[User-Review] Thermalright HR-02 Macho Rev.B

xuma202

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1. Einleitung
Zunächst möchte ich mich herzlichst bei Thermalright für die Bereitstellung des Kühlers, bei Harwareluxx für die Auswahl als Lesertester und PC-Cooling für den Versand bedanken.
Im folgenden werde ich den Thermalright HR-02 Macho Rev.B in verschiedenen Situationen testen. Dabei muss er sich sowohl mit einem Intel Boxed-Kühler als auch dem Scythe Katana 4 messen.

2. Testsytem
Getestet wurde der CPU Kühler mit folgenden Komponenten

  • Intel Core i5-3570 @ 3.4(3.6)Ghz
  • Gigabyte GA-Z77M-D3H
  • Gigabyte Geforce GTX 770 2048MB
  • Cooler Master n600
  • Corsair CX600M

Das Gehäuse wird jeweils vorne und hinten mit einem Cooler Master 120mm Lüfter gekühlt (A12025-12CB-3BN-F1)

3. Verpackung und Zubehör

Die Vorder- und Rückseite zeigen den CPU Kühler auf schwarzem bzw. grünem Hintergrund. Darunter jeweils die Bezeichnung "Macho Rev.B" rechts neben dem Lüfter sind vier Auszeichnungen zum Hersteller des Jahres für die Jahre 2012 und 2013 von Hardwareluxx und PCGH zu finden.

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Die rechte Seite zeigt 6 Piktogramme die besondere Features hervorheben sollen, darunter der Schriftzug "Innovated not imitated" und eine Vielzahl an Auszeichnungen.
Die linke Seite ist wieder in schwarz gehalten und listet in 3 Sprachen (Englisch, Deutsch, Französisch die technischen Daten wie Größe, Gewicht, Drehzahl, Lautstärke und Sockel auf.

Technische Daten:
GrößeL 140 x B 102 x H 162 mm
Gewicht720g
Drehzahl300 - 1300 U/min (4 Pin PWM)
Lautstärke15 - 21 db(A) (4 Pin PWM)
Sockel775/1150/1155/1156/1366/2011/2011-3
AM2/AM2+/AM3/AM3+/FM1/FM2


Nach dem Öffnen des Deckels finden wir zunächst die Installationsanleitung sowie einen außerordentlich großen Aufkleber.
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Groß ist auch der 140mm Lüfter, welcher sich unterhalb der besagten Anleitung befindet. Bei dem Lüfter handelt es sich um das Modell TR-TY147A. Der 0.2A Lüfter mit weißen Rotorblättern besitzt einen 4Pin PWM Anschluss und ein mit einem schwarzen Kunststoffgeflecht ummanteltes Kabel. Der Stecker ist jedoch wieder in weißem Kunststoff gefertigt.
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Unterhalb des Lüfters befindet sich der eigentliche Kühlkörper. Er besitzt einen außerordentlich großen Sockel der mit seinen 53mm Breite besonders für Haswell-E Prozessoren optimiert sein soll. Der Sockel ist über sechs Heatpipes mit den Kühllamellen in Silber verbunden. Anders als beim Macho Zero ist nur die oberste Kühllamelle schwarz lackiert. Jedoch sorgt das bereits für ein Edles Aussehen im Eingebauten Zustand. Die Heatpipes kommen oben ein kleines Stück aus dem Kühlkörper heraus und bringen ihn so auf seine Höhe von 162mm.
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Unterhalb des Kühlkörpers befindet sich ein weißer Pappkarton in dem sich das nötige Montagezubehör befindet. Leider sind bei mir bereits einige der Kunststoffbeutel spröde gewesen und gerissen sodass einzelne Schrauben lose im Karton herumfolgen. Das sollte so natürlich nicht sein. Allerdings war das gesamte Zubehör vollständig.
Zum Zubehör gehören diverse Schrauben, Unterlegscheiben, ein Backplateeinsatz, vier selbstklebende Anti-Vibrationspads, ein Montagerahmen, eine Befestigungsplatte eine schwarze Backplate, eine Leitschutzfolie, 2 Lüfterklammern, 2g Chill Factor Wärmeleitpaste und ein hochwertiger extrem langer Schraubendreher mit magnetischer Spitze.

Die Einzelteile wirken insgesamt sauber verarbeitet und besonders der Schraubendreher macht einen guten Eindruck.
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4. Montage

Die Montage erfolgt auf einem LGA 1155 Sockel streng nach Anleitung. Ich habe mich dazu entschieden den Einbau ohne Ausbau des Motherboards durchzuführen.
Verwendet wird ausschließlich das mitgelieferte Zubehör. Es wird die beiliegende Wärmeleitpaste verwendet.

In Anbetracht der vielen Einzelteile scheint die Montage zunächst relativ kompliziert. Die Anleitung schildert die notwendigen Schritte jedoch in einer gut verständlichen Form und es werden auch nicht alle Einzelteile benötigt. Ein wieder verschließbarer funktionstüchtiger Beutel für die übrigen Schrauben wäre hier wünschenswert gewesen.
Zuerst muss die Backplate vorbereitet werden. Dazu wird die Leitschutzfolie aufgelegt, vier Schrauben in die für den Sockel passenden Löcher gesteckt und auf der Gegenseite mit den entsprechenden Unterlegscheiben gekontert.
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Die Backplate kann nun von hinten an das Motherboard angelegt und von der Vorderseite mit Rädelschrauben befestigt werden. Falls das Gehäuse keine Aussparung hinter der CPU besitzt muss das Motherboard für diesen Schritt ausgebaut werden.

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Als nächstes muss der silberne Montagerahmen auf den Rädelschrauben befestigt werden. Leider weist die Anleitung nicht darauf hin, das es wichtig ist in welcher Richtung der Rahmen befestigt wird. Denn die vier Schraubpunkte sind symmetrisch um die CPU angeordnet, der Rahmen selber ist jedoch nicht symmetrisch. So kann man bei falscher Montage des Rahmens den Kühler nicht in der richtigen Orientierung einbauen. Genau dieser Fehler ist mir passiert daher zeigen die folgenden Bilder eine fehlerhafte Montage, bei der der Kühler nur so montiert werden kann, das der Lüfter sich entweder oben oder unten befindet nicht aber vorne oder hinten.
Zum Korrigieren müssen Kühler und Montagerahmen komplett abgeschraubt und um 90° gedreht wieder angeschraubt werden.

Natürlich wurden alle Temperaturtests mit korrekter Montage durchgeführt.

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Hier sieht man den falsch montierten Montagerahmen. Aufgrund der asymmetrischen Form ist nur an zwei Seiten Platz für die Heatpipes (im Bild oben und unten) Dadurch kann der Kühler nicht so montiert werden, das der Lüfter die Luft über die RAM Riegel ansaugt.

Bevor nun der Kühlkörper montiert werden kann sollte man die Lüfterklemmen anbringen. In der Anleitung wird dieser Schritt nicht beschrieben, da davon ausgegangen wird das die Klemmen bereits befestigt sind. Allerdings ist die Montage nicht sonderlich kompliziert. Die Klemmen werden einfach in die dafür vorgesehen Löcher gesteckt - Fertig.
Nicht vergessen sollte man außerdem die vier Anti-Vibrationspads welche in die Ecken des Kühlkörpers an die Seite auf die später der Lüfter soll geklebt werden.

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Im vorletzten Schritt kann der Kühler nun auf der CPU montiert werden. Dafür muss vorher die Folie abgezogen werden und die CPU dünn mit Wärmeleitpaste eingeschmiert werden. Ich empfehle die Befestigungsplatte auf den Kühler aufzulegen und dann auf die CPU zu setzten. Das ist einfacher als die Platte später drüber zuschieben.
Nun wird die Befestigungsplatte mit 2 Schrauben am Montagerahmen festgeschraubt. Das ist der vermutlich schwierigste Schritt, es geht einfacher wenn man wie immer die Schrauben im Wechsel leicht fester dreht.

Zuletzt muss noch der Lüfter am Kühler befestigt werden. Dafür ist es eventuell sinnvoll den 4Pin PWM Stecker bereits vor der Montage des Kühlkörpers eingesteckt zu haben.
Der Lüfter selbst wird einfach mit den Klemmen am Kühlkörper befestigt.

Interessieren dürfte vielleicht wie sich der Kühler mit großen RAM-Riegeln verträgt. Nun ja bei meinem Motherboard überragt der Lüfter die RAM-Riegel nicht kommt allerdings sehr nah an diese heran. Solle der Platz nicht reichen ist möglicherweise eine Montage des Lüfters auf der Rückseite eine Option.
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Zuletzt zeigt diese Foto den korrekt montierten Kühler im Gehäuse.
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5. Temperaturtest

Getestet wurden die CPU-Kühler unter zwei Bedingungen jeweils im Idle und unter Volllast.
Die Volllast wurde mit prime95 und dem Small FFTs Torture Test erzeugt.
Vor dem Ablesen der Messwerte wurde die Last jeweils für etwa 10 Minuten erzeugt.
Die Temperatur wurde mit dem OpenHardwareMonitor ausgelesen.

Die erste Testbedingung zeigt die maximale Kühlleistung des jeweiligen Kühlers.
Dazu wurde die Lüfterdrehzahl mit Speedfan auf das jeweilige Maximum eingestellt.
Die beiden Gehäuselüfter (vorne und hinten) drehten ebenfalls mit voller Geschwindigkeit (je 1.200 RPM)

Für den zweiten Test wurden die Gehäuselüfter ausgeschaltet und die CPU Lüfterdrehzahl auf das jeweilige Minimum heruntergestellt.

Alle Tests wurde bei einer Raumtemperatur zwischen 18°C und 20°C und mit geschlossenem Gehäuse durchgeführt.
Verglichen werden die Testergebnisse des Macho Rev.B mit denen eines Scythe Katana 4 und des der CPU beiliegenden Boxed-Kühlers (Foxconn 1A01RY300-HAD).

Die Messwerte stellen jeweils das arithmetische Mittel aus den vier Messwerten der einzelnen CPU Kerne und des Messwerts der gesamten CPU dar.

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Wie man sieht bietet der Macho Rev.B im Idle und unter Vollast sehr gute Temperaturwerte.
Auch die Temperaturen des Katana 4 sind akzeptable allerdings ist hier die Drehzahl mehr als doppelt so hoch. Der Katana 4 kann im Gegensatz zum Macho Rev.B nur mit viel Luft solche Temperaturen erreichen wohingegen der Macho Rev.B auch durch eine gute passiver Kühlleistung überzeugen kann was besonders im 2. Test auffällt.
Der Boxed-Kühler hält die CPU unter Last auf etwa 80°C das sind fast 35°C mehr als der Macho HR-02.
Jedem sollte klar sein das (fast) jeder Kühler besser ist als ein Boxed-Kühler der die CPU nur innerhalb der Maximaltemperatur von 105°C halten soll und somit das heruntertakten bzw. ausschalten des Rechners verhindern soll. Für eine lange Lebensdauer sind niedrige Temperaturen jedoch entscheidend.

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Zugegeben dieser Test ist ein wenig unfair. Durch die ausgeschalteten Gehäuselüfter kommt es zum Hitzestau und auch der CPU Kühler kann mit niedrigster Drehzahl nicht die Temperaturen erreichen, die er mit höchster Drehzahl erreicht.
Allerdings wollte ich die Kühler ja bewusst an ihre Grenzen bringen. Ich empfehle niemanden seinen PC so zu betreiben, zumindest nicht unter Last. Trotzdem ist es erstaunlich wie gut der Macho Rev.B auch hier noch arbeitet. Mit seinen 300 U/min dreht er zwar am langsamsten hält die CPU aber am kühlsten.
68.8°C ist durchaus noch eine vertretbare Temperatur wenn man wirklich so viel Wert auf eine semi-passive Kühlung legt.
Erstaunlich sind möglicherweise die Temperaturwerte des Scythe Katana 4 die im Idle hinter denen des Boxed-Kühlers liegen. Wie bereits erwähnt kann der Kühler eine relativ gute Leistung bringen allerdings drehte er beim vorherigen Test auch mit über 2600 U/min. Mit mageren 354 U/min hat er dann auch eine Chance mehr gegen den Boxed-Kühler, der immerhin noch mit über 1000 U/min dreht. So kommt es sogar dazu das die CPU unter Last mit dem Katana 4 ständig für kurze Zeit auf 1.6 GHz heruntertaktet. Es wird also die magische Grenze von 105°C überschritten.


6. Subjektive Laustärkebewertung

In geschlossenem Gehäuse mit etwa 75cm Abstand unter einem Tisch. Bei ausgeschalteten Gehäuselüftern.

CPU LüftergeschwindigkeitLautstärke
300 RPM (min)nicht hörbar
787 RPMerstmals leise wahrnehmbar
844 RPMhörbar aber auch auf Dauer erträglich
1000 RPMgut hörbar erstmals nervig
1300 RPM (max)deutlich wahrnehmbar bei Musik jedoch nicht mehr zu bemerken


7. Fazit

Der Thermalright Macho Rev.B kommt in einem sehr hübschen Design daher. Die Verarbeitung ist sauber. Kritisieren könnte man die Verpackung der Schrauben, bei einem 45€ Kühler dürfen die Plastikbeutel nicht spröde werden.
Die Montage lässt sich innerhalb von 20 Minuten durchführen und macht einen sehr stabilen Eindruck.
Die Kühlleistung ist gut und selbst ohne Gehäuselüfter und mit nur 300 U/min kann die CPU unter Vollast auf <70°C gehalten werden. Das ist wirklich sehr gut.
Damit eignet sich der Kühler hervorragend für leise Systeme zumal der Kühler bis etwa 800 U/min ruhig arbeitet.

Ich kann für den Thermalright Macho Rev.B eine ausdrückliche Kaufempfehlung aussprechen.
Wie bei jedem CPU-Kühler sollte man jedoch prüfen, ob der Kühler im Gehäuse ausreichend Platz findet und nicht etwa RAM-Riegeln mit großen Kühlkörpern im Weg ist.
 
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