-Schalter. Aktiviert man ihn, so bleibt der CPU-Multiplikator konstant bei 8. Dieser Schalter ist für Extrem-Übertakter interessant. So kann man den Rechner mit einem geringen CPU-Takt starten. Erst wenn es dann ans Benchen geht wird der Switch umgelegt, und die CPU läuft mit voller Geschwindigkeit.
Eine sehr schöne Dreingabe für Overclocker ist ein Schutzrahmen für die Verwendung geköpfter CPUs ohne Heatspreader (Delid Die Guard). Damit kann man geköpfte CPUs auf dem Board betreiben, ohne dass der Heatspreader neu verklebt werden müsste. Ein direkter Kontakt zwischen CPU-Kühler und DIE sorgt für eine optimale CPU-Kühlung, wie sie selbst mit geköpften und nach Verwendung hochwertiger Wärmeleitpaste neu mit dem Heatspreader verklebten CPUs nicht erreicht werden können. Dieser Rahmen ist etwas für Rekordjäger.
Ein interessanter Zubehörartikel ist der OC Fan Stand, ein OC-Lüfterständer. Damit kann man gerade beim Übertakten außerhalb des Gehäuses gezielt einen ausgewählten Bereich des Mainboards durch einen Zusatzlüfter zusätzlich kühlen. Eine Abbildung auf der Produktseite von MSI zeigt den Einsatz dieses Ständers sehr schön:
Vorbildlich finde ich die Entscheidung von MSI, sich bei der Erstversorgung mit Treibern und Tools nicht auf das übliche Medium DVD zu beschränken. Natürlich liegen die gewohnten DVDs dem Board bei, doch zusätzlich findet sich ein USB 3.0 Stick mit 8GB Speicher, welcher ebenfalls die Inhalte der beiden mitgelieferten DVDs enthält. Das dürfte Käufern entgegenkommen, die heute bereits auf den Einsatz optischer Laufwerke verzichten, weil das Medium USB-Stick schneller und komfortabler ist. Der Stick ist passend zum Mainboard im X-POWER-Design gehalten. Ein kleines Logo auf der Seite verrät, dass Teamgroup den Stick liefert und nicht irgend ein Noname-Hersteller.
BIOS:
Auf dem Mainboard war, wie zu erwarten BIOS-Version 1.5 installiert. Laut Seriennummer wurde das Board im Dezember 2014 hergestellt, damals war diese Version aktuell. Als erstes nahm ich über M-Flash eine BIOS-Aktualisierung vor, ich wählte die aktuellste Beta-Version 1.82. Dank Dual-BIOS ist das Flashen einer Beta-Version recht risikolos.
Als erstes aktivierte ich das XMP-Profil für den Arbeitsspeicher und setzte testweise dem Turbo-Takt für alle vier Kerne meines i7 4790K auf 4,7 GHz, die restlichen Einstellungen blieben unverändert. Allerdings gab es nach gut drei Stunden einen Bluescreen. Mit 4,6 GHz ließ sich anschließend problemlos ein 24-stündiger Prime-Test absolvieren. Soweit bin ich zufrieden, denn auf meinem MSI Z97 Gaming 9 AC lief die selbe CPU unter den gleichen Bedingungen nur bis 4,5 GHz stabil. Mittlerweile habe ich auch die CPU-Spannung um 0,04V abgesenkt, die CPU läuft luftgekühlt stabil mit 4,6 GHz @1,224V, beim Z97 Gaming 9 AC waren es mit dem selben Kühler und der gleichen Wärmeleitpaste 4,5GHz @1,191V. Sicher, es sind keine Welten, aber das bessere OC-Verhalten des XPOWER gegenüber dem Top-Board der Gaming-Serie zeigt sich auch ohne Wasserkühlung.
Besonders beeindruckt war in von der unglaublichen Menge an Übertaktungs-Optionen, ein wahres Eldorado für Hardcore-Overclocker. Diese Optionen alle zu beschreiben wäre müßig, die folgenden Screenshots sprechen für sich:
Äußerst gelungen finde ich auch den Hardware Monitor. Hier lassen sich alle sieben 4-poligen Lüfteranschlüsse separat regeln:
Außerdem gibt es noch den Board Explorer. Hier kann man einsehen, welche Boardanschlüsse belegt sind:
Fazit:
Nicht kleckern, sondern klotzen! Das war offensichtlich das Motto bei der Konstruktion des Z97 XPOWER AC. Die 32-phasige Spannungsversorgung und das achtlagiges OC-PCB bilden eine unerschütterliche Basis für Rekordversuche im Overclocking. Diverse Schalter auf dem Board, Unmengen an OC-Einstellungen im BIOS und Zubehör wie das Delid Die Guard oder der OC-Lüfterständer ergänzen diese Ansprüche in vorbildlicher Weise. Doch obwohl dieses Mainboard prädestiniert ist für Hardcore-Overclocker, so geizt es doch nicht mit Ausstattung und dürfte so manches Gamer-Herz höher schlagen lassen: 32 statt der üblichen 16 PCIe-Lanes ermöglichen bei Bedarf sogar vierfach-SLI oder vierfach CrossFire, ohne dass man zum Sockel 2011 oder Sockel 2011-3 mit den äußerst teuren CPUs greifen muss. Auch wenn dieses Board für deutlich über 300 Euro über den Ladentisch wandert, so wird es doch beim Einsatz von vier Grafikkarten zu einem echten Sparschwein für Gamer.
Mein besonderer Dank geht an Vera Chen von MSI Taiwan sowie an das gesamte Team von MSI Deutschland!
Kürzlich stand der freundliche DHL-Bote vor meiner Tür. Beim Öffnen des Paketes schlug mein Herz sofort höher:
Lieferumfang:
- Motherboard
- Handbuch, Quick-Start-Anleitung, Treiber-DVD und Utility-DVD
- MSI OC Pen Drive (USB 3.0 Stick mit 8 GB zur Treiberinstallation als Alternative zur DVD)
- gepolstertes I/O Panel
- 6 SATA-600-Kabel, dazu passende Beschriftungs-Etiketten
- M-Konnektoren
- USB 3.0 Bracket
- E-SATA-Bracket
- 3 SLI-Brücken
- Wi-Fi / Bluetooth Modul und 2 separate Antennen (daher das AC in der Modellbezeichnung)
- 6 Stück V-Check-Kabel
- Delid Die Guard (Schutzrahmen für die Verwendung geköpfter CPUs ohne Heatspreader)
- OC-Lüfterständer
- Türschild und MSI Case-Badge
Systemübersicht:
Motherboard: MSI Z97 XPOWER AC
CPU: Intel Core i7-4790K
CPU-Kühler: Thermalright True Spirit 140 mit zwei Lüftern
Arbeitsspeicher: G.Skill TridentX DIMM Kit 16GB, DDR3-2666, CL11-13-13-35 (F3-2666C11D-16GTXD)
Grafikkarte: MSI GTX 970 GAMING 4G
Netzteil: Corsair RM 1000 1000W ATX 2.3
Betriebssystem: Windows 7 Ultimate (64BIT)
SSDs und Festplatten: Crucial M550 256GB; Crucial M500 480GB; 2x Toshiba DT01ACA300 3TB
Eingabegeräte: Logitech G510, MSI Interceptor DS200
Beim Z97 XPOWER handelt es sich um das aktuelle OC-Flaggschiff von MSI für Sockel 1150. Dementsprechend wartet es mit einigen besonderen Eigenschaften auf: Neben der 8 Layer OC Platine und einer 32-phasigen digitalen Spannungsversorgung (16 DRMOS-Chips mit jeweils 2 Phasen) ist hier vor allem der PLX8747 Chip zu nennen. Dieser erweitert die 16 PCIe-Lanes, die normalerweise beim Z97-Chipsatz zur Verfügung stehen, um weitere 16 Lanes. Damit sind SLI oder CrossFire mit x16/x16 oder x8/x8/x8/x8 möglich.
Layout und Ausstattung:
Das in einem satten, tiefen Schwarz gehaltene PCB hat 8 Layer, dementsprechend schwer ist das Board. Auf der Waage bringt es fast 1,3 kg! Das giftige Gelb, welches die Kühlkörper verziert, unterstreicht die OC-Ambitionen.
Die 8 PCB-Layer sorgen natürlich nicht nur für ein ?dickeres? Board. Vor allem sorgen die vielen Schichten für eine gute Isolierung der Strom- und Signalleitungen, wodurch Interferenzen vermieden werden und die Energieeffizienz weiter gesteigert werden konnte.
MSI verwendet auf seinen aktuellen Mainboards ausschließlich Komponenten, welche die Bedingungen der US-amerikanischen technischen Militärnorm MIL-STD-810 erfüllen. Spulen und Kondensatoren sind damit für den Einsatz unter Extrembedingungen geeignet. Nutzer solcher Boards profitieren von einer hohen Zuverlässigkeit dieser Komponenten. Hi-c Kondensatoren mit bis zu 93% Energieeffizienz sorgen für einen im Verhältnis zur Boardausstattung niedrigen Energieverbrauch des Mainboards. Super Ferrit Spulen sorgen gegenüber herkömmlichen Spulen bei einer um ca. 35° niedrigeren Betriebstemperatur für einen bis zu 30% höheren Stromfluss, eine bis zu 20% höhere Energieeffizienz und schlussendlich einfach für höhere OC-Referenzen.
Das Z97 XPOWER AC kommt im E-ATX-Format daher. Das heißt es kann zwar in einem ATX-Gehäuse montiert werden, ist aber zwei Zentimeter breiter als ein ATX-Board. Die zusätzliche Fläche hat MSI gut genutzt und dem Board dermaßen viele Anschlüsse spendiert, dass das Bastlerherz gleich höher schlägt!
Als erstes stechen die fünf PCIe 3.0 x16 Slots ins Auge, zusätzlich stehen zwei PCIe 2.0 x1 zur Verfügung. Damit sind SLI- oder CrossFire-Gespanne mit jeweils bis zu vier Grafikkarten möglich, jeweils im Modus x16/x16, x16/x8/x8 oder x8/x8/x8/x8. Über einen DIP-Schalterblock können außerdem vier der fünf PCIe 3.0 x16 Slots einzeln abgeschaltet werden. Das erleichtert bei Mehr-Karten-Systemen die Fehlersuche. Außerdem kann man nicht genutzte Slots einfach abschalten und so das eine oder andere Watt Strom einsparen.
Als nächstes fallen die zehn SATA-600 Anschlüsse auf. Zusätzlich zu den 6 Anschlüssen, welche durch den Chipsatz versorgt werden, realisiert MSI vier weitere Anschlüsse über einen ASM1061Zusatzchip von ASMedia. Außerdem ist ein M.2 Slot vorhanden, welcher über zwei Lanes direkt an den Z97 Chipsatz angebunden ist. Hier kann eine M.2 SSD mit einer Datenübertragungsrate von bis zu 10Gb/s angeschlossen werden. Allerdings fallen dann chipsatzbedingt zwei SATA 3.0-Anschlüsse aus.
Beeindruckend sind auch die sieben (!) 4-Pin-Lüfteranschlüsse, davon zwei für CPU-Lüfter. Alle sieben Lüfteranschlüsse lassen sich separat im UEFI regeln.
Ebenfalls zu begrüßen ist das Dual-BIOS, realisiert über zwei separate BIOS-Chips. Mit einem kleinen DIP-Schalter kann man zwischen BIOS A und BIOS B wählen.
Auffällig ist, dass es direkt um den CPU-Sockel recht viel freien Platz gibt. Dadurch sollte es möglich sein, so ziemlich jeden derzeit erhältlichen CPU-Kühler zu montieren. Die Kühler für die Spannungswandler verfügen über zwei Anschlüsse, um sie in eine Wasserkühlung zu integrieren.
Die vier DDR3 Dimm-Slots unterstützen Taktraten bis zu 3.200 MHz, maximal 32 GB Arbeitsspeicher sind möglich.
Das Back Panel verfügt neben einem PS/2-Anschluss und zwei USB 2.0-Anschlüssen über weitere acht USB 3.0-Anschlüsse. Dazu kommen ein HDMI- und ein Displayport-Anschluss sowie ein Gigabit-Ethernet-Port. Das analoge Audio-Panel wird durch einen optischen Audio-Anschluss ergänzt. Außerdem befindet sich hier ein CLR_CMOS Button, damit man für ein CMOS-Reset nicht zwingend das Gehäuse öffnen muss.
Einen klaren Rückschritt gegenüber dem Vorgänger Z87 XPOWER gibt es leider beim Onboard-Sound. Zwar ist der verwendete Soundchip, ein Realtek ALC1150, auf beiden Boards identisch, und auch die vergoldeten Audioanschlüsse und der Audio-Boost für einen kräftigeren Kopfhörer-Sound sind eine feine Sache. Doch bei der Software macht sich eine gewisse Enttäuschung breit: Außer dem Realtek-Treiber mit dem Soundmanager gibt es nichts dazu! Das Z87 XPOWER konnte noch wie seine Gaming-Brüder mit der Software Sound Blaster X-Fi MB3 glänzen. Beim Z97 XPOWER AC hätte man da erwartet, dass wie bei den Z97 Gaming Boards die Software Sound Blaster Cinema 2 beigelegt wird. Leider funktioniert sie jedoch auf MSIs Z97 OC Boards (also neben dem XPOWER AC auch auf dem MPOWER Max AC und dem MPOWER) nicht, auch wenn in diversen Reviews etwas anderes behauptet wird.
Etwas störend fand ich die Tatsache, dass die beiden Anschlüsse JFP1 und JFP2, welche für die Gehäuse-LEDs und -schalter bestimmt sind, nicht wie gewohnt nebeneinander liegen. Der Abstand ist recht groß, so dass es bei Gehäusen, in denen die Anschlusskabel nicht frei herumhängen, sondern gemeinsam ummantelt sind, zu Anschlussschwierigkeiten kommen kann. Hier wäre meine Bitte an MSI, das künftig wieder zu ändern. An fehlendem Platz auf dem Board kann es nicht liegen.
Einer der interessantesten Plätze findet sich neben den Ram-Slots. Hier finden sich 8 Druckschalter und 3 Switches:
Neben einer Power- und einer Reset-Taste finden wir wieder den bekannten OC-Schalter vor, bei dessen Aktivierung die CPU automatisch übertaktet wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Switch OC_SW1: Wird er aktiviert, dann wird die CPU per OC-Schalter stärker übertaktet. Wir erhalten damit ein zweistufiges Auto-OC. Dann gibt es noch die Entladetaste DISCH1, mit deren Hilfe das Mainboard entladen wird, so als würde man die BIOS-Batterie entfernen. Es verbleiben zwei Direct-OC-Tastenpaare mit jeweils einer Plus- und einer Minustaste. Mit dem einen Tastenpaar wird der CPU-Multiplikator im laufenden Betrieb verändert, mit dem anderen Paar der Basistakt (BCLK). Hier kommt mit BCLK_STEP1 der zweite Switch ins Spiel: Je nach Schalterstellung erfolgt eine Basistakt-Veränderung um 1 MHz oder nur um 0,1 MHz pro Tastendruck. Der dritte Switch (SLOW_1) ist ein Slow- Mode-Schalter. Aktiviert man ihn, so bleibt der CPU-Multiplikator konstant bei 8. Dieser Schalter ist für Extrem-Übertakter interessant. So kann man den Rechner mit einem geringen CPU-Takt starten. Erst wenn es dann ans Benchen geht wird der Switch umgelegt, und die CPU läuft mit voller Geschwindigkeit.
Eine sehr schöne Dreingabe für Overclocker ist ein Schutzrahmen für die Verwendung geköpfter CPUs ohne Heatspreader (Delid Die Guard). Damit kann man geköpfte CPUs auf dem Board betreiben, ohne dass der Heatspreader neu verklebt werden müsste. Ein direkter Kontakt zwischen CPU-Kühler und DIE sorgt für eine optimale CPU-Kühlung, wie sie selbst mit geköpften und nach Verwendung hochwertiger Wärmeleitpaste neu mit dem Heatspreader verklebten CPUs nicht erreicht werden können. Dieser Rahmen ist etwas für Rekordjäger.
Ein interessanter Zubehörartikel ist der OC Fan Stand, ein OC-Lüfterständer. Damit kann man gerade beim Übertakten außerhalb des Gehäuses gezielt einen ausgewählten Bereich des Mainboards durch einen Zusatzlüfter zusätzlich kühlen. Eine Abbildung auf der Produktseite von MSI zeigt den Einsatz dieses Ständers sehr schön:
Vorbildlich finde ich die Entscheidung von MSI, sich bei der Erstversorgung mit Treibern und Tools nicht auf das übliche Medium DVD zu beschränken. Natürlich liegen die gewohnten DVDs dem Board bei, doch zusätzlich findet sich ein USB 3.0 Stick mit 8GB Speicher, welcher ebenfalls die Inhalte der beiden mitgelieferten DVDs enthält. Das dürfte Käufern entgegenkommen, die heute bereits auf den Einsatz optischer Laufwerke verzichten, weil das Medium USB-Stick schneller und komfortabler ist. Der Stick ist passend zum Mainboard im X-POWER-Design gehalten. Ein kleines Logo auf der Seite verrät, dass Teamgroup den Stick liefert und nicht irgend ein Noname-Hersteller.
BIOS:
Auf dem Mainboard war, wie zu erwarten BIOS-Version 1.5 installiert. Laut Seriennummer wurde das Board im Dezember 2014 hergestellt, damals war diese Version aktuell. Als erstes nahm ich über M-Flash eine BIOS-Aktualisierung vor, ich wählte die aktuellste Beta-Version 1.82. Dank Dual-BIOS ist das Flashen einer Beta-Version recht risikolos.
Als erstes aktivierte ich das XMP-Profil für den Arbeitsspeicher und setzte testweise dem Turbo-Takt für alle vier Kerne meines i7 4790K auf 4,7 GHz, die restlichen Einstellungen blieben unverändert. Allerdings gab es nach gut drei Stunden einen Bluescreen. Mit 4,6 GHz ließ sich anschließend problemlos ein 24-stündiger Prime-Test absolvieren. Soweit bin ich zufrieden, denn auf meinem MSI Z97 Gaming 9 AC lief die selbe CPU unter den gleichen Bedingungen nur bis 4,5 GHz stabil. Mittlerweile habe ich auch die CPU-Spannung um 0,04V abgesenkt, die CPU läuft luftgekühlt stabil mit 4,6 GHz @1,224V, beim Z97 Gaming 9 AC waren es mit dem selben Kühler und der gleichen Wärmeleitpaste 4,5GHz @1,191V. Sicher, es sind keine Welten, aber das bessere OC-Verhalten des XPOWER gegenüber dem Top-Board der Gaming-Serie zeigt sich auch ohne Wasserkühlung.
Besonders beeindruckt war in von der unglaublichen Menge an Übertaktungs-Optionen, ein wahres Eldorado für Hardcore-Overclocker. Diese Optionen alle zu beschreiben wäre müßig, die folgenden Screenshots sprechen für sich:
Äußerst gelungen finde ich auch den Hardware Monitor. Hier lassen sich alle sieben 4-poligen Lüfteranschlüsse separat regeln:
Außerdem gibt es noch den Board Explorer. Hier kann man einsehen, welche Boardanschlüsse belegt sind:
Fazit:
Nicht kleckern, sondern klotzen! Das war offensichtlich das Motto bei der Konstruktion des Z97 XPOWER AC. Die 32-phasige Spannungsversorgung und das achtlagiges OC-PCB bilden eine unerschütterliche Basis für Rekordversuche im Overclocking. Diverse Schalter auf dem Board, Unmengen an OC-Einstellungen im BIOS und Zubehör wie das Delid Die Guard oder der OC-Lüfterständer ergänzen diese Ansprüche in vorbildlicher Weise. Doch obwohl dieses Mainboard prädestiniert ist für Hardcore-Overclocker, so geizt es doch nicht mit Ausstattung und dürfte so manches Gamer-Herz höher schlagen lassen: 32 statt der üblichen 16 PCIe-Lanes ermöglichen bei Bedarf sogar vierfach-SLI oder vierfach CrossFire, ohne dass man zum Sockel 2011 oder Sockel 2011-3 mit den äußerst teuren CPUs greifen muss. Auch wenn dieses Board für deutlich über 300 Euro über den Ladentisch wandert, so wird es doch beim Einsatz von vier Grafikkarten zu einem echten Sparschwein für Gamer.
Mein besonderer Dank geht an Vera Chen von MSI Taiwan sowie an das gesamte Team von MSI Deutschland!
Zuletzt bearbeitet: