dannyl2912
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1. Einleitung und Übersicht zum MSI Z370 Gaming Plus
2. BIOS
3. Overlocking-Versuche
4. Das Testsystem
5. Stromverbrauch
6. Performance
7. Fazit
1. Einleitung und Übersicht zum MSI Z370 Gaming Plus
Ich möchte euch heute gerne bei meinem kleinen Lesertest zum MSI Z370 Gaming Plus begrüßen. Das Mainboard wurde hierfür im Rahmen von Test-IT 6.0 von MSI zur Verfügung gestellt. Die restlichen Komponenten wie Gehäuse, RAM und GPU waren vorhanden, der Rest sind Neuanschaffungen.
Normal habe ich Mainboards mit gehobener Ausstattung im Einsatz, damit ich ohne viele Extra-Komponenten alles umgesetzt bekomme, zu nennen wären in meiner letzten Vergangenheit das MSI Z170A XPower Gaming Titanium Edition, das MSI Z87 MPower Max AC oder auch das MSI Z77A Gaming 6. Nun darf ich einmal am unteren Ende einsteigen, was dem ganzen Test keinen Abbruch tut.
Das Board kommt im ATX-Formfaktor daher und ist mit dem aktuellen Z370-Chipsatz von Intel ausgestattet, der nur die Coffee-Lake-CPUs unterstützt, ältere Skylake- und Kaby-Lake-CPUs funktionieren nicht - auch wenn der Sockel 1151 dies suggeriert. Es kann in 4 RAM-Slots bis zu 64 GB DDR4-RAM installiert werden, welche einen Maximaltakt von 4000 MHz erreichen können.
Für Erweiterungen stehen insgesamt 6 PCIe-Slots zur Verfügung, 4 davon in 1x-Ausführung und 2 in 16x-Ausführung (PEG-Slot). Der erste PEG-Slot ist mit dem Steel-Armor-Feature versehen, damit wird ein festerer Halt durch zusätzliche Befestigungspunkt mit dem Mainboard erreicht, er ist für die Grafikkarte vorgesehen und mit 16 PCIe-Lanes direkt an die CPU angebunden, der zweite PEG-Slot ist nur mechanisch für Grafikkarten ausgelegt, wird aber nur mit 4 PCIe-Lanes an den Chipsatz angebunden. Damit bleibt für die Multi-GPU-Unterstützung nur Crossfire von AMD übrig, nVidias SLI entfällt. Zum Standard gehört mittlerweile auch mindestens ein M.2-Slot für die passenden NVME-SSDs, dieser ist ebenfalls mit 4 PCIe-Lanes an den Chipsatz angebunden.
Der Z370-Chipsatz bietet für Anschlüsse genug Potential, so dass MSI auf keine besonderen Zusatzcontroller zurückreifen muss. USB 3.0 A ist an der Blende 4 mal vorhanden, USB 2.0 A mit 2 Ports – als Header auf dem Board kommen noch mal je 4 USB Ports für 3.0 und 2.0 dazu. USB 3.1 wird nicht unterstützt. Schade eigentlich, das wird aber auch dem Preis geschuldet sein. Für die Nutzung der integrierten GPU der Coffee-Lake-CPUs sind je ein VGA, ein DVI-D und ein DisplayPort 1.2-Anschluss vorhanden. HDMI fehlt in der Aufzählung, ist leider auch als Adapter nicht beiliegend.
Andere Laufwerke können an den 6 SATA-Ports (6 Gb/s) an das Mainboard angeschlossen werden. Die Internet-/Netzwerkverbindung wird mittels eines Intel-LAN-Controllers I219-V bereitgestellt.
Der Audio-Teil wird von einem etwas in die Jahre gekommenen Realtek ALC892 bereitgestellt und stellt 7.1-Sound zur Verfügung. Für ein paar nostalgische Gefühle sorgt der PS/2-Combo-Anschluss wie auch die serielle und parallele Schnittstelle.
Damit man auch eine steuerbare RGB-Beleuchtung einsetzen kann, ist ein Anschluss für die 5050-LED-Strips vorhanden. Die MSI Mystic Light-Software übernimmt schlussendlich die Steuerung. Auf dem Mainboard sind auch LEDs verbaut, die der schwarzen Platine mit den roten Farbakzenten noch etwas Pep gibt – hierbei gibt es keine Farbauswahl, denn sie leuchten passend dazu in rot. Die Kühlung möchte ich auch noch ansprechen. Das Z370 Gaming Plus bringt die Möglichkeit mit neben dem Lüfter des CPU-Kühlers, 4 Gehäuse-Lüfter wie auch eine Pumpe anzuschließen. MSI hat hier glücklicherweise aus der Vergangenheit gelernt, denn im BIOS lässt sich zu jedem Eingang eine Einstellung verwenden, die zwischen PWM und DC-Steuerung auswählen lässt, so dass die 4-Pin-Anschlüsse nicht nur eine Zirde auf dem Board sind, sondern einen Nutzen haben.
Hier die Daten im Schnellüberblick:
Der Lieferumfang gestaltet sich auch recht einfach, was der Preisklasse des getesteten Boards entspricht.
Neben dem MSI Z370 Gaming Plus ist die passende Mainboard-Blende, 2 SATA-Kabel, ein Handbuch, ein Quick-Guide und eine Treiber-DVD enthalten – weitere Beigaben und auch Gimmicks wie ein Case-Badge oder Türschild sind nicht vorhanden.
2. BIOS
Das BIOS von MSI ist mit eines der besten, die ich kenne. Der Aufbau ist einfach strukturiert und übersichtlich. Dafür trennt man den EZ-Mode und den Advanced-Mode, um Anfängern auch die Möglichkeiten zu bietet etwas einzustellen.
Im EZ-Mode kann man grundlegende Dinge einstellen und wird nicht mit Details überfordert. Dazu kommt, dass das BIOS in mehrere Sprachen übersetzt ist, darunter auch Deutsch, was auch die meisten Erläuterungen betrifft.
Der Advanced-Mode ist dagegen für alle eine Möglichkeit, die ihren PC einstellen und ihre CPU tunen wollen. Die Auflistung der einzelnen Einstellungen sind logisch untergliedert, so dass man schnell fündig wird. Man kann viele Parameter einstellen und diese auch in verschiedenen OC-Profilen speichern, damit man diese schnell durchwechseln kann.
Das Settings-Menü (zum Anzeigen bitte Spoiler öffnen)
Das OC-Menü (zum Anzeigen bitte Spoiler öffnen)
MSI hat auch dieses Mal wieder den Board-Explorer im BIOS implementiert, mit diesem bekommt man eine schöne Übersicht über die angeschlossenen Geräte am Board, was vorteilhaft sein kann, wenn man auf Fehlersuche ist.
3. Overlocking-Versuche
Für das OC muss man beachten, dass das Board dafür auch ausgelegt sein muss. Das ist mit dem i7 8700k, dem Z370-Chipsatz und den passenden BIOS-Optionen problemlos möglich. Dafür gibt es die einfache Möglichkeit mit Game-Boost, welches ich vom Z170 XPower Gaming Titanium Edition bereits kenne – mit dem Unterschied, dass auf dem Z370 Gaming Plus kein physischer Drehknopf auf dem Board vorhanden ist.
Ansonsten kann man über eine Vielzahl an Parametern Hand an die eigene CPU legen, da scheinbar alle Einstellungen von den großen Brüdern übernommen werden. Ich werde für den Lesertest beide Varianten ausprobieren.
Der EZ-Mode mit Game-Boost arbeitet einfacher als ich das bisher kenne. Sobald man den Game-Boost aktiviert stellt das BIOS automatisch Werte ein und versucht die CPU mit bis zu 4,8 GHz zu übertakten. Im gleichen Zug wird die Lüftersteuerung des CPU-Kühlers angepasst, so dass sie auf 100% laufen.
Leider hinterlässt die Automatik kein besonders guten Eindruck, im Cinebench liegen schnell von den 4,8 GHz nur noch 4,4 GHz an, was immer noch etwas mehr als der All-Core-Turbo des i7 8700K ist. Wobei man das auch als Vorteil sehen kann, denn in meinem letzten Leser-Test geizte der Game-Boost nicht mit der VCore-Spannung, so dass hier auch recht moderate Temperaturen herauskamen. Vielleicht wird mit einem kommenden BIOS-Update noch etwas an der Automatik geändert, denn auf der Z170-Plattform konnte ich mit dem Feature problemlos 4,69 GHz aus dem i7 6700k herausquetschen.
Dann können wir uns im Experten-Modus an das Feintuning machen, so dass wir den maximal möglichen Takt bei passabler Spannungszufuhr den Kühler nicht übermäßig strapazieren.
Mit etwas Feintuning habe ich die 4,8 GHz problemlos zum Laufen bewegt, so dass der Cinebench bis zum Ende mit dem eingestellten Takt durchgelaufen ist. Die an die CPU angelegte Spannung lässt noch etwas Spielraum und der Kühler musste punktuell mit maximal 76°C umgehen. 4,9 Ghz habe ich noch getestet, aber in den Tests hielt er den Takt nicht, so dass hier noch mehr Parameter angepasst werden müssten. Denn einen Absturz habe ich nicht bekommen.
4. Das Testsystem
Das Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:
MSI Z370 Gaming Plus
Intel Core i7 8700K
ASUS Geforce GTX 1080 ROG Strix A8G
16 GB Corsair Vengeance DDR4-RAM 2666 MHz
ADATA SX8000 512 GB
be quiet Dark Rock Pro 3
be quiet Straight Power E10 400W
Bitfenix Shinobi XL
Das sollte für ein paar Tests locker reichen. Der Aufbau ist recht schnell erledigt, der CPU-Kühler ist am besten außerhalb des Gehäuses zu montieren, damit man sich das 2. Paar Hände sparen kann. Er sollte auch nicht zu fest angezogen werden, damit die CPU nicht ungewollt beschädigt wird. Die M.2-SSD und der RAM konnten auch schnell installiert werden, so dass der Umzug ins Gehäuse stattfinden konnte und die letzten Schritte erledigt werden konnten. Die Grafikkarte ist eine Spende meines „Altsystems“. Dann ging es an die Verkabelung, Strom kommt von einem zuverlässigen be quiet Straight Power E10.
5. Stromverbrauch
Beim Stromverbrauch benutze ich ein Messgerät der Firma Brennenstuhl, was ich schon länger im Einsatz habe. Dabei muss ich sagen, dass ich durch den Einsatz des 6-Kerners einen höheren Verbrauch erwartet habe und wurde positiv überrascht.
Im Idle benötigt das gesamte System knappe 34 W, was natürlich für die sämtlichen effektiven Stromsparmechanismen spricht. Selbst im Last-Szenario mit Prime und Standard-Taktung ist der PC mit 143 W auch noch recht genügsam. Das nächste Last-Szenario habe ich mit dem Time Spy-Benchmark erzeugt, das CPU und GPU auslastet und selbst da kamen moderate 285 W Verbrauch herum, was selbst das eher knapp bemessene 400 W-Netzteil noch nicht stark genug belastet bekommt und zum Zocken vollkommen ausreicht.
Das wird auch an den fehlenden Zusatz-Controllern auf dem MSI Z370 Gaming Plus liegen, die dann keinen Strom verbrauchen.
6. Performance
In diesem Kapitel will ich auf die generelle Performance des Systems eingehen, zum einen betrachte ich den CPU-Part, dann die Spiele-Performance mittels 3DMark und die der M.2-SSD.
Im aktuellen PC Mark 10 wird die Geschwindigkeit der CPU im Zusammenspiel der restlichen Komponenten getestet, hier erreichte der i7 8700K zusammen mit dem MSI Z370 Gaming Plus 6454 Punkte, mein "alter" i7 6700K erreichte mit Standard-Takt ebenfalls gute 6131 Punkte, das macht in der Summe ein Zugewinn von etwa 5,3%.
Beim Time-Spy Benchmark sieht es ähnlich aus, der i7 8700K erreicht 7443 Punkte und mein altes System kommt mit gleicher GPU auf 7009 Punkte mit der Übertaktung auf 4,8 GHz kommt das System auf 7663 Punkte, das macht eine Steigerung der Performance um 6,1% bzw. 9,3%.
Wie man sehen kann, gehört der i7 6700k noch lange nicht zum alten Eisen, denn der i7 8700k kann seine 2 zusätzlichen Kerne, respektive 4 zusätzlichen Threads nur bedingt in Mehrleistung umsetzen. Der Takt-Unterschied darf außerdem nicht außer Acht gelassen werden. Das kann man besonders gut im 7-Zip-Benchmark sehen, da skalieren der i7 8700K noch mal richtig mit bis zu 69%. Im Cinebench R15.0 sieht das ähnlich gut aus, wo ein mein i7 6700K noch mit 916 CBs punkten kann, schafft der i7 8700k bereits 1388 CBs schafft - 51,5% mehr. Mit der Übertaktung auf 4,8 GHz schafft der Prozessor 1559 CBs - das sind 70,2% mehr.
7-Zip - Benchmark - Core i7 8700K + MSI Z370 Gaming Plus:
7-Zip - Benchmark - Core i7 6700K + MSI Z170A XPower Gaming Titanium Edition:
Das würde sich in anderen Benchmarks so fortsetzen, da die Programme erst auf die Gegebenheit angepasst sein müssen, dass nun mehr als nur 4+4 Kerne im Mainstream-Bereich verfügbar sind. Und im Spiele-Bereich sieht es diesbezüglich noch ziemlich düster aus, aber das kommt hoffentlich bald.
Die ADATA SX8000 ist mit 4 PCIe 3.0-Lanes an den Chipsatz angebunden und soll eine recht hohe Performance bieten. Dafür habe ich die beiden bekannten Benchmarks Crystal Disk Mark und AS SSD benutzt und einen Durchlauf gestartet. Die Werte von AS SSD sind erfahrungsgemäß niedriger, da der Benchmark keine komprimierbaren Daten zum Testen verwendet.
7. Fazit
Mit dem Z370 Gaming Plus bekommt man zum günstigen Preis einen guten und auch brauchbaren Einstieg in die Welt des Coffee-Lake. Die Ausstattung und Lieferumfang passt gut dazu. Dazu ist auch der Strom-Verbrauch im Idle sehr niedrig, da keine Zusatzcontroller eine Verwendung finden. Das macht sich beim Booten ebenfalls bemerkbar, so schnell war noch keines meiner Systeme bereit, dass ich mich einloggen konnte - laut Windows-Anzeige knappe 10,9 Sekunden, während mein Alt-System mit etwas mehr Hardware (und mehr Zusatz-Controllern) bei 17,6 Sekunden liegt.
Das Overlocking ist ein Thema für sich, die Automatik greift nur bedingt, geht aber nicht mit utopischen Spannungswerten auf die CPU los, damit sie nicht gleich kaputtgeht. Mit etwas Feintuning kann man ein brauchbares Ergebnis liefern. Ob durch eine bessere Spannungsversorgung auf dem MSI Z370 Gaming Plus ein besseres Ergebnis zu erwarten wäre, bleibt hier im Raum stehen. Die Übertakter schwören hier auf spezielle OC-Boards, die mit 10 und mehr Phasen für eine stabilere Spannungsversorgung. Das Z370 Gaming Plus möchte nicht dazu gehören.
Einzig einen HDMI-Ausgang vermisse ich am Mainboard und ein USB 3.1 Gen2-Controller wäre nicht schlecht, dies war aber wohl in Hinblick auf dem Preis nicht umsetzbar. Lobenswert dagegen sind der M.2-Slot und der Intel-LAN-Controller, der gegenüber der Konkurrenz von Killer und Realtek mit hohem Tempo und einem schlanken Treiber zugleich punkten kann.
Mit etwa 118 Euro kann man mit dem MSI Z370 Gaming Plus bereits loslegen. Damit möchte ich eine Preis-Leistungs-Empfehlung aussprechen.
Danke.
2. BIOS
3. Overlocking-Versuche
4. Das Testsystem
5. Stromverbrauch
6. Performance
7. Fazit
1. Einleitung und Übersicht zum MSI Z370 Gaming Plus
Ich möchte euch heute gerne bei meinem kleinen Lesertest zum MSI Z370 Gaming Plus begrüßen. Das Mainboard wurde hierfür im Rahmen von Test-IT 6.0 von MSI zur Verfügung gestellt. Die restlichen Komponenten wie Gehäuse, RAM und GPU waren vorhanden, der Rest sind Neuanschaffungen.
Normal habe ich Mainboards mit gehobener Ausstattung im Einsatz, damit ich ohne viele Extra-Komponenten alles umgesetzt bekomme, zu nennen wären in meiner letzten Vergangenheit das MSI Z170A XPower Gaming Titanium Edition, das MSI Z87 MPower Max AC oder auch das MSI Z77A Gaming 6. Nun darf ich einmal am unteren Ende einsteigen, was dem ganzen Test keinen Abbruch tut.
Das Board kommt im ATX-Formfaktor daher und ist mit dem aktuellen Z370-Chipsatz von Intel ausgestattet, der nur die Coffee-Lake-CPUs unterstützt, ältere Skylake- und Kaby-Lake-CPUs funktionieren nicht - auch wenn der Sockel 1151 dies suggeriert. Es kann in 4 RAM-Slots bis zu 64 GB DDR4-RAM installiert werden, welche einen Maximaltakt von 4000 MHz erreichen können.
Für Erweiterungen stehen insgesamt 6 PCIe-Slots zur Verfügung, 4 davon in 1x-Ausführung und 2 in 16x-Ausführung (PEG-Slot). Der erste PEG-Slot ist mit dem Steel-Armor-Feature versehen, damit wird ein festerer Halt durch zusätzliche Befestigungspunkt mit dem Mainboard erreicht, er ist für die Grafikkarte vorgesehen und mit 16 PCIe-Lanes direkt an die CPU angebunden, der zweite PEG-Slot ist nur mechanisch für Grafikkarten ausgelegt, wird aber nur mit 4 PCIe-Lanes an den Chipsatz angebunden. Damit bleibt für die Multi-GPU-Unterstützung nur Crossfire von AMD übrig, nVidias SLI entfällt. Zum Standard gehört mittlerweile auch mindestens ein M.2-Slot für die passenden NVME-SSDs, dieser ist ebenfalls mit 4 PCIe-Lanes an den Chipsatz angebunden.
Der Z370-Chipsatz bietet für Anschlüsse genug Potential, so dass MSI auf keine besonderen Zusatzcontroller zurückreifen muss. USB 3.0 A ist an der Blende 4 mal vorhanden, USB 2.0 A mit 2 Ports – als Header auf dem Board kommen noch mal je 4 USB Ports für 3.0 und 2.0 dazu. USB 3.1 wird nicht unterstützt. Schade eigentlich, das wird aber auch dem Preis geschuldet sein. Für die Nutzung der integrierten GPU der Coffee-Lake-CPUs sind je ein VGA, ein DVI-D und ein DisplayPort 1.2-Anschluss vorhanden. HDMI fehlt in der Aufzählung, ist leider auch als Adapter nicht beiliegend.
Andere Laufwerke können an den 6 SATA-Ports (6 Gb/s) an das Mainboard angeschlossen werden. Die Internet-/Netzwerkverbindung wird mittels eines Intel-LAN-Controllers I219-V bereitgestellt.
Der Audio-Teil wird von einem etwas in die Jahre gekommenen Realtek ALC892 bereitgestellt und stellt 7.1-Sound zur Verfügung. Für ein paar nostalgische Gefühle sorgt der PS/2-Combo-Anschluss wie auch die serielle und parallele Schnittstelle.
Damit man auch eine steuerbare RGB-Beleuchtung einsetzen kann, ist ein Anschluss für die 5050-LED-Strips vorhanden. Die MSI Mystic Light-Software übernimmt schlussendlich die Steuerung. Auf dem Mainboard sind auch LEDs verbaut, die der schwarzen Platine mit den roten Farbakzenten noch etwas Pep gibt – hierbei gibt es keine Farbauswahl, denn sie leuchten passend dazu in rot. Die Kühlung möchte ich auch noch ansprechen. Das Z370 Gaming Plus bringt die Möglichkeit mit neben dem Lüfter des CPU-Kühlers, 4 Gehäuse-Lüfter wie auch eine Pumpe anzuschließen. MSI hat hier glücklicherweise aus der Vergangenheit gelernt, denn im BIOS lässt sich zu jedem Eingang eine Einstellung verwenden, die zwischen PWM und DC-Steuerung auswählen lässt, so dass die 4-Pin-Anschlüsse nicht nur eine Zirde auf dem Board sind, sondern einen Nutzen haben.
Hier die Daten im Schnellüberblick:
Chipsatz: | Intel Z370 |
RAM: | 4x DDR4 DIMM, dual PC4-32000U/DDR4-4000 (OC), max. 64GB (UDIMM) |
Erweiterungsslots: | 2x PCIe 3.0 x16 (1x x16, 1x x4), 4x PCIe 3.0 x1, 1x M.2/M-Key (PCIe 3.0 x4/SATA, 22110/2280/2260/2242) |
Anschlüsse extern: | 1x VGA, 1x DVI-D, 1x DisplayPort 1.2, 4x USB-A 3.0, 2x USB-A 2.0, 1x Gb LAN (Intel I219-V), 6x Klinke, 1x PS/2 Combo |
Anschlüsse intern: | 4x USB 3.0, 4x USB 2.0, 6x SATA 6Gb/s (Z370), 1x seriell, 1x parallel, 1x TPM-Header |
Header Kühlung: | 1x CPU-Lüfter 4-Pin, 4x Lüfter 4-Pin, 1x Pumpe 4-Pin |
Header Beleuchtung: | 1x RGB-Header 4-Pin (5050) |
Audio: | 7.1 (Realtek ALC892) |
RAID-Level: | 0/1/5/10 (Z370) |
Multi-GPU: | AMD 2-Way-CrossFireX (x16/x4) |
Stromanschlüsse: | 1x 24-Pin ATX, 1x 8-Pin EPS12V |
CPU-Phasen: | 6 |
Grafik: | IGP (via CPU/APU) |
Beleuchtung: | rot, 2 Zonen (Audio-Strip, Rückseite) |
Der Lieferumfang gestaltet sich auch recht einfach, was der Preisklasse des getesteten Boards entspricht.
Neben dem MSI Z370 Gaming Plus ist die passende Mainboard-Blende, 2 SATA-Kabel, ein Handbuch, ein Quick-Guide und eine Treiber-DVD enthalten – weitere Beigaben und auch Gimmicks wie ein Case-Badge oder Türschild sind nicht vorhanden.
2. BIOS
Das BIOS von MSI ist mit eines der besten, die ich kenne. Der Aufbau ist einfach strukturiert und übersichtlich. Dafür trennt man den EZ-Mode und den Advanced-Mode, um Anfängern auch die Möglichkeiten zu bietet etwas einzustellen.
Im EZ-Mode kann man grundlegende Dinge einstellen und wird nicht mit Details überfordert. Dazu kommt, dass das BIOS in mehrere Sprachen übersetzt ist, darunter auch Deutsch, was auch die meisten Erläuterungen betrifft.
Der Advanced-Mode ist dagegen für alle eine Möglichkeit, die ihren PC einstellen und ihre CPU tunen wollen. Die Auflistung der einzelnen Einstellungen sind logisch untergliedert, so dass man schnell fündig wird. Man kann viele Parameter einstellen und diese auch in verschiedenen OC-Profilen speichern, damit man diese schnell durchwechseln kann.
Das Settings-Menü (zum Anzeigen bitte Spoiler öffnen)
Das OC-Menü (zum Anzeigen bitte Spoiler öffnen)
MSI hat auch dieses Mal wieder den Board-Explorer im BIOS implementiert, mit diesem bekommt man eine schöne Übersicht über die angeschlossenen Geräte am Board, was vorteilhaft sein kann, wenn man auf Fehlersuche ist.
3. Overlocking-Versuche
Für das OC muss man beachten, dass das Board dafür auch ausgelegt sein muss. Das ist mit dem i7 8700k, dem Z370-Chipsatz und den passenden BIOS-Optionen problemlos möglich. Dafür gibt es die einfache Möglichkeit mit Game-Boost, welches ich vom Z170 XPower Gaming Titanium Edition bereits kenne – mit dem Unterschied, dass auf dem Z370 Gaming Plus kein physischer Drehknopf auf dem Board vorhanden ist.
Ansonsten kann man über eine Vielzahl an Parametern Hand an die eigene CPU legen, da scheinbar alle Einstellungen von den großen Brüdern übernommen werden. Ich werde für den Lesertest beide Varianten ausprobieren.
Der EZ-Mode mit Game-Boost arbeitet einfacher als ich das bisher kenne. Sobald man den Game-Boost aktiviert stellt das BIOS automatisch Werte ein und versucht die CPU mit bis zu 4,8 GHz zu übertakten. Im gleichen Zug wird die Lüftersteuerung des CPU-Kühlers angepasst, so dass sie auf 100% laufen.
Leider hinterlässt die Automatik kein besonders guten Eindruck, im Cinebench liegen schnell von den 4,8 GHz nur noch 4,4 GHz an, was immer noch etwas mehr als der All-Core-Turbo des i7 8700K ist. Wobei man das auch als Vorteil sehen kann, denn in meinem letzten Leser-Test geizte der Game-Boost nicht mit der VCore-Spannung, so dass hier auch recht moderate Temperaturen herauskamen. Vielleicht wird mit einem kommenden BIOS-Update noch etwas an der Automatik geändert, denn auf der Z170-Plattform konnte ich mit dem Feature problemlos 4,69 GHz aus dem i7 6700k herausquetschen.
Dann können wir uns im Experten-Modus an das Feintuning machen, so dass wir den maximal möglichen Takt bei passabler Spannungszufuhr den Kühler nicht übermäßig strapazieren.
Mit etwas Feintuning habe ich die 4,8 GHz problemlos zum Laufen bewegt, so dass der Cinebench bis zum Ende mit dem eingestellten Takt durchgelaufen ist. Die an die CPU angelegte Spannung lässt noch etwas Spielraum und der Kühler musste punktuell mit maximal 76°C umgehen. 4,9 Ghz habe ich noch getestet, aber in den Tests hielt er den Takt nicht, so dass hier noch mehr Parameter angepasst werden müssten. Denn einen Absturz habe ich nicht bekommen.
4. Das Testsystem
Das Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:
MSI Z370 Gaming Plus
Intel Core i7 8700K
ASUS Geforce GTX 1080 ROG Strix A8G
16 GB Corsair Vengeance DDR4-RAM 2666 MHz
ADATA SX8000 512 GB
be quiet Dark Rock Pro 3
be quiet Straight Power E10 400W
Bitfenix Shinobi XL
Das sollte für ein paar Tests locker reichen. Der Aufbau ist recht schnell erledigt, der CPU-Kühler ist am besten außerhalb des Gehäuses zu montieren, damit man sich das 2. Paar Hände sparen kann. Er sollte auch nicht zu fest angezogen werden, damit die CPU nicht ungewollt beschädigt wird. Die M.2-SSD und der RAM konnten auch schnell installiert werden, so dass der Umzug ins Gehäuse stattfinden konnte und die letzten Schritte erledigt werden konnten. Die Grafikkarte ist eine Spende meines „Altsystems“. Dann ging es an die Verkabelung, Strom kommt von einem zuverlässigen be quiet Straight Power E10.
5. Stromverbrauch
Beim Stromverbrauch benutze ich ein Messgerät der Firma Brennenstuhl, was ich schon länger im Einsatz habe. Dabei muss ich sagen, dass ich durch den Einsatz des 6-Kerners einen höheren Verbrauch erwartet habe und wurde positiv überrascht.
Im Idle benötigt das gesamte System knappe 34 W, was natürlich für die sämtlichen effektiven Stromsparmechanismen spricht. Selbst im Last-Szenario mit Prime und Standard-Taktung ist der PC mit 143 W auch noch recht genügsam. Das nächste Last-Szenario habe ich mit dem Time Spy-Benchmark erzeugt, das CPU und GPU auslastet und selbst da kamen moderate 285 W Verbrauch herum, was selbst das eher knapp bemessene 400 W-Netzteil noch nicht stark genug belastet bekommt und zum Zocken vollkommen ausreicht.
Das wird auch an den fehlenden Zusatz-Controllern auf dem MSI Z370 Gaming Plus liegen, die dann keinen Strom verbrauchen.
6. Performance
In diesem Kapitel will ich auf die generelle Performance des Systems eingehen, zum einen betrachte ich den CPU-Part, dann die Spiele-Performance mittels 3DMark und die der M.2-SSD.
Im aktuellen PC Mark 10 wird die Geschwindigkeit der CPU im Zusammenspiel der restlichen Komponenten getestet, hier erreichte der i7 8700K zusammen mit dem MSI Z370 Gaming Plus 6454 Punkte, mein "alter" i7 6700K erreichte mit Standard-Takt ebenfalls gute 6131 Punkte, das macht in der Summe ein Zugewinn von etwa 5,3%.
Beim Time-Spy Benchmark sieht es ähnlich aus, der i7 8700K erreicht 7443 Punkte und mein altes System kommt mit gleicher GPU auf 7009 Punkte mit der Übertaktung auf 4,8 GHz kommt das System auf 7663 Punkte, das macht eine Steigerung der Performance um 6,1% bzw. 9,3%.
Wie man sehen kann, gehört der i7 6700k noch lange nicht zum alten Eisen, denn der i7 8700k kann seine 2 zusätzlichen Kerne, respektive 4 zusätzlichen Threads nur bedingt in Mehrleistung umsetzen. Der Takt-Unterschied darf außerdem nicht außer Acht gelassen werden. Das kann man besonders gut im 7-Zip-Benchmark sehen, da skalieren der i7 8700K noch mal richtig mit bis zu 69%. Im Cinebench R15.0 sieht das ähnlich gut aus, wo ein mein i7 6700K noch mit 916 CBs punkten kann, schafft der i7 8700k bereits 1388 CBs schafft - 51,5% mehr. Mit der Übertaktung auf 4,8 GHz schafft der Prozessor 1559 CBs - das sind 70,2% mehr.
7-Zip - Benchmark - Core i7 8700K + MSI Z370 Gaming Plus:
7-Zip - Benchmark - Core i7 6700K + MSI Z170A XPower Gaming Titanium Edition:
Das würde sich in anderen Benchmarks so fortsetzen, da die Programme erst auf die Gegebenheit angepasst sein müssen, dass nun mehr als nur 4+4 Kerne im Mainstream-Bereich verfügbar sind. Und im Spiele-Bereich sieht es diesbezüglich noch ziemlich düster aus, aber das kommt hoffentlich bald.
Die ADATA SX8000 ist mit 4 PCIe 3.0-Lanes an den Chipsatz angebunden und soll eine recht hohe Performance bieten. Dafür habe ich die beiden bekannten Benchmarks Crystal Disk Mark und AS SSD benutzt und einen Durchlauf gestartet. Die Werte von AS SSD sind erfahrungsgemäß niedriger, da der Benchmark keine komprimierbaren Daten zum Testen verwendet.
7. Fazit
Mit dem Z370 Gaming Plus bekommt man zum günstigen Preis einen guten und auch brauchbaren Einstieg in die Welt des Coffee-Lake. Die Ausstattung und Lieferumfang passt gut dazu. Dazu ist auch der Strom-Verbrauch im Idle sehr niedrig, da keine Zusatzcontroller eine Verwendung finden. Das macht sich beim Booten ebenfalls bemerkbar, so schnell war noch keines meiner Systeme bereit, dass ich mich einloggen konnte - laut Windows-Anzeige knappe 10,9 Sekunden, während mein Alt-System mit etwas mehr Hardware (und mehr Zusatz-Controllern) bei 17,6 Sekunden liegt.
Das Overlocking ist ein Thema für sich, die Automatik greift nur bedingt, geht aber nicht mit utopischen Spannungswerten auf die CPU los, damit sie nicht gleich kaputtgeht. Mit etwas Feintuning kann man ein brauchbares Ergebnis liefern. Ob durch eine bessere Spannungsversorgung auf dem MSI Z370 Gaming Plus ein besseres Ergebnis zu erwarten wäre, bleibt hier im Raum stehen. Die Übertakter schwören hier auf spezielle OC-Boards, die mit 10 und mehr Phasen für eine stabilere Spannungsversorgung. Das Z370 Gaming Plus möchte nicht dazu gehören.
Einzig einen HDMI-Ausgang vermisse ich am Mainboard und ein USB 3.1 Gen2-Controller wäre nicht schlecht, dies war aber wohl in Hinblick auf dem Preis nicht umsetzbar. Lobenswert dagegen sind der M.2-Slot und der Intel-LAN-Controller, der gegenüber der Konkurrenz von Killer und Realtek mit hohem Tempo und einem schlanken Treiber zugleich punkten kann.
Mit etwa 118 Euro kann man mit dem MSI Z370 Gaming Plus bereits loslegen. Damit möchte ich eine Preis-Leistungs-Empfehlung aussprechen.
Danke.