[User-Review] Corsair Carbide 500R Arctic White

WhiteTiger20004

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21.03.2006
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Vorwort
1. Einleitung
2. Technische Daten
3. Erste Eindrücke
4. Einbau der Hardware
5. Alltagstest
6. Fazit


Vorwort:
Willkommen zu meinem ersten Review im Bereich Gehäuse. Dank Hardwareluxx und Corsair durften drei glückliche Gewinner, darunter auch ich, die neue Carbide-Serie von Corsair testen.
Im Folgenden werde ich das Carbide 500R unter die Lupe nehmen. Da ich kein Testlabor, dessen Messgeräte oder fachliche Kenntnisse besitze, werde ich hier meine subjektive Meinung niederschreiben. Ich hoffe ihr erfahrt mehr über das Gehäuse und könnt euch ein gutes, ehrliches Bild davon machen. Die verwendeten Bilder stammen von Corsair.com, Hardwareluxx.de oder von mir.


1. Einleitung
Als ich das Ausschreiben für die User-Reviews auf Hardwareluxx.de entdeckte und den Namen Corsair las, dachte ich sofort an Arbeitsspeicher, Netzteile und Solid State Drives. Aber Gehäuse? Nein, damit hatte ich nun nicht gerechnet. Tatsächlich ist Corsair noch nicht sonderlich lange auf dem Gehäusemarkt zu finden. Angefangen mit der Obsidian- und der Graphite-Reihe releaste die Marke mit den Segeln hochklassige, aber auch teure Gehäuse. Die Carbide-Serie mit dem 400R und seinem großen Bruder 500R liegen um die 100-110€ und sind damit für einige Kaufwillige mehr erschwinglich. Das Carbide 500R hat einiges an Extras mehr als das 400R - darunter eine integrierte Lüftersteuerung -, auch wenn der Grundaufbau gleich ist. Zudem gibt es den großen Bruder in einer Farbvariante mehr: Arctic White – eine gute Abwechslung zum sonst eher dunkel gehaltenen Gehäusemarkt.


2. Technische Daten

Abmessungen: 205(B) x 502(H) x 520 mm(T)
Material: Stahl, Kunststoff
Gewicht: ca. 8,5 kg
4x 5,25" externe Laufwerkseinschübe
6x 3,5" interne Laufwerkseinschübe mit 2,5-Zoll-Kompatibilität
8 Erweiterungssteckplätze
Ausstattung am I/O-Vorderteil:
2x USB 3.0-Anschlüsse
1x Firewire-Anschluss
3,5-Zoll-Kopfhörer- und -Mikrofonanschluss
Einschalt- und Reset-Knopf
Ein-/Aus-Schalter für Lichteffekte
Mehrstufige Lüftungssteuerung
Unterstützt Grafikkarten von bis zu 452mm Länge (nach Entfernen der Laufwerkshalterung)
6x 120-mm-/140-mm-Lüfterbefestigungen
4x 120-mm-Lüfterbefestigungen
seitlicher 200mm-Lüfter, zwei vorn angebrachte 120mm-Lüfter und ein rückwärtiger 120mm-Lüfter


3. Erste Eindrücke

Corsair liefert das Carbide 500R in einem normalen Pappkarton, welcher nicht unnötig bunt bedruckt ist (und daher die Umwelt schont). Auf dem Karton werden mittels eines einfarbig schwarzen Druckes die Features des Gehäuses angepriesen. Weiterhin ist eine Zeichnung zu sehen, die das Case mit dessen Anbauteilen im auseinandergebautem Zustand zeigt.
Im Inneren des Kartons befindet sich das reichlich mit Styropor und Folie gepolsterte Carbide 500R, Schnellstartanleitung und reichlich Zubehör.
Das Gehäuse kommt wirklich schick daher. Ein strahlendes Weiß, vollkommen im Kontrast zu den schwarzen Mesh-Gittern. Dazu der riesige 200mm-Lüfter in einer der Seitenblenden, die eine große Wölbung für noch mehr Platz im Inneren besitzen.
Kaum aufgeschraubt kann man den mattschwarzen Innenraum bewundern. Die Verarbeitung scheint gut und es gibt keine scharfen Kanten. Die gut positionierten Löcher zur Kabelführung – nicht zu vergessen die zur Vorbereitung einer Wasserkühlung – sind mit Gummiblenden versehen. Das rundet die Optik ab und hat seinen Nutzen. Der Hersteller hat als kleine Nettigkeit die Abstandshalter für das Motherboard bereits eingeschraubt. Besonders zu nennen ist an dieser Stelle definitiv der Ausschnitt im Dach, der den Einbau eines Dualradiators ermöglicht. Corsair hat hier an seine Wasserkühlung "H100" gedacht ;-). Hinter den vormontierten Lüftern sind Filter angebracht, damit nicht so viel Staub in das Case gelangen kann. An dem 240mm-Lüfter und dem großen Mesh-Gitter in der Seitenwand allerdings nicht – autsch, denn dort wird sicherlich viel Stuab eingesogen. Und warum ist der hintere Lüfter nicht auch mit LEDs bestückt? Ansonsten weiß Corsair mit viel Zubehör, wie allerlei Schrauben, Kabelführungen und Kabelbindern zu gefallen.






4. Einbau der Hardware

Der Einbau der Hardware sollte, aufgrund des Platzes und des Designs, weitestgehenst einfach verlaufen. Oder auch nicht. Ein Plus sind die demontierbaren Festplattenkäfige, die das 400R nicht hat. Die Käfige sind mittels Thumbscrews mit dem Case verschraubt und lassen sich in wenigen Minuten ausbauen. Das Mainboard samt CPU und Alpenföhn Brocken waren ebenso recht zügig eingebaut, doch konnte ich die mittlere der Befestigungsschrauben der obersten Reihe nicht erreichen. Da die Hauptplatinenaufnahme es jedoch möglich macht eine Backplate hinter das bereits eingebaute Mainboard zu platzieren und einen CPU-Kühler zu montieren, kann man dieses Problem sicherlich umgehen. Mein Enermax Liberty 500-Netzteil ließ sich nur in einer Position einbauen, nämlich so, dass der Lüfter an der Oberseite liegt und die frische Luft nach Unten schaufeln muss. Anders waren die Schrauben nicht in die vorgesehenen Stellen zu platzieren. Es wäre weiter nicht schlimm, wenn dadurch nicht der Kabelstrang auf der zur Außenwand gelegenen Position liegen würde. Zum Einen leidet die Optik darunter und zum Anderen kostet es ein paar Zentimeter des Kabelbaums. Ärgerlicherweise musste ich feststellen, dass genau diese paar Zentimeter ein großes Problem darstellten. Als ich die Kabel zur zusätzlichen Stromversorung der CPU hinter die Mainboardhalterung Richtung Deckel verlegte, um sie von Hinten an der Oberseite der Hauptplatine wieder hervorzuholen und anzuschließen, waren sie zu kurz, um es direkt zu machen. Nach etwa 10 Minuten war der Deckel abgeschraubt und die Kabel passten nun doch, wenn auch ziemlich straff. Grafikkarte, Laufwerk und Festplatte waren mit wenigen Handgriffen eingebaut. Die Aufnahmen für die Festplatten sind jedoch recht billig gehalten, funktionieren allerdings bestens. Dank der gut positionierten Öffnungen zur Rückseite der Mainboardaufnahme lassen sich Kabel recht gut verstecken, ohne große Umwege in Kauf nehmen zu müssen. Die Auswölbung in der Seitenwand erlaubt es dicke Kabel bzw. größere Mengen an Kabeln dort zu verstauen. Je nach Kabelbedarf sollte man allerdings trotzdem ein wenig mit dem vorhandenen Platz haushalten.
Im Inneren hat Corsair nicht an Platz gespart. Für einen Midi-Tower hat man erstaunlich viel Raum für Highend-CPU-Kühler, große Grafikkarten, SLI- bzw. CrossFire-Systeme, Soundkarten und was das Herz sonst noch begehrt. Gerade auch Interessierte im Bereich Wasserkühlung sollten an dieser Stelle aufhorchen, denn hier finden Pumpen, Kühlblöcke, Ausgleichsbehälter, dicke Schläuche und sogar ein Dualradiator bequem platz. Leider kann ich an dieser Stelle nicht sagen, ob es mit anderen Modellen als dem H100 eventuelle Kompabilitätsprobleme gibt. Laut Posts im Forum soll ein Magicool 240er Radi dort passen.
Aber wenn schon aufwendige Kühlung und ein klasse Innenraum, dann will ich sie auch betrachten können, ohne das Case aufschrauben zu müssen – das Mesh-Gitter verdeckt mir da zu viel, auch wenn die Optik des Gehäuses so gut fortgesetzt wird.






5. Alltagstest

Im Alltag ist das Carbide 500R ein angenehmer Gefährte. Ein paar Freunde bemerkten, dass das neue Gehäuse ja viel besser aussähe als mein altes (ein schwarzes Lian Li PC7 III). Darüber lässt sich vielleicht streiten, doch über das Plus an Funktionalität nicht.
Das I/O-Panel ist übersichtlich und gut erreichbar.Die eingebaute Lüftersteuerung hat die Gehäuselüfter bestens im Griff. Auf niedrigster Stufe ist tagsüber kaum etwas zu hören, obgleich es trotzdem noch wahrnehmbar ist. Als ausgeglichen ist die mittlere Stufe zu beschreiben, denn man hört ein leises Rauschen, welches aber nicht direkt störend ist. Die höchste Stufe beschleunigt die Lüfter auf ein wirklich stark wahrnehmbares Rauschen, welches durchaus als störend empfunden werden kann, wenn man am PC arbeitet (z.B. Reviews schreibt ;-) ). Unter normalen Umständen lasse ich die Lüftung im niedrigen Modus laufen.
Sehr gut gefällt mir, dass man die LED-Beleuchtung der Lüfter per Knopfdruck abschalten kann. Schade ist hingegen, dass der Knopf dafür doch ein wenig billig anmutet, weil er sehr weit hineingedrückt werden muss und gerne an der Außenwand der Steuerung hängen bleibt. Der Knopf der Regelung wirkt ebenso etwas grob. Hier darf Corsair gerne noch ein wenig dran verbessern. Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass diese Dinge lediglich Details sind, die im Großen und Ganzen lediglich wenig am Gesamteindruck verändern. Ein wenig mehr Gewichtung lasse ich jedoch der Robustheit des 500R zukommen. Während ein paar Fotoaufnahmen kippte die an die Wand gelehnte Gehäusewand um und zog sich ein kleines Beulchen zu, das durch die helle Farbe des Towers leider doch ein wenig auffällt. Meiner Meinung nach sollte eine Gehäusewand durch eine so gering erscheinende Krafteinwirkung keine Delle davon tragen. So etwas habe ich bei noch keinem Gehäuse erlebt und hoffe, dass es in diesem Fall einfach nur unglücklich war.

Die von Corsair angepriesene Kühlleistung des Gehäuses ist definitiv bemerkbar. Gerade der 200mm-Fan versorgt das Mainboard, Ram und CPU-Kühler sehr gut mit Frischluft. Die Durchschnittstemperaturen des Asus Maximus II Formula im Leerlauf haben sich um etwa 6-8°C (27°C bei ~18°C Raumtemperatur) am Temperatursensor verbessert. Bei diesem Mainboard hört man hin und wieder etwas von Wärmeproblemen an der Northbridge – auch wenn ich bei meinem alten Lian Li keine Probleme damit hatte, so werde ich jetzt auf jeden Fall keine mehr haben, denn dort sind nun im Idle 3°C weniger (42°C). Der Trend lässt sich bei fast allen Systemkomponenten weiterverfolgen. Eine Ausnahme macht die Grafikkarte (Sapphire HD6870), welche im Schnitt 4°C (33°C statt 29°C idle) mehr aufweist als im alten Case.
Die verschiedenen Geschwindigkeitsstufen der Lüftersteuerung wirken sich nicht dramatisch auf die Temperaturen der Hardware aus. Nach einer halben Stunde Battlefield 3 ****** der Unterschied gerade einmal 1 bis maximal 2°C bei der Grafikkartentemperatur (gemessen mit GPU-Z).








6. Fazit:

Corsair präsentiert sich mit dem Carbide 500R Arctic White von einer guten Seite. Das Gehäuse weiß mit seiner Optik und Ausstattung, wovon andere Gehäuse in dieser Preisklasse nur träumen können, zu beeindrucken. Kabelmanagement für ein sauberes Aussehen und Inszenesetzung der Hardware sind durchaus wichtig unter Coumputerfans und lassen sich hier sehr gut verwirklichen.
Weiterhin bietet es Platz im Überschuss und punktet mit seiner Funktionalität. Der werkzeugfreie, schnelle Einbau von Laufwerken und Speichermedien ist sehr vorteilhaft.
Die Qualität und Verarbeitung ist im Allgemeinen gut, jedoch gibt es hier und da ein paar Punkte, die mich noch stören, wie zum Beispiel die Beulenanfälligkeit der Seitenteile.
Außerdem vermisse ich eine Variante mit Seitenfenster, oder vielleicht ein nachrüstbares Seitenteil mit Fenster, denn ich möchte meine Hardware und deren Kühlung schließlich auch zeigen können, wenn ich schon so ein stylisches Gehäuse besitze.
Das Gehäuse ist sicherlich eine Investition wert für alle, die ein funktionelles und gutaussehendes Gehäuse suchen, das nicht gleich überladen wirkt. Corsair schafft es mit dem 500R Arctic White einen coolen Stil und Eleganz zu einem guten Preis zu vereinen.



Ich hoffe, dass euch mein Review gefallen hat. Bitte kommentiert fleißig und gebt mir etwas Rückmeldung :-)

WhiteTiger20004
 
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Danke für das super Review :)

Hab mir das Case gestern auch bestellt *freu*
 
Moin,

ich möchte mir das Gehäuse gerne bestellen für einen Umbau, allerdings eine frage kann man das Mesh im Seitenteil entfernen? Fände es schade wenn man das Maximus nicht sehen könnte :P
 
Das Mesh kannste ganz einfach rausnehmen. Nur kurz vier "Nasen" umbiegen und das wars... irgendwo hier im Forum gabs auch noch Fotos davon. Ich such mal...

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Gesucht und gefunden!

Im Review von Moo Rhy findet sich das folgende Foto:

Da kann man sehr schön die "Nasen" erkennen...

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Zuletzt bearbeitet:
Wirklich Nice. Habe es wo es auf dem Mark kam direkt für mein Projekt "SCHWAGER" gekauft und war auch sehr überrascht wie gut Preis Leistung war.

Deine Punkte kann ich auch bestätigen besonders die Taster oben und das Seitenteil. Mit ner kleinen Modifikation kann du die Lüftersteuerung auch für normale Lüfter (NB PK 2 benutzten:-)))
 
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