Roadrunner38
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Hallo und herzlich Willkommen zu einem nächsten Netzteil Test von mir. Heute geht es um das neu veröffentlichte Cougar CMD mit 500W. Dieses möchte vor allem mit hochwertiger Technik, hoher Leistung und einer digitaler Schnittstelle punkten. Mit 85€ Kampfpreis ist es für ein digitales Netzteil das günstigste, was es zu kaufen gibt. Ob es sich für den Preis lohnt und ob es mit gleich teuren Pendants konkurrieren kann, checken wir im Test. Viel Spaß!
Das Inhaltsverzeichnis:
1. Intro
2 .Garantie
3. Spezifikationen und Features
4. Lieferumfang, Äußeres und Kabelausstattung
5. Cougar UIX Software Tool
6. Technik
7. Testumgebung und Testszenarien
7.1 Effizienz (+gegenüber Corsair HX750i)
7.2 Lautstärke
7.3 Spannungsregulation
8. Fazit
1.Intro
Gleich zu Beginn möchte ich mich nochmal bei Caseking für das Bereitstellen des Produktes bedanken. Spezieller Dank geht auch an den Product Manager Nils von Caseking, der mir das Sample arrangiert hat! Das Paket war zügig und unversehrt da.
Cougar ist zurück auf dem Netzteilmarkt! Nachdem man lange nichts mehr von ihnen gehört hat, wollen sie mit der CMD Reihe wieder den Markt erobern. Die letzte Netzteilreihe die Cougar veröffentlicht hatte, war die GX Reihe. Diese kamen 2010 auf den Markt. Da ich auch selber viel in Foren unterwegs bin, weiß ich, dass die GX Reihe kaum bis gar nicht bekannt ist. Es ist eben etwas älter und außerdem wurde für die Serie kaum Marketing betrieben. Ob die CMD Netzteile überzeugen und die Obere Mittelklasse aufräumen können, werde ich später klären.
Preislich startet das Cougar CMD mit 500W bei 84€. Den größeren Bruder mit 600W gibt es für 91€.
2. Garantie
Die Garantie in Deutschland ist recht simpel.
Cougar bietet auf die CMD Netzteile 3 Jahre Garantie. Für die GX Reihe gibt es sogar 5.
Eine direkte Abwicklung über Cougar ist nicht möglich, dafür ist Caseking zuständig.
Normalerweise werden Produkte, bei denen der Hersteller keinen direkten Support anbietet, erst zum Hersteller geschickt und die Bearbeitung kann dann je nach Produkt 2-3 Monate dauern.
Wenn ihr das Netzteil bei einem anderen Hersteller erwerben solltet, dann könnt ihr das Netzteil ebenfalls sofort zu Caseking schicken ( da, wie oben bereits beschrieben, CK für den Endkundensupport verantwortlich ist)
Insgesamt kann man sagen, dass die Garantie OK ist. 3 Jahre Garantie sind gerade noch akzeptabel. In der Preisklasse kann man auch 5 erwarten, ist aber kein wirklicher Nachteil.
Mit dem Endkundensupport, den Caseking übernimmt, könnt ihr ebenfalls mit einer schnellen Abwicklung rechnen.
3. Verpackung, Spezifikationen und Features
Die Verpackung des Cougar CMD ist wirklich klein gehalten. Die anderen getesteten Netzteile von mir waren da deutlich größer. Allerdings hat die kleine Verpackung eher Vor als Nachteile.
Es spart dem Hersteller Produktions und Transportkosten. Außerdem schont es die Umwelt, da weniger Pappe produziert wird.
Da muss sich jeder ein eigenes Bild machen. Ich persönlich halte ich nichts von großen Verpackung, außer es ist notwendig.
Hier mal der kurzer Vergleich des Kartons mit einer normalen DVD Hülle. Da könnt ihr euch selber ein Bild machen:
Auf dem Karton finden wir Infos zu dem Hauptmerkmal des Netzteils : die digitale Schnittstelle.
Cougar verspricht sich damit einige komplette Kontrolle über das Netzteil und über euren Rechner. Mit der digitalen Schnittstelle könnt ihr, laut Verpackung, Dinge wie Temperaturen, Effizienz und Spannungen auslesen. Sogar ein Temperaturfühler ( auf den ich später nochmal eingehen werde) ist Teil des Programms.
Allerdings listet Cougar auch andere Features des Netzteils auf:
• 3 Jahre Garantie
• 80 Plus Bronze
• Teilmodulares Kabelmanagement
• starke 12 V Single Rail Schiene
Über die Sicherheit/Schutzschaltungen wird nichts gesagt. Die Infos dazu, finden wir im Handbuch.
Die Effizienz von 80 Plus Bronze ist etwas ungewöhnlich. In der Preisklasse kommen meist höhere Effizienzklassen wie 80 Plus Gold zum Einsatz.
Wie man sehen kann, stattet Cougar das CMD, laut Datenblatt, mit einer 12V Schiene aus. Diese kann bis zu 40 Ampere an Leistung liefern.
Da wir uns hier im 500W Bereich bewegen, soll uns die Single / Multi-Rail Diskussion nicht tangieren.
In diesem Wattbereich gibt es bei Multi Rail Netzteilen kaum Vorteile für den Nutzer. Die zusätzliche Sicherheit, die man durch Multi Rail normalerweise hat, sollte sich im minimalen Bereich bewegen.
Auf der 3.3V und 5V Schiene stehen euch insgesamt 120W zur Verfügung. Das eignet sich vor allem sehr gut, wenn ihr mehrere Laufwerke verwenden solltet.
Cougar stattet das Netzteil mit folgenden Schutzschaltungen aus:
UVP (Unterspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen unter einen gewissen Toleranzwert fallen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
OVP (Überspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen über einen gewissen Toleranzwert steigen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
SCP (Kurzschlusssicherung): Im Falle eines Kurzschlusses verhindert diese Sicherung eine Beschädigung der Kernkomponenten des Netzteils und der einzelnen Systemkomponenten.
OPP (Überlastschutz): Wenn das System „überdimensioniert“ ist, also mehr Leistung vom Netzteil beansprucht wird als es leisten kann, wird diese Sicherung ausgelöst.
OCP (Überstromschutz): Sollte die Last auf den einzelnen Leitungen höher sein als zulässig, schaltet das Netzteil automatisch ab.
Ein Überhitzungsschutz ( OTP ) fehlt hingegen.
4. Lieferumfang, Äußeres und Kabelausstattung
Der Lieferumfang wurde extrem spartanisch gehalten. Mehr als 4 Schrauben, ein kleines Faltblättchen und Kabel wird nichts weiter mitgeliefert.
Das Kabel für die digitale Schnittstelle ist im Lieferumfang enthalten.
Die Optik des Netzteils ist geschmackssache, daher werde ich meine Meinung nicht in die Bewertung am Ende aufnehmen.
Dennoch möchte ich meine subjektive Wahrnehmung kurz beschreiben: Optisch macht meiner Meinung nach das Cougar CMD eine sehr gute Figur. Vor allem das blau lackierte Wabengitter und die blauen Akzente sind optisch sehr gelungen. Nutzern mit blauen Komponenten kommt das gerade recht. Da muss sich aber jeder eine eigene Meinung bilden.
Aber wie heißt es so schön? Die Inneren Werte zählen, nicht die äußeren. Die Optik sollte eher nebensächlich sein. Ob das Netzteil auch im inneren überzeugen kann, schauen wir uns im Technik Teil an.
Bis auf die blauen Akzente, wurde das Netzteil relativ schlicht gehalten. Auf der linken und rechten Seite ist lediglich das Logo und der Schriftzug von Cougar. Ansonsten gibt es keine Auffälligkeiten. Cougar entscheidet sich bei dem Lüftergitter für ein Wabengitter. Das Gitter hat seinen Vor und Nachteil. Der Nachteil von so einem Wabengitter ist, dass die Luft meist verwirbelt und so eine höhere Geräuschkulisse entsteht. Bei typischen Lüftergittern tritt dieses Problem nicht auf. Allerdings gibt es auch einen Vorteil und das ist die Sicherheit: Kabel können nicht in das Netzteil rutschen. Besonders bei Netzteilen, die mit dem Lüfter nach oben verbaut werden, soll das öfter vorkommen.
Das Netzteil ist nicht voll, sondern teil-modular. Was das genau bedeutet, werde ich etwas weiter unten erläutern.
Kritik gibt es für die Optik der Kabel. Für die SATA+Molex und PCIE Kabelstränge wurden Flachbandkabel verwendet. Diese haben ihre Vor und Nachteile.
Darauf möchte ich kurz eingehen. Kommen wir zuerst zu den Vorteilen: Wie der Name "Flachbandkabel" schon verrät, sind die Kabel sehr flach. Das kann vor allem helfen, die Kabel in der Gehäusewand zu verstauen. Der nächste Punkt ist kein richtiger Fakt. Und zwar geht es um die Optik. Manchen gefällt die Optik der flachen Kabel, anderen wiederum überhaupt nicht. Ich gehöre zu letzerem. Das ist und bleibt aber eine Frage des Geschmacks. Zu den Nachteilen zählen folgende Punkte: Qualität und erneut Optik. Die Qualität vieler Flachbandkabel sind eher mäßig. Das kann in 2 Richtungen ausarten: Die einzelnen Adern gehen nach einer Zeit auseinander.
Die Flachbandkabel werde ich aber nicht in die Bewertung reinnehmen. Es ist und bleibt geschmackssache. Mich stört eher das ATX und das CPU Kabel.
Die Qualität ist zwar gut und die Kabel wurden mit einer Ummantelung versehen, aber diese sind nicht blickdicht. Komplett schwarz gehaltene Kabel würden dieses Problem aus der Welt schaffen.
Kabelausstattung:
Wie oben bereits beschrieben, ist das Netzteil teil-modular. Das bedeutet eigentlich nur folgendes: Das 20+4-Pol-ATX (55 cm) und das 4+4-Pin-CPU Kabel sind fest mit dem Netzteil verbunden. Alle anderen Kabel kann man separat abnehmen und für sich selbst entscheiden, welche Kabel man benutzt. Bei voll-modularen Kabel könnt ihr zusätzlich das ATX und CPU Kabel abnehmen. Das hat für den Ottonormalverbraucher keine wirklichen Nachteile. Lediglich Modder gucken da etwas in die Röhre. Da man das ATX und CPU Kabel nicht austauschen kann, kann man diese ohne Garantieverlust nicht sleeven. Ich rate aber generell vom Sleeven ab, wenn man sich mit der Materie nicht ganz auskennt.
5. Cougar UIX:
Auch Cougar hat, wie bereits Corsair mit "Corsair Link" und Thermaltake mit "Smart DPS", ein Programm zur Überwachung des Netzteils erstellt.
Die Software ist in 3 verschiedene Abschnitte eingeteilt:
-"Performance"
-"System"
-"Analysis"
Wenn man zB von Performance auf System klickt, dann ändert sich nicht die linke Seite, sondern nur die Mitte. Links wird euch die CPU Temperatur/Auslastung und RAM Auslastung angezeigt. Das wird man gleich in den Bildern sehen.
Gehen wir mal alle Abschnitte Schritt für Schritt durch. Los geht es mit "Performance"
Hier könnt ihr die Spannungswerte und die Effizienz eures Netzteils sehen. Diese sind schön groß gehalten und man sollte es ohne Probleme erkennen können. Was sehr interessant ist, ist die Tatsache, dass das Tool die Spannungswerte sogar relativ präzise angibt. Auch wenn es mit qualitativen Messinstrumenten nicht mithalten kann.
Außerdem findet ihr in diesem Bereich die Messwerte des sogennanten TSR. Das ist ein Temperaturfühler! Ihr verbindet den TSR mit dem Netzteil und dann könnt ihr ihn an beliebige Stellen halten, um die Temperatur auszulesen. Zudem könnt ihr die Lüfter, die ihr an das Netzteil anschließt, regeln. Toll !
Bei dem Abschnitt "System" könnt ihr verschiedene Temperaturen eures Systems auslesen. Unter anderem eurer Grafikkarte, eures Prozessor und eurer Festplatte.
Im letzten Abschnitt "Analysis" könnt ihr, wie der Name bereits verrät, die Werte eures Systems analysieren. Beispielsweise wird die Spannung auf der 3.3V seit 60 Minuten angezeigt.
6. Technik
Schraubt euer Netzteil unter keinen Umständen auf!! Ihr bringt euch in Lebensgefahr. Außerdem geht eure Garantie verloren!
Cougar setzt auf eine HEC-Plattform, die bisher ausschließlich im CMD verwendet wird.
Die Eingangsfilterung ist soweit komplett.
Sie beginnt mit insgesamt vier Y- und zwei X-Kondensatoren, einer Spule und einem MOV als passiven Überspannungsschutz.
Die Kondensatorenbestückung des CMD kann man in die Mittelklasse einordnen . Primär kommt ein 270uF Kondensator von Teapo ( LH-Serie) zum Einsatz, welcher mit 400V und 85° spezifiziert ist. Sekundär finden wir ebenfalls Teapo Kondensatoren vor.
Prinzipiell kann ich hier nicht meckern. Oberklasse Kondensatoren würden den Preis in die Höhe schießen, daher hat Cougar hier eine gute Wahl getroffen. Teapo ist ein zuverlässiger Hersteller und die Kondensatoren kommen auch in der Preisklasse bei der Konkurrenz zum Einsatz.
Technisch wurde hier eine Plattform mit der DctoDc Technologie verwendet. Das hat den Vorteil, dass alle Spannungen einzeln geregelt werden. Bei gruppenregulierten Netzteilen hat man oft den Nachteil, dass die Spannungen auf 5V zu weit abfallen können, wenn die 12V Schiene zu sehr belastet wird.
Man kann dem aus dem Weg gehen, in dem man alle Spannungen getrennt voneinander regelt. Das hat Cougar hier gemacht. Zur Glättung der Ausgangsspannungen dienen 105-Grad-Elektrolytkondensatoren von Teapo sowie Polymer-Feststoffkondensatoren.
Als Lüfter verwendet Cougar beim CMD einen 135mm Lüfter von Young Lin Tech, welcher auf die Bezeichnung : "DFB132512H" hört. Der Lüfter besitzt einen Doppelkugellager. Und hier sehe ich das Problem: Doppelkugellager Lüfter drehen in der Regel etwas schneller als ihre FDB Pendants. Vor allem im Idle sind Doppelkugellager Lüfter schwer zu bändigen. Viele Hersteller umgehen das Problem, indem sie den Lüfter bei geringer Belastung abschalten. Da das CMD nicht semi-passiv arbeitet, habe ich die Befürchtung, dass es im Idle zu einer etwas höheren Lautstärke kommen kann.
Die Lötqualität ist gut. Die Kabel wurden sauber gekürzt und bis auf eine Stelle ( unten links) wurde alles korrekt gelötet. Top ! Wie man auf der Platine sehen kann, kommt beim CMD tatsächlich nur eine 12V Schiene zum Einsatz.
7. Testumgebung und Szenarien
Ich werde in einem offenem Testsystem testen. Folgendes System kommt dabei zum Einsatz:
• i7 4770k
• GTX Titan
• Crucial 240GB SSD + Seagate Barracuda 1 TB HDD
• Gigabyte H87 HD3
Um die Lautstärke so präzise wie möglich zu messen, habe ich alle Lüfter des Systems abgeschaltet. Außerdem kommt keine geräuschlose SSD zum Einsatz. Damit sollten wir optimale Testbedingungen haben. Wer gedacht hat, dass eine GTX Titan die 500W Marke nicht knacken kann, hat sich getäuscht! Mit einem Mod BIOS und einem neuen Kühler wird die 500W Marke locker gesprengt. Es wäre sogar noch mehr drin gewesen, da die Spannung erst bei 1.200V lag. Aber das wäre zu extrem und gefährlich gewesen.
Der i7 4770K, der mit 1.25V und 4.2 Ghz lief, half da natürlich mit.
Die Leistungsaufnahme wurde mit dem Brennenstuhl Primera PM231-E gemessen. Folgende Szenarien kommen dabei zum Einsatz:
- Leerlauf ( 55 Watt)
- anspruchslose Spiele ( 190 Watt
- Spiele ohne Overclocking ( 330 Watt )
- Spiele mit Overclocking ( 430 Watt )
- Extremlast ( 510 Watt )
Die Lautstärke ermittelt das Voltcraft SL-100. Dazu wird das Netzteil von einem Abstand von 60 Cm gemessen. Die Messwerte zur Spannungsregulation wurden mit einem Voltcraft VC130 ermittelt. Als "Konkurrent" kommt ein Corsair HX750i zum Einsatz. Dieses ist mit der Effizienzklasse Platinum zertifiziert. Der Vergleich mit dem CMD ist nicht wirklich fair, aber ich wollte auf jeden Fall ein weiteres Netzteil als Basis haben.
7.1 Effizienz
Kommen wir jetzt zu den Praxistests.
Das CMD schlägt sich solide. Zwar kann es bei Spielelast nicht mit dem Platin zertifiziertem Netzteil mithalten, aber das ordnet sich auch in einer anderen Preisregion ein.
7.2 Lautstärke
Es ist endlich so weit. Da sich sehr viele Leser eine präzise Lautstärkeangabe gewünscht haben, habe mir ein Messgerät zugelegt. Hierbei handelt es sich um das Voltcraft Sl-100. Das Messgerät wird unter anderem auch bei Computerbase verwendet.
Richtig überzeugt bin ich von der Lautstärkeangabe DbA dennoch nicht .
Das hat folgenden Grund : Ich finde, dass es nicht präzise genug ist. DbA beschreibt nur den Schalldruck und nicht die wirkliche Lautheit die das Gerät abgibt.
Fiepen / Surren / Zirpen oder andere Nebengeräusche werden also nicht korrekt erfasst. Bei " Sone " ist das anders , dort erfasst das Lautstärkemessgerät auch Nebengeräusche. Dies wird man gleich in den Messungen sehen.
Aber das soll uns vorerst nicht stören. Besser als gar keine Messwerte sollte es alle mal sein !
Wie man sehen kann, kommt das CMD im Leerlauf auf eine Lautstärke von knapp 34 DbA. Das ist leicht hörbar, aber nicht störend. In einem "normalen" Rechner, in denen auch alle Komponenten laufen, sollte das Geräusch nicht mehr auffallen.
Kommen wir jetzt rum nächsten Szenario. Was erstaunlich ist, ist die Tatsache, dass die Lautstärke nahezu identisch ist. Bei anspruchslosen Spielen ( in diesem Fall Fifa 15 ) kommt das Cougar CMD auf einen Wert von 34.5 DbA. Subjektiv ist der Unterschied nicht zu spüren.
Wenn das Netzteil beansprucht wird, dreht der Lüfter auf.
Bei Spielelast ( hier Crysis 3) ohne Overclocking erreicht das CMD eine eher durchschnittliche Lautstärke von 38.5 DbA. Dieser Wert ist auf jeden Fall hörbar, aber definitiv nicht störend!
Mit Overclocking ( wieder Crysis 3, diesmal aber mit 100W mehr Leistungsaufnahme) wird der Lüfter genau 2 DbA lauter. Das ist subjektiv wahrzunehmen. Man hört einen leichten Zuwachs der Lautstärke.
Bei maximaler Auslastung dreht es dann etwas weiter auf. Mit 42 DbA ist das Netzteil klar hörbar und dürfte einige stören. Mir war es ebenfalls zu laut. Nochmal sei gesagt, dass das Netzteil die einzige Komponente ist, die läuft. Daher nehme ich es als lauter war. Im normalen System hat man 6-7 Lüfter, die aktiv laufen ( Prozessor, Grafikkarten und Gehäuselüfter). Mit allen Komponenten im Rechner, wird der Lüfter nicht so stark auffallen.
7.3 Spannungsregulation
Kommen wir nun zur Spannung. Eine zu niedrige oder zu hohe Spannung kann Komponenten beschädigen oder das System instabil werden lassen.
Die Spannung bei den 12V,5V Leitungen und 3.3V muss mindestens 11.4V, 4,75V und 3.14V sein.
Der höchste Wert muss jeweils 12.6V, 5.25V und 3.47V betragen.
Wie man in den Diagrammen sehen wird, ist alles im grünen Bereich, da die Spannungen vom Netzteil einzeln geregelt werden. Die Spannungen kann man in allen Szenarien als perfekt bezeichnen.
8. Fazit
Sind gute digitale Netzteile also endlich erschwingbar für jeden? Kann man problemlos zugreifen?
Gehen wir erstmal auf die positiven Dinge ein:
Mir hat vor allem das Gesamtpaket gefallen! Technisch macht das Cougar CMD einen soliden bis guten Eindruck. DctoDc und ( gute ) Mittelklasse Kondensatoren lassen in dieser Preisklasse keine Kritik zu. Ebenso gefällt mir das Design, was jedoch geschmackssache sein dürfte.
Die Messwerte bei der Spannung lassen keine Wünsche übrig. Die Spannungen werden auf allen Leitungen hervorragend geregelt und das haben wir der DctoDc Technologie zu verdanken.
Die digitale Schnittstelle finde ich prinzipiell gut. Ihr könnt euer Netzteil und andere Komponenten überwachen und sogar mit dem TSR Temperaturen messen und eure Lüfter steuern. Vorausgesetzt, ihr verbindet sie mit dem Netzteil. Dennoch denke ich, dass Cougar regelmäßige Updates bereitstellen wird, damit noch mehr Interaktion möglich ist.
Das Tool wurde übersichtlich gehalten und läuft bei mir anstandslos und völlig ohne Probleme oder Bugs. Hut ab, Cougar !
Allerdings gibt es auch Dinge, die mir eher nicht so gefallen haben.
Das wäre der Lüfter. Dieser ist zwar sehr hochwertig, hat allerdings eine zu aggressive Lüfterkurve und ist damit nicht für Leute geeignet, die hohe Priorität auf die Lautstärke legen.
Außerdem sind die Kabel für große Tower etwas zu kurz, da sollte man eventuell mit Verlängerungen arbeiten. Bei normalen Midi Towern sollte es keine Probleme geben.
Die Effizienz mit 80+ Bronze ist auch eher ungewöhnlich. Konkurrenten bieten da mehr für gleiches Geld. Jedoch ist der Unterschied zwischen Bronze und Gold nicht so dramatisch, wie man denken mag. Es kommt eben darauf an, wie lange und mit welcher Hardware man seinen Rechner nutzt.
Was kann man abschließend sagen ? Hat Cougar mit der digitalen Schnittstelle im Mittelklasse Segment den richtigen Schritt gewagt? Ein ganz klares ja! Auch wenn derzeit wenig Interaktion möglich ist, werden digitale Schnittstellen immer interessanter. Cougar ist ein guter Kompromiss zwischen gutem Netzteil und digitaler Schnittstelle gelungen.
Empfehlung? Ja! Wenn ihr mit der etwas lauteren Lautstärke leben könnt.
Das Inhaltsverzeichnis:
1. Intro
2 .Garantie
3. Spezifikationen und Features
4. Lieferumfang, Äußeres und Kabelausstattung
5. Cougar UIX Software Tool
6. Technik
7. Testumgebung und Testszenarien
7.1 Effizienz (+gegenüber Corsair HX750i)
7.2 Lautstärke
7.3 Spannungsregulation
8. Fazit
1.Intro
Gleich zu Beginn möchte ich mich nochmal bei Caseking für das Bereitstellen des Produktes bedanken. Spezieller Dank geht auch an den Product Manager Nils von Caseking, der mir das Sample arrangiert hat! Das Paket war zügig und unversehrt da.
Cougar ist zurück auf dem Netzteilmarkt! Nachdem man lange nichts mehr von ihnen gehört hat, wollen sie mit der CMD Reihe wieder den Markt erobern. Die letzte Netzteilreihe die Cougar veröffentlicht hatte, war die GX Reihe. Diese kamen 2010 auf den Markt. Da ich auch selber viel in Foren unterwegs bin, weiß ich, dass die GX Reihe kaum bis gar nicht bekannt ist. Es ist eben etwas älter und außerdem wurde für die Serie kaum Marketing betrieben. Ob die CMD Netzteile überzeugen und die Obere Mittelklasse aufräumen können, werde ich später klären.
Preislich startet das Cougar CMD mit 500W bei 84€. Den größeren Bruder mit 600W gibt es für 91€.
2. Garantie
Die Garantie in Deutschland ist recht simpel.
Cougar bietet auf die CMD Netzteile 3 Jahre Garantie. Für die GX Reihe gibt es sogar 5.
Eine direkte Abwicklung über Cougar ist nicht möglich, dafür ist Caseking zuständig.
Normalerweise werden Produkte, bei denen der Hersteller keinen direkten Support anbietet, erst zum Hersteller geschickt und die Bearbeitung kann dann je nach Produkt 2-3 Monate dauern.
Wenn ihr das Netzteil bei einem anderen Hersteller erwerben solltet, dann könnt ihr das Netzteil ebenfalls sofort zu Caseking schicken ( da, wie oben bereits beschrieben, CK für den Endkundensupport verantwortlich ist)
Insgesamt kann man sagen, dass die Garantie OK ist. 3 Jahre Garantie sind gerade noch akzeptabel. In der Preisklasse kann man auch 5 erwarten, ist aber kein wirklicher Nachteil.
Mit dem Endkundensupport, den Caseking übernimmt, könnt ihr ebenfalls mit einer schnellen Abwicklung rechnen.
3. Verpackung, Spezifikationen und Features
Die Verpackung des Cougar CMD ist wirklich klein gehalten. Die anderen getesteten Netzteile von mir waren da deutlich größer. Allerdings hat die kleine Verpackung eher Vor als Nachteile.
Es spart dem Hersteller Produktions und Transportkosten. Außerdem schont es die Umwelt, da weniger Pappe produziert wird.
Da muss sich jeder ein eigenes Bild machen. Ich persönlich halte ich nichts von großen Verpackung, außer es ist notwendig.
Hier mal der kurzer Vergleich des Kartons mit einer normalen DVD Hülle. Da könnt ihr euch selber ein Bild machen:
Auf dem Karton finden wir Infos zu dem Hauptmerkmal des Netzteils : die digitale Schnittstelle.
Cougar verspricht sich damit einige komplette Kontrolle über das Netzteil und über euren Rechner. Mit der digitalen Schnittstelle könnt ihr, laut Verpackung, Dinge wie Temperaturen, Effizienz und Spannungen auslesen. Sogar ein Temperaturfühler ( auf den ich später nochmal eingehen werde) ist Teil des Programms.
Allerdings listet Cougar auch andere Features des Netzteils auf:
• 3 Jahre Garantie
• 80 Plus Bronze
• Teilmodulares Kabelmanagement
• starke 12 V Single Rail Schiene
Über die Sicherheit/Schutzschaltungen wird nichts gesagt. Die Infos dazu, finden wir im Handbuch.
Die Effizienz von 80 Plus Bronze ist etwas ungewöhnlich. In der Preisklasse kommen meist höhere Effizienzklassen wie 80 Plus Gold zum Einsatz.
Wie man sehen kann, stattet Cougar das CMD, laut Datenblatt, mit einer 12V Schiene aus. Diese kann bis zu 40 Ampere an Leistung liefern.
Da wir uns hier im 500W Bereich bewegen, soll uns die Single / Multi-Rail Diskussion nicht tangieren.
In diesem Wattbereich gibt es bei Multi Rail Netzteilen kaum Vorteile für den Nutzer. Die zusätzliche Sicherheit, die man durch Multi Rail normalerweise hat, sollte sich im minimalen Bereich bewegen.
Auf der 3.3V und 5V Schiene stehen euch insgesamt 120W zur Verfügung. Das eignet sich vor allem sehr gut, wenn ihr mehrere Laufwerke verwenden solltet.
Cougar stattet das Netzteil mit folgenden Schutzschaltungen aus:
UVP (Unterspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen unter einen gewissen Toleranzwert fallen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
OVP (Überspannungsschutz): Falls die Spannungen auf den einzelnen Leitungen über einen gewissen Toleranzwert steigen, schaltet sich das Netzteil automatisch ab.
SCP (Kurzschlusssicherung): Im Falle eines Kurzschlusses verhindert diese Sicherung eine Beschädigung der Kernkomponenten des Netzteils und der einzelnen Systemkomponenten.
OPP (Überlastschutz): Wenn das System „überdimensioniert“ ist, also mehr Leistung vom Netzteil beansprucht wird als es leisten kann, wird diese Sicherung ausgelöst.
OCP (Überstromschutz): Sollte die Last auf den einzelnen Leitungen höher sein als zulässig, schaltet das Netzteil automatisch ab.
Ein Überhitzungsschutz ( OTP ) fehlt hingegen.
4. Lieferumfang, Äußeres und Kabelausstattung
Der Lieferumfang wurde extrem spartanisch gehalten. Mehr als 4 Schrauben, ein kleines Faltblättchen und Kabel wird nichts weiter mitgeliefert.
Das Kabel für die digitale Schnittstelle ist im Lieferumfang enthalten.
Die Optik des Netzteils ist geschmackssache, daher werde ich meine Meinung nicht in die Bewertung am Ende aufnehmen.
Dennoch möchte ich meine subjektive Wahrnehmung kurz beschreiben: Optisch macht meiner Meinung nach das Cougar CMD eine sehr gute Figur. Vor allem das blau lackierte Wabengitter und die blauen Akzente sind optisch sehr gelungen. Nutzern mit blauen Komponenten kommt das gerade recht. Da muss sich aber jeder eine eigene Meinung bilden.
Aber wie heißt es so schön? Die Inneren Werte zählen, nicht die äußeren. Die Optik sollte eher nebensächlich sein. Ob das Netzteil auch im inneren überzeugen kann, schauen wir uns im Technik Teil an.
Bis auf die blauen Akzente, wurde das Netzteil relativ schlicht gehalten. Auf der linken und rechten Seite ist lediglich das Logo und der Schriftzug von Cougar. Ansonsten gibt es keine Auffälligkeiten. Cougar entscheidet sich bei dem Lüftergitter für ein Wabengitter. Das Gitter hat seinen Vor und Nachteil. Der Nachteil von so einem Wabengitter ist, dass die Luft meist verwirbelt und so eine höhere Geräuschkulisse entsteht. Bei typischen Lüftergittern tritt dieses Problem nicht auf. Allerdings gibt es auch einen Vorteil und das ist die Sicherheit: Kabel können nicht in das Netzteil rutschen. Besonders bei Netzteilen, die mit dem Lüfter nach oben verbaut werden, soll das öfter vorkommen.
Das Netzteil ist nicht voll, sondern teil-modular. Was das genau bedeutet, werde ich etwas weiter unten erläutern.
Kritik gibt es für die Optik der Kabel. Für die SATA+Molex und PCIE Kabelstränge wurden Flachbandkabel verwendet. Diese haben ihre Vor und Nachteile.
Darauf möchte ich kurz eingehen. Kommen wir zuerst zu den Vorteilen: Wie der Name "Flachbandkabel" schon verrät, sind die Kabel sehr flach. Das kann vor allem helfen, die Kabel in der Gehäusewand zu verstauen. Der nächste Punkt ist kein richtiger Fakt. Und zwar geht es um die Optik. Manchen gefällt die Optik der flachen Kabel, anderen wiederum überhaupt nicht. Ich gehöre zu letzerem. Das ist und bleibt aber eine Frage des Geschmacks. Zu den Nachteilen zählen folgende Punkte: Qualität und erneut Optik. Die Qualität vieler Flachbandkabel sind eher mäßig. Das kann in 2 Richtungen ausarten: Die einzelnen Adern gehen nach einer Zeit auseinander.
Die Flachbandkabel werde ich aber nicht in die Bewertung reinnehmen. Es ist und bleibt geschmackssache. Mich stört eher das ATX und das CPU Kabel.
Die Qualität ist zwar gut und die Kabel wurden mit einer Ummantelung versehen, aber diese sind nicht blickdicht. Komplett schwarz gehaltene Kabel würden dieses Problem aus der Welt schaffen.
Kabelausstattung:
Wie oben bereits beschrieben, ist das Netzteil teil-modular. Das bedeutet eigentlich nur folgendes: Das 20+4-Pol-ATX (55 cm) und das 4+4-Pin-CPU Kabel sind fest mit dem Netzteil verbunden. Alle anderen Kabel kann man separat abnehmen und für sich selbst entscheiden, welche Kabel man benutzt. Bei voll-modularen Kabel könnt ihr zusätzlich das ATX und CPU Kabel abnehmen. Das hat für den Ottonormalverbraucher keine wirklichen Nachteile. Lediglich Modder gucken da etwas in die Röhre. Da man das ATX und CPU Kabel nicht austauschen kann, kann man diese ohne Garantieverlust nicht sleeven. Ich rate aber generell vom Sleeven ab, wenn man sich mit der Materie nicht ganz auskennt.
5. Cougar UIX:
Auch Cougar hat, wie bereits Corsair mit "Corsair Link" und Thermaltake mit "Smart DPS", ein Programm zur Überwachung des Netzteils erstellt.
Die Software ist in 3 verschiedene Abschnitte eingeteilt:
-"Performance"
-"System"
-"Analysis"
Wenn man zB von Performance auf System klickt, dann ändert sich nicht die linke Seite, sondern nur die Mitte. Links wird euch die CPU Temperatur/Auslastung und RAM Auslastung angezeigt. Das wird man gleich in den Bildern sehen.
Gehen wir mal alle Abschnitte Schritt für Schritt durch. Los geht es mit "Performance"
Hier könnt ihr die Spannungswerte und die Effizienz eures Netzteils sehen. Diese sind schön groß gehalten und man sollte es ohne Probleme erkennen können. Was sehr interessant ist, ist die Tatsache, dass das Tool die Spannungswerte sogar relativ präzise angibt. Auch wenn es mit qualitativen Messinstrumenten nicht mithalten kann.
Außerdem findet ihr in diesem Bereich die Messwerte des sogennanten TSR. Das ist ein Temperaturfühler! Ihr verbindet den TSR mit dem Netzteil und dann könnt ihr ihn an beliebige Stellen halten, um die Temperatur auszulesen. Zudem könnt ihr die Lüfter, die ihr an das Netzteil anschließt, regeln. Toll !
Bei dem Abschnitt "System" könnt ihr verschiedene Temperaturen eures Systems auslesen. Unter anderem eurer Grafikkarte, eures Prozessor und eurer Festplatte.
Im letzten Abschnitt "Analysis" könnt ihr, wie der Name bereits verrät, die Werte eures Systems analysieren. Beispielsweise wird die Spannung auf der 3.3V seit 60 Minuten angezeigt.
6. Technik
Schraubt euer Netzteil unter keinen Umständen auf!! Ihr bringt euch in Lebensgefahr. Außerdem geht eure Garantie verloren!
Cougar setzt auf eine HEC-Plattform, die bisher ausschließlich im CMD verwendet wird.
Die Eingangsfilterung ist soweit komplett.
Sie beginnt mit insgesamt vier Y- und zwei X-Kondensatoren, einer Spule und einem MOV als passiven Überspannungsschutz.
Die Kondensatorenbestückung des CMD kann man in die Mittelklasse einordnen . Primär kommt ein 270uF Kondensator von Teapo ( LH-Serie) zum Einsatz, welcher mit 400V und 85° spezifiziert ist. Sekundär finden wir ebenfalls Teapo Kondensatoren vor.
Prinzipiell kann ich hier nicht meckern. Oberklasse Kondensatoren würden den Preis in die Höhe schießen, daher hat Cougar hier eine gute Wahl getroffen. Teapo ist ein zuverlässiger Hersteller und die Kondensatoren kommen auch in der Preisklasse bei der Konkurrenz zum Einsatz.
Technisch wurde hier eine Plattform mit der DctoDc Technologie verwendet. Das hat den Vorteil, dass alle Spannungen einzeln geregelt werden. Bei gruppenregulierten Netzteilen hat man oft den Nachteil, dass die Spannungen auf 5V zu weit abfallen können, wenn die 12V Schiene zu sehr belastet wird.
Man kann dem aus dem Weg gehen, in dem man alle Spannungen getrennt voneinander regelt. Das hat Cougar hier gemacht. Zur Glättung der Ausgangsspannungen dienen 105-Grad-Elektrolytkondensatoren von Teapo sowie Polymer-Feststoffkondensatoren.
Als Lüfter verwendet Cougar beim CMD einen 135mm Lüfter von Young Lin Tech, welcher auf die Bezeichnung : "DFB132512H" hört. Der Lüfter besitzt einen Doppelkugellager. Und hier sehe ich das Problem: Doppelkugellager Lüfter drehen in der Regel etwas schneller als ihre FDB Pendants. Vor allem im Idle sind Doppelkugellager Lüfter schwer zu bändigen. Viele Hersteller umgehen das Problem, indem sie den Lüfter bei geringer Belastung abschalten. Da das CMD nicht semi-passiv arbeitet, habe ich die Befürchtung, dass es im Idle zu einer etwas höheren Lautstärke kommen kann.
Die Lötqualität ist gut. Die Kabel wurden sauber gekürzt und bis auf eine Stelle ( unten links) wurde alles korrekt gelötet. Top ! Wie man auf der Platine sehen kann, kommt beim CMD tatsächlich nur eine 12V Schiene zum Einsatz.
7. Testumgebung und Szenarien
Ich werde in einem offenem Testsystem testen. Folgendes System kommt dabei zum Einsatz:
• i7 4770k
• GTX Titan
• Crucial 240GB SSD + Seagate Barracuda 1 TB HDD
• Gigabyte H87 HD3
Um die Lautstärke so präzise wie möglich zu messen, habe ich alle Lüfter des Systems abgeschaltet. Außerdem kommt keine geräuschlose SSD zum Einsatz. Damit sollten wir optimale Testbedingungen haben. Wer gedacht hat, dass eine GTX Titan die 500W Marke nicht knacken kann, hat sich getäuscht! Mit einem Mod BIOS und einem neuen Kühler wird die 500W Marke locker gesprengt. Es wäre sogar noch mehr drin gewesen, da die Spannung erst bei 1.200V lag. Aber das wäre zu extrem und gefährlich gewesen.
Der i7 4770K, der mit 1.25V und 4.2 Ghz lief, half da natürlich mit.
Die Leistungsaufnahme wurde mit dem Brennenstuhl Primera PM231-E gemessen. Folgende Szenarien kommen dabei zum Einsatz:
- Leerlauf ( 55 Watt)
- anspruchslose Spiele ( 190 Watt
- Spiele ohne Overclocking ( 330 Watt )
- Spiele mit Overclocking ( 430 Watt )
- Extremlast ( 510 Watt )
Die Lautstärke ermittelt das Voltcraft SL-100. Dazu wird das Netzteil von einem Abstand von 60 Cm gemessen. Die Messwerte zur Spannungsregulation wurden mit einem Voltcraft VC130 ermittelt. Als "Konkurrent" kommt ein Corsair HX750i zum Einsatz. Dieses ist mit der Effizienzklasse Platinum zertifiziert. Der Vergleich mit dem CMD ist nicht wirklich fair, aber ich wollte auf jeden Fall ein weiteres Netzteil als Basis haben.
7.1 Effizienz
Kommen wir jetzt zu den Praxistests.
Das CMD schlägt sich solide. Zwar kann es bei Spielelast nicht mit dem Platin zertifiziertem Netzteil mithalten, aber das ordnet sich auch in einer anderen Preisregion ein.
7.2 Lautstärke
Es ist endlich so weit. Da sich sehr viele Leser eine präzise Lautstärkeangabe gewünscht haben, habe mir ein Messgerät zugelegt. Hierbei handelt es sich um das Voltcraft Sl-100. Das Messgerät wird unter anderem auch bei Computerbase verwendet.
Richtig überzeugt bin ich von der Lautstärkeangabe DbA dennoch nicht .
Das hat folgenden Grund : Ich finde, dass es nicht präzise genug ist. DbA beschreibt nur den Schalldruck und nicht die wirkliche Lautheit die das Gerät abgibt.
Fiepen / Surren / Zirpen oder andere Nebengeräusche werden also nicht korrekt erfasst. Bei " Sone " ist das anders , dort erfasst das Lautstärkemessgerät auch Nebengeräusche. Dies wird man gleich in den Messungen sehen.
Aber das soll uns vorerst nicht stören. Besser als gar keine Messwerte sollte es alle mal sein !
Wie man sehen kann, kommt das CMD im Leerlauf auf eine Lautstärke von knapp 34 DbA. Das ist leicht hörbar, aber nicht störend. In einem "normalen" Rechner, in denen auch alle Komponenten laufen, sollte das Geräusch nicht mehr auffallen.
Kommen wir jetzt rum nächsten Szenario. Was erstaunlich ist, ist die Tatsache, dass die Lautstärke nahezu identisch ist. Bei anspruchslosen Spielen ( in diesem Fall Fifa 15 ) kommt das Cougar CMD auf einen Wert von 34.5 DbA. Subjektiv ist der Unterschied nicht zu spüren.
Wenn das Netzteil beansprucht wird, dreht der Lüfter auf.
Bei Spielelast ( hier Crysis 3) ohne Overclocking erreicht das CMD eine eher durchschnittliche Lautstärke von 38.5 DbA. Dieser Wert ist auf jeden Fall hörbar, aber definitiv nicht störend!
Mit Overclocking ( wieder Crysis 3, diesmal aber mit 100W mehr Leistungsaufnahme) wird der Lüfter genau 2 DbA lauter. Das ist subjektiv wahrzunehmen. Man hört einen leichten Zuwachs der Lautstärke.
Bei maximaler Auslastung dreht es dann etwas weiter auf. Mit 42 DbA ist das Netzteil klar hörbar und dürfte einige stören. Mir war es ebenfalls zu laut. Nochmal sei gesagt, dass das Netzteil die einzige Komponente ist, die läuft. Daher nehme ich es als lauter war. Im normalen System hat man 6-7 Lüfter, die aktiv laufen ( Prozessor, Grafikkarten und Gehäuselüfter). Mit allen Komponenten im Rechner, wird der Lüfter nicht so stark auffallen.
7.3 Spannungsregulation
Kommen wir nun zur Spannung. Eine zu niedrige oder zu hohe Spannung kann Komponenten beschädigen oder das System instabil werden lassen.
Die Spannung bei den 12V,5V Leitungen und 3.3V muss mindestens 11.4V, 4,75V und 3.14V sein.
Der höchste Wert muss jeweils 12.6V, 5.25V und 3.47V betragen.
Wie man in den Diagrammen sehen wird, ist alles im grünen Bereich, da die Spannungen vom Netzteil einzeln geregelt werden. Die Spannungen kann man in allen Szenarien als perfekt bezeichnen.
8. Fazit
Sind gute digitale Netzteile also endlich erschwingbar für jeden? Kann man problemlos zugreifen?
Gehen wir erstmal auf die positiven Dinge ein:
Mir hat vor allem das Gesamtpaket gefallen! Technisch macht das Cougar CMD einen soliden bis guten Eindruck. DctoDc und ( gute ) Mittelklasse Kondensatoren lassen in dieser Preisklasse keine Kritik zu. Ebenso gefällt mir das Design, was jedoch geschmackssache sein dürfte.
Die Messwerte bei der Spannung lassen keine Wünsche übrig. Die Spannungen werden auf allen Leitungen hervorragend geregelt und das haben wir der DctoDc Technologie zu verdanken.
Die digitale Schnittstelle finde ich prinzipiell gut. Ihr könnt euer Netzteil und andere Komponenten überwachen und sogar mit dem TSR Temperaturen messen und eure Lüfter steuern. Vorausgesetzt, ihr verbindet sie mit dem Netzteil. Dennoch denke ich, dass Cougar regelmäßige Updates bereitstellen wird, damit noch mehr Interaktion möglich ist.
Das Tool wurde übersichtlich gehalten und läuft bei mir anstandslos und völlig ohne Probleme oder Bugs. Hut ab, Cougar !
Allerdings gibt es auch Dinge, die mir eher nicht so gefallen haben.
Das wäre der Lüfter. Dieser ist zwar sehr hochwertig, hat allerdings eine zu aggressive Lüfterkurve und ist damit nicht für Leute geeignet, die hohe Priorität auf die Lautstärke legen.
Außerdem sind die Kabel für große Tower etwas zu kurz, da sollte man eventuell mit Verlängerungen arbeiten. Bei normalen Midi Towern sollte es keine Probleme geben.
Die Effizienz mit 80+ Bronze ist auch eher ungewöhnlich. Konkurrenten bieten da mehr für gleiches Geld. Jedoch ist der Unterschied zwischen Bronze und Gold nicht so dramatisch, wie man denken mag. Es kommt eben darauf an, wie lange und mit welcher Hardware man seinen Rechner nutzt.
Was kann man abschließend sagen ? Hat Cougar mit der digitalen Schnittstelle im Mittelklasse Segment den richtigen Schritt gewagt? Ein ganz klares ja! Auch wenn derzeit wenig Interaktion möglich ist, werden digitale Schnittstellen immer interessanter. Cougar ist ein guter Kompromiss zwischen gutem Netzteil und digitaler Schnittstelle gelungen.
Empfehlung? Ja! Wenn ihr mit der etwas lauteren Lautstärke leben könnt.
Positiv
+ gute Technik
+ gute Kondensatorenbestückung
+ digitale Schnittstelle mit vielen Möglichkeiten und übersichtlichem Tool
+ Preis ( für ein Netzteil mit digitalem Signalprozessor)
+ Spannungsregulation
+ Anzahl an Schutzschaltungen
+ 3 Jahre Garantie mit sehr schneller Abwicklung
Negativ
- hörbarer Lüfter unter (Voll-) Last
- nur 80+ Bronze
- etwas zu kurze Kabel
++ gute Technik
+ gute Kondensatorenbestückung
+ digitale Schnittstelle mit vielen Möglichkeiten und übersichtlichem Tool
+ Preis ( für ein Netzteil mit digitalem Signalprozessor)
+ Spannungsregulation
+ Anzahl an Schutzschaltungen
+ 3 Jahre Garantie mit sehr schneller Abwicklung
Negativ
- hörbarer Lüfter unter (Voll-) Last
- nur 80+ Bronze
- etwas zu kurze Kabel
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