Vorwort:
Aktuell befasse ich mich sehr mit dem Themenbereich Monitor und bekam die Chance den LG 27MU67-B auf Herz und Nieren testen zu dürfen. Da dieser über AMDs neue Technolgie FreeSync verfügt und ich aktuell „grün“ fahre, bat ich den hier ansässigen MSI Support um Unterstützung. Man stellte mir unkompliziert und schnell eine MSI AMD 380 Gaming 4g zur Verfügung. Natürlich ergriff ich die Gelegenheit am Schopfe und möchte euch nun die Grafikkarte genauer vorstellen.
AMD R9 380:
Die AMD R9 380 ist eine Mittelklasse Grafikkarte der AMD 3XX Serie und basiert auf der neusten Graphics Core Next 1.2 Architektur. Der auf den Namen Antigua Pro getaufte Grafikchip ist hierbei kein unbekannter. Es handelt es sich um eine leicht überarbeitete Tonga GPU, die bereits im September 2014 als AMD R9 285 (Tonga Pro) auf dem Markt kam. Die direkten Unterschiede fallen recht spärlich aus. Bei der 2GB Version der AMD R380 wurde nur der Chiptakt um gut 50mhz von 918Mhz auf 970 MHz erhöht. Neu ist aber die Variante mit 4096MB Grafikspeicher, die mit 100 MHz höherer Speicherfrequenz taktet. Ansonsten gleichen sich die Spezifikationen wie einem Ei dem anderen.
MSI AMD Radeon R9 380 Gaming 4G im Detail:
Bei der MSI AMD Radeon R9 380 Gaming 4G handelt sich um eine komplette Custom Lösung. Die Übertaktung fällt mit 10Mhz mehr auf dem Chiptakt sehr moderat aus. Die Grafikkarte misst 26,8 x 13,8 cm und ragt entsprechend über die Slot Blende hinaus. Auf der Rückseite kommt eine schwarze Backplate mit Aufdruck des MSI Drachen zum Einsatz.
Bei der Kühlung setzt MSI auf den eigens entwickelten Twin Frozr Kühler der fünften Generation. Dieser besitzt zwei 10 cm Axial Lüfter und fünf Heatpipes, um eine effiziente Wärmeabgabe zu gewährleisten. Wie auch bei anderen Modelle der aktuellen Generation schalten sich die Lüfter der MSI AMD Radeon R9 380 Gaming 4G erst ab einer bestimmten Temperatur zu. Das Design des Kühlers ist in den MSI typischen schwarz-rot Farben gehalten. Im Betrieb leuchtet an der Seite das Bild des Firmenmaskotchens und des MSI Logos. Neben dem PCIe Slot werden zur Stromversorgung noch zwei 6 Pin PCIe Stromstecker benötigt, sodass sich die maximale Stromaufnahme innerhalb der Spezifikationen auf 225 Watt beläuft.
Bei den Videoausgängen kommt 1 X Dual-link DVI-I, 1 X Dual-link DVI-D, 1 X HDMI 1.4a und 1 X Displayport 1.2 zum Einsatz.
Der Lieferumfang beläuft sich neben der eigentlichen Grafikkarte auf eine Treiber und Software CD, einem Quick Start Manual und einem DVI auf VGA Adapter.
Gelistet wird die Grafikkarte laut Geizhals.de ab 229€.
Benchmarks:
Kommen wir nun zur eigentlichen Leistung der Grafikkarte. Da dieser Bericht nur die MSI AMD 380 Gaming 4g behandelt, habe ich bei den Spielen die Benchmarks in unterschiedlichen Grafikeinstellungen durchgeführt. Dies soll aufzeigen, wie viele Frames man mehr durch die Reduktion der Einstellungen gewinnen kann. Die genauen Einstellungen befinden sich unten im Anhang. Es wurde abseits von Witcher 3 immer auf die spielinternen Benchmarks zurückgegriffen. Bei Ersterem verwende ich eine 60 sekündige Reitsequenz, die auf Skellige vom Tal in das in den Bergen gelegene Dorf Rogne führt.
Unigine Valley:
3DMark Firestrike:
Alien Isolation:
Bioshock Infinite:
Metro Last Light:
Tomb Raider:
Witcher 3 Wild Hunt:
Lautstärke, Temperatur und Verbrauch:
Die Lüfter schalten sich erst ab Überschreitung der 60° C Marke zu, sodass die Grafikkarte im 2D Betrieb keinen Ton von sich geben lässt. Setzt man die Grafikkarte über einen längeren Zeitraum komplett unter Last, so steigt die Lüfterdrehzahl auf maximal 1303 RPM. Subjektiv gesehen kann die Karte als leise eingestuft werden. Dank der großen Lüfterblätter fällt der Ton des Luftstroms relativ tief und somit weniger störend aus. Möchte man die Karte manuell regeln, beläuft sich die niedrigst wählbare Lüftergeschwindigkeit auf 25%, was fast genau 1000 RPM entspricht.
Aufgrund des Abschaltens der Lüfter fällt die Idle Temperatur mit 57 °C relativ hoch aus. Schließt man einen zweiten Monitor an die Grafikkarte an, taktet der Grafikspeicher nicht mehr runter. Dies resultiert nicht nur in eine höhere Leistungsaufnahme, sondern auch in eine höhere Temperatur im 2D Betrieb. Hierbei kam die Grafikkarte des Öfteren über die magische 60°C Grenze und die Lüfter schalteten sich für einen kurzen Moment ein. Unter Vollast erreicht die Grafikkarte maximal 67°C, was noch deutlich Luft nach Oben bedeutet.
Natürlich dürfen Messwerte zum Stromverbrauch auch nicht fehlen. Hierbei wurde die Gesamtleistungsaufnahme des PC gemessen. Während der Stromverbrauch im Idle Dank „ZeroCore Power“ gerade einmal 57 Watt beträgt, steigt der Verbrauch bei Verwendung eines zweiten Monitors auf 88 Watt an. Durch die Wiedergabe eines 720p Videos pendelte sich der Verbrauch bei ca. 90 Watt ein. Um eine praxisnahe maximal Auslastung zu erreichen, griff ich auf den Multiplayer von Battlefield 4 zurück. Dieser belastet, je nach getroffener Einstellung, sowohl die CPU als auch die GPU recht gleichmäßig. Hier konnte ein maximaler Peak von 296 Watt gemessen werden. Jenseits des Idles Verbrauchs hätte ich insgesamt einen niedrigeren Verbrauch gewünscht.
Fazit:
Die AMD Radeon R9 380 hat gezeigt, dass die Leistung für Full HD stets mehr als ausreichend ist. Selbst in Witcher 3 konnte sie unter hohen Details eine sehr gute durchschnittliche Framerate erreichen. Nimmt man Abzüge in der Grafikqualität in Kauf, kann selbst ein flüssiges Spielerlebnis unter WQHD gewährleistet werden. Unter der Ultra HD Auflösung bricht die Grafikkarte schlussendlich ein. Hier befindet man sich immer in einem tief orangen bis roten Framebereich. Man sollte wegen dem stetig steigendem Hunger nach VRAM auf die 4GB Version der AMD R9 380 setzten, um auch in naher Zukunft von Nachladerucklern verschont zu bleiben. Im Testlauf konnte eine maximale VRAM Auslastung von 3782 MB gemessen werden.
Wer mehr Leistung wünscht, muss im AMD Lager aktuell zur knapp 100€ teureren AMD R9 390 greifen. Es wird zudem im November der Tonga Vollausbau (Antigua-XT) als AMD R9 380X erwartet. Bei Nvidia hätten wir als Konkurrenz die Nvidia GTX 960, bzw. die nächstgrößeren Nvidia GTX 970 Modelle.
Die MSI AMD Radeon R9 380 Gaming 4G konnte in der Praxis vor allem wegen der guten Kühllösung überzeugen. Durch das Abschalten der Lüfter wird die Grafikkarte im Idle lautlos und auch unter Vollast bleibt sie angenehm leise. Ein weiterer Pluspunkt wäre die ab Werk montierte Backplate, die sich nicht nur perfekt in das Design einfügt, sondern auch der Grafikkarte eine höhere Stabilität verleiht. Zu tadeln gibt es primär nur den hohen Stromverbrauch. Vor allem unter Vollast fällt der Energiebedarf des Gesamtsystems mit 296 Watt recht hoch aus und ist nicht mehr zeitgemäß. Auch sollte man die hoch ausfallenden Ausmaße beachten. Passt die Grafikkarte in das Gehäuse, so ist MSI AMD Radeon R9 380 Gaming 4G durchaus empfehlenswert.
Anhang:
Testsystem:
Software:
Grafikeinstellung:
Alien Isolation:
hohe Qualität: Detailgrad Ultra, Shadow Mapping-Auflösung 2048, Schattenwurf Ultra, Partikel Ultra, Bewegungsunschärfe aus, Schärfentiefe ein, Chromatische Aberration Ein, Oberflächenspiegelung Ein, SSAO Standard, Texturfilter Anisotrop 16x, Volumetrische Beleuchtung ein ,Kantenglättung SMAA T1x
reduzierte Details: Detailgrad hoch, Shadow Mapping-Auflösung 1536, Schattenwurf hoch, Partikel Hoch, Bewegungsunschärfe aus, Schärfentiefe aus, Chromatische Aberration aus, Oberflächenspiegelung aus, SSAO HDAO, Texturfilter Anisotrop 16x, Volumetrische Beleuchtung ein ,Kantenglättung aus
Bioshock Infinite:
hohe Qualität: Preset "UltraDX11_DDOF"
reduzierte Details: Preset "Very High"
Metro Last Light:
hohe Qualität: DirectX: DirectX 11; Quality: Very High; Texture filtering: AF 16X; Advanced PhysX: Disabled; Tesselation: Very High; Motion Blur: Normal; SSAA: OFF;
reduzierte Details: DirectX: DirectX 11; Quality: High; Texture filtering: AF 4X; Advanced PhysX: Disabled; Tesselation: High; Motion Blur: Normal; SSAA: OFF;
Tomb Raider:
hohe Qualität: Preset: "Höchste Einstellungen"
reduzierte Details: Preset "Hoch", FXAA aus
Witcher 3:
hohe Qualität: Preset High, Nvidia Hairworks Off
reduzierte Details: Preset Low
- Intel i7 2600k @ 4,2ghz
- Asrock Z77 Pro 4
- 16gb DDR3 1333mhz
- be quiet! Pure Power L7 530W ATX 2.3
Software:
- Windows 8.1 Pro 64 bit
- AMD Catalyst 15.8 Beta
Grafikeinstellung:
Alien Isolation:
hohe Qualität: Detailgrad Ultra, Shadow Mapping-Auflösung 2048, Schattenwurf Ultra, Partikel Ultra, Bewegungsunschärfe aus, Schärfentiefe ein, Chromatische Aberration Ein, Oberflächenspiegelung Ein, SSAO Standard, Texturfilter Anisotrop 16x, Volumetrische Beleuchtung ein ,Kantenglättung SMAA T1x
reduzierte Details: Detailgrad hoch, Shadow Mapping-Auflösung 1536, Schattenwurf hoch, Partikel Hoch, Bewegungsunschärfe aus, Schärfentiefe aus, Chromatische Aberration aus, Oberflächenspiegelung aus, SSAO HDAO, Texturfilter Anisotrop 16x, Volumetrische Beleuchtung ein ,Kantenglättung aus
Bioshock Infinite:
hohe Qualität: Preset "UltraDX11_DDOF"
reduzierte Details: Preset "Very High"
Metro Last Light:
hohe Qualität: DirectX: DirectX 11; Quality: Very High; Texture filtering: AF 16X; Advanced PhysX: Disabled; Tesselation: Very High; Motion Blur: Normal; SSAA: OFF;
reduzierte Details: DirectX: DirectX 11; Quality: High; Texture filtering: AF 4X; Advanced PhysX: Disabled; Tesselation: High; Motion Blur: Normal; SSAA: OFF;
Tomb Raider:
hohe Qualität: Preset: "Höchste Einstellungen"
reduzierte Details: Preset "Hoch", FXAA aus
Witcher 3:
hohe Qualität: Preset High, Nvidia Hairworks Off
reduzierte Details: Preset Low
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