[User-Review] Lesertest SteelSeries Siberia v3

PowerPete

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HardwareLuxx Lesertest

Erstmal möchte ich sagen. dass ich mich freue, dass HardwareLuxx dieses tolle Format der Einbindung der Foren-User eingeführt hat und natürlich, dass ich diesmal berücksichtigt wurde.
Diese Review ist somit für mich auch eine Premiere und ich würde mich auch über konstruktive Kritik freuen. Gerne versuche ich auch weitere mögliche Fragen zu beantworten.

Lieferumfang:
Mit dem Siberia v3 gibt es nun den Nachfolger zum langjährigen Vorgänger v2. Mit einer UVP von 99€ orientiert es sich im mittleren Segment für Gaming-Headsets, der aktuelle Straßenpreis bewegt sich bei ca. 81€ ( HardwareLuxx Preisvergleich ). Das Siberia wird in einer schicken und hochwertigen Box geliefert. Der Lieferumfang umfasst das Headset, ein Kabel mit Adapter für den getrennten Klinken-Anschluss für Mikrofon und Headset, eine Anleitung und zwei SteelSeries-Aufkleber.

Vorderseite (2).jpg Rückseite (2).jpg Lieferumfang (2).JPG

Eigenschaften:
Das v3 besitzt eine offene Bauform, bei welcher grundsätzlich die Abschirmung von Außengeräuschen geringer ist, als bei geschlossenen. Gamer, die gerade in Umgebungen mit höhere Geräuschkulisse konzentriert und ungestört spielen wollen sollten zu einer geschlossenen Variante greifen.
Die Ohrmuscheln umschließen das Ohr komplett und sind kreisrund mit einem Innendurchmesser von ca. 5,5cm was denke ich für die meisten Personen absolut ausreicht, um das Ohr bequem zu umschließen. Die Verbindung zur Soundkarte erfolgt mittels eines ca. 1,2m langen fest angebrachten Kabels mit 4-poligen 3,5mm Klinkenanschluss. Für den Anschluss an eine 3-polige 3,5mm Klinkenbuchse wird das beiliegende Adapter-Kabel verwendet. das ca. 2m lang ist. Beide Längen sind vollkommen ausreichend, gerade das kürzere Kabel ist gut für die Nutzung mit dem Smartphone oder dem PlayStation 4 Controller, ohne dass es einschränkt.
Die Stummschaltung des Mikrofons erfolgt mittels eines Schiebeschalters an der hinteren Seite der linken Ohrmuschel, dieser lässt sich intutitiv bedienen. Weitere Bedienelemente z.B. für die Lautstärke gibt es nicht und auch keine Kabelfernbedienung, wie es noch beim Siberia v2 der Fall war.

IMG_2316 (2).jpg IMG_2326 (2).jpg

Das Headset wird mit Multiplatfom Kompatibilität beworben, hierzu zählt laut der Packung: Windows, Mac, PlayStation 4, IOS und Android. Auf der Webseite wird die PlayStation 4 nicht explizit erwähnt, sondern nur illustriert.
Hier nachzulesen: SteelSeries Siberia v3 - SteelSeries
Weshalb ich diesen Punkt anspreche sind Bewertungen auf Amazon, dass zu einer eingeschränkten Kompatibilität mit dem DualShock 4 Controller kommen könnte. Hier nachzulesen:SteelSeries Siberia V3 Gaming Headset schwarz: Amazon.de: Computer & Zubehör. Grundsätzlich habe ich während meiner Test-Zeit diesbezüglich keine großen Probleme gehabt, bzw. ist mir dahingehend nichts negatives aufgefallen. Einzig an der Soundkarte war es beim ersten Anschluss erst etwas leise und beim zweiten Mal anstöpseln wurde es korrekt erkannt. Im Zweifelsfall stöpselt man einmal ab und wieder an.

Verarbeitung:
Das Siberia ist vollständig aus schwarzem Kunststoff gefertigt. An dieser Stelle steht extra Kunststoff, weil es nicht wie billiges Plastik wirkt, sondern eine wie ich finde optisch gelungene Mischung aus stabilem angerautem und an manchen Stellen glänzendem schwarzem Kunststoff bietet. Die Lasche, die auf dem Kopf sitzt besteht aus Kunstleder und beinhaltet den Federmechanismus und die beiden Drahtschnüre, die für den Sitz auf dem Kopf dienen. Die Ohrmuscheln sind ebenfalls mit einem weichen, sehr angenehm flauschigen Kunstleder bezogen und in der Innenseite befindet sich dünner Stoff.
Die Kabel sind sehr flexibel und Gummi ummantelt. Alle Stecker sind sehr schmal gehalten, was gerade bei eng beieinander liegenden Anschluss-Buchsen von Vorteil ist. Zusätzlich besitzen die Anschluss-Stecker alle ordentlich bemessene Gummi-Knickschutze womit einem Kabelbruch gut vorgebeugt wird.
Das Mikrofon verfügt über die bekannte Mechanik von SteelSeries und lässt sich in der linken Ohrmuschel "aufrollen". Das Mikrofon sitzt dabei an einem sehr flexiblen Arm, mit dem man das Mikrofon meiner Meinung nach ideal vor dem Mund positionieren kann. Wenn das Mikrofon ganz ausgezogen wird hat es etwas Spiel und kann klappern, dass stellt aber in meinen Augen keine Einschränkung dar. Gerade weil das Headset auch für die Nutzung mit Smartphones genutzt werden kann finde ich es vom ästhetischen Standpunkt her sehr schön gelöst, dass man das Mikrofon schön unauffällig verstauen kann.

Alles in allem macht das Siberia v3 einen absolut vernünftigen Eindruck. Ich hatte allerdings mit dem Federmechanismus im Kopfband Pech, da dieser rechts mit einem Knacken den Dienst quittiert hat. Hier hoffe ich noch auf eine Antwort seitens HardwareLuxx wie hier zu verfahren ist. Gegebenenfalls kann ich dann auch Erfahrungen zum Support von SteelSeries teilen. Ansonsten sind alle sind alle Teile passgenau zusammengefügt, es gibt keine scharfen Grate, es quietscht nix und mir sind auch keine offensichtlichen Verarbeitungsmängel aufgefallen.


Klang:
Die Einschätzung der Klangqualität habe ich ohne Sound-Effekte und mit deaktiviertem Equalizer durchgeführt.

Erster Eindruck, das Headset ist spürbar gesounded. Zugegebenermaßen war mir dieser Trend bei Headsets nicht so bewusst, dass ein Gaming-Headset anscheinend nicht relativ neutralen Sound liefern soll, sondern man gezielt in die Charakteristik eingreift, damit man bestimmte Frequenzbereiche (Höhen und oberer Tieftonbereich) betont und andere teils auch stark zurücknimmt. So fehlt dem Headset doch einiges an Abbildung im Mittelton-Bereich. Daraus resultiert dann dieser als "Badewannen-Sound" bezeichnete Klang.
Der Tief-Bass kommt zum Teil etwas kraftlos und unpräzise rüber, einige Töne im Höhenbereich neigen auch zum zischeln gerade auch bei bestimmten Stimmen und ich hatte immer das Gefühl, dass es einen kleinen Hall gab. Es fehlt auch für mich die Spritzigkeit in den Höhen. Den Hall bzw. diesen Effekt kann man sich vielleicht so vorstellen, dass man einfach das Gefühl hat, dass der Sound bestimmter Frequenzen aus einer Röhre zu kommen scheint und nicht direkt am Ohr anliegt. Stimmen werden teilweise, wenn sie etwas tiefer werden zu stark "angedickt". Man kann sich das ganze so ein bisschen wie die Satelliten-Subwoofer Systeme vorstellen, in der Mitte passt es halt nicht so richtig und zusätzlich fehlt eben ganz unten ein bisschen was. Gerade die Unterschiede im Bass und Mitten-Bereich führen dazu, dass manche Waffensounds schön voll klingen und einige nur wie kleine Knaller.
Kurzum mir hat die Charakteristik nicht so gefallen, wie ich mir das erhofft hatte und es fehlt für mich einfach Spielfreude. Insgesamt klingt es wie ein nicht aufeinander abgestimmtes Orchester, ein paar Dinge klingen gut, einige andere Wiederum nicht und insgesamt merkt man das einfach.

Weiterhin ist der Klang stark vom Anpressdruck abhängig, drückt man etwas stärker auf die beiden Ohrmuscheln wird der Klang nochmal voluminöser, dass äußert sich auch schon wenn man den Kopf leicht bewegt. Der richtige Sitz ist deshalb für das persönliche Klangempfinden sehr wichtig.

Bei den Spielen habe ich CounterStrike:GO ,das gute alte 1.6 und GTA 5 per PS4 gespielt. Man kann die Gegner gut orten, aber klanglich fehlt mir das Mitten-Drin Gefühl etwas. Auch klingen manche Waffensounds schön voll, andere wiederum wie die Scout eher nach Luftgewehr. Noch mehr zu Tragen kommt für mich das fehlende Mitten-Drin Gefühl bei GTA 5. Der Sound ist unspektakulär und es stört nichts, aber gerade bei Gefechten kommt kein WOW-Effekt auf und auch wenn man auf einem Radio-Sender einen HipHop-Track hört fehlt dann einfach wieder Bass.

Als Film habe ich die typische Szene der Stürmung des Strands aus Soldat James Ryan (DVD) geschaut. Die Wellen und das Wasser klingen eher nach leichten Rauschen und einem Plätschern und auch etwas hallig. Stimmen und Dialoge sind dafür gut verständlich. Der Granat-Beschuss entwickelt dafür großteils gar keine Kraft und Volumen. Das MG42 knattert eher blechern. Insgesamt wirkt das typische Problem, dass es an Bindung zwischen Hoch- und Tieftonbereich fehlt und der Sound unrund wirkt. Es klingt sehr angestrengt ohne jegliche Spielfreude sowohl unten rum als auch oben herum fehlt es und strengt sogar eher an.

Als Musik-Beispiel habe ich neben dem MI:2 Soundtrack auch den famosen Black Hawk Down Soundtrack (CD) ins Laufwerk gepackt. Der erste Song "Hunger" bei Black Hawn Down fängt noch gut an, aber die Stimme des Sängers setzt wiederum etwas aufdringlich ein. Den Streichern ab 2:14 fehlt es wiederum an Volumen und es klingt als hätten die Violinen gar keinen Korpus. Den Trommeln fehlt es an Kraft, auch wenn diese schonmal mit mehr Volumen einsetzen. Aber spätestens ab 3:50 verliert esden Überblick und lässt kein sauberes ausdifferenzieren der einzelnen Instrumente mehr zu, vor allem auch die E-Gitarren klingen stark angestrengt.
Bei MI:2 - "Hijack" geht das v3 sogar mal tiefer nach unten, aber oben herum klingt es einfach flach und man vermisst die Mitten einfach. "Iko-Iko" klingen die Trommeln wie seichte Techno-Beats.
An diesem Punkt habe ich es mal mit elektrolastigerer Musik versucht und zum Daft Punkt Album für Tron gegriffen. Song 2 "The Grid", dass scheint dem Headset wiederum etwas besser zu liegen. Es gibt weniger Klänge auszudifferenzieren und es klingt deutlich unangestrengter.

Dann habe ich einfach mal etwas am Equalizer gespielt. Der Equalizer von Creative ist hier natürlich etwas grob, aber gerade wenn man im Bass-Bereich 31Hz, 62Hz, 125Hz den Pegel erhöht offenbaren sich schon beeindruckende Reserven. Zwar ist es mir nicht gelungen den Klang wieder insgesamt linearer "hinzubiegen", weil es mir zumindest nicht gelungen ist den Mitteltonbereich so anzuheben, dass es wiederum nicht hallig und unpassend klang. Wer aber Spass an Tiefton und elektronische Musik bevorzugt hört, wird hier durchaus seine Freude haben können. Selbst bei höheren Pegeln klingt der Bass noch ziemlich konturiert und sauber.

Der Test am LG G2 war unauffällig und es gilt für den Klang das selbe wie für den Betrieb am PC und es empfiehlt sich halt mit dem Equalizer zu spielen. Genauso verhält es sich auch mit der PlayStation 4 beim Betrieb direkt über den Controller, nur das es leider keinen Equalizer gibt.

Die Soundqualität des Mikrofons ist absolut in Ordnung. Für mich zählt, dass die Verständlichkeit hoch ist und keine störenden Effekte wie Rückkopplungen, Halls und ähnliche auftauchen. Nebengeräusche filtert das Headset nicht aus aber ich hatte keinerlei Verständigungsprobleme über den PlayStation 4-PartyChat, in Game bei GTA 5 und auch über Skype gab es keinerlei Einschränkungen oder Beschwerden des Gesprächspartners. Der Klang des Headsets per Skype-Selftest war zusätzlich zufriedenstellend und auch in Teamspeak gab es nichts zu beanstanden. Natürlich gibt es sicherlich hochwertigere Mikrofone, aber hier würde ich sagen erfüllt das v3 seinen Zweck ohne Tadel.

Tragekomfort:
Die Ohrmuscheln umschließen das Ohr komplett und dementsprechend wird es natürlich bei längerer Nutzungsdauer etwas wärmer an den Ohren. Bei mir war es auch nach mehreren Stunden an der PlayStation ok und ich habe auch nicht übermäßig geschwitzt. Der Anpressdruck ist in Ordnung und als bequem zu beschreiben. Es drückt definitiv nicht zu stark. Die Frage ist eher ob es etwas enger anliegen sollte, vor allem im hinteren Bereich der Ohrmuschel wird die Abschirmung der Ohrmuscheln stark aufgewertet und der Klang gewinnt in positivem Maße an Volumen, wenn man von Hand etwas stärker andrückt. Bei Kopfbewegungen ändert sich der Anpressdruck und Klang ebenfalls leicht. SteelSeries könnte an dieser Stelle vielleicht den Winkel des Ansatzes für den Bügel leicht anpassen, so das am hinteren Teil des Ohres der Kopfhörer leicht stärker anliegt. Der Bügel, bzw. das Band dass direkt am Kopf aufliegen merkt man im Grunde gar nicht. Man sollte aber auf den korrekten Sitz achten, sprich das das Trageband und die äußeren Bügel von oben gesehen genau untereinander liegen, sonst kann es sein, dass das Headset etwas tiefer sitzt und von oben auf das Ohr drückt.
Insgesamt ist der Tragekomfort somit richtig gut, wenn es richtig sitzt und mit der Einschränkung, dass man mit etwas mehr Feintuning seitens SteelSeries den Klang auch noch positiver beeinflussen könnte.

Fazit:
Die wirklich gute Verarbeitung und der Tragekomfort sind starke Pluspunkte für das Headset. Dem gegenübersteht ein von Haus aus stark gesoundeter Klang, der mir persönlich so nicht gefällt. Für mich ist das eine merkliche Einschränkung für die Nutzung mit allen Geräten die keinen Equalizer besitzen. Gerade an der PlayStation 4 ist es Schade, dass man mit dem Feature über den Controller das Headset prima als kabellosen Kopfhörer verwenden kann. Wenn man jedoch bereit ist etwas mit dem Equalizer zu spielen und die Grundabstimmung dahingehend übergeht bietet das Headset vor allem für Bass-lastige Musik sehr große Reserven um damit Spaß zu haben. Für den Klassik-Liebhaber oder zumindest anspruchsvolleren Nutzer der über die Charakteristik des Headsets selber entscheiden möchte und einen nicht so stark gesoundetes Headset möchte, ist das v3 keine Empfehlung zu Mal es für 80€ sowohl andere Headsets als auch Kombinationen aus Kopfhörer und Mikrofon gibt.

Ich glaube ja persönlich, dass SteelSeries besser fahren würde, wenn man das Headset nicht sounded sondern neutral abstimmt, oder eben eine USB-Soundkarte mitliefert und hier verschiedene Presets für Gaming, Musik und Film ablegen würde.

Edit: Das defekte Headset wurde nach Kontakt über HWLuxx, Danke an Hr. Bode und Stegan an dieser Stelle absolut unkompliziert seitens SteelSeries ersetzt. :bigok:
 
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Wenn ich das zusammenfassen darf: Strengt sich an, besser zu klingen und macht alles falsch.
Man sollte einen Kopfhörer nie kaufen, um ihn dann erst per EQ geradezubiegen, dass es erträglich wird.
Wenn ein Headset beim Klang patzt, dann ist es durchgefallen.

Ich würde dir nahelegen, das QPAD QH-85 als Vergleich ranzuziehen. Ich denke, dass es in jedem Aspekt besser abschneidet.
 
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