Einleitung + Lieferumfang
Egal ob Pro-Gamer, Gelegenheitsspieler oder Anfänger, die Zeit in der Ingame Sound keine Rolle spielt ist schon lange vorbei. Deshalb ist es umso wichtiger, ein gutes Headset zu besitzen.
Als alter eingesessener Sennheiser Kunde werde ich im nachfolgenden Test das Asus Orion Pro ausführlichst testen. Das Orion wird in einem Karton, welcher einen Einblick in das Innere gewährt, geliefert. Diese Verpackung wirkt nicht besonders edel, erfüllt aber ihren Zweck, da sie das Headset gut vor Gewalteinwirkungen von außen schützt. Der Lieferumfang besteht aus dem Headset, USB-Soundkarte, Betriebsanleitung (mehrsprachig) und einem „VIP-Garantiepass“.
Spezifikationen:
- Widerstand: 32 Ohm
- Kabellänge: 2.5m
- Treiber Durchmesser: 50 mm
- Stecker: mini Jack
- Geräuschminderung bis zu 30 dB
- Mikrofon: bidirectional -30 dB Sensibilität
- Gewicht: 268g
- Maße: 7,4‘‘ x 7,5‘‘
Technische Daten und Details zur Technik
Zunächst einmal möchte ich auf das "Pro" im Namen eingehen. Es handelt sich hierbei sozusagen um den großen Bruder des Asus Orion, das „Pro“ besitzt neben dem Headset selbst noch eine USB-Soundkarte, die sich "ROG Spitfire USB-Audio-Prozessor" nennt.
Als erstes dazu sei erwähnt, dass die Soundkarte keinen zusätzlichen Treiber für die Installation benötigt. Dies ist besonders für diejenigen von euch von Vorteil, die häufig auf verschiedenen Rechner spielen, da man somit auf jedem Rechner immer den gleichen Sound hat und man nicht auf die Soundkarte des Rechners angewiesen ist. Ich selbst kann aus Erfahrung sprechen, dass auf einen LAN Event mit gestellten Rechnern nichts wichtiger ist, als ein sehr guter und gewohnter Sound!
An der Soundkarte selbst befinden sich gleich 3 Tasten, die verschiedene Soundeinstellungen aktivieren:
FPS: Wurde speziell entwickelt, um verbesserte Klangregelung sowie stärker herausgestellte Klangdetails darzustellen.
Surround: Soll besonders realistischen In-Game Surround-Sound ganz ohne Klangverzerrungen darstellen.
AMP: Verstärkt schwache, aber dennoch wichtige akustische Signale und verstärkt somit die Klangdetails im Spiel.
Ich habe alle Kombination ausprobiert und muss leider sagen, dass ich keine der 3 Soundeffekts benötige. Weder zum Spielen, noch für Multimedia Anwendungen wird der Sound meiner Meinung nach dadurch verbessert. Deswegen verzichte ich komplett auf diese Features. Trotzdem sei gesagt, dass die USB Soundkarte einen ordentlichen Sound ausgibt und super verarbeitet ist. Auch die Surround Funktion, die virtuellen 7.1 Sound liefern soll, hat mich überhaupt nicht überzeugt. Wenn man das Headset im Stereo Modus betreibt, spielt es eindeutig seine Stärken aus.
Optischer Eindruck und Verarbeitung
Nun zur Verarbeitungsqualität, diese ist tadellos und genügt sogar mir. Es sei erwähnt, dass ich hierbei sehr penibel bin. Für den Ladenpreis von ca. 85€ kann man aber nicht allzu hochwertige Materialien erwarten, dafür wirkt das fast komplett aus Kunststoff hergestellte Headset aber doch recht hochwertig. Der Bügel und die beiden Lautsprecher sind mit kunstlederartigem Schaumstoff bestückt, sodass das Tragen auch nach mehreren Stunden stets angenehm ist, dazu aber später mehr. Die Größe des Headsets kann an beiden Seiten stufenweise verstellt werden, sodass es eigentlich auf jede Kopfgröße passen sollte. Die kompletten Kabel, auch die der USB-Soundkarte, sind gesleevt und auch an den Übergangsstellen sehr gut verarbeitet.
Praxiseinsatz: Klang in Musik und Filmen/Serien
In meiner Testzeit von ca. 2 Wochen habe ich mehrere Stunden mit Multimediaanwendungen verbracht. Egal ob meine MP3-Sammlung, Youtube-Videos oder Blu-rays, der Sound hat mich zu keinem Zeitpunkt enttäuscht. Auch der Bass ist ordentlich und für mich mehr als ausreichend. Getestet wurde das Headset mit der mitgelieferten USB-Soundkarte, einer Sennheiser USB-Soundkarte und der Creative Sound Blaster X-FI Xtreme Gamer Soundkarte. Alle 3 Probanden lieferten beeindruckenden und vor allem natürlichen Sound.
Praxiseinsatz: Gaming Performance und Ortung
Da ich selber viele Jahre aktiv Counter-Strike 1.6 gespielt habe und nun auch auf den Nachfolger CSGO umgestiegen bin, ist in Multiplayer-Shooter meiner Meinung nach nichts wichtiger als die perfekte räumliche Zuordnung des Sounds. Hier musste ich leider Schwächen feststellen. Ich konnte die Soundeffekte einfach nie zu 100% genau zuordnen. Mag sein, dass es an der zu kurzen Testphase lag, dennoch war es nicht mit meinem Sennheiser PC161 zu vergleichen.
Dafür punktet das Headset aber bei Spielen wie Crysis 3, Black Ops 2 und Starcraft 2. Hier empfand ich den Sound als extrem realistisch und stets angenehm. Die 3 zusätzlichen Sound Features der USB-Soundkarte hingegen empfand ich, wie bereits oben erwähnt, mehr als überflüssig. Wenn alle 3 Features deaktiviert sind hat man meiner Meinung nach den besten Sound für alle Anwendungen.
Praxiseinsatz: Sprachqualität &Tragekomfort
Nach anfänglicher Zufriedenheit, musste ich leider nach mehreren Stunden feststellen, dass meine Ohren nach dem Absetzen des Headsets „geglüht“ haben. Ohne Übertreibung, meine Ohren waren wirklich extrem warm und fühlten sich unangenehm an.
Der Tragekomfort an sich ist wirklich sehr angenehm wenn da nur nicht das Problem mit meinen „heißen Ohren“ wäre. Ist vielleicht auch nur an Frage der Gewöhnung aber für mich so nicht hinnehmbar, obgleich ich auch beim Tragen nie unangenehme Druckstellen verspürte. Dies ist wohl auch auf die gut gepolsterten Ohrmuscheln und den Bügel zurückzuführen.
Die Sprachqualität des versenkbaren Mikrofons ist akzeptabel aber nicht besonders gut. Ich kann es leider nur mit dem Mikrofon des Sennheiser PC161 vergleichen und hier liegen Welten dazwischen. Da ich täglich mehrere Stunden im Teamspeak 3 verbringe, kann ich das sehr gut einschätzen. Jeder hat mich darauf angesprochen, ob ich ein neues Headset besitz, da ich mich irgendwie seltsam anhöre.
Ein Vergleich der Audio Aufnahmen zeigte dann, dass das Sennheiser Mikrofon klar vorne lag. Die Aufnahme beim Orion wirkte etwas „blechern“. Man sollte allerdings auch anmerken, dass ich bis dato noch kein besseres Headsetmikrofon, als das des Sennheiser Headset, gehört habe.
Zudem ist das Mikrofon nicht richtig isoliert und leitet gerne den Sound aus den Ohrmuscheln weiter. Dies macht sich besonders bemerkbar, wenn man kein Push-To-Talk sondern Sprachaktivierung zum Aktivieren des Mikrofons benutzt. Dort kann es passieren, dass sich der Gesprächspartner ungewollt selber hört.
Positiv finde ich allerdings die Aufbewahrung des Mikrofons, dieses lässt sich komplett in der linken Ohrmuschel versenken und bei Bedarf spielend leicht herausziehen.
Fazit
Das Asus Orion Pro hinlässt gemischte Eindrücke bei mir. Zum einen konnte es mich bei Multimediaanwendungen komplett überzeugen, zum anderen musste ich Abstriche bei Multiplayer Shootern im Zusammenhang der räumlichen Ortung feststellen. Alles in allem würde ich das Headset dennoch weiterempfehlen, solange man keine Problem mit den „warm werden“ Ohren hat. Es sei zudem angemerkt, dass ich über keine professionellen Messmethoden verfüge und ich alles nach meinem persönlichen Empfinden beurteilt habe.
Pro:
Verarbeitungsqualität
Preis – Leistung
Ausreichende Kabellänge
Optisch ansprechend
Contra:
Tragekomfort (Ohren werden sehr warm)
Gelegentliches Weiterleiten des Sound zum Mirkofon
Unbrauchbare Sonderfeatures der USB-Soundkarte
Besonderheiten:
starke Schalldämmung
versenkbares Mikrofon
Zusätzliche Fotos