[User-Review] Thermalright HR-02

dorndi

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12.07.2009
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Review: Thermalright HR-02





Gliederung:


  1. Einleitung
  2. Lieferumfang
  3. Spezifikationen
  4. Installation
  5. Eindrücke
  6. Testsystem
  7. Testmethodik
  8. Messwerte
  9. Fazit
  10. Bilder in Originalgrösse




Einleitung:


In den letzten Monaten ist es um den CPU und VGA-Kühler Spezialist Thermalright etwas ruhiger geworden, jedoch erregte Thermalright mit den neuen Luftkühlern Archon, Shaman (VGA-Kühler), Silverarrow sowie dem HR-02 in letzter Zeit wieder zunehmend Aufmerksamkeit.
Letzteren werde ich euch hier vorstellen, da mir der Kühler im Rahmen der "Test the Best" Aktion zur Verfügung gestellt worden ist.
An dieser Stelle möchte ich mich bei PCGamesHardware und bei PC-Cooling für die tolle Aktion sowie der Bereitstellung des Testsamples bedanken.



Mir stand das Bundle bestehend aus Thermalright HR-02, Thermalright TY140 sowie dem AMD Retention Kit zur Verfügung, welches derzeit knapp 70€ kostet.
Die verschiedenen Varianten des HR-02 könnt ihr hier sehen:
LINK

Preisvergleich:
Thermalright HR-02
Thermalright HR-02 mit TY140
Thermalright TY140

Herstellerlinks:

Thermalright HR-02
Thermalright TY140




Lieferumfang:

Das Bundle kommt in einer umweltfreundlichen Kartonverpackung daher:



Der Lieferumfang lässt kaum Wünsche offen:
-Kühler
-Montagematerial für alle gängigen Intel-Sockel (775,1155, 1156, 1366)
-Montagewerkzeug
-Lüfterklammern für jeweils einen 120 und 140mm Lüfter.
-Wärmeleitpaste
-Anti Vibration Pads

Je nach Bundle befinden sich außerdem diese Teile im Lieferumfang:
-Thermalright TY140
-AMD Retention Kit




Spezifikationen:

Sämtliche Daten sind Herstellerangaben.

Kühler:

Maße: 140mm x 160mm x 110mm (B x H x T)
Material: Aluminium, Kupferbodenplatte
Masse: 876g (ca. 1,1 kg inkl. Montagematerial)
Heatpipes: 6x 6mm-Heatpipes
Lamellen: 32 Aluminiumlamellen
Besonderheiten: komplett vernickelt, konvexe Bodenplatte, durchgängiges Loch

hr02-size.jpg

(Bild: thermalright.com)


Lüfter:

Abmessung: 140 x 160 mm
Einbautiefe: 26.5 mm
Spannung: ~ 6 - 13 Volt
Drehzahl: ca. 900 - 1.300 U/min
Förderleistung: ca. 96 - 125 m³/h
Geräuschentwicklung: ca. 19 - 21 dBa
Lager: Enhanced Hyper-Flow Bearing
Anschluss: 4-Pin PWM



Installation:

Die Installation des Kühlers finde ich sehr gelungen, da selbst ungeübte Schrauber bei der Montage des Kühlers keine Probleme haben werden und der Kühler bombenfest sitzt.
Sofern man kein Gehäuse mit zugänglicher CPU-Sockel Rückseite besitzt, muss für die Installation des Kühlers das Mainboard ausgebaut werden.
Wer sich für die Installation interessiert, sollte sich am Besten die Anleitung anschauen:



Links vom Schraubenzieher ist das Intel Montagezubehör zu sehen, rechts davon ist das im optionalen AMD-Kit enthaltene Zubehör zu sehen.





Eindrücke:

Bei der Installation ist mir aufgefallen, dass die vernickelte Bodenplatten entlang der Heatpipes konvex ist.
Bilder zur konvexen Form der Bodenplatte:


Diese Form ist angeblich beabsichtigt und bringt bei manchen CPUs bessere Temperaturen.
Möglicherweise werde ich bei Gelegenheit den Kühler planschleifen und erneut testen.
Die Lüfterinstallation ist etwas fummelig und könnte meiner Meinung nach besser gelöst werden.
Außerdem sind die Lüfterbügel nicht entgratet, sodass man sich bei der Installation möglicherweise ein paar leichte Kratzer in den Kühler macht.

Aufgrund der Bearbeitungsrillen glaube ich, dass der Kühlerboden gefräst ist, jedoch wundert es mich, dass die Bodenplatte trotzdem nicht plan ist:


An den Kühlerlamellen wird ersichtlich, dass der Kühler für einen semipassiven Betrieb ausgelegt ist, da die Lamellen mit fast 0,5mm sehr dick sind und der Abstand zwischen den Lamellen erstaunliche 3mm beträgt.
Bilder zum Lamellenabstand und zur Lamellendicke:


Bilder zum Kühlerkörper:





Die Farbe des Lüfters ist sicherlich Geschmackssache:


Weitere Bilder des Lüfters:






Testsystem:

Als Testsystem kommt ein Sandy Bridge System zum Einsatz:

-Intel 2500K
-Asrock Pro 3 P67
-Sapphire 6850
-2x4GB Transcend JetRam 1333 Mhz CL9
-Be Quiet Straight Power E8
-Lian Li 60FNWX

Die Gehäusebelüftung ist während des gesamten Tests gleichbleibend:

Front: Enermax T.B.Silence 140mm @540 Umdrehungen/Minute (Nenndrehzahl 750rpm, Intake)
Oben: Enermax T.B.Silence 140mm @540 Umdrehungen/Minute (Nenndrehzahl 750rpm, Outtake)
Heck: Noctua NF-P12 120mm @600 Umdrehungen/Minute (Nenndrehzahl 1300rpm, Outtake)




Auf dem Bild ist ersichtlich, dass durch die spezielle Bauform eine Kompatibilität mit sehr hohen Ram-Modulen gegeben ist.




Software:
Windows 7 Home Premium 64 Bit
Coretemp 0.99.8
Prime 95 v26.4, build 1



Testmethodik:

Der PC wird während des Tests mit Prime95 ausgelastet, die Temperatur wird mit Coretemp ausgelesen.
Um die CPU Last möglichst konstant und sehr hoch zu halten, werden folgende Prime95 Einstellungen verwendet:
Das Gehäuse ist bei den Tests geschlossen und Prime läuft solange, bis sich die Core-Temperatur über einen Zeitraum von mindestens 15 Minuten nicht mehr verändert.
Für den Test wird der Mittelwert der maximalen Coretemps gebildet.
Um einen Einfluss der Umgebungstemperatur zu kompensieren, wird in den Diagrammen der Unterschied zwischen Coretemp und Umgebungstemperatur angegeben.
Sofern die Temperatur über einen Wert von 80°C steigt, wird der Test abgebrochen.
Da sich der PWM Lüfter TY140 bei meinem Mainboard nicht manuell regeln lässt, kommt als Lüfter der Noctua NF-P14 FLX zum Einsatz.

Zum Vergleich werden die Temperaturen des inzwischen nicht mehr erhältlichen Revoltec Pipe Tower Pro herangezogen, welcher von einem Noctua NF-P12 belüftet wird.
Der Pipe Tower Pro ist minimal schlechter als der Noctua U12P bzw. der EKL Großclockner.
Er spiegelt also die Kühlleistung eines 120mm Towerkühlers der 25-30€ Kühlers wider.


Da beide Lüfter unterschiedlich groß sind, ist die Luftfördermenge bei gleicher Drehzahl beim 14 FLX etwas größer als beim P12.

Bilder Referenzlüfter:

Auf einen Test der IDLE Temperatur wurde bewusst verzichtet, da die IDLE Temperatur nicht besonders relevant ist und die Temperatursensoren bei sehr niedrigen Temperaturen nicht besonders genau auslesen.

Als Wärmeleitpaste kommt bei jedem Test die Noctua NT-H1 zum Einsatz, welche laut anderen Reviews etwas schlechter als die WLP, die dem Kühler beiliegt, ist.
Der Kühler wurde mit dem maximal möglichen Anpressdruck getestet.



Messwerte:

Nun zum interessanten Teil- den Messwerten.
Um zu zeigen wie sich die Kühler bei unterschiedlicher Verlustleistung verhalten, werden 3 Settings getestet:
-3,2 Ghz @1V
-4,0 Ghz @1,2V
-4,6 Ghz @1,375V








Zusätzliche Messungen:


Natürlich wollte ich auch wissen, wie viel es bringt, die Gehäuselüfter auf ihrer Nenndrehzahl zu betreiben.
Die CPU wurde dabei mit 4,6 Ghz betrieben und der 14 FLX drehte mit 1200rpm.
Da sich die CPU Temperatur um weniger als 3°C verbesserte kann man festhalten, dass der HR-02 auch bei starker Übertaktung kaum von einer potenten Gehäusebelüftung profitiert.

Außerdem habe ich noch getestet, ob die horizontale (Lüfter bläst nach hinten) oder vertikale (Lüfter bläst nach oben) Ausrichtung sinnvoller ist.
Der Kühler kann auf jedem unterstützen Sockel (auch AMD) auf beide Arten ausgerichtet werden.
Für diesen Test wurde de CPU auf 4.0 Ghz betrieben.
Passivbetrieb Primelast: 0,25 Kelvin zugunsten der vertikalen Ausrichtung
1200 rpm Primelast: 2 Kelvin zugunsten der horizontalen Ausrichtung
Passivbetrieb DiRT 2: 1,25 Kelvin zugunsten der vertikalen Ausrichtung
Zusammenfassend kann man wohl sagen, dass es bei meinem Belüftungskonzept egal ist, wie man den Kühler ausrichtet.

Weiters habe ich auch den TY140 getestet und bin zum Entschluss gekommen, dass der TY140 zu den besten Lüftern der 140mm Klasse zählt.
Die Lagergeräusche sind minimal leiser als beim Noctua P14 FLX.
Bei gleicher Drehzahl kühlt er minimal besser und ist ähnlich leise wie der teurere Noctua.



Fazit:

Der Kühler konnte mich durch seine einfache Montage und den guten Kühlleistungen überzeugen.
Besonders beeindruckend ist, dass der Kühler trotz schwacher Gehäusebelüftung eine Sandy Bridge CPU auf 4Ghz semipassiv kühlen kann.
Außerdem ist auffällig, dass es kaum Sinn macht, den Lüfter am Kühler mit mehr als 800rpm zu betreiben, da sich die Kühlleistung bei einer weiteren Drehzahlerhöhung nicht mehr verbessert.
Wenn die Anforderungen in punkto Kühlleistung, Lautstärke und Qualität nicht ganz so hoch sind, wird man bestimmt auch mit einem 30€ Kühler glücklich.

+ Kühlleistung beim semipassiven Betrieb und mit langsamen Lüftern auf High End Niveau
+ hochwertiger Lüfter (nicht in jedem Bundle enthalten)
+ einfache Montage
+ großteils hervorragende Qualität
+ mit sehr hohen Ram Modulen kompatibel

o durchschnittliches Preis/Leistungs Verhältnis
- enorme Ausmaße

Zusammenfassend kann man den Kühler jedem Silent Liebhaber mit hohem Budget empfehlen, sofern der Kühler in das Gehäuse passt und eine nicht besonders sparsame CPU gekühlt werden muss.



Bilder in Originalgrösse:



mfg dorndi
 
Zuletzt bearbeitet:
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hassu feinemacht:) danke!
mir gefallen übrigens beide lüfter sehr gut (weil viele über die farben etc. meckern).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein wirklich Interessantes Review. Gibt nur 2 Dinge die mich an dem HR-02 stören. Zu einem finde ich das Befestigungskit nicht optimal. Trotz maximalem Anpressdruck verdreht sich der Kühler leicht wenn seitlich ein Lüfter montiert ist. Ist bei dir auf dem Bild auch sehr gut zu erkennen.

Das nächste was mich stört (vielleicht isses auch nur bei meinem so) das der Kühler einfach nicht gerade steht. Damit meine ich das die Bodenplatte nicht parallel zu den Kühlfinnen steht.
 
*Präfix von "kein Präfix" zu "User-Review" geändert*
 
@pajaa:
Danke, das habe ich wohl vergessen. ;)

@buxtehude:
Inzwischen habe ich mich an die Farbe der Noctua und der Thermalright Lüfter angefreundet, sie sind wenigstens nicht langweilig schwarz.

@Stullen Andi:
Es ist in der Tat so, dass sich der Kühler auch mit maximalen Anpressdruck noch ein wenig verdrehen lässt, jedoch stört mich das kaum.
Auf meinem Bild des PC (vorletzter Thumbnail) ist der Kühler in der Tat etwas schief angebracht.
Er lässt sich zwar noch verdrehen, jedoch lässt er sich nur noch schiefer drehen.
Ich kann ich also nicht exakt nach hinten ausrichten.
Woran das genau liegt, weiß ich leider nicht.


Für Anregungen und Verbesserunsvorschläge bin ich offen. ;)

mfg dorndi
 
dass der lüfter sich noch verdrehen ließ, hatte ich übrigens beim mugen2 auch. die temps waren jedoch immer einwandfrei.
 
In meinen Augen, ein sehr guter Test. Hut ab!
 
Das Review wurde nochmals ein wenig überarbeitet. ;)

mfg dorndi
 
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