Berlinrider
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- 21.03.2005
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- 21.799
Hallo Community,
die Canon EOS 6D ist nun seit etwa drei Monaten erhältlich. Sie richtet sich vor allen an ambitionierte Amateure und stellt den Einstieg ins Vollformatlager da. So überlegt sicher der ein oder andere, ob sich dieser nicht ganz billige Schritt lohnt, da neben den rund 1.750 Euro für den Body noch der Austausch sämtlicher EF-S Objektive dazukommt.
Über mich
Ich zähle zu den Hobbyknippsern. Ich bezeichne mich bewusst nicht als Fotograf, denn das wäre eine Beleidigung für die vielen, richtigen Fotografen in dieser Community. Trotzdem möchte ich aktuelle und gute Kameratechnik und bin auch bereit dafür Geld zu investieren. Meine Vorlieben sind Reisefotografie und abends Street.
Die Alte - Canon EOS 60D
Ich habe die Canon EOS 60D seit September 2011 benutzt und sie sehr lieb gewonnen. In Verbindung mit dem Canon EF-S 17-55 2.8 IS USM Objektiv war ich fast vollkommen zufrieden. Wieso nur fast? Das Rauschverhalten ist APS-C Format üblich. Das bedeutet nicht, dass die 60D nun ein besonders schlechter Vertreter ihrer Zunft ist, aber Fotos in der Dämmerung ohne Stativ sind schwierig, da ich persönlich Werte über ISO 1000 nicht eingestellt habe. Das Farbrauschen wurde (für meinen Geschmack) zu stark. Dazu habe ich GPS im Urlaub schmerzlich vermisst. Natürlich gibt es auch Smartphone Apps mit deren Hilfe man Bilder taggen kann, aber das ist eher eine Bastellösung. Unverständlicherweise kann man an der 60D GPS auch nur mit Hilfe des WiFi Batteriegriffs nachrüsten - eine Lösung die alles in allem 1.000 Euro kostet.
Die Neue - Canon EOS 6D
Technik
Die Spezifikation kann jeder bei Canon nachlesen, daher möchte ich sie nicht noch einmal im Detail aufführen. Es gibt allerdings ein paar Punkte die auffallen:
Die letzten drei Punkte sind sicherlich interessant und werden im DSLR-Forum bereits besprochen. Das Kunststoff-Chasis ist sehr robust und zweckmäßig. Es macht einen guten Eindruck und spart Gewicht. Die Angst, es könnte sich einfach nur um eine möglichst billige Alternative gegenüber Magnesium handeln, ist unbegründet. Zur Abdichtung gibt es verschiedene Aussagen. Im DSLR-Forum spricht man von einer guten Abdichtung auf einem hohen, allerdings unter 1D Niveau. In der d-pixx (1/2013) wird von 1D Niveau berichtet.
Der letzte Punkt überraschte am meisten. Eine minimale Belichtungszeit von 1/4000s ist in dieser Klasse eher unüblich und eigentlich nur bei den vier- und dreistelligen Serien von Canon vorzufinden. Es kam der Gedanke auf, dass Canon die Belichtungszeit von 1/8000s ausspart um Abstand zur 5D Mark 3 zu lassen. Der Teardown im DSLR-Forum scheint nun etwas anders zu zeigen, nämlich das der Spiegelkasten der 6D eine völlige Neukonstruktion aus deutlich weniger Teilen ist und Canon bei diesem die 1/8000s eventuell noch nicht erreicht. Der Vorteil könnte eine längere Haltbarkeit sein.
Bilder von innen gibt es nun auch.
Bedienung
Der Umstieg erscheint sehr einfach. Die Kamera hat fast die selbe Größe, wie die 60D. Für eine Vollformatkamera ist sie geradezu niedlich. Wer möchte kann natürlich einen Batteriegriff verwenden - ich verzichte momentan darauf. Auch sind die Tasten gegenüber der 60D sehr ähnlich angeordnet. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen, Canon hat einige Kleinigkeiten verändert - ich würde sagen verschlimmert. Konnte man bei der 60D im Wiedergabemodus noch einfach über +/- in die Bilder zoomen, so muss nun zuerst die "Lupentaste" aktiviert werden. Wozu das gut ist? Ich habe keine Ahnung. Ebenso muss die Wasserwaage im Sucher auf die Abblendtaste gelegt werden. Ansonsten kann man sich diese nur im Liveview-Bildschirm ansehen. Den Sinn dahinter kann ich nicht sehen. Beides war bei der 60D deutlich besser gelöst. Vielleicht wird dies noch per Softwareupdate geändert, ich kann es nur hoffen. Ansonsten bleiben Canon typisch keine Fragen offen.
Autofokus
Der Autofokus ist auf dem Papier ein zweischneidiges Schwert. Zwar gibt es 11, statt 9 Messfelder (60D), allerdings handelt es sich nur bei dem mittleren um einen Kreuzsensor (60D - alle). Dieser ist dafür das lichtempfindlichste Exemplar, das Canon jemals verbaut hat. Falls man der eigentlich gut unterrichteten Seite Canon Rumors glauben kann, so soll der mittlere Sensor mit dem nächsten Update noch den AF-Betrieb bei Blende 8 ermöglich, was sonst nur die 1D Reihe bietet. Es wäre ein sinnvoller und technisch sicher möglicher Schritt.
Ich habe bis dato fast nur mit dem mittleren Sensor und einer Optik mit Blende 2.8 fotografiert. In dieser Kombination leistet der Sensor erstaunliches. Gegenstände die selbst das menschliche Auge alleine aufgrund von Dunkelheit nur schwer scharfstellen kann, packt die 6D ohne zu pumpen. Die anderen 10 Sensoren versagen dabei wie erwartet gnadenlos. Es ist wirklich absolut faszinierend.
GPS
Das GPS ist eigentlich eine schöne Sache. Allerdings hat Canon auf eine Integration eines Kompasses verzichtet. Wer diesen möchte, muss den externen Transmitter Canon GP-E2 anschließen. Er kostet immerhin nochmals 280 Euro. Nun kann man auf einen Kompass auch verzichten. Ärgerlich hingegen ist, dass der GPS Chip definitiv nicht zu den besten seiner Zunft gehört. Wenn er einmal ein Signal gefunden hat, so sind die Daten sehr präzise und und werden auch sauber in den EXIFs vermerkt, so dass beispielsweise Flickr mit diesen umgehen kann. Allerdings findet der Empfänger auch oft genug kein Signal oder braucht sehr lange dafür. Es handelt sich natürlich um kein A-GPS, trotzdem sollte es schneller gehen. Ärgerlicherweise wird der Akku bei der Suche gnadenlos leer gezogen.
Als positiv muss noch angemerkt werden, dass die Uhrzeit entsprechend der Position gestellt werden kann.Urlaubsfotos die einen Sonnenaufgang angeblich um 22.00 Uhr zeigen, gehören damit der Vergangenheit an. So richtig zuverlässig funktioniert dies aber leider nicht.
Die Aktivierung und Deaktivierung geht bedauerlicherweise nur über Menü.
WiFi
Die 6D verfügt über einen Wireless Transmitter. Sie kann entweder einen eigenen Access Point aufmachen oder sich in ein bestehendes Wireless LAN einloggen. Ich habe bis dato nur die erste Variante getestet. Um die Kamera zu steuern benötigt man ein App, welches für Android und iOS zur Verfügung steht.
Auch hier muss man sagen gut gedacht und so lala gemacht. Die Einrichtung geht recht schnell, die Aktivierung dann glücklicherweise über einen Schnellzugriff. Ich musste das Android App allerdings teilweise mehrmals starten, bevor die Camera gefunden wurde, obwohl ich bereits per WLAN darauf connectet war (Android 4.2). Man kann dann Blende, ISO oder Belichtungszeit einstellen. Leider kann man den Fokusmodus nur in der Cam verstellen. Darüber hinaus kann man den Phasendetektionssensor im Quick-AF Modus ebenfalls nicht im App wählen. Nur im Kontrastautofokus Modus ist man flexibel und kann per Tipp das gewünschte Element im Bild auswählen.
Rauschverhalten
Das Rauschverhalten der 6D wurde oft gelobt und auch mich hat es umgehauen. Es ist wirklich faszinierend, was mit einem Vollformatsensor in Verbindung mit dem Digic 5 Chip möglich ist. Zwischen der 60D und der 6D liegen Welten. Die 6D rauscht nicht nur sehr viel weniger, sondern auch deutlich angenehmer. Bilder bis etwa ISO 10.000 können bedenkenlos verwendet werden, erst darüber tritt Rauschen merklicher auf.
ISO 51.200
ISO 20.000
Im direkten Vergleich zur 5D Mark 2 werden bereits bei ISO 6.400 Unterschiede deutlich.
Kompatibilität
Beim Umstieg nahm ich naiver Weise an, dass mechanisch passende Teile auch funktionieren würden, also beispielsweise der Ansmann Akku aus meiner 60D (die ebenfalls LP-E6 nutzt) oder EF Objektive von Drittherstellern. Hierbei ist Vorsicht geboten. Die 6D ist mit der neusten Firmware ausgestattet, diese sperrt viele ältere Akkus, Blitze sowie Objektive von Drittherstellern aus. Eine genau Liste dazu findet ihr hier. Bei mir musste das mit der 6D erworbene Tamron 24-70 2.8 VC (ein tolle Ergänzung, zu der ich michspäter noch hier im Objektivtest-Thread äußere) und mein Ansmann Akku jeweils geupdatet werden.
Zwischenfazit
Aufgrund meines Textes könnte man das Gefühl bekommen, dass ich den Kauf etwas bereue. Es ist doch aber immer so, dass die negativen Punkte besonders auffallen und man das Positive nicht besonders hervorhebt. Insgesamt bin ich allerdings aufgrund der ISO-Performance sehr zufrieden mit meinem Kauf. In Verbindung mit dem Tamron 24-70 2.8 VC hat man eine relativ kompakte Kombination, die selbst nachts Bilder zulässt, die man vorher niemals vermutet hätte. Der Spiegel klingt sehr satt, die Verarbeitung ist bis auf die Daumenwippe (die allerdings auch bei der 60D keine Werbung für japanische Ingenieurskunst war) auf sehr hohem Niveau.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Canon mit der 6D ein großer Wurf gelungen ist, der allerdings noch unter Detailschwächen leidet. Diese werden aber hoffentlich noch per Firmware-Updates korrigiert. Sie ist aufgrund ihrer Abmessungen, des WiFi-Chips und des GPS konkurrenzlos. Ich würde sie wieder kaufen, denn man kann mit diesen Schwächen leben.
Alle Besitzer und Umsteiger sind herzlich eingeladen von ihren Erfahrungen zu berichten. Fragen von potentiellen Umsteigern beantworte ich gerne (im Rahmen meiner Möglichkeiten).
Dickes Danke an die fleißigen Jungs vom DSLR Forum, allen voran Nightshot!
die Canon EOS 6D ist nun seit etwa drei Monaten erhältlich. Sie richtet sich vor allen an ambitionierte Amateure und stellt den Einstieg ins Vollformatlager da. So überlegt sicher der ein oder andere, ob sich dieser nicht ganz billige Schritt lohnt, da neben den rund 1.750 Euro für den Body noch der Austausch sämtlicher EF-S Objektive dazukommt.
Über mich
Ich zähle zu den Hobbyknippsern. Ich bezeichne mich bewusst nicht als Fotograf, denn das wäre eine Beleidigung für die vielen, richtigen Fotografen in dieser Community. Trotzdem möchte ich aktuelle und gute Kameratechnik und bin auch bereit dafür Geld zu investieren. Meine Vorlieben sind Reisefotografie und abends Street.
Die Alte - Canon EOS 60D
Ich habe die Canon EOS 60D seit September 2011 benutzt und sie sehr lieb gewonnen. In Verbindung mit dem Canon EF-S 17-55 2.8 IS USM Objektiv war ich fast vollkommen zufrieden. Wieso nur fast? Das Rauschverhalten ist APS-C Format üblich. Das bedeutet nicht, dass die 60D nun ein besonders schlechter Vertreter ihrer Zunft ist, aber Fotos in der Dämmerung ohne Stativ sind schwierig, da ich persönlich Werte über ISO 1000 nicht eingestellt habe. Das Farbrauschen wurde (für meinen Geschmack) zu stark. Dazu habe ich GPS im Urlaub schmerzlich vermisst. Natürlich gibt es auch Smartphone Apps mit deren Hilfe man Bilder taggen kann, aber das ist eher eine Bastellösung. Unverständlicherweise kann man an der 60D GPS auch nur mit Hilfe des WiFi Batteriegriffs nachrüsten - eine Lösung die alles in allem 1.000 Euro kostet.
Die Neue - Canon EOS 6D
Technik
Die Spezifikation kann jeder bei Canon nachlesen, daher möchte ich sie nicht noch einmal im Detail aufführen. Es gibt allerdings ein paar Punkte die auffallen:
- Die Kamera verfügt nur über einen Kreuzsensor,
- es wird ein Digic 5 (60D Digic 4) Prozessor verbaut,
- sie hat im Gegensatz zur 5D oder 50D kein vollständiges Magnesium Chassis,
- sie ist vollständig abgedichtet und
- die minimale Belichtungszeit beträgt nur 1/4000s.
Die letzten drei Punkte sind sicherlich interessant und werden im DSLR-Forum bereits besprochen. Das Kunststoff-Chasis ist sehr robust und zweckmäßig. Es macht einen guten Eindruck und spart Gewicht. Die Angst, es könnte sich einfach nur um eine möglichst billige Alternative gegenüber Magnesium handeln, ist unbegründet. Zur Abdichtung gibt es verschiedene Aussagen. Im DSLR-Forum spricht man von einer guten Abdichtung auf einem hohen, allerdings unter 1D Niveau. In der d-pixx (1/2013) wird von 1D Niveau berichtet.
Der letzte Punkt überraschte am meisten. Eine minimale Belichtungszeit von 1/4000s ist in dieser Klasse eher unüblich und eigentlich nur bei den vier- und dreistelligen Serien von Canon vorzufinden. Es kam der Gedanke auf, dass Canon die Belichtungszeit von 1/8000s ausspart um Abstand zur 5D Mark 3 zu lassen. Der Teardown im DSLR-Forum scheint nun etwas anders zu zeigen, nämlich das der Spiegelkasten der 6D eine völlige Neukonstruktion aus deutlich weniger Teilen ist und Canon bei diesem die 1/8000s eventuell noch nicht erreicht. Der Vorteil könnte eine längere Haltbarkeit sein.
Bilder von innen gibt es nun auch.
Bedienung
Der Umstieg erscheint sehr einfach. Die Kamera hat fast die selbe Größe, wie die 60D. Für eine Vollformatkamera ist sie geradezu niedlich. Wer möchte kann natürlich einen Batteriegriff verwenden - ich verzichte momentan darauf. Auch sind die Tasten gegenüber der 60D sehr ähnlich angeordnet. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen, Canon hat einige Kleinigkeiten verändert - ich würde sagen verschlimmert. Konnte man bei der 60D im Wiedergabemodus noch einfach über +/- in die Bilder zoomen, so muss nun zuerst die "Lupentaste" aktiviert werden. Wozu das gut ist? Ich habe keine Ahnung. Ebenso muss die Wasserwaage im Sucher auf die Abblendtaste gelegt werden. Ansonsten kann man sich diese nur im Liveview-Bildschirm ansehen. Den Sinn dahinter kann ich nicht sehen. Beides war bei der 60D deutlich besser gelöst. Vielleicht wird dies noch per Softwareupdate geändert, ich kann es nur hoffen. Ansonsten bleiben Canon typisch keine Fragen offen.
Autofokus
Der Autofokus ist auf dem Papier ein zweischneidiges Schwert. Zwar gibt es 11, statt 9 Messfelder (60D), allerdings handelt es sich nur bei dem mittleren um einen Kreuzsensor (60D - alle). Dieser ist dafür das lichtempfindlichste Exemplar, das Canon jemals verbaut hat. Falls man der eigentlich gut unterrichteten Seite Canon Rumors glauben kann, so soll der mittlere Sensor mit dem nächsten Update noch den AF-Betrieb bei Blende 8 ermöglich, was sonst nur die 1D Reihe bietet. Es wäre ein sinnvoller und technisch sicher möglicher Schritt.
Ich habe bis dato fast nur mit dem mittleren Sensor und einer Optik mit Blende 2.8 fotografiert. In dieser Kombination leistet der Sensor erstaunliches. Gegenstände die selbst das menschliche Auge alleine aufgrund von Dunkelheit nur schwer scharfstellen kann, packt die 6D ohne zu pumpen. Die anderen 10 Sensoren versagen dabei wie erwartet gnadenlos. Es ist wirklich absolut faszinierend.
GPS
Das GPS ist eigentlich eine schöne Sache. Allerdings hat Canon auf eine Integration eines Kompasses verzichtet. Wer diesen möchte, muss den externen Transmitter Canon GP-E2 anschließen. Er kostet immerhin nochmals 280 Euro. Nun kann man auf einen Kompass auch verzichten. Ärgerlich hingegen ist, dass der GPS Chip definitiv nicht zu den besten seiner Zunft gehört. Wenn er einmal ein Signal gefunden hat, so sind die Daten sehr präzise und und werden auch sauber in den EXIFs vermerkt, so dass beispielsweise Flickr mit diesen umgehen kann. Allerdings findet der Empfänger auch oft genug kein Signal oder braucht sehr lange dafür. Es handelt sich natürlich um kein A-GPS, trotzdem sollte es schneller gehen. Ärgerlicherweise wird der Akku bei der Suche gnadenlos leer gezogen.
Als positiv muss noch angemerkt werden, dass die Uhrzeit entsprechend der Position gestellt werden kann.
Die Aktivierung und Deaktivierung geht bedauerlicherweise nur über Menü.
WiFi
Die 6D verfügt über einen Wireless Transmitter. Sie kann entweder einen eigenen Access Point aufmachen oder sich in ein bestehendes Wireless LAN einloggen. Ich habe bis dato nur die erste Variante getestet. Um die Kamera zu steuern benötigt man ein App, welches für Android und iOS zur Verfügung steht.
Auch hier muss man sagen gut gedacht und so lala gemacht. Die Einrichtung geht recht schnell, die Aktivierung dann glücklicherweise über einen Schnellzugriff. Ich musste das Android App allerdings teilweise mehrmals starten, bevor die Camera gefunden wurde, obwohl ich bereits per WLAN darauf connectet war (Android 4.2). Man kann dann Blende, ISO oder Belichtungszeit einstellen. Leider kann man den Fokusmodus nur in der Cam verstellen. Darüber hinaus kann man den Phasendetektionssensor im Quick-AF Modus ebenfalls nicht im App wählen. Nur im Kontrastautofokus Modus ist man flexibel und kann per Tipp das gewünschte Element im Bild auswählen.
Rauschverhalten
Das Rauschverhalten der 6D wurde oft gelobt und auch mich hat es umgehauen. Es ist wirklich faszinierend, was mit einem Vollformatsensor in Verbindung mit dem Digic 5 Chip möglich ist. Zwischen der 60D und der 6D liegen Welten. Die 6D rauscht nicht nur sehr viel weniger, sondern auch deutlich angenehmer. Bilder bis etwa ISO 10.000 können bedenkenlos verwendet werden, erst darüber tritt Rauschen merklicher auf.
ISO 51.200
ISO 20.000
Im direkten Vergleich zur 5D Mark 2 werden bereits bei ISO 6.400 Unterschiede deutlich.
Kompatibilität
Beim Umstieg nahm ich naiver Weise an, dass mechanisch passende Teile auch funktionieren würden, also beispielsweise der Ansmann Akku aus meiner 60D (die ebenfalls LP-E6 nutzt) oder EF Objektive von Drittherstellern. Hierbei ist Vorsicht geboten. Die 6D ist mit der neusten Firmware ausgestattet, diese sperrt viele ältere Akkus, Blitze sowie Objektive von Drittherstellern aus. Eine genau Liste dazu findet ihr hier. Bei mir musste das mit der 6D erworbene Tamron 24-70 2.8 VC (ein tolle Ergänzung, zu der ich mich
Zwischenfazit
Aufgrund meines Textes könnte man das Gefühl bekommen, dass ich den Kauf etwas bereue. Es ist doch aber immer so, dass die negativen Punkte besonders auffallen und man das Positive nicht besonders hervorhebt. Insgesamt bin ich allerdings aufgrund der ISO-Performance sehr zufrieden mit meinem Kauf. In Verbindung mit dem Tamron 24-70 2.8 VC hat man eine relativ kompakte Kombination, die selbst nachts Bilder zulässt, die man vorher niemals vermutet hätte. Der Spiegel klingt sehr satt, die Verarbeitung ist bis auf die Daumenwippe (die allerdings auch bei der 60D keine Werbung für japanische Ingenieurskunst war) auf sehr hohem Niveau.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Canon mit der 6D ein großer Wurf gelungen ist, der allerdings noch unter Detailschwächen leidet. Diese werden aber hoffentlich noch per Firmware-Updates korrigiert. Sie ist aufgrund ihrer Abmessungen, des WiFi-Chips und des GPS konkurrenzlos. Ich würde sie wieder kaufen, denn man kann mit diesen Schwächen leben.
Alle Besitzer und Umsteiger sind herzlich eingeladen von ihren Erfahrungen zu berichten. Fragen von potentiellen Umsteigern beantworte ich gerne (im Rahmen meiner Möglichkeiten).
Dickes Danke an die fleißigen Jungs vom DSLR Forum, allen voran Nightshot!
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