Braineater
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NOFAN A-40 -> komplett passiver Rechner vs luftgekühlter Rechner @ Thermalright HR-02
Inhaltsverzeichnis:
1Einleitung
Wer hat nicht schonmal von einem komplett Lautlosen und dennoch performanten Rechner geträumt. Diese Träume könnten sich bald erfüllen, den mit NOFAN hat ein neuer Hersteller die Bühne betreten, welcher sich komplett auf passive und dennoch leistungsfähige PC Systeme spezialisiert hat.
Ich habe die Ehre das komplett passive Nofan-Set "A40" für euch etwas genauer unter die Lupe nehmen zu dürfen. Dieses Set besteht aus einem von Nofan eigens entworfenen Midi Tower "CS-30", welcher ein ATX Mainboard aufnehmen kann, einem passivem 400 Watt Netzteil "PR 400A" sowie einem gigantischen passiven CPU Kühler mit der Bezeichnung "CR-100A".
Zuerst werde ich die einzelnen Komponenten genauer vorstellen und etwas zur Verarbeitung und zu Besonderheiten schreiben.
Anschließend darf sich das passive Nofan Set in Verbindung mit meinem Intel Sandy Bridge System in verschiedenen Tests gegen ein A+ Black Pearl II in unterschiedlichen Lüfterkonfigurationen messen.
An dieser Stelle geht nochmal ein großes Dankeschön an HardwareLUXX und PC Cooling für das Bereitsstellen des Nofan Bundles.
1Zu Nofan
Die Firma Nofan ist noch ein ziemlich junges Unternehmen, welches im August 2010 gegründet wurde. Der Hersteller ist voll und ganz auf passive PC Systeme fokusiert. Auf diesem Gebiet gibt es am PC Markt noch nicht wirklich viel Konkurenz und wenn man es richtig anstellt kann man sich durchaus erstmal eine Monopolstellung sichern. Dazu muss sich Nofan aber erstmal beweisen und es über den Exoten Status hinaus schaffen um nicht wieder von der Bildfläche zu verschwinden.
Erstmals gehört haben viele von Euch von dem Unternehmen sicherlich auf der diesjährigen CEBIT, allerdings noch unter anderem Namen.
Anfangs hieß die Firma nämlich noch NOFEN, am 16 Mai 2011 wurde der Namen jedoch zu NOFAN geändert, was hinsichtlich der angestrebten Funktionsweise auch viel passender erscheint.
Die Leute bei Nofan scheinen aktuell nicht untätig zu sein und so entdeckt man auf der aktuellen Homepage schon das demnächst wohl noch einige neue Produkte auf den Markt geworfen werden.
Schaut man mal in den aktuellen Katalog auf der Homepage kann man schon die neuen Kreationen erspähen. Es wird neue CPU Kühler und neue Gehäuse geben. Die Gehäuse wirken hochwertiger als das aktuelle ATX Gehäuse und die neuen Kühler werden etwas schmaler, sodass der erste PCIe Slot wohl nutzbar bleiben wird.
Ich bin schon gespannt was uns da noch erwartet.
1Die Verpackung
Das Nofan A40 Bundle kommt sicher verpackt in einem türkis/weißem Karton daher. Das Netzteil ist bereits im Gehäuse montiert und der CPU Kühler wurde in einem Karton ebenfalls im Gehäuse-inneren untergebracht. Das ganze Montagematerial befindet sich mit in der Packung des CPU Kühlers.
Auf der äußeren Verpackung werden die wichtigsten technischen Daten des Sets und die Teile die einen beim Auspacken erwarten sollten beworben.
Natürlich ist dick und rot gekennzeichnet das es sich hier um ein komplett lautloses (0db) Bundle handelt, welches Lüfterfrei, Staubfrei und demnach Wartungsfrei (im Sinne von man braucht keine Lüfter auswechseln) sein soll. Wird werden sehen wie das alles so umgesetzt wurde.
Unglücklicherweise ist auf dem gelieferten Komponenten noch der alte Namenszug zu finden, was jedoch das Kühlverhalten nicht beeinflussen sollte.
1Das Gehäuse
Das Gehäuse mit der Bezeichnung "CS-30" ist eine Eigenkreation von Nofan. Leider kann es sich optisch und qualitativ nur im Low Budget Segment ansiedeln. Das Case ist für einen MidiTower recht kompakt.
2Das Äußere
Die Front besteht großteils nur aus Plastik, lediglich der untere vergitterte Teil ist aus Metall. Auch wenn die Verarbeitung eigentlich recht gut ist, so mindert die Plastikoptik doch die Wertigkeit.
Die Front ist wie aktuell üblich leider in Hochglanzoptik gehalten, dass sieht zwar edler aus, zieht aber leider auch Fingerabdrücke, Staub und Kratzer magisch an.
Die beiden 5,25" Laufwerk-Slots sind jeweils mit einer optisch zum Gehäuse passenden Blende ausgestattet, welche jeweils mit noch einem Alustreifen verziert wurde. Außerdem findet sich an der Front noch ein 3,5" Schacht, in welchem zum Beispiel ein Cardreader Platz finden könnte.
Unter den Laufwerksschächten findet man zwei USB 2.0 Anschlüsse, sowie die Anschlussmöglichkeit für ein Mikro und ein paar Kopfhörer. Bei einem aktuellen Gehäuse hätte ich normalerweise auch schon einen USB 3.0 Anschluss erwartet, dieses sucht man aber leider vergebens.
Die verwendeten Stahlbleche für den Rest des Cases sind sehr dünn. Durch die vielen Löcher, welche nötig sind um das System ausreichend zu Kühlen, gewinnen die Bleche leider nicht grade zusätzlich an Stabilität. Die Seitenwände sind beidseitig abnehmbar und wenigstens von beiden Seiten sauber in schwarz Lackiert. Die Oberseite vom Gehäuse ist komplett durchlöchert, damit kann die aufsteigende Wärme direkt aus dem Gehäuse entweichen. Das ist ohne Lüfter wohl auch dringend nötig, damit es nicht zu einem Hitzstau kommt der die Komponenten im Inneren des Gehäuses beschädigt.
2Das Innere
Der innere Aufbau des Gehäuses ist ziemlich ungewöhnlich, so befindet sich das Netzteil dort wo normalerweise die Festplatten ihren Platz haben. Die Stromversorgung wird dabei mit einem Kabel zur Rückseite des Gehäuses geführt. Durch diese Platzsparmaßnahme konnte das Gehäsue sehr niedrig gebaut werden.
Im Inneren sind alle Kanten ordentlich umgepfalzt oder entgraded , sodass es beim Einbau der Komponenten nicht zu Verletzungen kommen sollte.
Man findet zwei 5.25" sowie zwei 3,5" Schächte vor. In einem der 5,25" Schächten befindet sich noch ein Adapter für 3,5 bzw 2,5" Laufwerke. So kann man falls man nur ein optisches Laufwerk nutzt den anderen Schacht für Festplatten nutzen. Dieser Platz ist auch dringend notwendig, denn unglücklicherweise versperrt das Netzteil bereits den ersten 3,5" Slot. Wenn man nun zusätzlich noch einen Cardreader verbauen will, würde lediglich lediglich noch ein Platz für ein 3,5" Laufwerk im 5,25" Schacht bleiben, was in meinen Augen etwas wenig ist. Erfreulicherweise hat Nofan im Lieferumfang besondere Schrauben beigelegt, um in jedem 3,5" Slot problemlos auch 2,5" Laufwerke installieren zu können, falls mal kein Adapter vorhanden ist.
Das Gehäuse bietet sogar noch Platz für einen 80mm Lüfter auf der Unterseite und einen 80mm bzw 92mm Lüfter am Heck. Ein Einbau von Lüftern wäre aber bei einem komplett passiv System ziemlich unangebracht, da man sich damit den teuer erkauften Vorteil eines komplett geräuschlosen Rechner zunichte machen würde.
Nofan hat natürlich auch an die Leute gedacht die gerne ein µATX System passiv gekühlt in einem MiniTower unterbringen wollen. Bei dem "A43" Set für µATX Mainboards ist ein qualitativ um einiges höherwertigeres Gehäuse dabei, nämlich ein leicht modifiziertes In Win Dragon Slayer, dazu wird euch aber mein Testkollege "Myrkvidr" mehr in seinem Review zum "A43" Set berichten können.
1Das Netzteil
Mit 2,89 Kilogramm ist das kleine schwarze 400 Watt Netzteil ein echtes Schwergewicht. Die Masse kommt durch den schweren Passivkühler zustande, der die Wärme zuverlässig und lautlos vom Netzteil abführen soll.
Kabelmanagement findet man leider nicht vor, wäre doch aber grade diese Funktion in dem knapp bemessenen Gehäuse wirklich von Nutzen gewesen.
Die Kabelstränge sind alle einzeln ummantelt, dadurch wirkt das Gesamtbild um einiges aufgeräumter. Die Verarbeitung des Netzteils ist von den Kabeln bis zum Gehäuse sehr gut.
Laut meinen Recherchen handelt es sich bei dem Netzteil um ein umgelabeltes und leicht modifiziertes FSP Fortron-Source Zen 400 Watt. FSP ist ja für zuverlässige und vor allen Dingen langlebige Netzteile bekannt und geschätzt. Somit war die Entscheidung von Nofan auf den Hersteller zu setzen genau richtig.
Folgende Anschlüsse sind vorhanden:
1x 20+4 pol-ATX-Stecker
1x 4+4 pol-CPU-Spannungsversorgung
1x 6 pol-PCI-Express-Stecker
3x 4 pol-Molex
6x SATA-Stromanschluss
Die technischen Daten sehen wie folgt aus:
1Der CPU Kühler
Der Anblick des CPU Kühlers lässt einem erstmal die Kinnlade herunterklappen. Die Größe stellt alles bis jetzt gesehene in den Schatten. Umso überraschter ist man das der Kühler nicht so schwer ist wie er anmutet, lediglich 760 Gramm bringt der Riese auf die Waage.
Mit einem Durchmesser von 23 cm und einen Höhe von 14cm kann der Kühler, laut NOFAN, CPUs mit einer Verlustleistung von bis zu 100 Watt bändigen.
Die Verarbeitung ist auf sehr hohem Niveau: Der komplette Riese wurde vernickelt und wirkt sehr hochwertig, da klappert, rasselt oder wackelt nichts. Die Bodenplatte ist aus vernickeltem Kupfer und leitet die Wärme über zwei 8mm Heatpipes an die ringförmig angeordneten Lammelen ab. Der ganze Kühleraufbau wirkt ziemlich durchdacht und ist durchaus als ungewöhnlich zu bezeichnen.
Aufgrund des enormen Umfangs ist der Kühler nicht ohne weiteres in alle im Handel erhältlichen Gehäuse zu verbauen. Man benötigt ein Gehäuse das mindestens 5 cm Platz über dem Mainboard bietet. Es bietet sich also an dass, das Netzteil nicht oben im Gehäuse sitzt. Ebenfalls sollte man bedenken, dass die oberen PCIe Slots auf den meisten Boards unnutzbar werden, da diese ganz einfach vom Kühler verdeckt werden. Man sollte also sicherstellen das man ein Board mit zwei PCIe x16 (bzw x8) Slots besitzt um eine dedizierte Grafikkarte nutzen zu können.
Aber hier wird es ja in nächster Zeit Abhilfe durch die neue Kühlergeneration geben.
Aufgrund der enormen Ausmaße ist der Kühler auch nicht mit allen Mainboards kompatibel. Eine Liste von unterstützten AMD und INTEL Boards gibt es auf der Homepage von Nofan.
NOFAN Corporation CR 100A unterstützte Mainboards
Es werden sowohl AMD alsauch INtel CPUs unterstützt, sollange die Verlustleistung nicht über 100Watt liegt kann der CR-100A die CPUs zuverlässig kühl halten.
Kompatible CPUs
1Kühlervergleich
Der Kühlervergleich ist sowas wie Goliath vs Goliath Jr. Denn auch der Thermalright Kühler hat immer noch eine beachtliche Größe.
Die Kühlleistung des HR-02 kann aber im passiv Betrieb leider nicht mit dem CR 100A mithalten, hier erreicht man schon nach wenigen Minuten kritische Temperaturen. Aber der HR-02 ist ja eigentlich auch nicht auf den kompletten passiv Betrieb ausgelegt und kann dafür semipassiv gut punkten. Auch die Mainboard und Gehäusekompatibilität des Thermalright Riesen ist höher, da die Ausmaße des Kühlers doch noch etwas humaner sind als die des Nofan Kontrahenden. Das Montagesystem von Thermalright wirkt stabiler und zuverlässiger als das von Nofan.
Vergleich der Kühler im Detail:
1Montage
Die Montage meines Intel Systems in das Nofan "CS 30" stellte sich als sehr viel umständlicher heraus als ich es anfangs vermutet hätte. Der Platz in dem ATX Gehäuse ist so dermaßen knapp bemessen das man viel Gedult und Fingerspitzengefühl mitbringen sollte. Das verwendete Gigabyte P67 UD4-B3 passt von der Breite grade so hinein.
Nachdem das Board sicher verschraubt war bin ich bereits auf das erste Problem gestoßen. Durch die gewinkelten SATA Anschlüsse hat man nur extrem wenig Platz für die SATA Kabel, so war es mir nur Möglich gewinkelte Kabel an den SATA-Anschlüssen am Mainboard zu verwenden, da die normalen graden Kabel sich mit dem Netzteil in die Quere gekommen sind. Somit hätte man bei meinen Mainboard maximal drei SATA Anschlüsse zu freien Verfügung, was aber aufgrund der weiter oben beschriebenen Situation der "Laufwerkschachtarmut" nicht weiter problematisch ist. Mainboards mit nach oben hin gerichteten SATA-Anschlüssen sollten hier keine Probleme, bei der Montage der SATA Kabel, machen.
Auf das nächste kleine Problem ist dann beim Verbinden meiner Komponenten mit dem Netzteil aufgetreten. Dadurch dass, das Netzteil mit dem Kühlelement ins Gehäuseinnere gerichtet ist sind die Kabel allesamt kopfüber. Das heißt man kann die Kabel nicht einfach zu den Laufwerken führen und diese anschließen, sondern man muss die Kabel noch einmal um 180° drehen. Das mag sich nicht weiter schlimm anhören, dadurch kommt aber Spannung auf die Kabel und somit lassen sich diese deutlich schlechter verlegen. Grade bei dem wenigen Platz im Case kann es da schonmal zu Problemen mit störrischen Kabeln kommen.
Die Montage des riesigen CPU Kühlers ging dagegen recht problemlos und einfach über die Bühne. Zur Befestigung hat man vier Bolzen, mit je einer Schraube oben und unten. Die Bolzen werden mit einer Seite mit der mitgelieferten Backplate am Mainboard befestigt und nehmen mit der anderen Seite den Kühler auf. Wichtig ist das man die richtige Richtung der Bolzen beachtet, denn die Gewinde auf den beiden Seiten sind unterschieldich!
Die Konstruktion erfüllt ihren Zweck und hält den Kühler am Mainboard, leider bleibt noch ein mulmiges Gefühl, denn die Konstruktion wirkt nicht grade sehr stabil. Denn leider fehlt irgendwie noch ein Teil was die Bolzen etwas besser fixiert und somit etwas mehr stabilität in die Konstruktion reinbringt.
Bei mir hat sich zum Beispiel einer der Bolzen beim anschrauben des Kühlers gelockert, so durfte ich alles nochmal ausbauen und die Schrauben nachziehen. Hier sollte man also höchste Vorsicht walten lassen und lieber zwei mal kontrollieren, anstatt dann alles wieder ausbauen zu müssen.
Der von mir verwendete Speicher ist das höchste der Gefühle und passt grade so unter den CPU Kühler, dabei lag dieser aber schon auf den Riegeln auf. Von daher würde ich eher Riegel ohne Heatspreader empfehlen oder welche mit ganz flachem HS.
1Testsystem
Das Testsystem besteht aus einem aktuellen System aus dem Hause Intel auf Sockel LGA 1155 Basis.
CPU Core i5 2500k
Mainboard Gigabyte P67A UD4-B3
Grafik GTX 520 von ASUS [passiv]
RAM 8 GB Gskill Ripjaws X 1333Mhz CL7
SSD Corsair Performance Pro 128GB
Antreten wird die Nofan A40 Kombo gegen ein A+ Black Pearl II mit zwei 120mm Enermax TB Silence Gehäuselüftern einem 480 Watt BeQuiet Straight Power E9 mit Kabelmanagement sowie einen Thermalright HR-02 mit 140mm Thermalright Lüfter.
Das A+ Gehäuse wird dabei mit verschiedenen Lüfter Konfigurationen antreten:
Die Überwachung des Systems wird von folgenden Tools übernommen:
Als Benchmarks kommen folgende Programme zum Einsatz:
1Die Tests
Noch Vorweg ein Hinweis zu den Ergebnissen.
Als CPU Temperatur wurde jeweils das Mittel der Werte aller 4 CPU Kerne angegeben. Die Raumtemperatur lag bei allen Tests bei 20 Grad. Die Gehäuse, egal ob Nofan oder A+, waren immer geschlossen.
Vergleich Temperatur von Mainboard und CPU unter Prime95
Zum Testen der CPU Temperatur habe ich Prime95 v26.6 jeweils 45 Minuten mit der Option "Custom -> FFT in place" laufen lassen. Beim passiv Test mit dem HR-02 habe ich nach 10 Minuten abgebrochen, da mit 81 Grad auf der CPU zu viel waren. Dieser Wert ist also nicht repräsentativ! Von daher bin ich vom Nofan Bundle wirklich beeindruckt, das es der Kühler schafft die CPU passiv unter 80 Grad zu halten. Wie man weiterhin sieht hat eine gute Gehäuselüftung nicht grade großen Einfluss auf die Mainboard Temperatur. Mit unter 40 Grad braucht man sich hier im passiv Betrieb keinerlei Gedanken zu machen.
Vergleich Temperatur der Graka unter Heaven Benchmark
Beim Heaven Benchmark habe ich je 2 Loops des Benchmarks laufen lassen. Als Einstellung habe ich die Shader auf medium runtergesetzt, Tesselation auf normal und die Auflösung auf 1365x768. Somit ist der Test halbwegs flüssig auf der kleinen GTX 520 gelaufen. Die Grafikkarte heizt sich ohne Luftstrom vom Gehäuselüfter ca. 10 Grad mehr auf. Die Werte sind aber immer noch im vertretbaren Bereich. Bei etwas stärkeren passiven Grafikkarten wird die Wärmeentwicklung wohl höher sein, leider hatte ich kein entsprechendes Modell zur Hand.
Lautstärkemessung
Die Lautstärkemessung wurde mit einer Handyapp Namens Decibel vorgenommen. Die Grundlautstärke in meiner Wohnung lag bei 29 dB.
Das Nofan Bundle agiert wirklich komplett lautlos. Das A+ Gehäuse schlägt sich aber nur mit aktivem CPU Kühler auch sehr gut und agiert nur leicht wahrnehmbar.
1Zusätzliche Tests
Einfluss der Spannung auf die CPU Temp und die Grafiktemp
Die VCore einer CPU hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Temperatur. Durch absenken der Spannung kann man einige Grad einsparen und gleichzeitig den Stromverbrauch der CPU drosseln. Die erreichten Werte können von CPU zu CPU unterschiedlich ausfallen, da sich jede CPU anders undervolten bzw übertakten lässt.
1Fazit
Ich habe das Nofan Bundle kritisch unter die Lupe genommen und habe leider nicht nur positive Sachen gefunden.
Ersteinmal bin ich begeistert dass, das Konzept doch recht gut funktioniert und das man auch ein aktuelles System gut und zuverlässig passiv kühlen kann. Es ist wirklich sehr entspannend einen komplett lautlosen Rechner unter dem Schreibtisch oder im Wohnzimmer zu haben.
An der Gehäusequalität und Optik muss Nofan noch etwas feilen, denn die verwendeten Materialien entsprechen nicht ganz dem angestrebten Preis für das Bundle, welcher mit ~300€ doch schon recht hoch angesetzt ist. Ebenso hat mich das leicht undurchdachte Prinzip des Gehäuseaufbaus und die fummlige Montage etwas gestört, aber da man seinen Rechner ja nicht jeden Tag auseinander baut ist das zu verschmerzen. Auch an neuen Gehäusen wird uns ja früher oder später Nachschub erwarten, welcher zumindest schonmal auf den Papier einen besseren Eindruck macht.
Bleibt nurnoch die Frage nach dem Einsatzzwecks eines solchen passiven PCs. Ein Gamersystem wird man sich mit dem Set sicherlich nicht aufbauen, da selbst die aktuell stärkste passive Grafikkarte nur bedingt zum Spielen neuerer Spiele taugt. Eine stärkere gamingtaugliche Grafikkarte ist normalerweise nur mit Lüfter kühl zu halten und entspricht damit einfach nicht dem Konzept des Bundles und würde auch den Vorteil des komplett lautlosen Rechners zunichte machen.
Für einen geräschlosen Wohnzimmer PC, auf dem man sich Filme oder Fotos anschaut und eventuell mal das ein oder andere ältere Spiel spielen will, ist das Nofan Set aber gut geeignet, ebenfalls für einen passiven Office PC.
Ich hoffe das Nofan sich am Markt etablieren kann und sein Kühlkonzept vielleicht noch weiter optimiert. Ich freue mich schon auf die neuen Kreationen. Eventuell wird die Produktpalette noch um einen passiven Grafikkartenkühler erweitert, um auch stärkere und gamingtaugliche Karten lautlos nutzen zu können. Auf der CEBIT war zumindest schon ein Prototyp eines Grafikkartenkühlers zu sehen.
Nofan PC-A40 komplett passiv Rechner vs A+ Black Pearl II @ Thermalright HR-02
Inhaltsverzeichnis:
- Einleitung
- Zu Nofan
- Die Verpackung
- Das Gehäuse
- Das Netzteil
- Der CPU Kühler
- Kühlervergleich
- Montage
- Testsystem
- Die Tests
- Fazit
1Einleitung
Wer hat nicht schonmal von einem komplett Lautlosen und dennoch performanten Rechner geträumt. Diese Träume könnten sich bald erfüllen, den mit NOFAN hat ein neuer Hersteller die Bühne betreten, welcher sich komplett auf passive und dennoch leistungsfähige PC Systeme spezialisiert hat.
Ich habe die Ehre das komplett passive Nofan-Set "A40" für euch etwas genauer unter die Lupe nehmen zu dürfen. Dieses Set besteht aus einem von Nofan eigens entworfenen Midi Tower "CS-30", welcher ein ATX Mainboard aufnehmen kann, einem passivem 400 Watt Netzteil "PR 400A" sowie einem gigantischen passiven CPU Kühler mit der Bezeichnung "CR-100A".
Zuerst werde ich die einzelnen Komponenten genauer vorstellen und etwas zur Verarbeitung und zu Besonderheiten schreiben.
Anschließend darf sich das passive Nofan Set in Verbindung mit meinem Intel Sandy Bridge System in verschiedenen Tests gegen ein A+ Black Pearl II in unterschiedlichen Lüfterkonfigurationen messen.
An dieser Stelle geht nochmal ein großes Dankeschön an HardwareLUXX und PC Cooling für das Bereitsstellen des Nofan Bundles.
1Zu Nofan
Die Firma Nofan ist noch ein ziemlich junges Unternehmen, welches im August 2010 gegründet wurde. Der Hersteller ist voll und ganz auf passive PC Systeme fokusiert. Auf diesem Gebiet gibt es am PC Markt noch nicht wirklich viel Konkurenz und wenn man es richtig anstellt kann man sich durchaus erstmal eine Monopolstellung sichern. Dazu muss sich Nofan aber erstmal beweisen und es über den Exoten Status hinaus schaffen um nicht wieder von der Bildfläche zu verschwinden.
Erstmals gehört haben viele von Euch von dem Unternehmen sicherlich auf der diesjährigen CEBIT, allerdings noch unter anderem Namen.
Anfangs hieß die Firma nämlich noch NOFEN, am 16 Mai 2011 wurde der Namen jedoch zu NOFAN geändert, was hinsichtlich der angestrebten Funktionsweise auch viel passender erscheint.
Die Leute bei Nofan scheinen aktuell nicht untätig zu sein und so entdeckt man auf der aktuellen Homepage schon das demnächst wohl noch einige neue Produkte auf den Markt geworfen werden.
Schaut man mal in den aktuellen Katalog auf der Homepage kann man schon die neuen Kreationen erspähen. Es wird neue CPU Kühler und neue Gehäuse geben. Die Gehäuse wirken hochwertiger als das aktuelle ATX Gehäuse und die neuen Kühler werden etwas schmaler, sodass der erste PCIe Slot wohl nutzbar bleiben wird.
Ich bin schon gespannt was uns da noch erwartet.
1Die Verpackung
Das Nofan A40 Bundle kommt sicher verpackt in einem türkis/weißem Karton daher. Das Netzteil ist bereits im Gehäuse montiert und der CPU Kühler wurde in einem Karton ebenfalls im Gehäuse-inneren untergebracht. Das ganze Montagematerial befindet sich mit in der Packung des CPU Kühlers.
Auf der äußeren Verpackung werden die wichtigsten technischen Daten des Sets und die Teile die einen beim Auspacken erwarten sollten beworben.
Natürlich ist dick und rot gekennzeichnet das es sich hier um ein komplett lautloses (0db) Bundle handelt, welches Lüfterfrei, Staubfrei und demnach Wartungsfrei (im Sinne von man braucht keine Lüfter auswechseln) sein soll. Wird werden sehen wie das alles so umgesetzt wurde.
Unglücklicherweise ist auf dem gelieferten Komponenten noch der alte Namenszug zu finden, was jedoch das Kühlverhalten nicht beeinflussen sollte.
1Das Gehäuse
Das Gehäuse mit der Bezeichnung "CS-30" ist eine Eigenkreation von Nofan. Leider kann es sich optisch und qualitativ nur im Low Budget Segment ansiedeln. Das Case ist für einen MidiTower recht kompakt.
2Das Äußere
Die Front besteht großteils nur aus Plastik, lediglich der untere vergitterte Teil ist aus Metall. Auch wenn die Verarbeitung eigentlich recht gut ist, so mindert die Plastikoptik doch die Wertigkeit.
Die Front ist wie aktuell üblich leider in Hochglanzoptik gehalten, dass sieht zwar edler aus, zieht aber leider auch Fingerabdrücke, Staub und Kratzer magisch an.
Die beiden 5,25" Laufwerk-Slots sind jeweils mit einer optisch zum Gehäuse passenden Blende ausgestattet, welche jeweils mit noch einem Alustreifen verziert wurde. Außerdem findet sich an der Front noch ein 3,5" Schacht, in welchem zum Beispiel ein Cardreader Platz finden könnte.
Unter den Laufwerksschächten findet man zwei USB 2.0 Anschlüsse, sowie die Anschlussmöglichkeit für ein Mikro und ein paar Kopfhörer. Bei einem aktuellen Gehäuse hätte ich normalerweise auch schon einen USB 3.0 Anschluss erwartet, dieses sucht man aber leider vergebens.
Die verwendeten Stahlbleche für den Rest des Cases sind sehr dünn. Durch die vielen Löcher, welche nötig sind um das System ausreichend zu Kühlen, gewinnen die Bleche leider nicht grade zusätzlich an Stabilität. Die Seitenwände sind beidseitig abnehmbar und wenigstens von beiden Seiten sauber in schwarz Lackiert. Die Oberseite vom Gehäuse ist komplett durchlöchert, damit kann die aufsteigende Wärme direkt aus dem Gehäuse entweichen. Das ist ohne Lüfter wohl auch dringend nötig, damit es nicht zu einem Hitzstau kommt der die Komponenten im Inneren des Gehäuses beschädigt.
2Das Innere
Der innere Aufbau des Gehäuses ist ziemlich ungewöhnlich, so befindet sich das Netzteil dort wo normalerweise die Festplatten ihren Platz haben. Die Stromversorgung wird dabei mit einem Kabel zur Rückseite des Gehäuses geführt. Durch diese Platzsparmaßnahme konnte das Gehäsue sehr niedrig gebaut werden.
Im Inneren sind alle Kanten ordentlich umgepfalzt oder entgraded , sodass es beim Einbau der Komponenten nicht zu Verletzungen kommen sollte.
Man findet zwei 5.25" sowie zwei 3,5" Schächte vor. In einem der 5,25" Schächten befindet sich noch ein Adapter für 3,5 bzw 2,5" Laufwerke. So kann man falls man nur ein optisches Laufwerk nutzt den anderen Schacht für Festplatten nutzen. Dieser Platz ist auch dringend notwendig, denn unglücklicherweise versperrt das Netzteil bereits den ersten 3,5" Slot. Wenn man nun zusätzlich noch einen Cardreader verbauen will, würde lediglich lediglich noch ein Platz für ein 3,5" Laufwerk im 5,25" Schacht bleiben, was in meinen Augen etwas wenig ist. Erfreulicherweise hat Nofan im Lieferumfang besondere Schrauben beigelegt, um in jedem 3,5" Slot problemlos auch 2,5" Laufwerke installieren zu können, falls mal kein Adapter vorhanden ist.
Das Gehäuse bietet sogar noch Platz für einen 80mm Lüfter auf der Unterseite und einen 80mm bzw 92mm Lüfter am Heck. Ein Einbau von Lüftern wäre aber bei einem komplett passiv System ziemlich unangebracht, da man sich damit den teuer erkauften Vorteil eines komplett geräuschlosen Rechner zunichte machen würde.
Nofan hat natürlich auch an die Leute gedacht die gerne ein µATX System passiv gekühlt in einem MiniTower unterbringen wollen. Bei dem "A43" Set für µATX Mainboards ist ein qualitativ um einiges höherwertigeres Gehäuse dabei, nämlich ein leicht modifiziertes In Win Dragon Slayer, dazu wird euch aber mein Testkollege "Myrkvidr" mehr in seinem Review zum "A43" Set berichten können.
1Das Netzteil
Mit 2,89 Kilogramm ist das kleine schwarze 400 Watt Netzteil ein echtes Schwergewicht. Die Masse kommt durch den schweren Passivkühler zustande, der die Wärme zuverlässig und lautlos vom Netzteil abführen soll.
Kabelmanagement findet man leider nicht vor, wäre doch aber grade diese Funktion in dem knapp bemessenen Gehäuse wirklich von Nutzen gewesen.
Die Kabelstränge sind alle einzeln ummantelt, dadurch wirkt das Gesamtbild um einiges aufgeräumter. Die Verarbeitung des Netzteils ist von den Kabeln bis zum Gehäuse sehr gut.
Laut meinen Recherchen handelt es sich bei dem Netzteil um ein umgelabeltes und leicht modifiziertes FSP Fortron-Source Zen 400 Watt. FSP ist ja für zuverlässige und vor allen Dingen langlebige Netzteile bekannt und geschätzt. Somit war die Entscheidung von Nofan auf den Hersteller zu setzen genau richtig.
Folgende Anschlüsse sind vorhanden:
1x 20+4 pol-ATX-Stecker
1x 4+4 pol-CPU-Spannungsversorgung
1x 6 pol-PCI-Express-Stecker
3x 4 pol-Molex
6x SATA-Stromanschluss
Die technischen Daten sehen wie folgt aus:
1Der CPU Kühler
Der Anblick des CPU Kühlers lässt einem erstmal die Kinnlade herunterklappen. Die Größe stellt alles bis jetzt gesehene in den Schatten. Umso überraschter ist man das der Kühler nicht so schwer ist wie er anmutet, lediglich 760 Gramm bringt der Riese auf die Waage.
Mit einem Durchmesser von 23 cm und einen Höhe von 14cm kann der Kühler, laut NOFAN, CPUs mit einer Verlustleistung von bis zu 100 Watt bändigen.
Die Verarbeitung ist auf sehr hohem Niveau: Der komplette Riese wurde vernickelt und wirkt sehr hochwertig, da klappert, rasselt oder wackelt nichts. Die Bodenplatte ist aus vernickeltem Kupfer und leitet die Wärme über zwei 8mm Heatpipes an die ringförmig angeordneten Lammelen ab. Der ganze Kühleraufbau wirkt ziemlich durchdacht und ist durchaus als ungewöhnlich zu bezeichnen.
Aufgrund des enormen Umfangs ist der Kühler nicht ohne weiteres in alle im Handel erhältlichen Gehäuse zu verbauen. Man benötigt ein Gehäuse das mindestens 5 cm Platz über dem Mainboard bietet. Es bietet sich also an dass, das Netzteil nicht oben im Gehäuse sitzt. Ebenfalls sollte man bedenken, dass die oberen PCIe Slots auf den meisten Boards unnutzbar werden, da diese ganz einfach vom Kühler verdeckt werden. Man sollte also sicherstellen das man ein Board mit zwei PCIe x16 (bzw x8) Slots besitzt um eine dedizierte Grafikkarte nutzen zu können.
Aber hier wird es ja in nächster Zeit Abhilfe durch die neue Kühlergeneration geben.
Aufgrund der enormen Ausmaße ist der Kühler auch nicht mit allen Mainboards kompatibel. Eine Liste von unterstützten AMD und INTEL Boards gibt es auf der Homepage von Nofan.
NOFAN Corporation CR 100A unterstützte Mainboards
Es werden sowohl AMD alsauch INtel CPUs unterstützt, sollange die Verlustleistung nicht über 100Watt liegt kann der CR-100A die CPUs zuverlässig kühl halten.
Kompatible CPUs
1Kühlervergleich
Der Kühlervergleich ist sowas wie Goliath vs Goliath Jr. Denn auch der Thermalright Kühler hat immer noch eine beachtliche Größe.
Die Kühlleistung des HR-02 kann aber im passiv Betrieb leider nicht mit dem CR 100A mithalten, hier erreicht man schon nach wenigen Minuten kritische Temperaturen. Aber der HR-02 ist ja eigentlich auch nicht auf den kompletten passiv Betrieb ausgelegt und kann dafür semipassiv gut punkten. Auch die Mainboard und Gehäusekompatibilität des Thermalright Riesen ist höher, da die Ausmaße des Kühlers doch noch etwas humaner sind als die des Nofan Kontrahenden. Das Montagesystem von Thermalright wirkt stabiler und zuverlässiger als das von Nofan.
Vergleich der Kühler im Detail:
1Montage
Die Montage meines Intel Systems in das Nofan "CS 30" stellte sich als sehr viel umständlicher heraus als ich es anfangs vermutet hätte. Der Platz in dem ATX Gehäuse ist so dermaßen knapp bemessen das man viel Gedult und Fingerspitzengefühl mitbringen sollte. Das verwendete Gigabyte P67 UD4-B3 passt von der Breite grade so hinein.
Nachdem das Board sicher verschraubt war bin ich bereits auf das erste Problem gestoßen. Durch die gewinkelten SATA Anschlüsse hat man nur extrem wenig Platz für die SATA Kabel, so war es mir nur Möglich gewinkelte Kabel an den SATA-Anschlüssen am Mainboard zu verwenden, da die normalen graden Kabel sich mit dem Netzteil in die Quere gekommen sind. Somit hätte man bei meinen Mainboard maximal drei SATA Anschlüsse zu freien Verfügung, was aber aufgrund der weiter oben beschriebenen Situation der "Laufwerkschachtarmut" nicht weiter problematisch ist. Mainboards mit nach oben hin gerichteten SATA-Anschlüssen sollten hier keine Probleme, bei der Montage der SATA Kabel, machen.
Auf das nächste kleine Problem ist dann beim Verbinden meiner Komponenten mit dem Netzteil aufgetreten. Dadurch dass, das Netzteil mit dem Kühlelement ins Gehäuseinnere gerichtet ist sind die Kabel allesamt kopfüber. Das heißt man kann die Kabel nicht einfach zu den Laufwerken führen und diese anschließen, sondern man muss die Kabel noch einmal um 180° drehen. Das mag sich nicht weiter schlimm anhören, dadurch kommt aber Spannung auf die Kabel und somit lassen sich diese deutlich schlechter verlegen. Grade bei dem wenigen Platz im Case kann es da schonmal zu Problemen mit störrischen Kabeln kommen.
Die Montage des riesigen CPU Kühlers ging dagegen recht problemlos und einfach über die Bühne. Zur Befestigung hat man vier Bolzen, mit je einer Schraube oben und unten. Die Bolzen werden mit einer Seite mit der mitgelieferten Backplate am Mainboard befestigt und nehmen mit der anderen Seite den Kühler auf. Wichtig ist das man die richtige Richtung der Bolzen beachtet, denn die Gewinde auf den beiden Seiten sind unterschieldich!
Die Konstruktion erfüllt ihren Zweck und hält den Kühler am Mainboard, leider bleibt noch ein mulmiges Gefühl, denn die Konstruktion wirkt nicht grade sehr stabil. Denn leider fehlt irgendwie noch ein Teil was die Bolzen etwas besser fixiert und somit etwas mehr stabilität in die Konstruktion reinbringt.
Bei mir hat sich zum Beispiel einer der Bolzen beim anschrauben des Kühlers gelockert, so durfte ich alles nochmal ausbauen und die Schrauben nachziehen. Hier sollte man also höchste Vorsicht walten lassen und lieber zwei mal kontrollieren, anstatt dann alles wieder ausbauen zu müssen.
Der von mir verwendete Speicher ist das höchste der Gefühle und passt grade so unter den CPU Kühler, dabei lag dieser aber schon auf den Riegeln auf. Von daher würde ich eher Riegel ohne Heatspreader empfehlen oder welche mit ganz flachem HS.
1Testsystem
Das Testsystem besteht aus einem aktuellen System aus dem Hause Intel auf Sockel LGA 1155 Basis.
CPU Core i5 2500k
Mainboard Gigabyte P67A UD4-B3
Grafik GTX 520 von ASUS [passiv]
RAM 8 GB Gskill Ripjaws X 1333Mhz CL7
SSD Corsair Performance Pro 128GB
Antreten wird die Nofan A40 Kombo gegen ein A+ Black Pearl II mit zwei 120mm Enermax TB Silence Gehäuselüftern einem 480 Watt BeQuiet Straight Power E9 mit Kabelmanagement sowie einen Thermalright HR-02 mit 140mm Thermalright Lüfter.
Das A+ Gehäuse wird dabei mit verschiedenen Lüfter Konfigurationen antreten:
- HR-02 mit 140mm Lüfter + 2 Gehäuselüfter
- HR-02 mit 140mm Lüfter ohne GehäuseLüfter
- HR-02 passiv + 2 Gehäuselüfter
- HR-02 passiv ohne Gehäuselüfter
Die Überwachung des Systems wird von folgenden Tools übernommen:
- CPU-Z -> CPU Takt und Spannung
- Aida64 -> Mainboard Temperatur
- CoreTemp -> CPU Temperatur und Verlustleistung
- MSI Afterburner -> Grafikkarten Temperatur
Als Benchmarks kommen folgende Programme zum Einsatz:
- Prime95 -> Auslasten der CPU
- Heaven Benchmark -> Auslasten der Garfikkarte
1Die Tests
Noch Vorweg ein Hinweis zu den Ergebnissen.
Als CPU Temperatur wurde jeweils das Mittel der Werte aller 4 CPU Kerne angegeben. Die Raumtemperatur lag bei allen Tests bei 20 Grad. Die Gehäuse, egal ob Nofan oder A+, waren immer geschlossen.
Vergleich Temperatur von Mainboard und CPU unter Prime95
Zum Testen der CPU Temperatur habe ich Prime95 v26.6 jeweils 45 Minuten mit der Option "Custom -> FFT in place" laufen lassen. Beim passiv Test mit dem HR-02 habe ich nach 10 Minuten abgebrochen, da mit 81 Grad auf der CPU zu viel waren. Dieser Wert ist also nicht repräsentativ! Von daher bin ich vom Nofan Bundle wirklich beeindruckt, das es der Kühler schafft die CPU passiv unter 80 Grad zu halten. Wie man weiterhin sieht hat eine gute Gehäuselüftung nicht grade großen Einfluss auf die Mainboard Temperatur. Mit unter 40 Grad braucht man sich hier im passiv Betrieb keinerlei Gedanken zu machen.
Vergleich Temperatur der Graka unter Heaven Benchmark
Beim Heaven Benchmark habe ich je 2 Loops des Benchmarks laufen lassen. Als Einstellung habe ich die Shader auf medium runtergesetzt, Tesselation auf normal und die Auflösung auf 1365x768. Somit ist der Test halbwegs flüssig auf der kleinen GTX 520 gelaufen. Die Grafikkarte heizt sich ohne Luftstrom vom Gehäuselüfter ca. 10 Grad mehr auf. Die Werte sind aber immer noch im vertretbaren Bereich. Bei etwas stärkeren passiven Grafikkarten wird die Wärmeentwicklung wohl höher sein, leider hatte ich kein entsprechendes Modell zur Hand.
Lautstärkemessung
Die Lautstärkemessung wurde mit einer Handyapp Namens Decibel vorgenommen. Die Grundlautstärke in meiner Wohnung lag bei 29 dB.
Das Nofan Bundle agiert wirklich komplett lautlos. Das A+ Gehäuse schlägt sich aber nur mit aktivem CPU Kühler auch sehr gut und agiert nur leicht wahrnehmbar.
1Zusätzliche Tests
Einfluss der Spannung auf die CPU Temp und die Grafiktemp
Die VCore einer CPU hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Temperatur. Durch absenken der Spannung kann man einige Grad einsparen und gleichzeitig den Stromverbrauch der CPU drosseln. Die erreichten Werte können von CPU zu CPU unterschiedlich ausfallen, da sich jede CPU anders undervolten bzw übertakten lässt.
1Fazit
Ich habe das Nofan Bundle kritisch unter die Lupe genommen und habe leider nicht nur positive Sachen gefunden.
Ersteinmal bin ich begeistert dass, das Konzept doch recht gut funktioniert und das man auch ein aktuelles System gut und zuverlässig passiv kühlen kann. Es ist wirklich sehr entspannend einen komplett lautlosen Rechner unter dem Schreibtisch oder im Wohnzimmer zu haben.
An der Gehäusequalität und Optik muss Nofan noch etwas feilen, denn die verwendeten Materialien entsprechen nicht ganz dem angestrebten Preis für das Bundle, welcher mit ~300€ doch schon recht hoch angesetzt ist. Ebenso hat mich das leicht undurchdachte Prinzip des Gehäuseaufbaus und die fummlige Montage etwas gestört, aber da man seinen Rechner ja nicht jeden Tag auseinander baut ist das zu verschmerzen. Auch an neuen Gehäusen wird uns ja früher oder später Nachschub erwarten, welcher zumindest schonmal auf den Papier einen besseren Eindruck macht.
Bleibt nurnoch die Frage nach dem Einsatzzwecks eines solchen passiven PCs. Ein Gamersystem wird man sich mit dem Set sicherlich nicht aufbauen, da selbst die aktuell stärkste passive Grafikkarte nur bedingt zum Spielen neuerer Spiele taugt. Eine stärkere gamingtaugliche Grafikkarte ist normalerweise nur mit Lüfter kühl zu halten und entspricht damit einfach nicht dem Konzept des Bundles und würde auch den Vorteil des komplett lautlosen Rechners zunichte machen.
Für einen geräschlosen Wohnzimmer PC, auf dem man sich Filme oder Fotos anschaut und eventuell mal das ein oder andere ältere Spiel spielen will, ist das Nofan Set aber gut geeignet, ebenfalls für einen passiven Office PC.
Ich hoffe das Nofan sich am Markt etablieren kann und sein Kühlkonzept vielleicht noch weiter optimiert. Ich freue mich schon auf die neuen Kreationen. Eventuell wird die Produktpalette noch um einen passiven Grafikkartenkühler erweitert, um auch stärkere und gamingtaugliche Karten lautlos nutzen zu können. Auf der CEBIT war zumindest schon ein Prototyp eines Grafikkartenkühlers zu sehen.
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