haligia
Experte
Samsung 860 QVO 1TB Review
Hallo Hardwareluxxer,
als erstes möchte ich mich beim Hardwareluxx Team und bei Samsung für diesen Lesertest bedanken. Ich hatte das Glück einer der fünf Tester zu sein und möchte nun nach 4 Wochen meine Erfahrungen zur Samsung 860 QVO 1TB SSD mit euch teilen.
Mit der 860 QVO stellt Samsung seine neue SSD Serie womit der Südkoreanische Hersteller in den günstigeren SSD Bereich einsteigen will und gleichzeitig hohe Kapazitäten anbietet. Zum Einsatz kommt dabei der neue Speicher QLC mit erstmals. Doch was für Vor- & Nachteile hat den QLC im Gegensatz zu TLC Speicher welche man immernoch in den 860 Evo Modellen findet? Finden wir es gemeinsam heraus….
Technische Eigenschaften:
Bei der neuen 860 QVO setzt Samsung auf den neuen QLC Speicher mit 64-Layer (V-NAND v4). Dabei kann jede Zelle 4 Bit anstatt 3 Bit wie bei TLC aufnehmen. Der größte Vorteil für Samsung wäre in dem Fall die Produktionskosten, da für gleich viel Speicher weniger Speicherchips benötigt werden bzw. bei gleicher Fläche mehr Kapazitäten möglich sind. Auf dem Blatt klingt das natürlich gut, aber man muss auch erwähnen, dass eine SSD durch parallele Zugriffe länger lebt. 4 Bit Pro Zelle bedeuten letztendlich, dass die Zellen schneller altern da mehr Informationen auf diesen gespeichert werden. Dies bemerkt man letztendlich an der kürzeren Garantie (3 Jahre) und den angegebenen TBW (360TB). Die 860 Evo mit seinem TLC Speicher dagegen hat gleich 600TBW und 5 Jahre Garantie. Durch das zusätzliche Bit sind nun 16 Zustände pro Zelle möglich was letztendlich 16 verschiedene Spannungslevel bedeutet, die unterschieden werden müssen. Da QLC selbst recht langsam ist, muss ein SLC Cache Abhilfe schaffen. Dieser hat eine feste Kapazität von 6GB und kann dynamisch je nach nach leerem ungenutzten Speicher bis zu 36GB zusätzlich bei der 1TB Modell erweitert werden. Wenn dieser Cache auch voll ist wird im QLC Modus geschrieben.
Verpackung, Design und Verarbeitung:
Die 860 QVO kommt in einer 145x100x20mm großen Schachtel. Auf der Vorderseite mit einem Bild und Modell der SSD und auf der Rückseite finden wir einen Hinweis für mehr Informationen welche wir von der Herstellerseite entnehmen können und Hinweise zur Garantie, sowie die Seriennummer.
Im inneren der Schachtel befindet sich dann die SSD in einer Plastikschale und ein Papier mit Installationsanleitung und Garantiehinweisen. Weiteres Zubehör ist nicht vorhanden.
Samsung hat diesmal als Design einen dunklen Grauton gewählt und liegt sozusagen zwischen dem Schwarz der 860 Evos und dem hellen Silber/Grau der alten 840 Evos. Bezüglich der Verarbeitung ist mir nichts Negatives aufgefallen.
Praxistest:
Testsystem:
- i7 6700K
- 8GB Apacer Panther 2400MHz DDR4
- MSI Z170A MPower Gaming Titanium
- MSI GTX 1060 Gaming X+ 6G
- SanDisk Ultra II 240GB
- Seagate Barracuda Pro
- Fractal Design Define C
Ich habe meine Systemplatte auf die Samsung 860 QVO geklont und damit eine Woche lang gearbeitet. Ich muss sagen, dass im Vergleich zu meiner aktuellen SanDisk Ultra II absolut kein Unterschied festzustellen war bzw. dieser im nicht messbaren Bereich war. Egal ob Öffnen vom Browser, starten von meinen Spielen, Bootzeiten etc.
Kommen wir nun zum für manche eventuell „langweiligen“ Abschnitt… Den Synthetischen Benchmarks:
Wie zu sehen liegt die Samsung 860 QVO 1TB im normalen Leistungsbereich einer SATA III SSD und ist ohne Benchmarks Leistungstechnisch schwer von anderen SATA SSDs zu unterscheiden.
Doch der Teufel steckt im Detail… Natürlich wollte ich auch noch wissen was passieren würde, wenn der SLC Cache inkl. Dynamischem Cache mal voll wird… Samsung gibt beim 1TB Modell einen kombinierten Cache von 6+36GB also 42GB an. Wenn man Daten kopieren will die deutlich größer sind als der Cache müsste die Schreibgeschwindigkeit auf etwa 80MB/s einbrechen. Und so ist es auch passiert… Habe testweise mit allen meinen ISO’s eine ZIP Datei erstellt die am Ende knapp 100GB groß war und diese von meiner SanDisk Ultra II auf die Samsung QVO 1TB kopiert wonach die Transferraten zwischen 70MB/s und 81MB/s geschwankt haben.
Positives und Negatives:
Fazit:
Mit der 860 QVO stellt Samsung meiner Meinung nach eine weitere gute SSD vor, die natürlich nicht perfekt ist…
Die QVO soll letztendlich für den Preisbewussten Käufer als Alternative dienen oder für diejenigen die ihre alten Datengrab HDDs mit SSDs ersetzen wollen. Der Nachteil vom vollen SLC Cache ist in der Praxis spürbar. Jedoch muss man sich auch fragen ob man diesem als gewöhnlicher Nutzer überhaupt voll bekommt. Klar jemand der Professionell mit riesigen Videos arbeitet und ständig Daten kopiert die größer als der Cache ist, für den ist die QVO Serie nicht zu empfehlen. Aber für den Gamer oder für den Familien-PC kann man die 860 QVO ohne Bedenken verwenden.
Kommen wir nun zum Preis… Die 860 QVO ist aktuell (20.6.2019) laut Geizhals ab etwa 103€ zu kaufen, die 860 EVO mit TLC Speicher kostet 119€. Zudem gibt es noch günstigere Alternativen mit 3D NAND TLC Speicher wie die WD Blue 1TB 3D NAND SSD für 116€. Wer nochmehr sparen will und auf paar GB verzichten kann, hat sogar noch weitere Optionen wie die ADATA Ultimate SU960GB und Patriot Burst 960GB für je ~85€.
Würde ich die Samsung 860 QVO nun weiterempfehlen? Zum aktuellen Zeitpunkt leider nicht. Der Preis ist für QLC Speicher zu hoch und die genannten guten Alternativen kosten mehr bzw. weniger…
Der Preis müsste auf rund ~80€ oder weniger für die 1TB Modelle fallen damit QLC SSDs attraktiv werden.
Zuletzt möchte ich mich nochmals bei Hardwareluxx und bei Samsung für diesen Lesertest bedanken.
Und auch an die Leser vielen Dank, dass Ihr euch Zeit zum durchlesen genommen habt.
Hallo Hardwareluxxer,
als erstes möchte ich mich beim Hardwareluxx Team und bei Samsung für diesen Lesertest bedanken. Ich hatte das Glück einer der fünf Tester zu sein und möchte nun nach 4 Wochen meine Erfahrungen zur Samsung 860 QVO 1TB SSD mit euch teilen.
Mit der 860 QVO stellt Samsung seine neue SSD Serie womit der Südkoreanische Hersteller in den günstigeren SSD Bereich einsteigen will und gleichzeitig hohe Kapazitäten anbietet. Zum Einsatz kommt dabei der neue Speicher QLC mit erstmals. Doch was für Vor- & Nachteile hat den QLC im Gegensatz zu TLC Speicher welche man immernoch in den 860 Evo Modellen findet? Finden wir es gemeinsam heraus….
Technische Eigenschaften:
Bei der neuen 860 QVO setzt Samsung auf den neuen QLC Speicher mit 64-Layer (V-NAND v4). Dabei kann jede Zelle 4 Bit anstatt 3 Bit wie bei TLC aufnehmen. Der größte Vorteil für Samsung wäre in dem Fall die Produktionskosten, da für gleich viel Speicher weniger Speicherchips benötigt werden bzw. bei gleicher Fläche mehr Kapazitäten möglich sind. Auf dem Blatt klingt das natürlich gut, aber man muss auch erwähnen, dass eine SSD durch parallele Zugriffe länger lebt. 4 Bit Pro Zelle bedeuten letztendlich, dass die Zellen schneller altern da mehr Informationen auf diesen gespeichert werden. Dies bemerkt man letztendlich an der kürzeren Garantie (3 Jahre) und den angegebenen TBW (360TB). Die 860 Evo mit seinem TLC Speicher dagegen hat gleich 600TBW und 5 Jahre Garantie. Durch das zusätzliche Bit sind nun 16 Zustände pro Zelle möglich was letztendlich 16 verschiedene Spannungslevel bedeutet, die unterschieden werden müssen. Da QLC selbst recht langsam ist, muss ein SLC Cache Abhilfe schaffen. Dieser hat eine feste Kapazität von 6GB und kann dynamisch je nach nach leerem ungenutzten Speicher bis zu 36GB zusätzlich bei der 1TB Modell erweitert werden. Wenn dieser Cache auch voll ist wird im QLC Modus geschrieben.
Verpackung, Design und Verarbeitung:
Die 860 QVO kommt in einer 145x100x20mm großen Schachtel. Auf der Vorderseite mit einem Bild und Modell der SSD und auf der Rückseite finden wir einen Hinweis für mehr Informationen welche wir von der Herstellerseite entnehmen können und Hinweise zur Garantie, sowie die Seriennummer.
Im inneren der Schachtel befindet sich dann die SSD in einer Plastikschale und ein Papier mit Installationsanleitung und Garantiehinweisen. Weiteres Zubehör ist nicht vorhanden.
Samsung hat diesmal als Design einen dunklen Grauton gewählt und liegt sozusagen zwischen dem Schwarz der 860 Evos und dem hellen Silber/Grau der alten 840 Evos. Bezüglich der Verarbeitung ist mir nichts Negatives aufgefallen.
Praxistest:
Testsystem:
- i7 6700K
- 8GB Apacer Panther 2400MHz DDR4
- MSI Z170A MPower Gaming Titanium
- MSI GTX 1060 Gaming X+ 6G
- SanDisk Ultra II 240GB
- Seagate Barracuda Pro
- Fractal Design Define C
Ich habe meine Systemplatte auf die Samsung 860 QVO geklont und damit eine Woche lang gearbeitet. Ich muss sagen, dass im Vergleich zu meiner aktuellen SanDisk Ultra II absolut kein Unterschied festzustellen war bzw. dieser im nicht messbaren Bereich war. Egal ob Öffnen vom Browser, starten von meinen Spielen, Bootzeiten etc.
Kommen wir nun zum für manche eventuell „langweiligen“ Abschnitt… Den Synthetischen Benchmarks:
Wie zu sehen liegt die Samsung 860 QVO 1TB im normalen Leistungsbereich einer SATA III SSD und ist ohne Benchmarks Leistungstechnisch schwer von anderen SATA SSDs zu unterscheiden.
Doch der Teufel steckt im Detail… Natürlich wollte ich auch noch wissen was passieren würde, wenn der SLC Cache inkl. Dynamischem Cache mal voll wird… Samsung gibt beim 1TB Modell einen kombinierten Cache von 6+36GB also 42GB an. Wenn man Daten kopieren will die deutlich größer sind als der Cache müsste die Schreibgeschwindigkeit auf etwa 80MB/s einbrechen. Und so ist es auch passiert… Habe testweise mit allen meinen ISO’s eine ZIP Datei erstellt die am Ende knapp 100GB groß war und diese von meiner SanDisk Ultra II auf die Samsung QVO 1TB kopiert wonach die Transferraten zwischen 70MB/s und 81MB/s geschwankt haben.
Positives und Negatives:
Fazit:
Mit der 860 QVO stellt Samsung meiner Meinung nach eine weitere gute SSD vor, die natürlich nicht perfekt ist…
Die QVO soll letztendlich für den Preisbewussten Käufer als Alternative dienen oder für diejenigen die ihre alten Datengrab HDDs mit SSDs ersetzen wollen. Der Nachteil vom vollen SLC Cache ist in der Praxis spürbar. Jedoch muss man sich auch fragen ob man diesem als gewöhnlicher Nutzer überhaupt voll bekommt. Klar jemand der Professionell mit riesigen Videos arbeitet und ständig Daten kopiert die größer als der Cache ist, für den ist die QVO Serie nicht zu empfehlen. Aber für den Gamer oder für den Familien-PC kann man die 860 QVO ohne Bedenken verwenden.
Kommen wir nun zum Preis… Die 860 QVO ist aktuell (20.6.2019) laut Geizhals ab etwa 103€ zu kaufen, die 860 EVO mit TLC Speicher kostet 119€. Zudem gibt es noch günstigere Alternativen mit 3D NAND TLC Speicher wie die WD Blue 1TB 3D NAND SSD für 116€. Wer nochmehr sparen will und auf paar GB verzichten kann, hat sogar noch weitere Optionen wie die ADATA Ultimate SU960GB und Patriot Burst 960GB für je ~85€.
Würde ich die Samsung 860 QVO nun weiterempfehlen? Zum aktuellen Zeitpunkt leider nicht. Der Preis ist für QLC Speicher zu hoch und die genannten guten Alternativen kosten mehr bzw. weniger…
Der Preis müsste auf rund ~80€ oder weniger für die 1TB Modelle fallen damit QLC SSDs attraktiv werden.
Zuletzt möchte ich mich nochmals bei Hardwareluxx und bei Samsung für diesen Lesertest bedanken.
Und auch an die Leser vielen Dank, dass Ihr euch Zeit zum durchlesen genommen habt.