[User-Review] be quiet! Pure Power 10 - 400W - von Stefan Payne

Stefan Payne

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Unboxing + Kabel

Das 400W Pure Power 10 kommt, wie von be quiet gewohnt, in einem matt schwarzem Karton mit einem Bild vom Netzteil selbst (nicht Originalgröße).
Auf der Vorderseite ist neben der Wattklasse auch 5 Marketing Punkte finden. Der vorletzte Punkt ist allerdings nicht wirklich zu entschuldigen und sollte bei einem 400W Gerät nun wirklich nicht auf der Verpackung sein (Unterstützt Multi GPU-Systeme). Denn unter Multi-GPU Systeme versteht man in der Regel Systeme mit zwei Grafikkarten am oberen Ende. Aktuell wären das zwei RX480 und GTX 1070 - wofür ich ein 400W Gerät etwas arg knapp halte. Dieser Satz sollte bei künftigen 400W Geräten daher besser nicht mehr erwähnt werden, da das bei den Kunden falsche Erwartungen weckt...


Auf dieser Seite findet man einige Beschjreibungen vom Netzteil, was es alles kann und bietet in Polnisch, Spanisch und Russisch.


Auf der Rückseite der Verpackung findet man alle wichtigen technischen Daten über das Netzteil - das Produktlabewl, physikalische Abmessungen von dem Gehäuse, Länge der Kabel und die elektrischen Daten des Gerätes. Und unten rechts auch noch die Seriennummer des aktuellen Gerätes. Das ist schon mal sehr gut gelöst. Einzig die Lüfterkurve fehlt. Eine Effizienzkurve wäre auch schön gewesen, aber nicht unbedingt nötig.



Im Karton selbst befindet sich das Netzteil in einer Blisterfolie (Bubblewrap), Kabel und Netzteil sind von einem kleinen Stück Pappe getrennt.


Im Karton selbst ist neben der Anleitung, einigen Kabelbindern und den obligatorischen Schrauben auch ein Kaltgerätekabel sowie die beiliegenden Kabel.

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Technisches


Im inneren kommt ein Active Clamp Design auf Basis des FSP6600 von FSP zum Einsatz. Der Primärkondensator ist ein 270µF/400V Modell von Teapo aus der LH Serie mit 85°C.
Auf der Sekundären Seite wird die +12V Leitung von je zwei 3300µF/16V Teapo SC und 2200µF/16V Teapo SY gefiltert. Die SY sind hierbei nicht sichtbar, da unter den Kabeln. Für ein 400W Gerät sind diese 11mF ein sehr hoher Wert.

Die +5V und +3,3V Leitung wird von je zwei Teapo SC mit 10V/3300µF gefiltert, genau wie die +5VSB Leitung. Der kleine schwarze Kondensator am Primären Kühler ist auch ein Teapo SY zum Einsatz, der gegenüber der SC Serie eine höhere Lebensdauer gegenüber der SC Serie aufweist, auch der equivalente Innenwiderstand ist niedriger und der spezifizierte Ripplestrom höher.
Auf dem modularem PCB werden noch je ein 100µF/16V CapXon PX gefiltert, hierbei wir die PCIe 1 Buchse von +12V1 und die PCIe2 Buchse von +12V2 versorgt.

Als Sicherungschip kommt ein Weltrend WT7527 zum Einsatz, dessen UVP und OVP Settings relativ nahe an die ATX Spec kommen. und besitzt 4 OCP Kanäls (2x +12V, +5V sowie +3V3).

Die Spannungsreuglation der 3,3V und +5V Leitung erfolgt unabhängig der +12V Spannung.


Als Lüfter kommt ein eigens gefertigter Lüfter mit 0,3A bei 12V und, laut Hersteller, Rifle Bearing zum Einsatz. Netterweise hat man die maximale Lüfterdrehzahl auf den Lüfter gedruckt.

Insgesamt bleibt das Netzteil sehr kühl, unter Last konnte ich etwa 65°C am Sekundären Kühler und 45°C zwischen den 4 3300µF/16V 10V Kondensatoren messen.


Auf der Unterseite findet man die MOSFETs für die kleineren Leitungen, die +12V FETs sind auf der oberseite und am Kühler verschraubt. Die Beinchen könnten besser gekürzt sein. Auch die Optoisolatoren sind hier verbaut.

Sehr positiv sind die Ausfräsungen zwischen Primär- und Sekundärseite, auch die mit Spezialkleber verklebten Schrauben des Primären Kühlers sind gut. Insgesamt gibts nicht soo viel zu meckern...

...außer, dass man teilweise etwas mit dem Lot gegeizt hat:

Das ist etwas unschön. Hier sollte entweder das Loch mit Lot verschlossen sein (wie im oberen Bild zu sehen) oder aber ein Kabel hier stecken und das Loch am anderen Ende sein, denn hier fließen, im Worst Case, etwa 20 Ampere drüber (laut Spezifikation), was die Differenz von +12V1 zu +12V2 erklären könnte...

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Verarbeitung
Das Gehäuse ist ein Standard ATX Gehäuse mit U-Profil Deckel mit Lüfter. Ober- und Unterteil werden mit 5 Schrauben verbunden. Schraublöcher vom Main Gehäuse und zwei vom Deckel sind nicht lackiert, um elektrischen Kontakt zu ermöglichen. Auf der einen Seite des U-Profil Deckels ist ein be quiet Schriftzug eingestanzt, auf der anderen Seite ist das Produktlabel mit dem halben Dutzend Sicherheitszertifikaten zu finden.

12pin PCIe Buchsen sind voll belegt (je sechs mal +12V und GND), Kabel sind normale Flachbandkabel, wenig bis gar nicht gerkeuzt.

Das Gehäuse selbst ist relativ kratzunempfindlich,

Test am eigenen Leibe - fällt, wie schon beim Xilence Test aus, da mir ein Chroma Report zur Verfügung gestellt wurde.




Die Spannungsregulation ist für ein 400W Gerät in Ordnung. DIe +5V Leitung ist bei 5V festgenagelt und bewegt sich nicht. Die 3,3V Leitung bewegt sich zwischen 3,34V und 3,23V - etwa 3% Differenz. Die +12V Leitung bewegt sich von 12,17 auf 11,92 bzw von 12,16 auf 11,8V - 2% Differenz sowie 3% - beide Werte sind völlig in Ordnung, könnten aber (bei einem 400W Gerät) etwas besser sein. Hier würde ich mir eine bessere Spannungsregulation wünschen.


Die Effizienz des Pure Power 10 liegt bei 10% (~40W) bei 78,5%, bei 20% schon bei 86,25% und steigt bei 50% auf 89,8% sowie 88,66% bei 100% Last, im 230VAC Netz.


Die Restwelligkeit des Pure Power 10 mit 400W liegt bei 100% Last bei 22mV auf der +5V Leitung, bei 25mV auf der 3,3V Leitung - beides sehr gute Werte. Und bei 100% auf der +12V Leitung sind es 15 bzw 16mV - auch hervorragende Werte.

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Fazit
Was soll man noch sagen?
Insgesamt ist das 400W be quiet Pure Power 10 CM ein relativ ordentliches Netzteil, sehr leises Netzteil, welches durch einen besonders leisen Lüfter auffällt. Die elektrischen Werte des Pure Power 10 stimmen auch einzig dass das Kabel zum modularen PCB/CPU Anschluss nicht in den ersten möglichen Lötpunkt nach dem Shuntwiderstand gesteckt wurde, trübt das Bild etwas (da das für die DIfferenz zwischen +12V1 und +12V2 verantwortlich sein kann). Grundsätzlich wäre das auch kein Problem, wenn der frei gebliebene Lötpunkt mit Lot überzogen wurde, was ab Werk leider nicht der Fall war.
Auf der Haben Seite ist dafür der sehr gute Lüfter, der auch aus nächster Nähe (=mit Ohr am Gehäuse) nur sehr leicht wahrnehmbar ist, einer unter Last recht hohen Effizienz bei einem Gerät dieser Preisklasse sowie die unabhängige Spannungsregulation. Insgesamt sehe ich keinen Grund, der gegen dieses Gerät spricht.

Eigenschaften
  • PS/2, 150mm Tief
  • zwei +12V Rails
  • teilmodular, 2x 12pin für PCIe, 3x 5pin für Laufwerke
  • 3 Jahre Garantie, inkl kostenlosem dt. Telefonsupport

positiv
  • im idle sehr leiser Lüfter
  • 12pin Buchse voll beschaltet
  • +5V und +3,3V Leitung unabhängig von +12V Rail geregelt
  • 2x Molex, 5x S-ATA und 1x Floppy auf 2 Kabel aufgeteilt

negativ
  • CPU Kabel nicht mechanisch verbindbar und als zwei separate Stecker ausgeführt
  • zwei 8pin PCie Anschlüsse an einer 8pin Buchse, ohne Hinweis, wie man die beiden Kabel optimal auf die Grafikkarten verteilt und was man nicht machen sollte.
  • Unterschied zwischen +12V1 und +12V2 relativ hoch
 
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Ein schönes Review. Sehr informativ. Danke sehr, obwohl ich kein Fan von der Pure Serie bin. Doch auch die "günstigen" Pure Netzteile von BQ sind in der Regel besser als viele Andere in einer ähnlichen Preisklasse. Ich persönlich bevorzuge allerdings die Straight Power Serie. Mein nächstes BQ wird eventuell sogar ein Dark Power werden.
 
Update mit VEGA:
Mit der VEGA 64 gehts im Originalzustand, obviously, nicht und schaltet ab.
Mit etwa minus 23% Powertarget (und Limit auf Powerstate 4, und etwa 50 millivolt weniger) läuft es bei stramm an 400W Primärlast ohne Probleme.

Netzteil hat dabei nicht gequietscht.

Fazit: Kann man also mit bisserl rumfriemeln auch mit VEGA nutzen, V56 könnte out of the Box gehen, knapp.

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VEGA= Sapphire Nitro+ V64 (mit 2 PCIe Anschlüssen, nicht die Limited Edition mit 3).
 
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