Hallo liebe Luxxer, ich freue mich euch heute meinen Test zum OCZ ZT 650W präsentieren zu können.
Unter den voll-modularen Netzteilen ist das OCZ ZT 650W mit einem durchschnittlichen Preis von etwa 80€ eines der günstigsten Netzteilen welche erhältlich sind. Das mir zur Verfügung gestellte Testmuster muss sich hierbei gegen die höherpreisige Konkurrenz aus dem Hause Sea Sonic stellen, hierzu aber später im Praxistest.
Unter den voll-modularen Netzteilen ist das OCZ ZT 650W mit einem durchschnittlichen Preis von etwa 80€ eines der günstigsten Netzteilen welche erhältlich sind. Das mir zur Verfügung gestellte Testmuster muss sich hierbei gegen die höherpreisige Konkurrenz aus dem Hause Sea Sonic stellen, hierzu aber später im Praxistest.
Lieferumfang
Das Netzteil kommt in einer ansprechenden Verpackung und ist darin fein säuberlich verpackt. Im Karton sind neben den Netzteil, welches sich in einem extra Beutel befindet, die Anschlusskabel und ein paar Schrauben, sowie Kabelbinder. Für ein Netzteil ein durchaus üblicher Lieferumfang. Weiterhin finden sich noch eine kleine Betriebsanweisung und der Garantieschein in der Verpackung.
Öffnet man den Karton so erkennt man den Stoffbeutel für das Netzteil und eine kleinere Schachtel für die Kabel
Beides wirkt sehr ansprechend, leider riecht der Beutel des Netzteiles nach allerhand "Chemie".
Hier noch einmal der Gesamte Lieferumfang.
Der erste Eindruck des Netzteiles hat mich persönlich sehr positiv gestimmt. Es sieht sehr wertig aus und fühlt sich auch entsprechend an. Der breite Ein/Aus Schalter ist positiv zu erwähnen, aufgrund der Größe kann man ihn leichter ertasten und betätigen wenn man hinter den Computer greifen muss. Lediglich das Gehäuse ist weniger kompakt als man es aus dieser Klasse von Netzteilen gewohnt ist. Es wirkt jedoch nicht zu groß, ebenso hat die Größe keinen negativen Einfluss auf den Einbau in den Testsystemen gehabt.
Auf der Oberseite des Netzteiles ist das ansprechende Lüftungsgitter direkt auffällig. Das Lüftungsgitter hat eine leichte zusätzliche Auswölbung von ca. 2 mm. Darunter prangt ein 140 mm Lüfter von welchen wir noch hören werden. Die Anschlusstafel ist sehr übersichtlich und gut aufgeteilt, sodass eine Befestigung oder Entfernung der Anschlusskabel genügend Platz zum hantieren lässt. Die Beschriftung des Panels ist eindeutig und gut erkennbar, hier sollte es zu keiner Verwechslung kommen können.
An der Unterseite ist ein Aufkleber welcher die Leistungsdaten des Netzteils auf den entsprechenden Schienen zeigt. Wie man erkennen kann ist im inneren des Gehäuses relativ viel toter Raum, also hätten man wohl durchaus das etwas in der Länge sparen können.
Die Oberseite samt Lüfter und dem schönen Gitter.
Das Anschlusspanel ist schön strukturiert und aufgeräumt.
Hier kann man leider die Verarbeitungsmängel am ATX-Stecker erkennen. Der überflüssige Heißkleber sieht nicht sehr gut aus.
Die technischen Daten des Netzteiles befinden sich auf der Unterseite oder im Netz. Hierbei habe ich ein paar Auszüge aus der Online-Dokumentation (http://ocz.com/consumer/download/product-briefs/psu_zt_series_product_brief.pdf) :
Auf der Unterseite des Netzteiles lassen sich alle Daten ablesen.
Im Vergleich ein Auszug aus der Online-Dokumentation gibt ein paar weniger Informationen Preis.
Fan Type | 140mm double ball-bearing |
Continuous Power | 550W / 650W / 750W |
Rail Design | Single +12VDC @ 45A / 54A / 62A |
Cables | Fully Modular |
Dimensions (W x L x H) | 150 x 175 x 86mm |
Weight | 4.9lb / 5.2lb / 6.2lb |
Temperature Rating | 45°C ambient |
Compatibility | ATX12V v2.2 |
Protection | Overvoltage/Overcurrent/Short-Circuit |
Features | Premium 105°C electrolytic capacitors, Erp compliant, low power usage in standby mode, 0.98 Active PFC |
MTBF | 100,000 hours |
Efficiency | 80-Plus Bronze Certified (85% at typical load) |
Support | NVIDIA SLI™ and ATI CrossFire™ |
Warranty | 5 years |
Bei der Länge der Kabel habe ich mich ebenfalls aus den Zeichnungen der Online Dokumentation bedient. Ein Nachmessseen ergibt dass die angegebenen Längen eingehalten werden. Es stehen eine Vielzahl an Anschlüssen bereit welche 9 x SATA, 6 x 4 PIN Molex, 2x 6+2 PCIe, sowie 20+4 PIN ATX und 4+4 PIN CPU Stromversorgung umfassen. Die ATX/CPU und PCIe Kabel haben eine ausreichende Länge, somit sollte es in den meisten Gehäuse keine Probleme geben. Einen sehr guten Eindruck machen die schwarze Molex und SATA Flachbandkabel. Ebenfalls gut Verarbeitet sind die PCIe und die CPU Stromversorgung. Das ATX Kabel ist optisch leider nicht so gut verarbeitet, hier kann man sowohl Klebereste als auch eine etwas unschöne Schrumpfschlauch-Abdeckung erkennen. Ansonsten ist das voll modulare Kabelmanagment denen der hochpreisigeren Konkurrenz ebenbürtig.
Die Kabellängen aus der Online-Dokumentation des Netzteiles.
Hier noch einmal alle Kabel auf einem Bild.
Ein paar Kabel angeschlossen.
Um das Netzteile auf seine Leistungsfähigkeit hin zu testen wurde folgende Hardware verwendet.
Testsystem 1:
Prozessor: Intel i7-2600K Retail @Stock
Mainboard: ASUS Maximus IV Gene-Z (Z68)
Kühlung: Corsair H80i / Stock
RAM: 4x4GB Corsair Dominator Platinum @ 1600 Mhz
Netzteil: OCZ ZT Series 650W / Sea Sonic X-Series X-650
Grafikkarte: Nvidia Point of View GeForce GTX 680 2GB
Festplatten: Corsair Force Series GT 240GB / Western Digital WD Black 320GB
Gehäuse: Silverstone Temjin TJ08-E
Betriebssystem: Windows 8
Grafiktreiber: 320.49
Der Einbau in das Tj08-E gestaltete sich sehr einfach. Alle Kabel hatten einen ausreichende Länge. Selbst die etwas größeren Abmaße des ZT hatten keine negativen Einflüsse.
Testsystem 2:
Prozessor: Intel i7-3930K Retail @Stock
Mainboard: ASUS Rampage IV Extreme (X79)
Kühlung: Wasserkühlung (CPU, Chipsatz, Grafikkarte, Aquastrem Ultra Pumpe)
RAM: 8x2GB G.Skill RipJawsZ @ 1600 Mhz
Netzteil: OCZ ZT Series 650W / Sea Sonic X-Series X-650
Grafikkarte: Nvidia Point of View GeForce GTX 680 2GB
Festplatten: Corsair Force Series GT 240GB / Western Digital WD Black 320GB
Gehäuse: Silverstone Temjin TJ07@Wakü
Betriebssystem: Windows 8
Grafiktreiber: 320.49
Das Tj07 biete sehr viel Platz für alle arten von Netzteilen. Auch hier verlief der Einbau ohne Probleme.
Aufgrund der etwas größeren Abmaße und des Moddings kamen jedoch Kabelverlängerungen zum Einsatz.
Ebenso hätte das ATX-Kabel nur sehr straff beim verlegen hinter dem Mainboard gepasst.
Im Direktvergleich mit dem Sea Sonic X-Series X-650 ist erkennbar das die Gehäusemaße sich, trotz identischer Grundspezifikationen (voll-modular, 650 Watt), unterscheiden. Schöner sind die etwas größeren Abstände zwischen den Steckverbindungen beim OCZ, ebenso der größere Ein/Aus-Schalter. Von der Verarbeitung befinden sich beide Netzteile auf hohem Niveau.
Im Vergleich ist der Größenunterschied gut erkennbar.
Im Sea Sonic ist das Innenleben sehr gut gepackt. Im OCZ ZT ist erkennbar das noch reichlich platz im Gehäuse vorhanden ist.
Das Anschlusspanel des OCZ ist strukturierter.
Der Testlauf:
Für den Praxistest wurde in beide Testsysteme die Netzteile eingebaut und die benötigte Leistung des Rechners ermittelt. Am Strommessgerät wurde nur der Rechner selbst angeschlossen. Die Messungen wurden jeweils dreimal durchgeführt um einen Mittelwert zu erhalten. An den Testsystemen selbst wurden keinerlei weitere Veränderungen durchgeführt. Somit sollte die Vergleichbarkeit gegeben sein.
Um unterschiedliche Lastszenarien zu simulieren wurden folgende Programme genutzt: Prime95, Furmark für eine maximale Auslastung der beiden Hauptkomponenten(Volllast*) und für "Alltags-Situationen" Office als Leerlauf (Leerlauf), sowie League of Legends (LoL*) und World of Tanks (WoT*) für das Testsystem 1 (jeweils alle Grafikeinstellungen auf Maximum, mit einer Auflösung von 2560 x 1080).
Gemessen wurde mit einem einfachen Stromzähler, an welchem lediglich der Rechner selbst angeschlossen wurde.
Die Verbrauchswerte mit dem Sockel 1155 System.
Die Verbrauchswerte mit dem Sockel 2011 System.
Wie erkennbar ist gibt es bis circa 50% Auslastung der Netzteile in Testsystem 1 keine großen Unterschiede was den Verbrauch anbelangt. Das Testsystem 1 spiegelt am ehesten eine normale Spiele-PC Konfiguration wieder. Hierbei ist deutlich zu erkennen, dass die 650 Watt Netzteile schon sehr überdimensioniert sind.
Mit dem Testsystem 2 konnten die Netzteile schon deutlich besser ausgelastet werden. Bei diesen leicht höheren Leistungen fällt die Bronze Zertifizierung des OCZ ZT 650W schon etwas deutlicher auf. Hier ist ein stärkeres Netzteil im 600 Watt Bereich durchaus empfehlenswert, gerade wenn noch mehrere Festplatten oder Overclocking betrieben werden.
Sowohl das OCZ ZT 650W als auch das Sea Sonic gaben sich keine Blöße und die Systeme liefen zu jedem Zeitpunkt stabil. Lediglich die Anpassung an das jeweilige Lastszenario (von hohen Verbrauch zu niedrigen) bewältigte das Sea Sonic agiler.
Auch einen langen Spiele-Abend konnte das OCZ ZT 650W ohne Probleme hinter sich bringen.
Wie bereits zuvor beschrieben, setzt der Hersteller auf einen 140mm (Yate Loon) Lüfter. Der Lüfter ist leider immer deutlich herauszuhören. Während unter Volllast im Luftgekühlten ersten System die Grafikkarte und das Netzteil in etwas auf einer Geräusch-ebene liegen ist es im Idle-Betrieb immer deutlich der Luftstrom des 140mm Lüfters zu vernehmen.
Im zweiten wassergekühlten Testsystem fällt dieser Effekt noch deutlicher aus. Hier dominiert das Netzteil die gesamte Geräuschkulisse sowohl im Idle als auch unter Volllast. Gerade unter Volllast empfinde ich den Lüfter als störend.
Im direkten Vergleich zum Semipassiven Sea Sonic bei welchen bei keinen der beiden Testsystemen der Lüfter im Testzeitraum angelaufen ist verliert das OCZ hier deutlich.
Dies sind jedoch nur meine subjektiven Eindrücke.
„Ein gutes voll-modulares Netzteil für unter 80€, geht das?“ Das dachte ich mir vor dem Test. Und mit abstrichen ist es das OCZ ZT 650W auch. Der Lieferumfang des Netzteiles ist das was man als „Standard“ bezeichnen darf. Das vollmodulare Kabelmanagement macht ein Ende mit überflüssigen Kabelsträngen und lädt Modder ein die einzelnen Stränge zu bearbeiten. Die schwarzen Flachbandkabel sind hervorragend verarbeitet und eine wahre Augenweide. Die Stabilität auch bei einem Highend-System mit Wasserkühlung ist jederzeit gegeben, es konnten keinerlei Spannungsschwankungen ausgemacht werden und die Verarbeitung des Netzteiles ist sehr positiv hervorzuheben .Bei einem Preis von cirka 80€ ein wirklich gutes Angebot. Die 5 Jährige Garantie rundet das ganze ab.
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Dieses kleine Zitat trifft das OCZ ZT 650 Watt sehr gut. Denn was das Netzteil mit den tollen SATA und IDE Flachbandkabel gut macht hört leider bei den PCI und ATX Stecker auf. Hier hätte ich mir besser verarbeitete, ähnliche dezent schwarze Kabel gewünscht. In der Leistungsklasse von 650 Watt kann man mit wie dem 1. Testsystem aufgebautem Rechner durchaus ein SLI oder Crossifre Verbund laufen lassen. Leider ist dies Aufgrund der fehlenden Anschlüsse und Kabel nur durch Adapter möglich. Diese Option ist dem 750W starken großen Bruder vorbehalten. Dies sind aber nur zwei Kritikpunkte auf hohem Niveau.
Der einzig wahre Kritikpunkt ist der Lüfter. Diese Netzteil hätte der Preisleistungskracher sein könne mit guter zwar nicht überragender Effizienz und sehr guter Verarbeitung. Aber das durchgängige Geräuschniveau des 140 mm Lüfters ist nicht akzeptabel für Anwender die auf ein ruhiges Betriebsgeräusch wert legen. Hier hätte OCZ auf eine entweder weniger aggressives Lüftermanagement zurückgreifen sollen oder ein laufruhigeren Lüfter verwenden könne. Gerade bei den 140mm Lüfter wäre die Auswahl an leisen Lüftern groß gewesen.
Letztendlich ist das Netzteil in seinem Preissegment mit einem voll-modularen Kabelsystem ein gutes Angebot. Wer Abstriche bei der Lautstärke machen kann wird mit dem Netzteil mehr als zufrieden sein.
Pro
+ Leistung (im Rahmen der Testmöglichkeiten)
+ Stabilität (im Rahmen der Testmöglichkeiten)
+ voll-modular
+ 5 Jahre Garantie
+ ansprechende Optik
+ gute Flachbandkabel
+ gute Verarbeitung des Netzteiles
+ Preis (~ 80€)
OCZ ZT Series 650W ATX 2.2 (OCZ-ZT650W) Preisvergleich | Geizhals Deutschland
Contra
- Lautstärke unter Teil- und Volllast
- Verarbeitung 24 Pol ATX Stecker
Ich hoffe ich konnte euch das Netzteil etwas näher bringen und sowohl seine Stärken als auch Schwächen aufzeigen.
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