Roadrunner38
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- 27.04.2013
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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Garantie
3. Technische Eckpunkte
4. Verpackung, Lieferumfang und Features
5. Kabelausstattung
6. Äußeres
7. Technik
8. Testumgebung / Vergleichskandidaten
8.1 Effizienz
8.2 Spannungsregulation
8.3 Lautstärke
9. Fazit
1. Einleitung
Zuerst möchte ich bei Cooler Master für das Bereitstellen des Netzteils bedanken !
Cooler Master legt die VS-Serie neu auf.
Früher teilte man den High End Sektor in zwei Produktreihen auf: VS ( 550 - 750W) und V ( 850 - 1200W).
Nun hat man die Entscheidung getroffen, diese Namensgebung in den Sand zu setzen. Stattdessen fängt nun auch die V-Serie ab 550W an und heißt damit nicht mehr "VS" sondern "V".
Die VS-Serie wurde des öfteren wegen ihres Lüfters kritisiert. Dieses Problem will Cooler Master aus dem Weg schaffen. Außerdem sollen andere Details wie die Lautstärke und das Kabelmanagement verbessert worden sein. Die Technik sei hingegen identisch geblieben.
Preislich startet man bei 100€ und damit 10€ mehr als das "alte" VS-550SM:
Cooler Master V-Series V550 550W ATX 2.31 (RS550-AFBAG1-EU) Preisvergleich
Lohnt sich der Aufpreis von 10€ und wie schlägt sich das V550 gegen die Konkurrenz? Ist er ein würdiger Kandidat um im High End Bereich für Unruhe zu sorgen? Ob der Refresh wirklich überzeugen kann und es besser als sein Vorgänger macht, sehen wir später.
Los gehts !
2. Garantie
Die Garantie ist bei einem Netzteil äußerst wichtig. Denn innen drin befindet sich hochwertige Elektronik, die gerne dazu neigen kann, Fehler/Defekte vorzuweisen.
Da wäre es sinnvoll, wenn ein Hersteller das Produkt mit einer langen Garantiezeit abwickelt.
Und das macht Cooler Master hier gut.
Ausgestattet wird die gesamte V-Serie mit einer Garantielaufzeit von 5 Jahren.
In den ersten 2 Jahren beinhaltet es sogar einen Pick-Up Service.
Das heißt, das euer Netzteil bei einem Defekt sofort ausgetauscht wird ! Der Vorteil daran ist, das ihr nicht zu irgendeiner Poststelle laufen müsst, um euer Netzteil dort abzugeben. Es wird alles von Cooler Master arrangiert, sodass ihr euer defektes Netzteil vor der Haustür dem Paketservice überreicht und dieser euch sofort das neue Netzteil übergibt.
Mehr Infos dazu gibt es hier:
V-Series Replacement Service - Cooler Master
Der etwas trübe Aspekt hierbei ist, dass das Produkt registriert sein muss und somit eine Rechnung erforderlich ist. Eine Lösung nur über die Seriennummer wäre für einen möglichen Zweitbesitzer deutlich einfacher gewesen. Allerdings ist dies auch bei anderen Herstellern der Fall.
Nichts desto trotz ist das Garantiepaket sehr gut und der Pick Up Service verbessert es nochmal.
3) Technische Eckpunkte
Wie man erkennen kann, verzichtet hier Cooler Master auf mehrere 12V Rails und setzt auf eine einzige 12V Schiene, welche mit 45A spezifiziert ist. Das sollte 540W entsprechen, die das Netzteil hier bereitstellen kann.
Bei einem Single Rail Netzteil gibt es, wie der Name schon sagt, nur eine einzige 12V Schiene, die belastet werden kann.
Dadurch das so hohe Ampere Stärken herrschen, kann es sein, dass die Schutzschaltungen ( z.B OCP=Überstromschutz) zu spät greifen und so die Hardware beschädigt werden kann.
Bei einem Multi Rail Netzteil gibt es, wie es der Name bereits erwähnt ( Multi = mehrere/viele), mehrere 12V Schienen.
Das ist für den Hersteller aufwendiger, da auch ein hochwertiger Sicherungschip genutzt werden muss.
Dadurch kann man die Ampere Stärke "splitten" und die OCP niedriger ansetzen, damit das Netzteil früher abschaltet.
Kurz: Bei Single Rail kriegt man die volle Leistung des Netzteils, bei Multi Rail eine höhere Sicherheit.
Auf den anderen Schienen, 3.3V und 5V, stellt das V550 je 20A ( =100W) zur Verfügung.
4. Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung des V550 ist klein, dafür aber sehr robust gehalten.
Auf der Vorderseite ist das Netzteil zu sehen.
Cooler Master preist das V550 auf Vorder und Rückseite mit folgenden Features an:
- 5 Jahre Garantie
- 100% japanische Kondensatoren
- 80+ Gold
- den neuen Lüfter Silencio FP
- Vollmodular
Mitgeliefert werden Kabelbinder, ein Handbuch, Schrauben, die Kabel in eigener Verpackung und das Netzteil an sich, welches sich in einem Stoffbeutel befindet.
Positiv zu erwähnen ist, das Netzteil und Kabel in separater Verpackung geliefert werden. Damit sollten Beschädigungen ausgeschlossen werden.
Der Lieferumfang ist insgesamt in Ordnung.
Das Netzteil weißt laut Cooler Master eine Effizienz von 80+ Gold auf. Doch was ist 80+ Gold eigentlich? Was versteht man darunter?
Das wichtige ist hier die rechte Spalte, also das 230V Netz ( das 115V Netz gilt für Amerika).
Wie man gut sehen kann, muss das Netzteil wenn es das 80+ Gold Zertifikat besitzt, bei 20% Last einen Wirkungsgrad von 88%, bei 50% Last einen Wirkungsgrad von 92% und bei 100% Last einen Wirkungsgrad von 88% aufweisen können.
Je höher das Zertifikat, desto geringer der Stromverbrauch, was in niedrigeren Stromkosten resultiert.
Zudem spricht Cooler Master von "japanischen Kondensatoren". Hier kommt es darauf an, welche japanischen Kondensatoren zum Einsatz kommen. Denn es gibt auch schlechte japanische Kondensatoren, die qualitativ kaum besser sind als Chinesisch.
Außerdem ist wichtig, das hochwertige Kondensatoren sowohl primär als auch sekundär zum Einsatz kommen. Einige Hersteller setzen einen teuren Primärkondensator ein und vernachlässigen den Sekundärbereich.
Im V550 kommt auch ein neuer Lüfter zum Einsatz. Cooler Master wurde beim VS550SM oft wegen des im Idle leicht ratternden Lüfters von Yate Loon kritisiert.
Diesem Problem versuchen sie aus dem Weg zu gehen, in dem sie einen hauseigenen verbauen, der ruhiger laufen soll.
Den selben Lüfter ( mit höherer Drehzahl ) findet man auch bei der Nepton 240M Wasserkühlung von Cooler Master.
Der letzte Aspekt den man erwähnen kann, ist die Vollmodularität.
Nicht modular bedeutet, das die Kabel fest mit dem Netzteil verbunden sind und somit nicht abnehmbar sind.
Teilmodular bedeutet, das einige Kabel mit dem Netzteil fest verbunden sind und nicht abnehmbar sind. Die restlichen Kabel kann man abnehmen ( meist sind Mainboard und CPU Kabel fest verbunden)
Vollmodular bedeutet, das alle Kabel vollständig abnehmbar sind. Der Vorteil an einem vollmodularen Netzteil ist, das man ohne Garantieverlust am Netzteilen sleeven kann.
Vergleich:
Cooler Master B.500 v2...................................Cooler Master G550M....................................................Cooler Master V550
Cooler Master stattet das Netzteil mit folgenden Schutzschaltungen aus:
UVP (Unterspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen unter einen gewissen Toleranzwert fallen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
OVP (Überspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen über einen gewissen Toleranzwert steigen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
SCP (Kurzschlusssicherung): Im Falle eines Kurzschlusses verhindert diese Sicherung eine Beschädigung der Kernkomponenten des Netzteils und der einzelnen Systemkomponenten.
OPP (Überlastschutz): Wenn das System „überdimensioniert“ ist, also mehr Leistung vom Netzteil beansprucht wird als es leisten kann, wird diese Sicherung ausgelöst.
OCP (Überstromschutz): Sollte die Last auf den einzelnen Leitungen höher sein als zulässig, schaltet das Netzteil automatisch ab.
OTP (Überhitzungschutz): Überhitzt das Netzteil, schaltet es sich ab, um eine Beschädigung des Netzteils und der Umgebung zu vermeiden.
Damit ist das Schutzschaltungspaket vollständig !
5) Kabelausstattung
Cooler Master setzt hier auf Flachbandkabel, sowohl beim CPU, als auch beim Mainboard Stecker. Beim Vorgänger hingegen waren Mainboard und CPU Kabel gesleevt, während der Rest ebenfalls aus Flachbandkabeln bestand.
Beim Thema Flachbandkabel scheiden sich ebenfalls die Geister.
Während einige die flachen Kabel mögen, sind einige dagegen.
Ob man sie mag oder nicht ist Geschmackssache. Aus diesem Grund werde ich sie nicht in die Wertung mit rein nehmen.
6) Äußeres
Das Cooler Master V550 wurde in einem schlichten, matten Schwarz gehalten. Besonders auffällig sind die Abmessungen:
Es ist lediglich 15 cm breit, 86 cm hoch und 14 cm tief. Das sollte vor allem Besitzern von kleineren Gehäusen gefallen.
Beim Lüftergitter hat sich Cooler Master für eins mit einer Wabenstruktur, dem Wabengitter, entschieden.
Außerhalb des Lüftergitters setzt das Netzteil mit grauen Farben leichte Akzente.
Auf der linken und rechten Seite des Netzteils ist das Cooler Master Logo mit einem "V-550" Schriftzug abgedruckt. Das V wurde in dunkelorange gehalten.
Auf der oberen Seite ist ein Sticker abgedruckt, der die technischen Daten nochmal zeigt.
Die Buchsen für die Anschlüsse sind ebenfalls sehr schlicht gehalten.
7. Technik
Vorab folgender Hinweis:
Schraubt euer Netzteil unter keinen Umständen auf!! Ihr bringt euch in Lebensgefahr. Außerdem verliert ihr hierbei eure Garantie.
Was fällt beim Abnehmen des Gehäuses auf? Das Netzteil wirkt aufgeräumter. Ich hatte vor paar Wochen den Vorgänger hier liegen und diesmal hatte ich den Eindruck, dass Cooler Master mit den Kabeln etwas aufgeräumt hat. Und wenn man die Bilder ( in meinem Fall Google, da ich keine Fotos vom Vorgänger schießen konnte, weil das V550 Review zu dem Zeitpunkt nicht geplant war) vergleicht, kann man meinen Verdacht bestätigen. Da sich keine fest verlöteten Kabel auf der rechten Seite befinden, wirkt alles etwas ordentlicher. Ein Vorteil daran ist, das sich der Luftstrom verbessert. Und das resultiert gleichzeitig in geringeren Temperaturen und somit einem langsamer drehenden Lüfter.
Wie man unschwer an der roten Platine erkennen kann, setzt Cooler Master auf den selben Fertiger wie beim VS-M: Enhance. Die sind bekannt dafür, ihren Platinen einen roten Farbton zu verpassen. In der Regel fertigt Enhance ihre Plattformen sehr ordentlich.
Wie beim Vorgänger kommt hier eine Plattform mit DC-to-DC und LLC-Resonanzwandlern zum Einsatz.
Das sollte für optimale Ergebnisse bei der Spannungsregulation sorgen.
Die Eingangsfilterung ist insgesamt komplett. Neben einem MOV ( der als passiver Überspannungschutz dient), verbaut Cooler Master eine Gleichrichterbrücke. Das Besondere hierbei ist, das sie am Kühlkörper befestigt wurde !
Kommen wir nun zur Kondensatorenbestückung:
Als Primärkondensator kommt einer von Nippon Chemicon zum Einsatz, welcher der KMR Serie angehört und mit 450V und 390uF spezifiziert ist.
Sekundär kommen ebenfalls Kondensatoren von Nippon Chemicon zum Einsatz. Unter anderem die der KZE,KY und LXZ Serie.
Außerdem findet man zwei Feststoffkondensatoren und einige kleinere Kondensatoren von Rubycon vor. Auf der Anschlussplatine setzt Cooler Master auf Kondensatoren von Suncon.
Insgesamt ist die Kondensatorenbestückung exzellent. Sowohl Primär als auch Sekundär spart Cooler Master nicht und setzt auf hochwertige Kondensatoren.
Als Lüfter kommt ein Hauseigener Lüfter, der Silencio FP zum Einsatz. Er hört auf die Modellnummer A12025-25RB-2IN-F1.
Dieser besitzt ein FDB Lager ( Fluid Dynamic Bearing. Sinngemäß auf Deutsch: Lager mit dynamischem Ölfilm), welcher bis max 2500 Umdrehungen spezifiziert ist. Da kann ich euch aber beruhigen. Unter maximaler Last dreht der Lüfter mit maximal 900 Umdrehungen pro Minute. Ein FDB Lager hat den Vorteil, das es nebengeräuscharm und langlebiger arbeitet.
Beim Vorgänger kam ein Modell von Yate Loon zum Einsatz, welcher ein Doppelkugellager besaß.
Die Lötqualität ist insgesamt sehr gut. Es stehen keine Drähte über und es wurde nirgends zu heiß gelötet. Als Sicherungschip dient ein SITI PS223 ( http://www.siti.com.tw/product/spec/Power/PS223.pdf), welcher alle oben genannten Schutzschaltungen bereit stellt. Interessant ist, das der Chip vier getrennte 12V Schienen bereit stellen kann. Die Plattform könnte ebenfalls 2 getrennte 12V Schienen mitmachen. Scheinbar hat sich Cooler Master bewusst dagegen entschieden. Das liegt wahrscheinlich daran, das in anderen Ländern Multi Rail Netzteile nicht gerne gesehen werden. Schade !
8. Testumgebung / Vergleichskandidaten
Kommen wir zuerst zu dem Testsystem, was bei diesem Test eingesetzt wird.
Kommen wir erstmal zu meinem Testsystem:
Prozessor: i7 4770K @ 4,3 Ghz
Arbeitsspeicher: 2x4 GB @ 1600 Mhz
Grafikkarte: Geforce GTX Titan @ 1.212V + 1202 Mhz
Netzteil: Corsair HX750i
Als Vergleichsnetzteile kommen folgende zum Einsatz:
Cooler Master B.500 v2 80+
Cooler Master G550M 80+ Bronze
Cougar CMD 500W 80+ Bronze
Theoretisch hätte ich auch das HX750i von Corsair mit reinnehmen können, aber dieses ist während des Zeitpunkts der Tests kaputt gegangen und ich wollte diesmal Netzteile zum Vergleich haben, die sich in der selben Wattklasse befinden.
Zudem will ich zeigen, was 80+ Bronze und 80+ Gold wirklich ausmacht.
Dazu werde ich in 4 verschiedenen Szenarien testen:
Idle: Desktop-Betrieb
Teillast: Fifa 16
Spielelast: Crysis 3
Volllast: Prime95 + Furmark
8.1 Effizienz
Wie man sehen kann, schlägt sich das V550 sehr gut.
Das 80+ Gold Zertifikat macht sich hier bemerkbar.
8.2 Spannungsregulation
Die schwarz gekennzeichneten Striche sind die jeweiligen Toleranzwerte für die Leitungen.
Die Spannungsregulation ist dank DctoDc Technik sehr gut. Die Spannungen knicken selbst unter Volllast kaum ein. Bem B500 v.2 z.B bricht die Spannung leicht unter dem Toleranzwert.
8.3 Lautstärke
Selbst unter maximaler Belastung bleibt das V550 stets unhörbar. Gute Leistung, Cooler Master !
Fazit
Was lässt sich insgesamt sagen? Ist das V550 ein gelungener Nachfolger der VS-Serie?
Das muss man von zwei Seiten betrachten:
Mit dem V550 liefert Cooler Master ein hervorragendes Produkt ab. Es kann insgesamt überzeugen und liefert keine wirklichen Negativpunkte.
Die Technik ist sehr gut und lässt keine Wünsche übrig. Da hat Cooler Master überhaupt nicht gespart. Auch bei dem neuen Lüfter kann das V550 punkten: Es arbeitet in jeder Lastsituation leise und unauffällig.
Mit einem Preis von 100€ liegt man dennoch 10€ über dem Vorgänger. Dafür kriegt man einen anderen Lüfter, die Vollmodularität und einen 2 Jahre Austauschservice. Ob sich das lohnt, muss jeder selber entscheiden.
Für mich lohnt sich der Aufpreis von 10€, da das V550 insgesamt das rundere Produkt ist.
Zudem muss man auf die Konkurrenz achten. Für 100€ kann kein Netzteil der Preisklasse mit dem V-550 mithalten. Für 8€ günstiger gibt es beispielsweise ein Be Quiet E10, welches jedoch technisch schwächer und nicht Vollmodular ist !
Jedoch gibt es auch einen Kritikpunkt: Cooler Master hätte die Reihe bzw dieses Netzteil etwas besser absichern können. Alle Schutzschaltungen sind vorhanden, jedoch hätte man über eine Aufteilung der 12V Schienen nachdenken können. Die Plattform und der Sicherungschip geben es auf jeden Fall her.
Vor allem bei den höheren Wattklassen wäre das zu wünschen gewesen.
Nichts destro trotz: Kaufempfehlung !
Positiv
+ hervorragende Technik
+ hochwertige Kondensatorenbestückung
+ sehr gute Testergebnisse
+ kompakte Form
+ Vollmodular
+ 5 Jahre Garantie mit 2 Jahre Vorort Austausch Service
+ Verarbeitung
Negativ
- technisch möglich, mehrere 12V Schienen zu verbauen ( =Single Rail)
1. Einleitung
2. Garantie
3. Technische Eckpunkte
4. Verpackung, Lieferumfang und Features
5. Kabelausstattung
6. Äußeres
7. Technik
8. Testumgebung / Vergleichskandidaten
8.1 Effizienz
8.2 Spannungsregulation
8.3 Lautstärke
9. Fazit
1. Einleitung
Zuerst möchte ich bei Cooler Master für das Bereitstellen des Netzteils bedanken !
Cooler Master legt die VS-Serie neu auf.
Früher teilte man den High End Sektor in zwei Produktreihen auf: VS ( 550 - 750W) und V ( 850 - 1200W).
Nun hat man die Entscheidung getroffen, diese Namensgebung in den Sand zu setzen. Stattdessen fängt nun auch die V-Serie ab 550W an und heißt damit nicht mehr "VS" sondern "V".
Die VS-Serie wurde des öfteren wegen ihres Lüfters kritisiert. Dieses Problem will Cooler Master aus dem Weg schaffen. Außerdem sollen andere Details wie die Lautstärke und das Kabelmanagement verbessert worden sein. Die Technik sei hingegen identisch geblieben.
Preislich startet man bei 100€ und damit 10€ mehr als das "alte" VS-550SM:
Cooler Master V-Series V550 550W ATX 2.31 (RS550-AFBAG1-EU) Preisvergleich
Lohnt sich der Aufpreis von 10€ und wie schlägt sich das V550 gegen die Konkurrenz? Ist er ein würdiger Kandidat um im High End Bereich für Unruhe zu sorgen? Ob der Refresh wirklich überzeugen kann und es besser als sein Vorgänger macht, sehen wir später.
Los gehts !
2. Garantie
Die Garantie ist bei einem Netzteil äußerst wichtig. Denn innen drin befindet sich hochwertige Elektronik, die gerne dazu neigen kann, Fehler/Defekte vorzuweisen.
Da wäre es sinnvoll, wenn ein Hersteller das Produkt mit einer langen Garantiezeit abwickelt.
Und das macht Cooler Master hier gut.
Ausgestattet wird die gesamte V-Serie mit einer Garantielaufzeit von 5 Jahren.
In den ersten 2 Jahren beinhaltet es sogar einen Pick-Up Service.
Das heißt, das euer Netzteil bei einem Defekt sofort ausgetauscht wird ! Der Vorteil daran ist, das ihr nicht zu irgendeiner Poststelle laufen müsst, um euer Netzteil dort abzugeben. Es wird alles von Cooler Master arrangiert, sodass ihr euer defektes Netzteil vor der Haustür dem Paketservice überreicht und dieser euch sofort das neue Netzteil übergibt.
Mehr Infos dazu gibt es hier:
V-Series Replacement Service - Cooler Master
Der etwas trübe Aspekt hierbei ist, dass das Produkt registriert sein muss und somit eine Rechnung erforderlich ist. Eine Lösung nur über die Seriennummer wäre für einen möglichen Zweitbesitzer deutlich einfacher gewesen. Allerdings ist dies auch bei anderen Herstellern der Fall.
Nichts desto trotz ist das Garantiepaket sehr gut und der Pick Up Service verbessert es nochmal.
3) Technische Eckpunkte
Wie man erkennen kann, verzichtet hier Cooler Master auf mehrere 12V Rails und setzt auf eine einzige 12V Schiene, welche mit 45A spezifiziert ist. Das sollte 540W entsprechen, die das Netzteil hier bereitstellen kann.
Bei einem Single Rail Netzteil gibt es, wie der Name schon sagt, nur eine einzige 12V Schiene, die belastet werden kann.
Dadurch das so hohe Ampere Stärken herrschen, kann es sein, dass die Schutzschaltungen ( z.B OCP=Überstromschutz) zu spät greifen und so die Hardware beschädigt werden kann.
Bei einem Multi Rail Netzteil gibt es, wie es der Name bereits erwähnt ( Multi = mehrere/viele), mehrere 12V Schienen.
Das ist für den Hersteller aufwendiger, da auch ein hochwertiger Sicherungschip genutzt werden muss.
Dadurch kann man die Ampere Stärke "splitten" und die OCP niedriger ansetzen, damit das Netzteil früher abschaltet.
Kurz: Bei Single Rail kriegt man die volle Leistung des Netzteils, bei Multi Rail eine höhere Sicherheit.
Auf den anderen Schienen, 3.3V und 5V, stellt das V550 je 20A ( =100W) zur Verfügung.
4. Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung des V550 ist klein, dafür aber sehr robust gehalten.
Auf der Vorderseite ist das Netzteil zu sehen.
Cooler Master preist das V550 auf Vorder und Rückseite mit folgenden Features an:
- 5 Jahre Garantie
- 100% japanische Kondensatoren
- 80+ Gold
- den neuen Lüfter Silencio FP
- Vollmodular
Mitgeliefert werden Kabelbinder, ein Handbuch, Schrauben, die Kabel in eigener Verpackung und das Netzteil an sich, welches sich in einem Stoffbeutel befindet.
Positiv zu erwähnen ist, das Netzteil und Kabel in separater Verpackung geliefert werden. Damit sollten Beschädigungen ausgeschlossen werden.
Der Lieferumfang ist insgesamt in Ordnung.
Das Netzteil weißt laut Cooler Master eine Effizienz von 80+ Gold auf. Doch was ist 80+ Gold eigentlich? Was versteht man darunter?
Das wichtige ist hier die rechte Spalte, also das 230V Netz ( das 115V Netz gilt für Amerika).
Wie man gut sehen kann, muss das Netzteil wenn es das 80+ Gold Zertifikat besitzt, bei 20% Last einen Wirkungsgrad von 88%, bei 50% Last einen Wirkungsgrad von 92% und bei 100% Last einen Wirkungsgrad von 88% aufweisen können.
Je höher das Zertifikat, desto geringer der Stromverbrauch, was in niedrigeren Stromkosten resultiert.
Zudem spricht Cooler Master von "japanischen Kondensatoren". Hier kommt es darauf an, welche japanischen Kondensatoren zum Einsatz kommen. Denn es gibt auch schlechte japanische Kondensatoren, die qualitativ kaum besser sind als Chinesisch.
Außerdem ist wichtig, das hochwertige Kondensatoren sowohl primär als auch sekundär zum Einsatz kommen. Einige Hersteller setzen einen teuren Primärkondensator ein und vernachlässigen den Sekundärbereich.
Im V550 kommt auch ein neuer Lüfter zum Einsatz. Cooler Master wurde beim VS550SM oft wegen des im Idle leicht ratternden Lüfters von Yate Loon kritisiert.
Diesem Problem versuchen sie aus dem Weg zu gehen, in dem sie einen hauseigenen verbauen, der ruhiger laufen soll.
Den selben Lüfter ( mit höherer Drehzahl ) findet man auch bei der Nepton 240M Wasserkühlung von Cooler Master.
Der letzte Aspekt den man erwähnen kann, ist die Vollmodularität.
Nicht modular bedeutet, das die Kabel fest mit dem Netzteil verbunden sind und somit nicht abnehmbar sind.
Teilmodular bedeutet, das einige Kabel mit dem Netzteil fest verbunden sind und nicht abnehmbar sind. Die restlichen Kabel kann man abnehmen ( meist sind Mainboard und CPU Kabel fest verbunden)
Vollmodular bedeutet, das alle Kabel vollständig abnehmbar sind. Der Vorteil an einem vollmodularen Netzteil ist, das man ohne Garantieverlust am Netzteilen sleeven kann.
Vergleich:
Cooler Master B.500 v2...................................Cooler Master G550M....................................................Cooler Master V550
Cooler Master stattet das Netzteil mit folgenden Schutzschaltungen aus:
UVP (Unterspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen unter einen gewissen Toleranzwert fallen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
OVP (Überspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen über einen gewissen Toleranzwert steigen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
SCP (Kurzschlusssicherung): Im Falle eines Kurzschlusses verhindert diese Sicherung eine Beschädigung der Kernkomponenten des Netzteils und der einzelnen Systemkomponenten.
OPP (Überlastschutz): Wenn das System „überdimensioniert“ ist, also mehr Leistung vom Netzteil beansprucht wird als es leisten kann, wird diese Sicherung ausgelöst.
OCP (Überstromschutz): Sollte die Last auf den einzelnen Leitungen höher sein als zulässig, schaltet das Netzteil automatisch ab.
OTP (Überhitzungschutz): Überhitzt das Netzteil, schaltet es sich ab, um eine Beschädigung des Netzteils und der Umgebung zu vermeiden.
Damit ist das Schutzschaltungspaket vollständig !
5) Kabelausstattung
Cooler Master setzt hier auf Flachbandkabel, sowohl beim CPU, als auch beim Mainboard Stecker. Beim Vorgänger hingegen waren Mainboard und CPU Kabel gesleevt, während der Rest ebenfalls aus Flachbandkabeln bestand.
Beim Thema Flachbandkabel scheiden sich ebenfalls die Geister.
Während einige die flachen Kabel mögen, sind einige dagegen.
Ob man sie mag oder nicht ist Geschmackssache. Aus diesem Grund werde ich sie nicht in die Wertung mit rein nehmen.
6) Äußeres
Das Cooler Master V550 wurde in einem schlichten, matten Schwarz gehalten. Besonders auffällig sind die Abmessungen:
Es ist lediglich 15 cm breit, 86 cm hoch und 14 cm tief. Das sollte vor allem Besitzern von kleineren Gehäusen gefallen.
Beim Lüftergitter hat sich Cooler Master für eins mit einer Wabenstruktur, dem Wabengitter, entschieden.
Außerhalb des Lüftergitters setzt das Netzteil mit grauen Farben leichte Akzente.
Auf der linken und rechten Seite des Netzteils ist das Cooler Master Logo mit einem "V-550" Schriftzug abgedruckt. Das V wurde in dunkelorange gehalten.
Auf der oberen Seite ist ein Sticker abgedruckt, der die technischen Daten nochmal zeigt.
Die Buchsen für die Anschlüsse sind ebenfalls sehr schlicht gehalten.
7. Technik
Vorab folgender Hinweis:
Schraubt euer Netzteil unter keinen Umständen auf!! Ihr bringt euch in Lebensgefahr. Außerdem verliert ihr hierbei eure Garantie.
Was fällt beim Abnehmen des Gehäuses auf? Das Netzteil wirkt aufgeräumter. Ich hatte vor paar Wochen den Vorgänger hier liegen und diesmal hatte ich den Eindruck, dass Cooler Master mit den Kabeln etwas aufgeräumt hat. Und wenn man die Bilder ( in meinem Fall Google, da ich keine Fotos vom Vorgänger schießen konnte, weil das V550 Review zu dem Zeitpunkt nicht geplant war) vergleicht, kann man meinen Verdacht bestätigen. Da sich keine fest verlöteten Kabel auf der rechten Seite befinden, wirkt alles etwas ordentlicher. Ein Vorteil daran ist, das sich der Luftstrom verbessert. Und das resultiert gleichzeitig in geringeren Temperaturen und somit einem langsamer drehenden Lüfter.
Wie man unschwer an der roten Platine erkennen kann, setzt Cooler Master auf den selben Fertiger wie beim VS-M: Enhance. Die sind bekannt dafür, ihren Platinen einen roten Farbton zu verpassen. In der Regel fertigt Enhance ihre Plattformen sehr ordentlich.
Wie beim Vorgänger kommt hier eine Plattform mit DC-to-DC und LLC-Resonanzwandlern zum Einsatz.
Das sollte für optimale Ergebnisse bei der Spannungsregulation sorgen.
Die Eingangsfilterung ist insgesamt komplett. Neben einem MOV ( der als passiver Überspannungschutz dient), verbaut Cooler Master eine Gleichrichterbrücke. Das Besondere hierbei ist, das sie am Kühlkörper befestigt wurde !
Kommen wir nun zur Kondensatorenbestückung:
Als Primärkondensator kommt einer von Nippon Chemicon zum Einsatz, welcher der KMR Serie angehört und mit 450V und 390uF spezifiziert ist.
Sekundär kommen ebenfalls Kondensatoren von Nippon Chemicon zum Einsatz. Unter anderem die der KZE,KY und LXZ Serie.
Außerdem findet man zwei Feststoffkondensatoren und einige kleinere Kondensatoren von Rubycon vor. Auf der Anschlussplatine setzt Cooler Master auf Kondensatoren von Suncon.
Insgesamt ist die Kondensatorenbestückung exzellent. Sowohl Primär als auch Sekundär spart Cooler Master nicht und setzt auf hochwertige Kondensatoren.
Als Lüfter kommt ein Hauseigener Lüfter, der Silencio FP zum Einsatz. Er hört auf die Modellnummer A12025-25RB-2IN-F1.
Dieser besitzt ein FDB Lager ( Fluid Dynamic Bearing. Sinngemäß auf Deutsch: Lager mit dynamischem Ölfilm), welcher bis max 2500 Umdrehungen spezifiziert ist. Da kann ich euch aber beruhigen. Unter maximaler Last dreht der Lüfter mit maximal 900 Umdrehungen pro Minute. Ein FDB Lager hat den Vorteil, das es nebengeräuscharm und langlebiger arbeitet.
Beim Vorgänger kam ein Modell von Yate Loon zum Einsatz, welcher ein Doppelkugellager besaß.
Die Lötqualität ist insgesamt sehr gut. Es stehen keine Drähte über und es wurde nirgends zu heiß gelötet. Als Sicherungschip dient ein SITI PS223 ( http://www.siti.com.tw/product/spec/Power/PS223.pdf), welcher alle oben genannten Schutzschaltungen bereit stellt. Interessant ist, das der Chip vier getrennte 12V Schienen bereit stellen kann. Die Plattform könnte ebenfalls 2 getrennte 12V Schienen mitmachen. Scheinbar hat sich Cooler Master bewusst dagegen entschieden. Das liegt wahrscheinlich daran, das in anderen Ländern Multi Rail Netzteile nicht gerne gesehen werden. Schade !
8. Testumgebung / Vergleichskandidaten
Kommen wir zuerst zu dem Testsystem, was bei diesem Test eingesetzt wird.
Kommen wir erstmal zu meinem Testsystem:
Prozessor: i7 4770K @ 4,3 Ghz
Arbeitsspeicher: 2x4 GB @ 1600 Mhz
Grafikkarte: Geforce GTX Titan @ 1.212V + 1202 Mhz
Netzteil: Corsair HX750i
Als Vergleichsnetzteile kommen folgende zum Einsatz:
Cooler Master B.500 v2 80+
Cooler Master G550M 80+ Bronze
Cougar CMD 500W 80+ Bronze
Theoretisch hätte ich auch das HX750i von Corsair mit reinnehmen können, aber dieses ist während des Zeitpunkts der Tests kaputt gegangen und ich wollte diesmal Netzteile zum Vergleich haben, die sich in der selben Wattklasse befinden.
Zudem will ich zeigen, was 80+ Bronze und 80+ Gold wirklich ausmacht.
Dazu werde ich in 4 verschiedenen Szenarien testen:
Idle: Desktop-Betrieb
Teillast: Fifa 16
Spielelast: Crysis 3
Volllast: Prime95 + Furmark
8.1 Effizienz
Wie man sehen kann, schlägt sich das V550 sehr gut.
Das 80+ Gold Zertifikat macht sich hier bemerkbar.
8.2 Spannungsregulation
Die schwarz gekennzeichneten Striche sind die jeweiligen Toleranzwerte für die Leitungen.
Die Spannungsregulation ist dank DctoDc Technik sehr gut. Die Spannungen knicken selbst unter Volllast kaum ein. Bem B500 v.2 z.B bricht die Spannung leicht unter dem Toleranzwert.
8.3 Lautstärke
Selbst unter maximaler Belastung bleibt das V550 stets unhörbar. Gute Leistung, Cooler Master !
Fazit
Was lässt sich insgesamt sagen? Ist das V550 ein gelungener Nachfolger der VS-Serie?
Das muss man von zwei Seiten betrachten:
Mit dem V550 liefert Cooler Master ein hervorragendes Produkt ab. Es kann insgesamt überzeugen und liefert keine wirklichen Negativpunkte.
Die Technik ist sehr gut und lässt keine Wünsche übrig. Da hat Cooler Master überhaupt nicht gespart. Auch bei dem neuen Lüfter kann das V550 punkten: Es arbeitet in jeder Lastsituation leise und unauffällig.
Mit einem Preis von 100€ liegt man dennoch 10€ über dem Vorgänger. Dafür kriegt man einen anderen Lüfter, die Vollmodularität und einen 2 Jahre Austauschservice. Ob sich das lohnt, muss jeder selber entscheiden.
Für mich lohnt sich der Aufpreis von 10€, da das V550 insgesamt das rundere Produkt ist.
Zudem muss man auf die Konkurrenz achten. Für 100€ kann kein Netzteil der Preisklasse mit dem V-550 mithalten. Für 8€ günstiger gibt es beispielsweise ein Be Quiet E10, welches jedoch technisch schwächer und nicht Vollmodular ist !
Jedoch gibt es auch einen Kritikpunkt: Cooler Master hätte die Reihe bzw dieses Netzteil etwas besser absichern können. Alle Schutzschaltungen sind vorhanden, jedoch hätte man über eine Aufteilung der 12V Schienen nachdenken können. Die Plattform und der Sicherungschip geben es auf jeden Fall her.
Vor allem bei den höheren Wattklassen wäre das zu wünschen gewesen.
Nichts destro trotz: Kaufempfehlung !
Positiv
+ hervorragende Technik
+ hochwertige Kondensatorenbestückung
+ sehr gute Testergebnisse
+ kompakte Form
+ Vollmodular
+ 5 Jahre Garantie mit 2 Jahre Vorort Austausch Service
+ Verarbeitung
Negativ
- technisch möglich, mehrere 12V Schienen zu verbauen ( =Single Rail)
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