Der übliche USB-Stick-Ärger

qasdew

Neuling
Thread Starter
Mitglied seit
11.01.2014
Beiträge
5
Ich versteh diese Dinger nicht.
Mein neuer 64-GB-Verbatim-Stick (ich dachte immer, Verbatim wäre eine brauchbare Marke, im Gegensatz zu Hama) v. a. zum Bilder-Sichern (viele Dateien, viele Ordner) schreibt immer langsamer, je voller er wird. Am Anfang ging's für einen 2.0-Stick flott, aber nun ist er halb voll und die Katastrophe.
Vor allem: Wann immer ich nur eine Handvoll Dateien dazu packe, geht es genau so langsam wie beim Übertragen großer Mengen, zuletzt mit geschätzten 0,3 MB/s. Damit bin ich wohl in naher Zukunft auf Floppy-Niveau.
Wer versteht die Dinger besser als ich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Teste den Stick zuerst komplett mit h2testw durch, bevor Du den benutzt. Dann sieht Du auch schon mal, wie die Werte bei langen Schreib- und Lesezugriffen aussehen und vor allem, ob der Stick überhaupt komplett fehlerfrei und nicht gefakt ist.

Dann benche ihn mal mit CrystalDiskMark und schau Dir die 4k Werte an, die sind bei den meisten Stick gerade mal 0.0x oder 0.00xMB/s. Wenn Du einen schnelle USB3 Stick willst, dann musst Du den ScanDisk Cruzer Extreme nehmen, der hat einen SSD Controller verbaut.
 
Aus Interesse: woher stammt die Info? Gibt es noch mehr Hersteller die "richtige" Controller verbauen?
Erstmal sieht man das in den Werte mit Bechmarks wie CrystalDiskMark.

Dann sieht man, dass da der gleiche Controller wie in der "MediaMarkt" SandDisk SSD steckt an dem Review des Sticks bei TweakTown, der auch Fotos des Innenlebens zeigt:

5193_07_sandisk_extreme_64gb_usb_3_0_flash_drive_review_full.jpg

Fotos der Platine der SanDisk gibt es hier bei hardwareluxx:

Sandisk_NoName_SSD_Controller.jpg

Auf beiden ist ein SanDisk Controller mit der Aufschrift: 20-82-00270-1

Der Unterschied ist halt, dass in der SSD 4 NAND Chips verbaut sind, aber im USB Stick nur einer.

- - - Updated - - -

Es ein richtige SSD Controller, aber ein sehr altmodischer und unter den SSD Controllern ist er eine Niete, aber unter den USB-Stick Controller immer noch der King!
 
Kann mich Holt nur anschließen.
Seitdem ich einen Mushkin Ventura Ultra 240 verwende sind alle typischen USB Stick Probleme dahin.
 
Der Muskin hat den SandForce SF-2281, das ist eine Preisklasse. Aber wer eine halbwegs aktuelle SSD hat, der merkt erst bei den USB Sticks, wie sehr sich die SSDs entwickelt haben. So lahm wie fast alle USB Sticks waren die ersten SSDs beim Schreiben kleiner Dateien auch, weshalb es ja auch noch diese ganzen Anleitungen zum Einsparen von Schreibzugriffen bei SSDs gibt. Das ging nie um die Haltbarkeit, das war einfach nötig weil jeder kleine Schreibzugriffe teils wenig dauerte. Da gab es z.B. den JM602 SSD Controller, der konnte sich dafür schon mal ganze 2s Zeit nehmen.
 
Teste den Stick zuerst komplett mit h2testw ...
Dann benche ihn mal mit CrystalDiskMark und schau Dir die 4k Werte an, die sind bei den meisten Stick gerade mal 0.0x oder 0.00xMB/s. ...

h2testw habe ich mal versucht, aber irgendwann bricht der Test immer mit einer Fehlermeldung ab, ganz durchtesten geht einfach nicht.

Mit CrystalDiskMark hab ich mal eine Reihe von USB-2.0-Sticks von mir und 'nem Kumpel durchgetestet.

Der besagte Verbatim-Stick scheint wirklich eine fette Macke zu haben, den werd' ich nach Möglichkeit zurückbringen. Das sind die Werte:

Verbatim.jpg

Der beste Stick war ein 32-GB-Stick Marke Agfa (was auch immer schon der gefühlten Geschwindigkeit entsprach):

Agfa.jpg

Ein SanDisk Cruzer war (v. a. beim Schreiben) eher mau:

SanDisk Cruzer.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche Fehlermeldung gibt h2testw denn aus? Eventuell solltest Du nicht die komplette Kapazität wählen, sondern ein paar MB (100 oder so) weniger. Aber Stick der dann nicht fehlerfrei bei h2testw durchgeht, ist eigentlich Müll. Poste doch mal den Screenshot mit der Fehlemeldung.
 
Ich hab's ja etliche Male probiert, und die Meldung war nicht immer dieselbe, und auch jedes Mal an einer anderen Stelle, mal nach gecheckten 4 GB, mal nach 20 GB, völlig willkürlich.
Aber egal, ich versuch, den Schrott-Stick wieder los zu kriegen, wo ich ihn gekauft habe und schau mich nach einem Agfa um, gibt's ja noch zu kaufen, auch in größer.
 
Agfa ist auch kein NAND Hersteller. Wenn Du einen guten und schnellen Stick willst, nimm den SanDisk Cruzer Extreme, der ist von einem NAND Hersteller, sonst einen Lexar, die sind von Micron.
 
Was ist ein Nand? Und was ist das Besondere an Micron, außer dass du die Marke offenbar toll findest? (Mein Rasierer ist ein Braun Micron *g*)
 
Das NAND ist das Speichermedium von USB-Sticks und SSDs, wird auch als Flash bezeichnet. Da stehen die Daten und mit dessen Qualität steht und fällt die Qualität der Sticks und SSDs.

NAND ist nicht wirklich ein perfekter Speicher, es verliert die Daten mit der Zeit und es geht irgendwann nach einer bestimmten Anzahl Schreibzugriffen kaputt. Obendrein verkürzt sich durch das Beschreiben und Löschen die Zeit, die es die Daten halten kann (Data Retention Time DTR). Gutes NAND sollte die Daten im Neuzustand rund 10 Jahre halten und bis zur Verschleißgrenze bei SSDs noch 1 Jahr, bei 30°C. Bis es diese sollte es einige 1000 Zyklen machen können, was die garantierten Zyklen sind, danach darf es die Daten auch schneller verlieren und irgendwann geht es dann ganz kaputt, weil es die Daten gar nicht mehr halten kann.

Auf so einem Wafer gibt es aber nicht nur gute NANDs, da gibt es auch welche, wo der Fertigungsprozess nicht so optimal abgelaufen ist und die haben dann nicht die Eigenschaften wie die, bei denen alles optimal ging. Die halten die Daten nicht lange oder sie können längst nicht so viele Zyklen ab. Diese werden nicht weggeworfen, sonst auch verkauft, denn es finden sich auch dafür Abnehmer, zu runter zu Qualitäten, denen der Hersteller nur ein einmaliges Beschreiben zutraut. Bei Micron werden diese unter dem Label Spectek verramscht.

Nun sind aber gute NANDs schwer auf dem Markt zu bekommen und entsprechend teuer, weil eben die NAND Hersteller ja auch alle selbst SSDs fertigen. Für USB Sticks braucht man aber kein so gutes NAND, da nimmt man auch nicht die besten Qualitäten, nur welche Qulitäten da genau verarbeitet werden, sagt auch kein Hersteller. Die NAND Hersteller selbst, haben aber besseren Zugriffe auf gute und noch einigermaßen gute NANDs als die anderen, die oft sehen müssen, wo sie überhaupt NAND bekommen. Deshalb landen da oft unterschiedliche NANDs in deren Sticks und der eigene Stick ist dann schneller oder langsamer als andere, die im Netz getestet wurden.

Ob Du nun einen Stick von Micron (das wäre dann ein Lexar) oder SanDisk kaufst, ist egal, beides sind NAND Hersteller. Von Intel, Hynix, Toshiba oder Samsung wirst Du kaum welche bekommen, am ehesten noch von Toshiba.
 
Danke für die Erklärung!
Schon irgendwie ernüchternd. Die meisten USB-Sticks kauft man also quasi im Sack wie die berühmte Katze...
Die NAND-Hersteller erwischen ja scheinbar unter ihren für Sticks bestimmten, nicht so tollen Teilen auch gelegentlich einen Montags-NAND, wie der von mir getestete, eher schwach performende SanDisk-Stick zeigt.
 
Die Qualität hat nichts mit der Performance zu tun, die wird auch vor allem vom verbauten Controller bestimmt und die USB Stick Controller sind halt schon deshalb sehr lahm, weil sie vor allem billig und sparsam mit dem Strom sein müssen, da man die Hitze bei den kleinen Gehäuse nur schwer los wird. Deshalb haben sie eben kaum Cache (etwas RAM brauchen sie ja, ohne läuft kein Controller) und meist nur einen, zwei oder bestenfalls vier NAND Kanäle.
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh