Rasurbo RAP350
Vor kurzem hat der Hersteller Rasurbo zwei neue Netzteilserien mit den Bezeichnungen RAP und RAPM auf dem
Markt eingeführt. RAP steht dabei für Real&Power. Die RAP Serie umfasst zwei kleine Modelle mit 350W und
450W. Die RAPM Serie bietet zusätzlich Kabelmanagement und ist für Systeme mit höherer Leistungsaufnahme
gedacht. Folglich startet das kleinste Modell der RAPM-Serie bereits mit 550W.
Bei der Entwicklung und Produktion hat man sich auf den Hersteller HEC/Compucase verlassen,
der auf dem Gebiet bereits seit 1979 tätig ist.
Rasurbo versucht mit den neuen Netzteilmodellen sich nicht durch umfangreiche Ausstattung oder
einzigartigem Design am Markt zu etablieren, sondern setzt auf niedrige Verkaufspreise und wirbt mit
dem Spruch "Get Quality & Get Value".
Für einen kurzen Test wurde mir freundlicherweise das kleinste Modell, ein RAP350, zur Verfügung gestellt.
Dabei soll sich letztendlich zeigen, ob das RAP350 eine Empfehlung wert ist, bzw. das
Preis/Leistungsverhältnis stimmig ist.
Inhaltsverzeichnis
1. Verpackung und Lieferumfang
Inhalt:
Der Lieferumfang fällt nicht gerade üppig aus. Alles andere wäre in dieser Preisklasse aber auch sehr
verwunderlich.
2. Äußerliche Eindrücke
Rasurbo hat sich für einen dunkelgrünen Anstrich entschieden, der Farbton erinnert stark an die typische
militärische Tarnfarbe - alles Geschmackssache. Ein kleiner Rundgang:
Bei einer genaueren Betrachtung merkt man, dass die Materialstärke des Gehäuseblechs recht dünn ausfällt.
Bemerkbar macht sich das zum Beispiel auf der Gehäuseoberseite, wo die Schrauben zur Lüfterbefestigung
montiert worden sind. An diesen Stellen ist das Blech rundherum eingebeult. Oder auch hier:
Trotz der dünnen Blechstärke macht das Gehäuse einen robusten Eindruck. Die Mängel sind also rein optischer
Natur.
3. Technischen Daten
(wer findet den Druckfehler?)
In modernen Systemen wird hauptsächlich die 12V-Leitung belastet. Das RAP350 setzt auf ein Dual-Rail
Design mit zwei einzelnen 12V-Schienen, die jeweils mit max. 14A belastet werden können. Allerdings nicht
unabhängig von einander. Die kombinierte Leistung, die von beiden Schienen insgesamt gleichzeitig
entnommen werden darf, ist auf 276W begrenzt. Ein Hinweis, an welcher der beiden 12V-Schienen welche
Stecker angeschlossen sind, fehlt leider.
Sonst gibt es nichts Erwähnenswertes - höchste Zeit sich auf die inneren Werte zu besinnen.
4. Innenansichten
Die Platine macht einen aufgeräumten Eindruck. Die Spulen wurden zum Großteil mit einer maßvollen Menge
an Silikonkleber befestigt.
Anstelle von gerippten Alu-Kühlkörpern hat man sich für einfache gestanzte Kühlbleche entschieden. In der
Herstellung sind diese natürlich günstiger. Allerdings haben sie eine kleinere Oberfläche und können
folglich die Wärme schlechter auf den Luftstrom übertragen.
Ein Blick auf die Filterschaltung am Eingang:
Der X-Kondensator hängt recht lose und wird lediglich von einen kleinem Tropfen Kleber in Position gehalten.
Da gibt es bestimmt schönere Lösungen.
Als nächstes wenden wir uns den verbauten Elektrolytkondensatoren zu.
Zu einem wesentlichen Teil waren früher defekte Elektrolytkondensatoren für Ausfälle von Hardware
verantwortlich. Seitdem jedoch auf Mainboards und Grafikkarten zum Großteil weniger empfindliche
Feststoffkondensatoren verbaut werden, hat sich die Situation in einem starkem Maß verbessert.
In Netzteilen werden leider nach wie vor Elektrolytkondensatoren verwendet. Umso wichtiger ist es,
dass dabei qualitativ hochwertige Kondensatoren zum Einsatz kommen. Diese verfügen über eine weitaus
höhere Lebensdauer.
Der Primärkondensator stammt von dem Hersteller CapXon. Auf der Sekundärseite sind ausschließlich
Elektrolytkondensatoren vom Produzenten Teapo auffindbar. Beide Hersteller haben aus früheren Zeiten
einen eher zweifelhaften Ruf. Man kann nur hoffen, dass sich in der Zwischenzeit die Qualität derer
Produkte gebessert hat.
Das Lüfterkabel ist nicht fest eingelötet. Der Kontakt wird über eine kleine Steckverbindung hergestellt.
5. Das Lüftermodell
Der Lüfter stammt vom Hersteller Young Lin. Der Verlauf der Spannung und Leistungsaufnahme über der
Drehzahl dargestellt:
Das Exemplar benötigt eine Startspannung von 3.1V. Damit wird bereits eine Drehzahl von ~740U/min
erreicht. Bei einer Betriebsspannung von 12V gleicht der Lüfter schon einem kleinen Wirbelwind und schafft
~2025U/min.
Die angegebene maximale Leistungsaufnahme von 2.8W wird bei diesem Modell vorbildlich eingehalten.
Bei geringer Drehzahl sinkt die Leistungsaufnahme auf ein sehr niedriges Niveau, zum Beispiel: 0.17W bei
800U/min - ein sehr guter Verbrauchswert.
Neben einem gewöhnlichen Luftrauschen zeichnet sich der Lüfter leider auch durch ein mittellautes Surren
aus, das vermutlich durch die Statorspulen verursacht wird. Kopfüber montiert gesellt sich weiters ein
regelmäßig auftretendes Lagerschleifen dazu.
6. Anschlusskabel
Die Kabellänge und Steckeranzahl im Überblick:
Die Länge liegt im üblichen Rahmen und ist für Midi-Tower gut dimensioniert.
Bei den Kabelsträngen mit Sata- & Molex-Anschlüssen wurde ein wenig gespart. Anstelle der sonst üblichen
2mm Außendurchmesser wurden Kabel mit 1.8mm Durchmesser verwendet. Das ist im normalen Betrieb nicht
weiter bedenklich.
Eine Erwähnung wert ist die Steckeranordnung. Anstelle wie oft üblich lediglich einen Strang nur mit Sata-
oder Molex-Anschlüssen auszustatten, wurden an beiden Strängen beide Anschluss-Stecker kombiniert.
Für die meisten Benutzer dürfte sich daraus ein höheres Maß an Flexibilität ergeben. Allerdings führt es
auch zu zwei unschönen Details. An dem ersten Strang wird die 3.3V-Leitung nicht ausgeführt.
An dem zweiten Strang steht die Litze der 3.3V-Leitung aus dem letzten Sata-Stecker für meinen Geschmack
zu weit heraus. Durch die Verwendung eines nicht-abgewinkelten Sata-Steckers könnte das Problem umgangen
werden.
Ein FDD-Stecker ist ganz am Ende des einen Stranges angebracht. Schöner und flexibler wäre es, wenn dieser
nicht fest ausgeführt, sondern über einen Adapter auf einem 4-Pin Molex-Anschluss realisiert wäre.
7. Das Testsystem
Für den Test habe ich mich auf den Einsatz des Netzteiles in Systemen mit einer niedrigen Leistungsaufnahme
konzentriert.
Folgende Konfiguration wird verwendet:
Software: Debian Squeeze (64bit)mit properitärem Grafikkartentreiber (Catalyst 11.4 und Nvidia 270.41.06)
Um die gemessene Leistungsaufnahme von möglichst wenig Faktoren abhängig zu machen, werden alle im System
verbauten Lüfter (bis auf den Netzteillüfter natürlich) und eine 2.5 Zoll Sata-Festplatte über ein externes
Netzteil betrieben.
Eine gleichmäßige Auslastung der einzelnen CPU-Kerne erfolgt mit dem Programm "burnK7".
Um unterschiedlich hohe Lasten (Load1 - Load4) zu erzeugen wurden zwei verschiedene Vcore Spannungen (0.8V, 1.3V)
und Taktraten (800Mhz, 2.7Ghz) gewählt und dazu jeweils ein Profil im Bios des Mainboards angelegt.
Bei Load4 wird eine Nvidia GT240 zu dem System hinzugefügt und mit dem Programm "glxgears" ausgelastet.
Jeder dargestellte Verbrauchswert ist ein Mittelwert, der aus mind. 3 einzelnen Messergebnissen gebildet
wurde, deren Aufzeichnungsdauer jeweils mind. 15 Min. be.trug.
Mehr zu dem Testsytem:
8. Leistungsaufnahme
Um eine Aussage zum Wirkungsgrad des RAP350 zu treffen, wurde es mit zwei weiteren ATX-Netzteilen
verglichen. Dabei fiel die Wahl auf ein Forton Zen 400 und ein Lepa W 500W. Das Forton Zen 400 erschien
bereits 2007 am Markt und zählte lange Zeit zu den effizientesten ATX-Netzteilen mit 80Bronze
Auszeichnung. Das Lepa W 500W habe ich gewählt um zu sehen, wie es um den Verbrauch bei niedriger Last von
einem leistungsstärkeren Netzteil steht.
Eigentlich hatte ich angenommen, dass aktuelle kleine ATX-Netzteile ein mittlerweile 4 Jahre alte
Fortron Zen in Sachen Wirkungsgrad eingeholt haben. Zumindest bei dem Rasurbo RAP350 ist dies jedoch
nicht der Fall. Dessen Wirkungsgrad nimmt bei niedriger Last stärker ab. Folglich kann es nicht mit dem
Fortron Zen mithalten und wird erstaunlicherweise sogar von dem Lepa W 500W Netzteil überholt. Bei
höherer Last sinkt der Rückstand des Rasurbo Netzteils.
9. Spannungswerte
Bei den getesteten Auslastungen schwanken die Spannungswerte an den einzelnen Schienen nur wenig und liegen
vollkommen innerhalb der in der ATX-Norm spezifizierten Bereiche.
10. Lautstärke
Anhand der in der Sektion "Lüftermodell" ermittelten Werte konnte man es bereits erahnen, dass das Netzteil
nicht ganz lautlos zu Werke geht.
Bereits bei sehr geringer Auslastung dreht der Lüfter mit ~800U/min. Eine niedrigere Drehzahl ist mit
dem verwendeten Lüftermodell auch nur schwer zu erreichen, da bei der Ansteuerung die Serienstreuung
berücksichtigt werden muss und man mit einer noch weiter abgesenkten Versorgungsspannung in Gefahr läuft,
dass der Lüfter überhaupt nicht anspringt.
Es ist schade, dass bei dem Netzteil nicht ein anderes Lüftermodell zum Einsatz kommt. Denn mit einer
niedrigeren Drehzahl hätte es ebenfalls gut und geräuschärmer gekühlt werden können.
Generell lässt sich zur Lautstärke von 120mm Lüfter folgende Aussage treffen:
In diesem Fall spielt allerdings bei der Geräuschentwicklung das bei 800U/min entstehende Luftrauschen
nur eine untergeordnete Rolle. Störender wirken die Nebengeräusche: das Surren und Lagerschleifen des
Lüfters.
Zusammenfassend lässt sich sagen: das Netzteil ist zwar nicht laut, aber dennoch aufgrund der
Nebengeräusche auch bei geschlossenem Gehäuse wahrnehmbar.
11. Fazit
Ohne die Stärken und Schwächen der direkten Konkurrenten zu kennen, fällt es schwer zu einer abschließenden
Beurteilung zu kommen. Allerdings gerade die Geräuschentwicklung und der schwächere Wirkungsgrad bei
niedriger Last fallen negativ auf. Das Rasurbo RAP350 ist laut Geizhals momentan ab 30.67 Euro (Link)
erhältlich.
Konkurrenzprodukte von BeQuiet! und Cougar werden nur unwesentlich teurer angeboten und bieten dafür eine
bessere Austattung und einen höheren Wirkungsgrad. Insofern bereitet es mir Schwierigkeiten, eine allgemeine
Kaufempfehlung auszusprechen.
All jene jedoch, die gern möglichst wenig für ein Netzteil ausgeben wollen und nicht mit jedem zusätzlich
verbrauchtem Watt hadern, dürfen beruhigt zugreifen.
Bei dem Rasurbo RAP350 handelt es sich ingesamt gesehen um ein gutes, solides Netzteil zu einem fairem Preis.
Abschließend möchte ich mich ganz herzlich bei Rasurbo und Hardwareluxx für das Ermöglichen dieses Lesertests bedanken!
Solltet ihr Fehler finden oder Verbesserungsvorschläge haben -> mir schreiben
P.S.: Eigentlich ist mein Testbericht noch nicht komplett:
Es fehlen noch Temperaturmessungen und ein Verbrauchsvergleich zum PicoPSU, beides möchte ich noch
nachholen.
Vor kurzem hat der Hersteller Rasurbo zwei neue Netzteilserien mit den Bezeichnungen RAP und RAPM auf dem
Markt eingeführt. RAP steht dabei für Real&Power. Die RAP Serie umfasst zwei kleine Modelle mit 350W und
450W. Die RAPM Serie bietet zusätzlich Kabelmanagement und ist für Systeme mit höherer Leistungsaufnahme
gedacht. Folglich startet das kleinste Modell der RAPM-Serie bereits mit 550W.
Bei der Entwicklung und Produktion hat man sich auf den Hersteller HEC/Compucase verlassen,
der auf dem Gebiet bereits seit 1979 tätig ist.
Rasurbo versucht mit den neuen Netzteilmodellen sich nicht durch umfangreiche Ausstattung oder
einzigartigem Design am Markt zu etablieren, sondern setzt auf niedrige Verkaufspreise und wirbt mit
dem Spruch "Get Quality & Get Value".
Für einen kurzen Test wurde mir freundlicherweise das kleinste Modell, ein RAP350, zur Verfügung gestellt.
Dabei soll sich letztendlich zeigen, ob das RAP350 eine Empfehlung wert ist, bzw. das
Preis/Leistungsverhältnis stimmig ist.
Inhaltsverzeichnis
- Verpackung und Lieferumfang
- Äußerliche Eindrücke
- Technischen Daten
- Innenansichten
- Das Lüftermodell
- Anschlusskabel
- Das Testsystem
- Leistungsaufnahme
- Spannungswerte
- Lautstärke
- Fazit
1. Verpackung und Lieferumfang
Inhalt:
- RAP350 Netzteil
- Kaltgerätekabel
- 4x Schrauben zur Netzteilmontage
- 2x Kabelbinder
- Kurzanleitung
Der Lieferumfang fällt nicht gerade üppig aus. Alles andere wäre in dieser Preisklasse aber auch sehr
verwunderlich.
2. Äußerliche Eindrücke
Rasurbo hat sich für einen dunkelgrünen Anstrich entschieden, der Farbton erinnert stark an die typische
militärische Tarnfarbe - alles Geschmackssache. Ein kleiner Rundgang:
Bei einer genaueren Betrachtung merkt man, dass die Materialstärke des Gehäuseblechs recht dünn ausfällt.
Bemerkbar macht sich das zum Beispiel auf der Gehäuseoberseite, wo die Schrauben zur Lüfterbefestigung
montiert worden sind. An diesen Stellen ist das Blech rundherum eingebeult. Oder auch hier:
Trotz der dünnen Blechstärke macht das Gehäuse einen robusten Eindruck. Die Mängel sind also rein optischer
Natur.
3. Technischen Daten
(wer findet den Druckfehler?)
In modernen Systemen wird hauptsächlich die 12V-Leitung belastet. Das RAP350 setzt auf ein Dual-Rail
Design mit zwei einzelnen 12V-Schienen, die jeweils mit max. 14A belastet werden können. Allerdings nicht
unabhängig von einander. Die kombinierte Leistung, die von beiden Schienen insgesamt gleichzeitig
entnommen werden darf, ist auf 276W begrenzt. Ein Hinweis, an welcher der beiden 12V-Schienen welche
Stecker angeschlossen sind, fehlt leider.
Sonst gibt es nichts Erwähnenswertes - höchste Zeit sich auf die inneren Werte zu besinnen.
4. Innenansichten
Die Platine macht einen aufgeräumten Eindruck. Die Spulen wurden zum Großteil mit einer maßvollen Menge
an Silikonkleber befestigt.
Anstelle von gerippten Alu-Kühlkörpern hat man sich für einfache gestanzte Kühlbleche entschieden. In der
Herstellung sind diese natürlich günstiger. Allerdings haben sie eine kleinere Oberfläche und können
folglich die Wärme schlechter auf den Luftstrom übertragen.
Ein Blick auf die Filterschaltung am Eingang:
Der X-Kondensator hängt recht lose und wird lediglich von einen kleinem Tropfen Kleber in Position gehalten.
Da gibt es bestimmt schönere Lösungen.
Als nächstes wenden wir uns den verbauten Elektrolytkondensatoren zu.
Zu einem wesentlichen Teil waren früher defekte Elektrolytkondensatoren für Ausfälle von Hardware
verantwortlich. Seitdem jedoch auf Mainboards und Grafikkarten zum Großteil weniger empfindliche
Feststoffkondensatoren verbaut werden, hat sich die Situation in einem starkem Maß verbessert.
In Netzteilen werden leider nach wie vor Elektrolytkondensatoren verwendet. Umso wichtiger ist es,
dass dabei qualitativ hochwertige Kondensatoren zum Einsatz kommen. Diese verfügen über eine weitaus
höhere Lebensdauer.
Der Primärkondensator stammt von dem Hersteller CapXon. Auf der Sekundärseite sind ausschließlich
Elektrolytkondensatoren vom Produzenten Teapo auffindbar. Beide Hersteller haben aus früheren Zeiten
einen eher zweifelhaften Ruf. Man kann nur hoffen, dass sich in der Zwischenzeit die Qualität derer
Produkte gebessert hat.
Das Lüfterkabel ist nicht fest eingelötet. Der Kontakt wird über eine kleine Steckverbindung hergestellt.
5. Das Lüftermodell
Der Lüfter stammt vom Hersteller Young Lin. Der Verlauf der Spannung und Leistungsaufnahme über der
Drehzahl dargestellt:
Das Exemplar benötigt eine Startspannung von 3.1V. Damit wird bereits eine Drehzahl von ~740U/min
erreicht. Bei einer Betriebsspannung von 12V gleicht der Lüfter schon einem kleinen Wirbelwind und schafft
~2025U/min.
Die angegebene maximale Leistungsaufnahme von 2.8W wird bei diesem Modell vorbildlich eingehalten.
Bei geringer Drehzahl sinkt die Leistungsaufnahme auf ein sehr niedriges Niveau, zum Beispiel: 0.17W bei
800U/min - ein sehr guter Verbrauchswert.
Neben einem gewöhnlichen Luftrauschen zeichnet sich der Lüfter leider auch durch ein mittellautes Surren
aus, das vermutlich durch die Statorspulen verursacht wird. Kopfüber montiert gesellt sich weiters ein
regelmäßig auftretendes Lagerschleifen dazu.
6. Anschlusskabel
Die Kabellänge und Steckeranzahl im Überblick:
Die Länge liegt im üblichen Rahmen und ist für Midi-Tower gut dimensioniert.
Bei den Kabelsträngen mit Sata- & Molex-Anschlüssen wurde ein wenig gespart. Anstelle der sonst üblichen
2mm Außendurchmesser wurden Kabel mit 1.8mm Durchmesser verwendet. Das ist im normalen Betrieb nicht
weiter bedenklich.
Eine Erwähnung wert ist die Steckeranordnung. Anstelle wie oft üblich lediglich einen Strang nur mit Sata-
oder Molex-Anschlüssen auszustatten, wurden an beiden Strängen beide Anschluss-Stecker kombiniert.
Für die meisten Benutzer dürfte sich daraus ein höheres Maß an Flexibilität ergeben. Allerdings führt es
auch zu zwei unschönen Details. An dem ersten Strang wird die 3.3V-Leitung nicht ausgeführt.
An dem zweiten Strang steht die Litze der 3.3V-Leitung aus dem letzten Sata-Stecker für meinen Geschmack
zu weit heraus. Durch die Verwendung eines nicht-abgewinkelten Sata-Steckers könnte das Problem umgangen
werden.
Ein FDD-Stecker ist ganz am Ende des einen Stranges angebracht. Schöner und flexibler wäre es, wenn dieser
nicht fest ausgeführt, sondern über einen Adapter auf einem 4-Pin Molex-Anschluss realisiert wäre.
7. Das Testsystem
Für den Test habe ich mich auf den Einsatz des Netzteiles in Systemen mit einer niedrigen Leistungsaufnahme
konzentriert.
Folgende Konfiguration wird verwendet:
- CPU: AMD Athlon X2
- Mainboard: MSI 785GM-E65
- Grafikkarte: interne HD4200 (Load 1-3) oder EVGA Nvidia GT240 512MB GDDR5 (Load 4)
- RAM: Samsung 1x 2Gb DDR3 1066Mhz
- Netzteil: Rasurbo RAP350, Fortron Zen400, Lepa W 500W
- Gehäuse: Arctic Cooling Silentium T5 (modizifiert)
Software: Debian Squeeze (64bit)mit properitärem Grafikkartentreiber (Catalyst 11.4 und Nvidia 270.41.06)
Um die gemessene Leistungsaufnahme von möglichst wenig Faktoren abhängig zu machen, werden alle im System
verbauten Lüfter (bis auf den Netzteillüfter natürlich) und eine 2.5 Zoll Sata-Festplatte über ein externes
Netzteil betrieben.
Eine gleichmäßige Auslastung der einzelnen CPU-Kerne erfolgt mit dem Programm "burnK7".
Um unterschiedlich hohe Lasten (Load1 - Load4) zu erzeugen wurden zwei verschiedene Vcore Spannungen (0.8V, 1.3V)
und Taktraten (800Mhz, 2.7Ghz) gewählt und dazu jeweils ein Profil im Bios des Mainboards angelegt.
Bei Load4 wird eine Nvidia GT240 zu dem System hinzugefügt und mit dem Programm "glxgears" ausgelastet.
Jeder dargestellte Verbrauchswert ist ein Mittelwert, der aus mind. 3 einzelnen Messergebnissen gebildet
wurde, deren Aufzeichnungsdauer jeweils mind. 15 Min. be.trug.
Mehr zu dem Testsytem:
Ursprünglich hatte ich ein Sockel-939 System angedacht. Allerdings hatte ich ganz vergessen wie zickig
das DFI LanParty-Board sein kann. Es verabscheut niedrige Spannungseinstellungen kann weniger als zwei
Speichermodule nicht ausstehen. Somit war es mir nicht möglich, die Leistungsaufnahme auf unter 40W
abzusenken.
Deshalb habe ich dann doch von meinem Plan abstand genommen und auf ein modernes AM3-Mainboard gesetzt:
An einen Umbau des Arctic Cooling Silentium T5 hatte ich schon länger gedacht, der Lesertest war dann
letztendlich der ausschlaggebende Grund. Ein paar Bilder dazu:
Zu Beginn waren hier zwei 80mm Lüfter verbaut. Nach Entfernen der Alublende kann das Netzteil aus dem Gehäuse gezogen werden.
Durch den Ausschnitt für den Netzteileinschub wurde das Gehäuse nicht gerade stabiler. Deshalb wurde ein U-Profil aus Alu darunter eingenietet.
Mit verbauter Hardware:
das DFI LanParty-Board sein kann. Es verabscheut niedrige Spannungseinstellungen kann weniger als zwei
Speichermodule nicht ausstehen. Somit war es mir nicht möglich, die Leistungsaufnahme auf unter 40W
abzusenken.
Deshalb habe ich dann doch von meinem Plan abstand genommen und auf ein modernes AM3-Mainboard gesetzt:
An einen Umbau des Arctic Cooling Silentium T5 hatte ich schon länger gedacht, der Lesertest war dann
letztendlich der ausschlaggebende Grund. Ein paar Bilder dazu:
Zu Beginn waren hier zwei 80mm Lüfter verbaut. Nach Entfernen der Alublende kann das Netzteil aus dem Gehäuse gezogen werden.
Durch den Ausschnitt für den Netzteileinschub wurde das Gehäuse nicht gerade stabiler. Deshalb wurde ein U-Profil aus Alu darunter eingenietet.
Mit verbauter Hardware:
8. Leistungsaufnahme
Um eine Aussage zum Wirkungsgrad des RAP350 zu treffen, wurde es mit zwei weiteren ATX-Netzteilen
verglichen. Dabei fiel die Wahl auf ein Forton Zen 400 und ein Lepa W 500W. Das Forton Zen 400 erschien
bereits 2007 am Markt und zählte lange Zeit zu den effizientesten ATX-Netzteilen mit 80Bronze
Auszeichnung. Das Lepa W 500W habe ich gewählt um zu sehen, wie es um den Verbrauch bei niedriger Last von
einem leistungsstärkeren Netzteil steht.
Eigentlich hatte ich angenommen, dass aktuelle kleine ATX-Netzteile ein mittlerweile 4 Jahre alte
Fortron Zen in Sachen Wirkungsgrad eingeholt haben. Zumindest bei dem Rasurbo RAP350 ist dies jedoch
nicht der Fall. Dessen Wirkungsgrad nimmt bei niedriger Last stärker ab. Folglich kann es nicht mit dem
Fortron Zen mithalten und wird erstaunlicherweise sogar von dem Lepa W 500W Netzteil überholt. Bei
höherer Last sinkt der Rückstand des Rasurbo Netzteils.
9. Spannungswerte
Bei den getesteten Auslastungen schwanken die Spannungswerte an den einzelnen Schienen nur wenig und liegen
vollkommen innerhalb der in der ATX-Norm spezifizierten Bereiche.
10. Lautstärke
Anhand der in der Sektion "Lüftermodell" ermittelten Werte konnte man es bereits erahnen, dass das Netzteil
nicht ganz lautlos zu Werke geht.
Bereits bei sehr geringer Auslastung dreht der Lüfter mit ~800U/min. Eine niedrigere Drehzahl ist mit
dem verwendeten Lüftermodell auch nur schwer zu erreichen, da bei der Ansteuerung die Serienstreuung
berücksichtigt werden muss und man mit einer noch weiter abgesenkten Versorgungsspannung in Gefahr läuft,
dass der Lüfter überhaupt nicht anspringt.
Es ist schade, dass bei dem Netzteil nicht ein anderes Lüftermodell zum Einsatz kommt. Denn mit einer
niedrigeren Drehzahl hätte es ebenfalls gut und geräuschärmer gekühlt werden können.
Generell lässt sich zur Lautstärke von 120mm Lüfter folgende Aussage treffen:
- 800U/min sind leise, aber noch gut wahrnehmbar.
- weniger als 600U/min können als nahezu unhörbar bezeichnet werden
In diesem Fall spielt allerdings bei der Geräuschentwicklung das bei 800U/min entstehende Luftrauschen
nur eine untergeordnete Rolle. Störender wirken die Nebengeräusche: das Surren und Lagerschleifen des
Lüfters.
Zusammenfassend lässt sich sagen: das Netzteil ist zwar nicht laut, aber dennoch aufgrund der
Nebengeräusche auch bei geschlossenem Gehäuse wahrnehmbar.
11. Fazit
Ohne die Stärken und Schwächen der direkten Konkurrenten zu kennen, fällt es schwer zu einer abschließenden
Beurteilung zu kommen. Allerdings gerade die Geräuschentwicklung und der schwächere Wirkungsgrad bei
niedriger Last fallen negativ auf. Das Rasurbo RAP350 ist laut Geizhals momentan ab 30.67 Euro (Link)
erhältlich.
Konkurrenzprodukte von BeQuiet! und Cougar werden nur unwesentlich teurer angeboten und bieten dafür eine
bessere Austattung und einen höheren Wirkungsgrad. Insofern bereitet es mir Schwierigkeiten, eine allgemeine
Kaufempfehlung auszusprechen.
All jene jedoch, die gern möglichst wenig für ein Netzteil ausgeben wollen und nicht mit jedem zusätzlich
verbrauchtem Watt hadern, dürfen beruhigt zugreifen.
Bei dem Rasurbo RAP350 handelt es sich ingesamt gesehen um ein gutes, solides Netzteil zu einem fairem Preis.
Abschließend möchte ich mich ganz herzlich bei Rasurbo und Hardwareluxx für das Ermöglichen dieses Lesertests bedanken!
Solltet ihr Fehler finden oder Verbesserungsvorschläge haben -> mir schreiben
P.S.: Eigentlich ist mein Testbericht noch nicht komplett:
Es fehlen noch Temperaturmessungen und ein Verbrauchsvergleich zum PicoPSU, beides möchte ich noch
nachholen.
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