Festplatten in Alufolie verpackt, in Ordnung?

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Servus,

habe heute eine Festplatte von einem Ebayverkäufer erhalten und die war in Alufolie gewickelt.

Ist Alufolie als ESD-Ersatz in Ordnung oder eher nicht?
Festplatte läuft soweit einwandfrei.

Gruß
Nuevo :wink:
 
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Zur Vermeidung von ESD-Schäden müssen elektronische Baugruppen (zum Beispiel Computerkomponenten) oder Bauteile mit hohem Innenwiderstand (insbesondere Integrierte Schaltkreise, Leuchtdioden, Halbleiterlaser, Schottky-Dioden, MOSFET und IGBT) in ESD-geschützter Umgebung (Electrostatic Protected Area, EPA) gehandhabt, verpackt und gelagert werden. Solche ESD-Arbeitsplätze und ESD-geschützte Bereiche in der Halbleiterfertigung leiten bestehende elektrostatische Ladungen kontrolliert gegen Erde ab und verhindern die meist durch Reibungselektrizität entstehende Aufladungen. Dies geschieht durch elektrisch leitfähige Arbeitsoberflächen, Antistatikbänder, entsprechende Möbel, Bekleidung, Schuhe, Bodenbelag, ionisierte Umgebungsluft und Erdung aller Komponenten.

Verpackungen für ESD-empfindliche Bauteile müssen aus leitfähig ausgerüsteten (elektrostatisch dissipativen) Kunststoffen bestehen. Es gibt durch Füllstoffe leitende oder metallbedampfte Folien, Füllmaterialien und Schaumstoffe. Oft sind die empfindlichen Anschlüsse der Bauteile zum Transport mit einer Kurzschlussbrücke verbunden.

Nicht fachgerecht (ESD-geschützt) verpackt gelieferte ESD-empfindliche Halbleiterbauelemente sollte man an den Lieferanten zurückschicken, da sie – auch wenn sie anfangs funktionieren – nicht ausfallsicher sind.

Quelle Wiki

-> Somit ja, da die Folie ja auch komplett leitend ist wie auch ne metalldampfbeschichtete kunststoffvepackung.
 
Alufolie leitet zu gut. Der Sinn der metallbeschichtung der Folien ist einen Widerstand zu erzeugen, der hohe Spannungen statischer Entladungen auf ungefährliche Werte herunterzieht. Bei einzelnen Bauteilen ist Alufolie evtl. noch OK, bei Baugruppen nicht.
 
emm spannung absenken geschiet doch nur durch geringe wiederstände!? und die statische aufladung kommt ja wenn dann bei der hdd von außen. die folie stellt quasi nen kurzschlussleiter vor der plate da und schützt diese.

optimaler wäre ne echte ESD-verpackung - Alu ist aber dennoch besser als nen reiner karton mit Schaumstoff
 
Man hat ja nicht nur den Widerstand der Folie, sondern auch noch den des Bauteils. Die Folie liegt im Mega-Ohm Bereich. Das Bauteil i.d.R. sehr viel kleiner. Dadurch ergibt sich ein Spannungsteiler. Der größte Teil der Spannung fällt dadurch an der Folie ab.

Aber Alufolie ist sicher besser als nichts.
 
Danke :)

Kann sich Alufolie eigentlich statisch aufladen?
 
Bei entsprechender Isolation, ja. Ist eine Frage der Umstände.
 
völlig egal ob "in ordnung" oder nicht, mir wuerde das
ganze schon reichlich unseriös vorkommen beim auspacken...
aber naja, sie funktioniert das ist die hauptsache.
 
Bei der ESD Folie geht es darum die Ladungen langsam abzubauen, bzw dafür zu sorgen, dass sich hohe Spannungen garnicht erst aufbauen können.

Ähnlich wie wenn man einen Akku entlädt. Dass kann man langsam machen durch eine kleine Glühbirne zB (ESD Folie) oder durch ein Stückchen Draht (Alufolie).

Wenn sich also hohe Spannungen aufgebaut haben sorgt die Alufolie dafür, dass diese in kürzester Zeit abgebaut werden -> Kurzschluß. Und letzterer ist SEHR schlecht für die Bauteile. Die ESD Folie braucht hier zwar etwas länger, schont dabei aber die Bauteile. Wie reden hier von ein "paar" Elektronen, das dauert im schlimmsten Fall ein, zwei Sekunden.

Ich hab das aber, in den vielen Jahren meiner PC-Zeit, schon öfters gesehn, dass leute Teile in Alu einwickeln.

Merke: Geringe Widerstände sind nicht immer gut!

Wenn die HDD läuft, ist das OK.
Ich würde den Versender allerdings darauf aufmerksam machen, dass das so irgendwann garantiert zum "Erfolg" (Tod der HW) führt. Gerne auch mit nem Link zum dem Thread hier.


@Siebar
Es geht bei der ESD nicht darum, dass an ihr die größere Spannung abgebaut wird, sondern darum, durch den hohen Widerstand den Entladestrom zu begrenzen. Die höhere Spannung ist ja nur die Konsequenz des höheren Widerstandes.
 
Und was macht man wenn man keine ESD hat? Ich nutze sowas nie und hatte nir Probleme, weder HDD noch CPU noch sonst was...
 
Alufolie leitet zu gut. Der Sinn der metallbeschichtung der Folien ist einen Widerstand zu erzeugen, der hohe Spannungen statischer Entladungen auf ungefährliche Werte herunterzieht. Bei einzelnen Bauteilen ist Alufolie evtl. noch OK, bei Baugruppen nicht.

Sorry, aber das ist Unsinn. Mit einer Metallbeschichtung auf einem Isolator Wiederstand erzeugen?!? :rolleyes:

@underclocker2k4: Kurzschluss?!? Eine Alufolie leitet so gut, dass sich erst gar keine Aufladung bilden kann. Daher ist Alufolie bestens geeignetals Schutz gegen ESD.

ESD heisst Elektostatische Entladung. Wenn man keine hat, hat man kein Problem. Und wenn man nicht mal weis was der Begriff bedeutet sollte man keine Ratschläge erteilen.

Normale Kuststoffolien laden sich statisch auf weil sie Isolatoren sind. Damit das nicht Passiert werden die Verpackungsfolien antistatisch ausgerüstet. Das erreicht man zum Beispiel in dem man dem Kuststoff etwas zusetzt was das Material einwenig besser leitfähig macht. Darum sind Graka, HD's usw. meist in schwarzen Beuteln... Wenn der Typ nun Alufolie nimmt hat er das Problem auch gelöst.
 
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@Nehrun

Wenn ein Bauteil bereits eine gewisse Ladung intus hat, dann ist ein Kurzschluß unter Umständen der Tod. Hier kann eine ESD, falls sie denn Kontakt bekommen würde, diese Ladung abbauen.

Wenn es nur um die ladungsfreie Verpackung gehen würde, könnte man das ganze auch in Zeitungspapier einwickeln.

ESD erfüllt hier also 2 Funktionen. 1. interne(innerhalb der Folie/Trägers) Selbstentladung und 2. schonende Entladung von Ladungen die extern (außerhalb der Folie/Träger) existieren.
Wenn du dir mal anschaust, wie FETs gelagert werden, wirst du den Sachverhalt verstehen.

Sorry, aber das ist Unsinn. Mit einer Metallbeschichtung auf einem Isolator Wiederstand erzeugen?!? :rolleyes:
Und auch diesen Punkt hast du bei ESD nicht begriffen.
Isolator hat ca unendlich Widerstand. Daher können sich an ihm auch Ladungen aufbauen, da diese nicht "verschwinden" können. Durch das Einbringen von Leitern (zB Metallpartikel oder hauchdünner Metallfilm) wird dieser Widerstand auf ein Maß gebracht, der es ermöglicht GERINGE Ausgleichsströme fließen zu lassen.
Wenn man nun Alufolie nimmt, baut sich an dieser keine Ladung auf (da ja 1a leitfähig). Aber es besteht eben, durch diesen geringen Widerstand, die Gefahr, dass Ladungen, die das Bauteil selbst mitbringt, so schnell entladen werden, dass Ströme entstehen, die dem Bauteil empfindlichen Schaden zufügen.


Und jetzt komm du mir nochmal mit "keine Ahnung haben".
 
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Nehrun hat in sofern recht, dass ESD Folie es nicht zuläßt, dass sie selbst Ladung erzeugt/aufbaut. Dies ist also ein Teil der Schutzwirkung.
Diesen Schutz liefert die Alufolie auch. Da sie eben auch sehr gut leitet. (aber sie würde zB Spannung von außen "reinleiten")

Von diesem Sachverhalt her KÖNNTE man die ESD- und AluFolie als austauschbar betrachten. Daher hab ich diesen Sachverhalt nicht weiter beleuchtet, da es eben an der Stelle egal ist, was man da nimmt.


Problematisch wird es aber dann, wenn Bauteile (also Halbleiter oder ganze Baugruppen (zB Graka)) selbst Ladungen mitbringen(oder gar selbst erzeugen, die an sich noch OK sind, also keinen Schaden verursachen.
Jetzt kommt es aber darauf an, wie diese Ladungen abgebaut werden. Geschieht das zu schnell, kann es zu einem sehr kurzen Stromstoß kommen, der dem Bauteil Schaden zufügt. (als wenn ein dünner Draht mit zu viel Strom belastet wird)
Dieser hohe Stromstoß kommt dann zu stande, wenn er über einen geringen Widerstand fließt.
Eine Alufolie hat zB einen solch niedrigen Widerstand.

Eine ESD Folie hingegen hat einen hohen Widerstand und würde diesen Stromstoß auf ein Maß begrenzen, der dem Bauteil keinen Schaden zufügt.

Kann man aber zu 100% sicherstellen, dass diese Ladungen nicht existieren, kann man auch alles in Alu einwickeln. (externe Spannungen mal außen vor)
Diese Gewähr kann aber kaum einer liefern. Daher ist eine Metallfolie auf keinen Fall ein vollwertiger ESD-Ersatz.
 
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Welche Teile muss man denn alles in so eine ESD Folie legen?

Und noch wichtiger, was tut man wenn man viele Elktroteile verschicken will und gar keine ESD Folien hat?

PS: Statistisch "geschätzt" (okay Widerspruch in sich, aber egal :d), wie häufig kann ein Schaden entstehen wenn man keinen Schutz nimmt? Etwa Lotto Niveau?
 
ESD ist immer dann von Nöten, wenn man mit Sachen hantiert, die alergisch auf hohe Spannungen reagieren. Das sind im Allgemeinen Halbleiter.

Also so ziemlich alles womit hier(MP) gehandelt wird.

Einen vollwertigen Ersatz gibt es nicht.
Alufolie könnte man nehmen, oder Zeitungspapier(keine Zeitschriftenpapier). Aber auf keinen Fall Sachen aus reinem Kunststoff. Also zB Frischhaltebeutel sind ne GANZ schlechte Idee.

Naja, der Tod fährt immer mit. Das hängt immer von den äußeren Umständen hab. Es gibt ja Leute die basteln seit Ewigkeiten an Rechner und haben sich nie geerdet. Bei denen passiert nichts. Andere hingegen haben immer "Glück".
Ladungen können einfach immer und überall entstehen. Daher wird in entsprechenden Arbeitsumgebungen ne große Menge getan, um dem vorzubeugen. Da ist richtig Aufwand dahinter. Die würde es nicht jucken, wenn da mal ein Teil oder so über Jordan geht. Aber es kann eben immer und unverhofft passieren.
 
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Was ist besser, Zeitungspapier oder Alu oder beides zusammen?

Halbleiter... Hmmm, was ist dann genau und woran erkenne ich sie?
Habe hier einen auseinander gebauten Lappi, den ich in Einzelteilen verkaufen werde. Was davon müsste dann geschützt werden? Das wird aber sicherlich beantwortet, wenn du die zweite Frage beantwortest xD
 
Das ist meiner Meinung nach beides Grütze. Ist wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. ;)

Halbleiter sind so ca 90% deiner HW. ICs, Transistoren, weiß der Geier, alles sind Halbleiter.
 
Aber lieber Pest und Cholera als nichts, da seid ihr euch einig?
 
ESD erfüllt hier also 2 Funktionen. 1. interne(innerhalb der Folie/Trägers) Selbstentladung und 2. schonende Entladung von Ladungen die extern (außerhalb der Folie/Träger) existieren.

So kann man das einfach nicht formulieren. ESD steht für electro-static discharge, auf deutsch elektrostatische Entladung. Das erweckt einfach den Eindruck von dem berüchtigen halbwissen.
Wenn du einen Kondensator mit einem Andern Bauteil kurzschliesst ist das natürlich nicht gut. Da hast du recht und daran habe ich auch nicht gedacht. Das liegt wohl daran, dass ich von ESD-Kunstofffolien wesentlich mehr Ahnung hab als von Elektronik. :)
Ich denke ich sollte meine vorschnelle Aussage ändern von "keine Ahnung" in verwirrend Formuliert.

Es spricht nichts gegen das erwähnte Zeitungspapier als Verpackungsmaterial. Solange man nur keine Frischhaltefolie nimmt.
 
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@Shyne
Bevor du garnichts nimmst...... ;)

@Nehrun
Rein vom Namen her hast du natürlich recht.
ESD beschreibt einfach nur das Ableiten/Vernichten von elektrostatischen Ladungen.
Das gilt dann natürlich nicht nur für Folien, sondern ganz allgemein. zB auch für ESD Arbeitsplätze.
Aber wie gesagt, dazu könnte ich die EPAs (nein, nicht Einmannpackung) auch Hochleitend ausführen. zB durch den massiven Einsatz von Alufolie.

Entladung ist gewünscht, aber das soll immer kontrolliert passieren.

Die von mir angesprochenden FETs zB werden mit kleinen "Kurzschluß"brücken geliefert. Diese Brücken sind aus ESD-SChaumstoff. Das sind zwar keine direkten Kurzschlußbrücken, sondern eher Ableitbrücken. Und die sorgen eben dafür, dass evtl entstandende Ladungen kontrolliert weggedrückt werden. Denn FETs neigen dazu, selbst Ladung zu sammeln, da sie diese intern nicht abführen können (durch zB Eigenleitung).
Selbiges gilt auch für kleine ICs, dies werden auch manchmal so gelagert/transportiert.

Aber wie gesagt, wenn man vorher sagen kann, dass keine Ladungen da sind, dann tuts auch Alufolie. Hier ist jedoch zu beachten, dass externe Spannungen direkt zum Bauteil gelangen können.

Du produzierst ESD Folien?


Ich hab früher, wenn mir mal ne ESD folie gefehlt hat, zum Lagern(übereinander) von Karten immer Zeitungspapier dazwischen gelegt. So kannst auch nochmal später was nachlesen. ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Produzieren tu ich die nicht. Aber ich bin Chemiker und arbeite, neben andern Dingen, auch an der Entwicklung socher Folien. :)
 
Der Punkt ist glaub ich eher: Wa ist wenn Aufladng vorliegt? Und bei ner HDD sollte das nciht sein, wenn se im Rechner verbaut war. Sprich um die innenliegende HDD zu schützen reicht auch Alu durchaus aus. Papier wäre nciht gut, da du die Aufladung nicht ausgleichen kannst. Sprich wenn du pech hast hast dann auch ne aufladung der HDD

zusammenfassend: ESD-Hülle aus plastik da günstig, aber nötigt, da plastik alleine nicht reichend würde. gründe siehe oben
 
Zuletzt bearbeitet:
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