xInhaltsverzeichnis
1. Einführung
2. Technische Daten
3. Verpackung und Lieferumfang
4. Kartenlayout
5. Kühlung
6. Linuxkompatibilität
7. Testsystem
8. Testablauf
9. Benchmarks
10. Overclocking
11. Fazit
x1. Einführung
Asus hat vor kurzem die Asus GTX 760 ROG Striker angekündigt, eine Grafikkarte für Gamer, die sich speziell an Übertakter, Qualitätsbewusste und Fans der Republic of Gamers (ROG) Produke von Asus richtet. Im Rahmen eines von Hardwareluxx organisierten Lesertest habe ich ein Testexemplar bekommen und möchte euch hier meine Erfahrungen mitteilen.
x2. Technische Daten
siehe auch die Seite mit den offiziellen Specs.
Auffällig sind ganz klar der 11% höhere Boost Clock und die 4GB VRAM. Gerade die 4GB VRAM sind eine gute Investition in die Zukunft. Einige Spiele brauchen bereits mehr als die verbreiteten 2GB VRAM, siehe auch hier: http://www.hardwareluxx.de/community/f305/spiele-die-512mb-graka-ram-benutzen-239876.html
x3. Verpackung und Lieferumfang
Die Karte kommt in einer schönen Verpackung, die wesentlich größer als die Karte ist. Die Karte selbst ist in einem schwarzen Karton. Insgesamt hinterlässt die ganze Verpackung einen hochwertigen Eindruck. Sie ist schön anzusehen und fasst sich auch gut an.
Im Lieferumfang findet sich nur die nötigste Ausstattung:
- Asus GTX 760 ROG Striker
- SLI Brücke mit ROG Logo
- 2x 6-Pin auf 1x 8-Pin Adapter für die Stromversorgung
- Software CD (Treiber, Asus GPU Tweak, Anleitung)
- Installationsanleitung in diversen Sprachen
x4. Kartenlayout
Nicht zu übersehen ist der mächtige Kühlkörper und dessen Verkleidung, sowie die schwarze Aluminium Platte auf der Rückseite der Karte. Beide formen im wesentlichen das Design, das durch seine Kanten und das Farbspiel von Rot und Schwarz gleichzeitig kraftvoll und elegant wirkt und ganz im Stil der anderen ROG Produkte ist. Die Karte spricht mit ihrem Design ganz klar Gamer an, wirkt aber keinesfalls übertrieben oder billig, wie andere Gamerprodukte das teilweise tun.
Nun zur Platine selbst. Kondensatoren und Spannungswandler wurden gegen höherwertige ausgetauscht, für Langlebigkeit und bessere Übertaktbarkeit. Weiterhin gibt es Messpunkte zum Abnehmen der Spannung und Lötstellen für Spindeltrimmer. Siehe dazu auch den Lesertest von Masterchief79, der darauf genauer eingeht. Der VRAM stammt von Hynix und gilt als übertaktungsfreudig.
Als kleines Gimmick leuchtet an der Seite des Kühlers eine LED je nach GPU-Auslastung in Rot, Gelb oder Blau. Dies funktioniert bei mir jedoch nicht so ganz, die LED leuchtet bei mir unter voller Last maximal gelb-rot (orange), niemals komplett rot.
//EDIT: Masterchief79 hat darauf hingewiesen, dass die LED leuchtet, sobald das Powerlimit auf über 100% erhöht wird.
x5. Kühlung
Das hier verwendete DirectCU II Kühlkonzept ist nicht neu, sondern hat sich schon lange bewährt. Laut Asus führt diese DualSlot Kühllösung zu einer 37% geringeren Temperatur und eine 3-fach niedrigere Lautstärke im Vergleich zum Referenzdesign der GTX 760.
Die standardmäßige Lüftersteuerung lässt die beiden 96mm Lüfter im Idle mit 32% (~1080RPM) laufen. Die Karte ist dann zwar sehr leise, aber leider nicht unhörbar. Die meisten dürften sich an der geringen Lautstärke jedoch nicht stören. Langsamer als 32% kann man den Lüfter softwareseitig nicht laufen lassen, dies ließe sich nur über ein modifiziertes BIOS erreichen. Asus rät aber davon ab, da der Luftstrom u.a. auch die Spannungswandler kühlt.
Unter Last steigert sich der Lüfter langsam auf etwa 45%(~1410RPM). Damit ist er etwas lauter im Idle, aber wirklich noch sehr angenehm. Ich habe den Lüfter dennoch per Asus GPU Tweak auf 37% gedrosselt. Dann ist die Karte mit 80°C zwar 10°C wärmer als bei 45%, aber dafür nicht lauter als im Idle.
Anhand der niedrigen Drehzahlen lässt sich bereits erkennen, dass der Lüfter sehr viel Luft nach oben bietet. Ab 50%(~1530RPM) ist er dann aber gut hörbar und bei 100% sehr laut (~3090RPM).
Meiner Meinung nach ist der hier verwendete Kühler von der Lautstärke her bereits das beste, was man für diese Leistungsklasse an Luftkühlung bekommen kann. Ein Accelero S1 Plus, der zumindestens im Idle dank Platz für 120mm Lüfter lautlos agieren könnte, passt nicht und alle anderen Kühler dürften nicht leiser sein als der bereits eingesetzte DirectCU II Kühler.
x5.1 Temperatur
Mit der standardmäßigen Lüfterregelung sind die Temperaturen im grünen Bereich mit Luft nach oben für heiße Sommertage und das bei gleichzeitig leisem Betrieb. So muss es sein.
x6. Linuxkompatibilität
Gerade bei neueren Grafikkarten kann es zu Kompatibilitätsproblemen mit Linux kommen. Ein Bild kriegt man eigentlich immer, aber Funktionen und Performance sind die kritischen Punkte. Teilweise liefert eine neu erschienene Grafikkarte nur 1/5 ihrer Leistung oder keine Hardwarebeschleunigung für Videos. Ersteres liegt meistens daran, dass unter Last vom Treiber nicht aus den niedrigen 2D Taktraten hochgetaktet wird und so das ganze Potenzial verschenkt wird.
Meine bisher verwendete AMD HD7770 sorgte bisher mit den Treibern von AMD für Abstürze beim Booten, Grafikfehler und Probleme mit dem X Server. Passend zum Test scheint das Problem mit Erscheinen des Catalyst 14.4 endlich gelöst zu sein, dennoch war ich monatelang auf die alternativen freien Grafiktreiber angewiesen, die wesentlich schlechter performen.
Getestet habe ich die Asus GTX 760 ROG Striker sowohl unter Manjaro 0.8.9 als auch Xubuntu 14.04. Mit beiden Distributionen gab es keine Probleme. Der Nvidia Treiber bietet im Einstellungsmenü auch fast alles, was er unter Windows bietet. Es lassen sich Anwendungsprofile erstellen, es können AA+AF in diversen Stufen erzwungen werden und mehrere Bildschirme angeordnet werden. Auch lassen sich höhere Auflösungen als die native Auflösung des Monitors konfigurieren (Downsampling), es fehlen da allerdings die Einstellungen für das Timing.
Wichtig für eine optimale Performance unter Linux ist, dass Kernel und Treiber auf dem aktuellen Stand sind.
x7. Testsystem
x8. Testablauf
Die GTX 760 ROG Striker tritt gegen die HD7770 von AMD an. Diese ist kein ernst zunehmender Gegner, dient aber als Referenz.
Für reproduzierbare Ergebnisse und eine bessere Vergleichbarkeit benutze ich nur Spiele, die mit einem vorgegebenen Benchmark geliefert werden.
Alle Benchmarks werden 2 mal vor dem eigentlichen Benchmark durchlaufen um Nachladeruckler auszuschließen. Gemessen werden mininmale (Min), durschnittliche (Avg) und maximale (Max) Frameraten, für ein flüssiges Spielgefühl sind hohe Min und Avg FPS am wichtigsten.
Gebencht wird immer mit dem maximal möglichen Preset an Grafikeinstellungen bei einer Auflösung von 1680x1050. Wenn das Spiel es anbietet, gibt es einen Benchmark ohne Bildverbesserer wie Anti-Aliasing und einen Benchmark mit Bildverbesserern. Die Treiber stehen auf Standardeinstellungen.
x9. Benchmarks
Hinweis: Die Asus GTX760 ROG Striker ist in den folgenden Diagrammen nur als 760 GTX gekennzeichnet.
x9.1 Windows
x9.1.1 Bioshock Infinite
Bioshock Infinite steht hier stellvertretend für die zahlreichen Spiele, die die Unreal Engine 3 benutzen. Bioshock Infinite gehört unter diesen Spielen zu den technisch fortschrittlichsten und fordert aktuellen Rechner trotz des Alters der Engine noch einiges ab.
Interessant ist hier, dass die minimalen FPS niedriger liegen als bei der wesentlich schwächeren HD7770. Ich habe den Benchmark mehrmals laufen lassen, jedoch immer mit dem gleichen Ergebnis. Dennoch läuft Bioshock Infinite mit höchsten Einstellungen butterweich auf der Striker.
x9.1.2 Crysis
Crysis stammt aus dem Jahre 2007, ist aber nach wie vor technisch so anspruchsvoll, dass es auch heutige Karten noch ins Schwitzen bringt. Mit der Striker kann man sich aber auf ein flüssiges Spielerlebnis freuen.
x9.1.3 Metro 2033
Metro 2033 wird immer noch zu den bestaussehenden Spielen gezählt. Diese Grafikpracht hat ihren Preis in Form von hohen Anforderungen.
Mit der Striker lässt sich das Spiel aber gut spielen, wenn auch nicht ganz so flüssig wie die anderen Titel im Test.
x9.1.4 3D Mark
3D Mark ist ein Klassiker unter den synthetischen Benchmarks. Schon seit über einem Jahrzehnt werden die 3D Marks zum Leistungsvergleich herangezogen.
Auffällig ist, dass der Abstand zwischen der Striker und der HD7770 bei den beiden unteren Benchmarks wesentlich geringer ausfällt als man annehmen könnte, ist die Striker doch sonst grob 2x so schnell. Hier greift vermutlich bereits das CPU-Limit, da die 3D Mark Demo nur in 720p läuft.
Für Interessierte hier noch die Links zu meinen Einträgen in der Futuremark Datenbank:
Asus GTX 760 ROG: NVIDIA GeForce GTX 760 video card benchmark result - Intel Core i5-4570,ASUSTeK COMPUTER INC. B85-PLUS
AMD Radeon HD 7770: AMD Radeon HD 7770 video card benchmark result - Intel Core i5-4570,ASUSTeK COMPUTER INC. B85-PLUS
x9.1.5 Tom2D
Tom2D dürfte den meisten eher unbekannt sein. Bei diesem Benchmark geht es nur um die 2D Leistung der Karte. Die 2D Leistung stagniert bzw. sinkt bei Gamerkarten seit Jahren. Dieser Sachverhalt wird hier deutlich, ist die sonst etwa doppelt so starke Striker hier doch nur unwesentlich besser als die HD7770.
x9.2 Linux vs. Windows
Linux gewinnt immer mehr an Popularität und Interesse in der Gamerszene, nicht zuletzt wegen der Ankündigung von Steam OS. Aus diesem Grund, habe ich ein paar Benchmarks vorgenommen. Linux "spricht" nur OpenGL, eine Schnittstelle, die öfters belächelt wird. Dabei ist OpenGL, sowohl von den Features als auch der Performance her, in etwa gleichauf mit Direct3D 11. Im Vergleich zu Direct3D schlechtere Performance rührt meist von weniger optimierten Renderern und Treibern her und liegt nicht unbedingt an OpenGL selbst.
In den Benchmarks tritt ausschließlich Xubuntu 14.04 mit 3.13.0-24 Kernel und dem Nvidia 331.38 release bzw. AMD Catalyst 14.4 Treiber an. Dies ist die out-of-the-box Konfiguration von Xubuntu 14.04 (bis auf die propietären Treiber, die müssen nachinstalliert werden). Ich habe mich für diese Distribution zum Testen entschieden, da Ubuntu und Derivate weit verbreitet sind und für die meisten Neulinge das Sprungbrett in die Linuxwelt sind.
x9.2.1 Xonotic
Xonotic basiert auf der Darkplaces-Engine, einer stark weiterentwickelte Variante der Quake-Engine. Xonotic gehört mit zu den schönsten Spielen, die unter Linux laufen und fällt vor allem mit seinen Lichteffekten auf.
x9.2.2 Furmark
Furmark ist kein grafisch auffälliger Benchmark. Allerdings hat er sich Stabilitätstest bewährt, da er eine enorme Hitze in der GPU erzeugt.
Die HD7770 leistet sich hier einen Ausrutscher, während die Striker unter Linux sogar mehr Punkte einfährt.
x9.2.3 Unigine Valley
3D Mark hat in den letzten Jahren Konkurrenz durch die Benchmarks von Unigine bekommen. Mittlerweile gehören diese bei jedem Grafikkartentest dazu. Das besondere ist, dass diese sowohl Direct3D als auch OpenGL unterstützten und unter Windows und Linux lauffähig sind.
Hier habe ich wegen der Auflösung nicht das maximale Preset ("Extreme") gewählt, sondern manuell alle Einstellungen auf Maximum gesetzt. Anti-Aliasing steht auf 4x.
x9.2.4 Unigine Heaven
Wie bei Unigine Valley habe ich hier manuell die Einstellungen auf Maximum gesetzt. Das bedeutet u.a. 64x Tesselation und 4xAA.
x9.2.5 Fazit Linuxperformance
Die Striker schlägt sich sehr gut unter Linux. Vergleicht man nur die OpenGL Performance unter Linux und Windows, so sind die Werte nahezu gleich. Gegen Direct3D muss sich OpenGL allerdings derzeit noch geschlagen geben, wenn auch der Rückstand nicht gravierend ist.
x10. Overclocking
Kurz vorweg: Ich übertakte normalerweise nicht und schätze meine Kenntnisse hier daher eher gering ein. Masterchief79, der auch ein Testexemplar bekommen hat, hat sich dem Übertakten wesentlich genauer angenommen und rückt der Karte auch mit alternativen Kühllösungen zu Leibe. Deswegen verweise ich Interessierte an seinen Testbericht. Trotzdem möchte ich meine mit dem Standardkühler erzielten Maximalwerte preisgeben:
Meine Taktwerte:
Boost Clock: 1306 Mhz (+13,5%)
Memory Clock: 7642Mhz (+16%)
GPU Voltage: +9mV
Hinweis: 6600MHz ist das Limit, was in dem von Asus mitgelieferten GPUTweak setzbar ist. Andere Tools erlauben aber mehr.
Die Temperatur steigt durch das Übertakten auf 80°C an, während der Lüfter bei 58% arbeitet.
Damit erzielte Werte:
Furmark: 3680 (+13%)
Unigine Heaven 4.0 DX11: 1105 (+4%)
Bioshock Infinite: 81.95 avg FPS (+1,5%)
Metro 2033: 36.11 avg FPS (+6%)
x11. Fazit
Asus hat mit der GTX 760 ROG Striker eine sehr schöne Karte im Angebot. Der hochwertige Eindruck beginnt bereits bei der Verpackung, hält sich beim Design und zeigt sich auch im Platinenlayout wieder. Die GPU scheint durch nichts limitiert zu werden, denn die Speichergröße ist mit 4GB für die Zukunft gerüstet und die Speicheranbindung ist auch schnell genug. Das zeigt sich auch in aktuellen Spielen wieder, lassen sich doch auch die aktuellsten Titel in höchsten Einstellungen sehr gut spielen, teilweise auch mit Bildverbesserern.
Das einzige Problem der Karte scheint ihr Preis zu sein. Mit 270€ ist die Karte preislich unglücklich nahe an einer GTX 770. Allerdings bieten die GTX 770 Modelle in dieser Preisregion nur 2GB VRAM, während die Asus GTX 760 ROG Striker mit 4GB VRAM vermutlich eine bessere Investition in die Zukunft darstellt. Zusammen mit der Übertaktung von Haus aus, der sehr guten Kühlung und der Qualität der Platine stellt diese Karte meiner Meinung nach eine ernsthafte Alternative zur GTX 770 dar.
Kurz zusammengefasst:
+Leistung
+4GB VRAM
+Kühlung (Leistung und Lautstärke)
+Taktpotenzial
+Design
+Qualität
-im Idle nicht lautlos
-LED für GPU-Auslastung leuchtet nur rot, wenn Powerlimit größer als 100% gesetzt ist
Abschließend noch ein großes Dankeschön an das Hardwareluxx Team und Asus. Dies ist bereits mein zweiter Lesertest und wie beim ersten Mal verlief dieser absolut unkompliziert.
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Für Anregungen und Kritik bin ich immer empfänglich. Wenn ihr noch etwas gebencht haben oder genauer beleuchtet haben wollt, dann fragt einfach nach und ich schaue, was ich tun kann.
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