TheLeetFly
Enthusiast
Vorwort:
Ende April veranstaltete Hardwareluxx einen Lesertest der Asus Xonar Phoebus.
Aus den ca. 30 Bewerbern wurden neben mir auch noch die User Ra1St und Zocker24 ausgewählt.
An dieser Stelle bedanke ich mich noch einmal bei Hardwareluxx, dass Lesertests überhaupt durchgeführt werden. Es ist nach einem Produkt-Test einer Redaktion immer nützlich ausführliche und detaillierte Test von Leuten seiner eigenen "Intelligenzklasse" zu lesen.
Genau dies versuche ich nun auch mit meinem Lesertest durchzuführen.
Weiterhin wird von mir, da ich einen Youtubechannel betreibe, ein Test-Video zur Asus Xonar Phoebus veröffentlicht. Hierbei werden natürlich dieselben Informationen genutzt und dargelegt, wobei Ich in einem Video natürlich Bilder einfacher zeigen kann und sowohl Sound-samples als auch aufgenommenes Videomaterial unproblematischer darstellen kann.
Daher empfehle ich jedem interessierten Test-Leser nach dem Lesen einen Blick in mein Video, welches am Ende meines Testes verlinkt sein wird.
Test:
Die Asus Xonar Phoebus erreichte mich in einem aufwendigen, hochwertigen und Asus-typisch rotem Paket, das sehr ansprechend aussah.
Nach dem Öffnen präsentierte sich unter der aufliegenden Schutzverpackung die Soundkarte selber, die Schreibtisch-Control-Box und zwei Kabel: Einmal der optische S/PDIF-Toslink-Adapter, sowie ein ATX 4P-auf-6P-Stromversorgungskabel. [Einfach gesagt erfordert die Soundkarte einen 6-Pin Strom-Anschluss, der durch 2 ATX Adapter versorgt wird.]
Unter der schwarzen Abdeckung befinden sich weiterhin das Handbuch in verschiedenen Sprachen, die Treiber-CD und zwei Gehäuse-Aufkleber [1 kleiner silberner "Republic of Gamers" Aufkleber sowie ein größerer Aufkleber mit den Spezifikationen der Soundkarte]. All diese Sachen befinden sich in einem Pappe-Hardcase, das man gut ins Regal stellen kann, um dort das Handbuch und die Treiber-CD aufzubewahren.
Die Installation erfolgte problemlos; meine alte Soundkarte, eine Creative X-Fi Xtreme Audio PCI, musste der neuen edleren Karte weichen. Schnell fanden sich zwei freie ATX 4-Pin Stromstecker, mit denen die Karte dann verbunden wurde.
Beim Anschalten des PC's erkennt man an der Slotblende die LED's der Karte, die im Audioausgang, Mikrofoneingang und S/PDIF sitzen und mit roten/grünen LEDs den Eingang bzw. Ausgang kennzeichnen und auch nachts ein einfaches Umstecken gewährleisten sollen.
Dies ist aber nicht nötig, da man die Controlbox direkt vorschalten kann und im Treiber zwischen Headset-Ausgabe und Boxen-Ausgabe wählen kann. Mein Beyerdynamics MMX 300 steckt somit in der auf meinem Schreibtisch stehenden Controlbox, während die Creative GigaWorks T40 II direkt in der Soundkarte stecken.
Die genutzte Treiberversion stammt von der Retail-CD und hat die Versionsnummer 7.0.1.11.
Musik-Test:
Der Musik-Test erfolgte in Etappen immer mal wieder während dem Testen; direkt zu Anfang habe ich mit verschiedensten Liedern herumexperimentiert und dabei im Treiber die verschiedenen Soundmodi und Einstellungsmöglichkeiten ausprobiert. Für 5.1 Systeme empfiehlt sich z.B. "FlexBass II", was schlicht und einfach die Grenzfrequenz für den LFE-Kanal festlegen kann. Die von den Realtek Onboard-karten bekannten Audio-Umgebungs-effekte [z.B. Badezimmer, Konzerthalle, Stadt] sind meiner Meinung nach nutzlos und nehmen nur einen Platz in dem durch Linksklick auf das Ausgabegerät erscheinenden Drop-Down Menü weg.
Getestet wurde die Musikwiedergabe unter anderem mit:
- Herr der Ringe-Soundtrack und Assassin's Creed 3 Soundtrack zur Überprüfung der orchestralen Differenzierbarkeit der einzelnen Instrumente, wobei die Phoebus diesen Test wirklich meistert. Jedes einzelne Instrument ist klar differenziert und verschwimmt keinesfalls in "Soundmatsch". Auch Gesangsstimmen wie bei "Die Gefährten OST - Track 18 - May it Be" sind fein und präzise.
- J.B.O. als Heavy Metal Band zur Inspizierung der klanggewaltigen E-Gitarren, die mich durch räumliche Stärke überzeugt haben. (Anmerkung des Autors: Das klingt jetzt vielleicht wie ein blöder Werbespruch, aber ich schreibe hier nur meine Eindrücke nieder. ^^ )
- Verschiedenste Drum'n'Bass Lieder dienten dem Test von schnellen Bässen, wobei jeder Bass-anschlag kräftig und sauber war.
- Beethoven , genauer gesagt Beethovens Streichquartet No.8 Op.59 No.2, bot dann nocheinmal eine Herausforderung bei der Differenzierbarkeit der einzelnen Streicher, aber auch diesen Test meisterte die Asus Xonar Phoebus.
Im Vergleich zu meiner "alten" Creative X-Fi Xtreme Audio PCI merkt man bei gewissen Liedern schon eine Verbesserung, besonders die mittleren Frequenzen klingen durch die Asus Xonar sauberer und die Höhen "sperzeln" mehr, wie der audiophile Hi-Fi-Spezialist sagen würde. [Tipp: Der Metro 2033 Soundtrack bietet mit Track 24 das Metro Main-Theme gespielt von einer Gitarre und begleitet von einigen Streichern. Die Gitarre ist hierbei eine akustische Gitarre mit Metallseiten, die punktgenaue Höhen spielt. Hier sollte man besonders auf die Klarheit der Gitarre selber sowie auf die Hand-geräusche des über die Seiten wischenden Gitarristen achten.]
Der Treiber bietet bei diesen Tests deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten als der Creative-Treiber, daher kommt jetzt direkt der Treiber-Test.
Treiber-Test:
Das Interface des Treibers ist sehr schick, auch wenn es nur eine neue Oberfläche der älteren Karten wie z.B. der Xonar Essence STX ist. Die Grundfunktionen wie die Abtastrate sind hier identisch, jedoch bietet die Phoebus einige neue Funktionen: Xear SingFX, Xear Surround Headphone/Speaker und das Dolby PCEEv4 [Dolby Home Theatre].
Xear SingFX bietet sogenanntes Key-Shifting, was einfach eine Tonanhebung oder -absenkung bedeutet. Dies ist aber nicht nur bei Audioeingängen verfügbar, sondern auch bei Ausgängen. Somit kann man nicht nur seine Stimme im Teamspeak absenken, sondern auch Musik in gepitchten Tonlagen hören. Dieses Feature ist zwar spaßig, aber meiner Meinung nach bei Audioausgängen sinnfrei.
Xear Surround Headphone/Speaker ist das Pendent zu Creative's CMSS-3D, dazu aber im Gaming Test mehr.
Für das Mikro ist zusätzlich noch ROG Command und Xear Magic Voice verfügbar, hierzu auch im Gaming-Test in der Unterkategorie Mikro-Test etwas mehr.
Zusammenfassend ist der Treiber also simpel aufgebaut und bietet viele Konfigurationsoptionen.
Nach einigen Tagen des Testens erfolgte ein Update auf Version 7.0.1.25 [im ROG Forum Version 3.0RC8 genannt und bisher auch nur dort im Xonar Phoebus Driver Thread erhältlich].
Die neue Treiberversion brachte unter anderem das DTS Ultra PC II mit, was eine Alternative zum Dolby Home Theater v4 ist. Zwischen beiden Modi kann man im Treiber fließend wechseln, jedoch ist immer nur die Benutzung eines der beiden Systeme möglich. Zusätzlich wurden die Symbole der Icons verkleinert, damit nun alle 5 Icons ohne Scrollen erreichbar sind, was definitiv eine Verbesserung zur Vorgängerversion darstellt.
Gaming-Test:
Warnung: Dieser Abschnit wird eventuell sehr verwirrend, da ich nicht nur sehr viele verschiedene Sachen ausprobiert habe, sondern gleichzeitig auch scharenweise Ergebnisse erhielt.
Im Gaming-Test stand bei mir besonders die Ortung im Vordergrund.
Der erste Test war Battlefield 3, bei dem meine Xtreme Audio PCI extrem stark war. Die Kombination aus dem Beyerdynamcis MX 300 und der besagten Creative Karte hat mir in Battlefield 3 viele Tode erspart, da die Gegner-Ortung nahezu perfekt war. Von dem von Creative angebotenen CMSS-3D, das die Ortung verbessern sollte, halte ich persönlich garnichts, da es die Soundqualität stark herabsetzt. Dies äußert sich in blechernem Klang, dem die komplette untere Frequenzsparte fehlt und dazu auch keine wirklich verbesserte Ortung liefert. Daher blieb dieser Modus bei mir immer ausgeschaltet, womit ich in Battlefield 3 eine beeindruckende Gegnerortung erzielte.
Der Xonar Phoebus gelingt dies marginal schlechter; die Ortbarkeit ist zwar gegeben aber weniger präzise als mit der Xtreme Audio PCI. Das hoch angepriesenen Xear 3d Headphone veränderte das Soundpektrum ähnlich wie CMSS-3D zum Schlechteren, die Ortung wurde jedoch verbessert. Trotzdem reicht diese Ortung nicht an die der Xtreme Audio PCI heran.
Knapp wurde es dann mit dem Einsatz des Dolby Home Theater v4, genauer gesagt der Funktion Surround Virtualizer. Jene Ortung ist fast so gut wie die der Xtreme Audio PCI und hat deutlich weniger Frequenz-einbußen als das vorher getestete Xear Surround Headphone.
Lediglich die durch den Surround Effekt generierten Hall- und Echoeffekte klingen etwas blechern.
Gut ist hier ein Schieberegler, bei dem man den Stärkegrad des Effektes einstellen kann.
Als nerdiger Gamer, der ich nuneinmal bin, geister ich natürlich ziemlich oft im eigenen Teamspeakserver herum. Doch ziemlich schnell nach dem Einbau der Karte begrüßten mich die TS-Kumpanen anstelle eines freundlichen "Hallo"s mit Sätzen wie "Alter, hör doch mal auf zu Rauschen" oder "Man, was ist denn mit deinem Sound los?". Besorgt führte ich einen Stimmentest in Sony Vegas durch, doch meine Stimme klang völlig normal. Also bat ich die anwesenden User doch einmal per Teamspeak-eigener Aufnahme-funktion meine Stimme aufzunehmen [Siehe die am Ende des Testes verlinkte Audiodatei oder im Test-Video].
Die Audiodatei beweist: Meine Stimme klingt so, als würde ich gemütlich in einem Wirbelsturm sitzen! Nach einigen Versuchen stellte sich heraus, dass dieses Rauschen nur bei GPU Last auftritt.
Ich erlaube mir hier einmal einen völlig unprofesionellen Ausdruck: "WTF!".
Sobald ein Programm meine Grafikkarte etwas stärker belastet, sie sich also von P8-State [2D] in P0-State [3D] taktet, ist meine Stimme in der von Teamspeak aufgenommenen Audiospur stark verrauscht.
Ein Test hat hierbei ziemlich extreme Ergebnisse gebracht: Ich benutze den GPU-Tool Benchmark, um meine Grafikkarte komplett auszulasten. Währenddessen nimmt ein Teamspeak-User den TS Sound an seinem PC auf. Gleichzeitig recorde ich selbst den Teamspeaksound an meinem PC und auch mit dem Aufnahme-programm Dxtory.
Die Ergebnisse zeigen:
Auf der vom User aufgenommenen Audiospur rauscht meine Stimme relativ stark.
Auf meiner Teamspeak-Aufnahme ist ein übersteuertes Mittelfrequenz-Fiepen zu hören, sobald Ich selbst rede. Jeder andere User ist [solange ich nicht gleichzeitig rede] gut zu verstehen.
In der Dxtory Aufnahme ist meine Stimme völlig okay und keineswegs verzerrt oder verrauscht.
Oszilloskop und Spektrometer-Screenshots der im Teamspeak aufgenommenen Audiospur [hochfrequentes Fiepen]:
Zwischenfazit dieses Experiments: Gleichzeitig im Teamspeak hocken und ein 3D-lastiges Programm/Spiel ausführen ist zwar möglich, aber für jeden anderen User im Teamspeak-Channel eine Qual aufgrund des Rauschens.
Die Xonar Phoebus hat ein von Asus extra beworbenes EMI Shield [Electromagnetic interference Shield], das die Soundkarte vor elektromagnetischen Störungen abschirmen soll. Theoretisch sollte dieses Schild genau den Fehler beheben, den ich gerade aufgezeigt habe.
Beim Lesen des ROG Forums fand ich einenThread mit dem selben Fehler, aber anderer Soundkarte [dort war es eine Asus Xonar Essence STX].
Als Problemlösung der Masseschleife sollte man die Soundkarte möglichst weit von der Grafikkarte einsstecken. Blöd nur, dass ich den Karten bereits den größtmöglichen Abstand von 7cm eingeräumt habe. Weitere Lösungen wie das Abstecken oder Deaktivieren der Onboard-Frontpanels brachten auch keine Verbesserungen.
Niedergeschlagen nahm ich diesen Fehlschlag hin und nahm trotz des Rauschens am Abend eine gemeinsame Runde Left 4 Dead 2 auf. Hierbei zeigte sich ein weiteres fatales Mysterium.
Das Cutten der aufgenommenen Videodatei offenbarte zwar eine Tonspur meiner Stimme, die auch mit dem Video synchron war, aber die zweite Audiospur mit Gamesound und den Teamspeakstimmen der Anderen waren asynchron. Zuerst dachte ich an einen Dxtory Fehler, doch eine weitere Aufnahme in Left 4 Dead und viele weitere Tests in anderen Spielen bestätigten immer wieder die selbe Asynchronität.
Zuerst dachte ich an eine einfache Lösungsmethode: Da der Anfang synchron war und es zum Ende hin immer asynchroner wurde, müsste man einfach die gesamte Audiospur anhand einer gut zu synchronisierbaren Stelle stretchen. Doch die Audiospur erwies sich als dynamisch asynchron: Die 40 minütige Left 4 Dead 2 Aufnahme erforderte mehr als 10 Cuts, um die einzelnen Parts wenigstens etwas zu normalisieren. Trotz meiner einstündigen Schneiderei in Sony Vegas merkt man die Asynchronität von Bild und Gamesound deutlich. [Anmerkung: Die 40-minütige Aufnahme hatte gegen Ende hin eine Verzögerung zum Bild von ca. 8 sek., dazu noch die dynamische Änderung zu jeder Zeit der Aufnahme]
Diese Schilderung mag etwas zu ausführlich sein, aber als Youtuber, der quasi alles, was er am PC macht aufnimmt, ist dies ein sehr großes Manko, das vernünftige Aufnahmen nahezu verhindert.
Der Fehler ist in jedem Spiel und zu jeder Zeit reproduzierbar und wurde oft genug durchgeführt, um technisches Versagen seitens anderer Quellen auszuschließen.
Aufgrund dieser beiden starken Fehler [Mikrorauschen und Asynchronität der Aufnahmen] suchte ich nach Lösungsmöglichkeiten im Asus Forum und fand einen Thread, der die neuesten Beta-Treiber empfahl. Also installierte ich das Update auf Version 7.0.1.25, welches das unter "Treiber-Test" genannte "DTS Ultra PC II" einführte. Dieses ist eine Alternative zum Dolby Home Theater und bietet viele Einstellungsmöglichkeiten, z.B. eine Stimmenverstärkung, Bassverstärkung, ein sogenanntes "Loudness Leveling", das dem SmartVolumeManagement von X-Fi entspricht und ein Surround Enhancement, bezogen auf Hohe und Tiefe Frequenzen.
Letzteres ist relativ interessant und verändert den Klangeindruck massiv, in den oberen Schritten sogar viel zu stark, doch kann man ruhig einmal mit diesen Einstellungen herumexperimentieren.
Doch genau diese, durch den neuen Treiber hinzugekommene Funktion ist nicht zum Aufnehmen gedacht. Der Gamesound und die Teamspeak-stimmen, die sich während der Aufnahme völlig normal anhören, sind auf der Aufnahme stark verzerrt und kratzen. [Beispiel siehe Video]
Diesen Fehler kann ich der Soundkarte verzeihen, da es noch ein BETA-Treiber war, der diese Funktion eingeführt hat, jedoch behebt der Treiber keinesfalls wie gehofft die weiter oben beschriebenen Probleme.
Mikrofon-Test:
Die im Treiber gebotenen Einstellungen sind hauptsächlich Komforteinstellungen für den Nutzer.
So kann man etwa ein Mikrofonecho [Xear SingFX] anschalten und die Stärke des Effektes konfigurieren, was im Teamspeak zwar kurzweilig witzig ist, aber auf Dauer nicht viel bringt. Echte Soundeffekte, die zum Beispiel in Sony Vegas im Nachhinein hinzugefügt werden arbeiten etwas besser und klingen sauberer.
Ein Stimmenverzerrer namens Xear Magic Voice bietet 4 verschiedene anklickbare Profile; namentlich Monster, Zeichentrick, Männlich und Weiblich.
Diese Effekte mögen für viele unnütz sein, funktionieren aber ausgesprochen gut und klingen viel besser als durch externe Programme durchgeführte Stimmänderungen wie MorphVOX. Mir haben sie auf jeden Fall Spaß gemacht.
Eine völlig neue Funktion namens ROG Command verspricht ENC --> Environmental Noise Cancellation. Zwei in der Schreibtisch-Control-Box befindliche Mikrofone sollen Störgeräusche aus der Umgebung herausfiltern, damit die Stimme keine nervigen Hintergrundgeräusche besitzt.
Was erst einmal gut klingt entpuppte sich als Enttäuschung, da meine Stimme deutlich dumpfer klingt, sobald ich das ENC aktiviere. Ein bestimmter Winkel zur Controlbox soll beim Sprechen gewahrt bleiben, damit die Box die Stimme erkennt, jedoch habe ich trotz Drehen und gleichzeitiger Aufnahme nie den perfekten Winkel feststellen können, bei dem meine Stimme nicht nachteilig verändert wird.
Somit ist diese Idee ein netter Ansatz, mehr jedoch auch nicht.
Film-Test:
Mit der Hoffnung auf Besserung bzw. auf ähnlich gute Ergebnisse wie beim Musik Test startete ich den Film-Test. Mein Fokus liegt hierbei auf den Raumklang-simulationen Xear Surround Headphone und Dolby Home Theater.
Als primäres Testobjekt habe ich die BluRay "Inception" verwendet.
Besonders die Szene relativ am Anfang, in der Cobb und Ariadne in einem Cafe sitzen, ist zur Raumklanganalyse gut geeignet, da viele einzelne Partikel aus verschiedenen Richtungen umherfliegen. Theoretisch sollte jede dieser Explosionen und Partikel räumlich geortet werden können.
Beide Modi hinterlassen dabei einen sehr guten Eindruck. Die minimal schwächere Bassleistung in Xear Surround Headphones liegt hierbei an dem im Dolby Home Theater vorhandenen Equalizer und dem Intelligenten Equalizer, der je nach Frequenzgang einige Frequenzen absenkt bzw. anhebt.
Der voreingestellte "Film"-Modus hat hierbei meiner Meinung nach zu starke Settings, die ich deshalb in einem von 6 privaten Konfigurationen verändert habe. Der Volume Leveler, der die Lautstärke immer auf einem ähnlichen Niveau halten soll, wurde direkt deaktiviert, da er die von den Film-produzenten gewollte Soundabmischung nur sabotiert. Weiterhin war der Dialogue Enhancer zu stark, die Frequenzen der menschlichen Sprache wurden zu stark angehoben. Mit dem Intelligenten Equalizer war ich jedoch genauso zufrieden wie mit dem Surround Virtualizer.
Letztlich bietet das Dolby Home Theater mehr Einstellungsmöglichkeiten, weshalb ich bei einem Headsets klar diesen Modus gewählt habe.
Beim Boxentest überzeugt das Home Theater ebenfalls, hier klingt der von Asus vorgeschlagene Xear Surround Speaker Modus leider genauso blechern wie bei Spielen. Die Ortung ist hier dennoch vorhanden, wenn auch nicht so klar wie beim Dolby Home Theater.
Daher empfehle ich sowohl bei Headset oder Kopfhörer-Gebrauch als auch bei der Verwendung von Lautsprechern das Dolby Home Theater v4.
Das mit dem Beta-Treiber neu hinzugekommene DTS Ultra PC II setzt auf das Dolby Home Theater nocheinmal eine ganze Qualitätsstufe drauf und bietet mit Headsets einen noch volleren Klang bei gleich guter Ortung. Durch die größere Klarheit wirken die üblichen "Zisch-Geräusche" von umherfliegenden Partikeln differenzierter und Explosionen noch wuchtiger. Ich empfehle bei Filmen daher klar und deutlich den DTS Ultra PC II Modus.
Um Alles noch einmal zusammenzufassen:
Begeistert bin ich vorallem von der Musikwiedergabe, die Engelschor-klare und druckvolle Frequenzen in meine Ohren träufelt. Auf die Surround-Modi kann bei der Musikwiedergabe aber ruhig verzichtet werden, da sie den Klang blechern wirken lässt.
Auch Filme wirken mit dem Dolby Home Theater v4 und besonders dem DTS Ultra PC II klanggewaltig und sehr räumlich.
Bei Spielen verfälschen die Surroundmodi etwas den Frequenzgang, jedoch längst nicht so stark wie das Creative-eigene CMSS-3D.
Was bei all diesen positiven Punkten dann sehr nervt sind die negativen Dinge: Das Rauschen meines Mikrofons imTeamspeak, sobald meine Grafikkarte in den 3D-Modus taktet. Das mag bei jedem Nutzer anders sein, da viele Forennutzer mit Ihrer Soundkarte zufrieden sind, jedoch besitzen einige Leute dieses Problem mit verschiedensten Soundkartenmodellen von Asus. Für mich als Youtuber ist natürlich auch die Asynchronität von Aufnahmen ein Totschlagargument.
Daher entsteht für mich folgende Punktevergabe:
Fazit in Punkten:
- Musik-Qualität: 10/10
- Gaming
Singleplayer-Qualität: 9.0/10
Multiplayer- Qualität: 3.5/10 - Film-Qualität: 9.5/10
Hier noch das versprochene Youtubevideo, welches von mir aufgenommene Soundsamples und Videodateien enthält. Es dient der Ergänzung meines Tests.
Vielen Dank an Hardwareluxx für die Durchführung dieses Lesertestes und aller Lesertests allgemein.
Es hat großen Spaß gemacht diese Soundkarte zu testen und diesen Bericht zu schreiben.
Ich hoffe, dass Ihr als Leser zufrieden mit diesem Test seid und würde mich über Feedback zu den Tests oder meinem Artikel freuen.
Auch Lösungen für die genannten Probleme sind gerne gesehen.
Bei Fragen bin ich jederzeit im Forum per Privater Nachricht oder auf meinem Youtubechannel erreichbar.
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