onkelosuppo
Neuling
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- 12.05.2012
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„Ach Gottchen, der ist ja klein!“ grinst meine Frau.
Ein solch ernüchterndes Fazit ist normalerweise der Todesstoß für das Herz eines Mannes. In meinem Fall schwellt es mir dir Brust voll Stolz, denn gemeint ist selbstverständlich mein neuerworbener XMG A102, der neueste Spross des Leipziger Notebookspezialisten Schenker.
„Na Kleiner, kannst du denn schon schreiben?“
Da ich eine Schwäche für kompakte Notebooks mit Gamingqualitäten habe, war es nur logisch, dass der kleine 11-Zoller meine Aufmerksamkeit erregt. Mittlerweile war ich knapp drei Wochen mit ihm unterwegs und möchte meine Erfahrungen nun schildern. Getestet wird natürlich nicht mit hochprofessioneller Apparatur, sondern aus der Sicht eines Anwenders. Erwartet also bitte keine endlosen Benchmarkparcours. Dieser Bericht ist vielmehr als Ergänzung zum Test auf Notebookcheck.com zu sehen, da ich in manchen Punkten nicht konform gehe mit den Herrschaften der Redaktion.
[Zusätzlich werde ich den XMG nun im Zuge dieses Erfahrungsberichtes gegen seinen „Vorgänger im Geiste“, den Alienware M11x R3, antreten lassen. Wenn Euch der Vergleich zum M11x nicht interessiert, könnt ihr alles was in eckigen Klammern steht bzw. kursiv gedruckt ist einfach überlesen.
Die Kontrahenten
Auch wenn die beiden Notebooks in so ziemlich jedem Review parallel erwähnt werden, so könnten Sie eigentlich unterschiedlicher nicht sein:
Dell Alienware M11x R3
Meiner Meinung nach ist der M11x eines der "missverstandensten" Notebooks, die es gibt. Oft wurde es zwecks seiner, am Preis gemessenen, geringen Leistung bemängelt. Allerdings wurde das Konzept scheinbar nie als dass angesehen, was es nun mal ist: Ein kleines hochwertiges Subnotebook mit einer hervorragenden Akkulaufzeit und der Möglichkeit auch moderne Spiele mit reduzierten Details flüssig wiederzugeben. (Von der gehörigen Portion Extravaganz, die das Gerät mitbringt ganz zu schweigen) Es war und ist jedoch kein geschrumpftes Gamingnotebook.]
Schenker XMG A102 (Clevo W110ER)
Der A102 ist wirklich ein zu heiß gewaschener Gamingbolide, und wie: QuadCore plus nVidia GT 650M werden hier in einem (echten) 11‘6 Zoller untergerbacht! So etwas gab es bisher nicht. Der XMG ist eine Ecke kleiner als der Alienware M11x und gibt sich demnach als echter Kampfzwerg.
Mein erster Gedanke, als ich ihn auspackte, war: „ Ach du ******* ist der klein!“. Ich war schon drauf und dran ihn wieder zurück zu schicken, aber mittlerweile finde ich die Größe hervorragend.
Gehäuse / Wertigkeit
Der XMG gibt sich schlicht und klassisch. Sein graubraunes Chassis ist überzogen von einer Softtouchoberfläche, die mit ihrer Struktur eine enorme Wertigkeit ausstrahlt. Das Verhältnis zwischen Bildschirm- und Gehäusegröße ist sehr harmonisch. Durch seine rundlichen Ecken und die abgerundete Unterseite wirkt der Schenker sehr schlank und „niedlich“. Insgesamt ist das Gerät sehr ästhetisch und exzellent verarbeitet, so wird es dem täglichen Einsatz spielend gerecht werden. Ein paar Kleinigkeiten zum Meckern fand ich allerdings auch:
Beim Tippen auf weniger stabilen Untergrund wackelt der Bildschirm etwas, was nicht hätte sein müssen. Der Akku ist herausnehmbar und ist eingesetzt daher nicht komplett fest.
Die Rückblende wird durch den Verriegelungsmechanismus des Akkus geöffnet. Sie wird dann wie bei einem Handy aufgeschoben. Das ist wirklich erstklassig, da man jederzeit Zugriff auf die Innereien des Zwerges hat. Hieraus ergibt sich aber leider auch der Nachteil, dass die Unterseite ein wenig nachgibt. Der Displaydecke ist zwischen den Scharnieren auch nicht ganz knarzfrei. Obwohl der Laptop sehr leicht ist, sollte man ihn, aus eben genannten Gründen, besser nicht mit einer Hand anheben.
[Der krasse Gegensatz des schlichten XMG ist der Emelfix
Typisch für den Alienware ist sein verspielt maskulines Chassis, welches völlig ungeniert darauf aufmerksam macht, dass es sich hierbei nicht zuletzt um ein Prestigeobjekt handelt. Die farblich anpassbare Beleuchtung tut dabei ihr Übriges. Durch sein kantiges Äußeres wirkt er sehr wuchtig, von seinen Maßen her, ordnet er sich eher bei den Zwölfzollern ein. Das Verhältnis zwischen Chassis und Bildschirm ist daher etwas suboptimal: Der Bildschirm wirkt zu klein – hier wäre ein 12“ Panel sicher die bessere Wahl gewesen.
Der festverbaute Akku und die Metallabdeckung der Rückseite sorgen dafür, dass das Chassis enorm stabil und wertig ist. Hier knarzt überhaupt nichts, die Scharniere des Displays sind schwergängig und federn kein bisschen nach. Der Dell ist, was die Verarbeitung angeht, nahezu perfekt. Wie auch der A102 ist er komplett mit einer gummierten Soft Touch Oberfläche überzogen, was für eine hervorragende Haptik sorgt.]
Bildschirm
Der erste A102, den ich erhielt, hatte ein AUO350 Panel. Ich war sehr ernüchtert, denn dieses kannte ich noch vom M11x R1. Es hat eigentlich keine besonders schlechten Werte, aber eine relativ bescheidene Pixelmatrix, so dass man, sogar bei 135ppi, die Pixel zählen konnte.
Das Austauschgerät, welches ich nun habe, hat einen CMO1113 Bildschirm, welcher qualitativ ein viel besseres Bild darstellt. Zwar sind laut Test bei Notebookcheck, die Werte der beiden Panels nahezu identisch, aber subjektiv ist der CMO deutlich besser. Selbst der Außeneinsatz bei geringer Displayhelligkeit lässt sich dem Schenker abringen, denn die Beschichtung auf dem Panel ist kein High Gloss, sondern eher ein Seidenmatt. Direkte Sonneneinstrahlung sollte man jedoch vermeiden.
Eine weitere Sache, die mir sehr gefällt ist, dass der A102 den Bildschirm langsam, stufenlos runter- und hochdimmt. Das ist zwar reine Spielerei, aber sorgt im ersten Moment für Staunen.
[Der Alienware hat ebenfalls einen CMO Panel (1111), welcher ein gutes Bild liefert.]
Anschlüsse und Peripherie
Hier finden wir den ersten Minuspunkt, den sich der A102 liefert: Die Anschlussvielfalt. – Oder besser die Anschlusswenigfalt. Zwei USB 3.0 und ein USB 2.0 sind mittlerweile unterster Standard. Ein USB Anschluss mehr hätte dem XMG wirklich gut getan.
Bis zu zwei externe Bildschirme können via HDMI und/oder VGA angeschlossen werden. Der analoge Anschluss macht vielleicht auf den ersten Blick keinen Sinn, aber wenn man mal eine Präsentation in der Uni an einem frühsteinzeitlichen Projektor halten muss, weiß man den VGA Anschluss sicher zu schätzen.
Weiterhin finden sich zwei 3,5mm Klinkenbuchsen für die Audioübertragung. Für ein Notebook mit Gamingfokus ist der fehlende 5.1 Soundchip wirklich zu bemängeln. Selbst über HDMI angeschlossen, lassen sich die Lautsprecher nur auf Stereo einstellen. Ganz im Gegensatz zu dieser Einschränkung sind die Einstellmöglichkeiten der internen Klangregelung enorm zahlreich, speziell durch die mitgelieferte THX App von Creative. Auch der Klang der internen Lautsprecher ist erstaunlich gut.
Zu guter Letzt bietet der A102 einen Kartenleser und ein Kensington Lock.
[Der Alienware hat neben den genannten Anschlüssen noch einen dritten 3,5mm Klinkenanschluss für 5.1 Audio, FireWire, einen Sim Kartenslot (wenn man ein UMTS Modul nachrüsten möchte) und Display Port. (ab der Revision 2 ohne VGA) Auch ihm wurden lediglich 2 x USB 3.0 und 1 x USB 2.0 spendiert.]
Auch ein zweiter negativer Punkt des A102 findet sich in dieser Rubrik: Die Tastatur. Leider ist sie bestenfalls ein Spielzeug. Auch wenn sie auf den Fotos hochwertig wirkt mit ihrem Chiclet Design, wurde sie leider sehr stiefmütterlich umgesetzt. Erstens ist sie kleiner als „normale“ Tastaturen und man muss sich daher in der Fingerstellung umgewöhnen und zweitens knarzen und wackeln die Tasten, wenn man sie nicht exakt in der Mitte trifft. (Dieser Bericht ist komplett auf der Tastatur des A102 geschrieben worden, auch wenn ich innerlich manchmal geschrien habe.) Eine Beleuchtung wird nicht angeboten, aber das ist meiner Meinung nach kein wirklicher Nachteil.
Das Touchpad hingegen verdient mein Lob. Es ist haptisch sehr intuitiv und ansprechend und selbst Multitouchgesten funktionieren so gut, dass sie eine Bereicherung darstellen. Die beiden Maustasten sind völlig ok.
[Ich konnte die Tastatur des Alienwares eigentlich nie leiden, weil die Tasten so flach sind, dass man gar nicht merkt wenn man auf die falsche Taste gerutscht ist. Im direkten Vergleich zum A102 ist die Tastatur jedoch super. Die Tasten haben normale Größe, lassen sich aus jedem Winkel perfekt auslösen und sie haben einen angenehmen Druckpunkt. Die anpassbare Beleuchtung ist abends praktisch und extrem extravagant. Beim M11x ist es das Touchpad bei dem es hapert. Die Haptik ist suboptimal, Gesten werden meist nicht gut erkannt, die Tasten lösen schwer aus und sind bei meinem Gerät auch schon einmal kaputt gewesen.]
Leistung
Klotzen statt Kleckern ist das Motto des A102. Daher spendiert ihm Schenker in Korrelation zur neuen Keppler GPU GT 650M einen Ivy Bridge Quad Core als größte Ausstattungsvariante: Den 3612QM. Diese Kombination verspricht eine enorme (Gaming-)Performance, die sonst großen Notebooks vorbehalten ist. Auch die Geschwindigkeit im Windows ist atemberaubend. Zusammen mit einer Seagate Momentus XT ist der Zwerg in knapp 35 Sekunden hochgefahren, selbst auf Akku.
Wer überhaupt gar nicht weiß, wo die Performance des A102 einzuordnen ist, der liest am besten noch einmal den Abschnitt Gaming im NBC Test oder direkt die Spieletests der nVidia 650M.
[Als Vergleich kann man den Test des M11x R3 zu Rate ziehen.]
Mein als Benchmark auserkorenes Spiel fiel leider ins Wasser dank DRM. Eigentlich wollte ich speziell mit Anno 2070 den A102 auf Herz und Nieren testen. Angeblich habe ich das Spiel nach einem HDD Wechsel zu oft aktiviert, was mich dazu zwang auf Anno Venedig und Civ V auszuweichen.
Pauschal kann man sagen: Der A102 kann alle Spiele (selbst GTA IV, BF3, Anno 2070, Siedler 7, etc.) auf nativer Auflösung in hohen Qualitätseinstellungen flüssig spielen.
Um mal ein konkretes Beispiel zu geben, starte ich in Anno Venedig (Grafikpreset „Sehr Hoch“ kein VSync) das Szenario „Vendetta“. Nach der Kamerafahrt zentriere ich die Insel Venedig in der höchsten Zoomstufe und warte bis Garibaldi mir seinen ersten Auftrag anbietet. Diese Szene ist sowohl sehr CPU als auch GPU intensiv.
Anno Venedig „Vendetta“ Test Szene Schenker XMG A102
FPS MIN: 34 AVG: 49 MAX: 69
Die FPS Werte sprechen für sich. Der A102 hat eine enorme Leistung. Und das obwohl es noch gar keinen offiziellen Treiber für die 650M gibt, was die FPS Werte noch steigerbar macht. (Der A102 deaktiviert bei eingeschalteter nVidia GPU den Turbo Modus der CPU um das Kühlsystem nicht zu überlasten. Daher ist er etwas langsamer als identisch ausgestattete Notebooks.)
[Der M11x R3 mit dem i7 2617 kommt in dieser Testszene auch auf spielbare Werte, aber im direkten Vergleich sieht man, wie viel mehr Performance der A102 bietet
Anno Venedig „Vendetta“ Test Szene Alienware M11x R3
FPS MIN: 18 AVG: 29 MAX: 40]
Temperaturen / Lautstärke
Die Temperaturen des A102 erinnern jederzeit daran, welche Hardware in ihm steckt. Wenn man das Notebook direkt auf dem Tisch stehen hat, wird die Tischplatte links vom Notebook großflächig warm. Im Winter ist das sicher ein willkommener Umstand.
Ansonsten ist die Kühlung als sehr geglückt zu bezeichnen. Im Windows ist der Lüfter nahezu stumm. Nur bei intensiven Rechenoperationen schaltet er ab und zu ein.
Während der „Vendetta“ Testszene attestiert mir der HWMonitor eine Maximaltemperatur von 79°C GPU und 78°C CPU. Dabei blieb der Lüfter überraschend zurückhaltend. Im Gegensatz zum Fazit bei Notebookcheck empfinde ich den Lüfter zu keiner Zeit als zu laut. Das mag daran liegen, dass er die Luft durch einen großen Wärmetauscher hinausbefördert, der das Blasgeräusch „glättet“ und es sogar „angenehm“ klingen lässt.
Zwar stößt das Kühlsystem bei absoluter Volllast(!) an seine Grenzen (mein Exemplar ist ein Mimöschen: Nach 10 minütigem Stresstest Prime + Furmark schaltet sich mein A102 einfach ab, obwohl die Temperaturen mit knapp über 90°C noch nicht kritisch sind.), aber es ist auch erstaunlich viel Verbesserungspotenzial vorhanden:
Stellt man das Notebook auf ein Coolingpad, sinken die Temperaturen gut und gerne um 8°C nach unten. Auch der Lautstärkepegel sinkt weiter. Stellt man jetzt noch via nVidiaInspector ein Frame Limit bei 30FPS ein, gewinnt man weitere 5-6°C und der Lüfter ist nur wenig hörbar.
Zum Vergleich:
1 Stunde CIV V
ohne Coolingpad ohne Framelimit: GPU MAX 82°C
ohne Coolingpad mit Framelimit: GPU MAX 77°C
mit Coolingpad mit Framelimit: GPU MAX 69°C
Das ist höchstbeachtlich. Besonders im letzten Fall, wo die Temperaturen lediglich 15°C über der IDLE Temperatur der 650M liegen. Die CPU liegt meist im selben Temperaturbereich wie die GPU.
[Das Kühlsystem ist der größte Nachteil des M11x R3. Zwar wird seine Hardware nicht ansatzweise so warm wie die des A102, aber der Lüfter ist mit seinem hochfrequenten Geräusch sehr störend. Auch hat er nur drei Regelstufen: „Aus“, „nahezu lautlos“ und „Tornado“. Schon bei geringer Grafiklast dreht der Lüfter voll auf, was extrem anstrengend ist. Ältere Spiele lassen sich mit einem Frame Limit bändigen, für den Rest braucht man Kopfhörer.]
Akkulaufzeit
[Update vom 26.11.2012]
Mittlerweile bin ich Student und konnte den A102 des öfteren auf seine Laufleistung testen. Das Fazit fällt deutlich besser aus, als zum Zeitpunkt des Kaufes. Mit ein paar (mehr oder weniger aufwendigen/empfehlenswerten) Tweaks kann ich dem A102 auf dem Energiesparthema "Power Saving" mit WLAN bis zu 5,5 Std Laufzeit entlocken. Das ist gemessen an der verbauten Hardware höchstbeachtlich.
[Update vom 09.01.2013]]
Schenker bietet mittlerweile auf seiner Website ein BIOS Update an, welches die oben erwähnte Laufzeitverlängerung mit sich bringt. Dies geschieht durch ein integriertes Intel ME-Firmware Update, welches die Taktraten der HD-4000 auf Akku im "Power-Saving Mode" absenkt und so knapp eine Stunde mehr Akkulaufzeit ermöglicht. Begleitet wird dieser glückliche Umstand mit einem leisen (und mich nicht störendem) Spulenfiepen in der Nähe der CPU. Das betrifft allerdings nicht alle A102. Beim BIOS Update ist die Anleitung genau zu studieren, da das Update in richtiger Reihenfolge auszuführen ist! Auch muss nach dem Update der Win8 Treiber "IntelME" installiert werden, da ansonsten das Update keine Funktion hat.
[Akkulebensdauer ist die heimliche Königsdisziplin des Alienwares. Er schafft bei moderater Nutzung gut und gerne 8 Stunden fernab einer Steckdose. Das in Verbindung mi der guten Tastatur machen ihn auch zu einem guten Produktivnotebook.]
Service /Garantie
Schenker, als kleine Firma, hat einen ausgezeichneten Support und ein erfrischend freundliches Verhältnis zum Kunden. Über die offizielle Facebookseite oder die Präsenz in diversen Hardwareforen, kann man auch abseits der üblichen Wege Kontakt mit den Servicemitarbeitern aufnehmen. In meinem Fall, wurden meine krankhaften Sonderwünsche und enorm dreisten Extrawurschtanfragen sogar am Pfingstsonntag beantwortet. Apropos Sonderwünsche: Hier war ich angenehm überrascht. Oft las ich in einem Forum, dass man Schenker direkt anschreiben kann, wenn man bspw. eine abweichende Konfiguration o.ä. haben möchte. Auch in meinem Fall wurden individuelle Wünsche positiv angenommen.
Auch lobenswert ist die Standard Garantiezeit von 2 Jahren, die von Schenker auf die Geräte gewährt wird. Das ist nicht mehr überall üblich in der Branche, seit ein bekannter, kalifornischer Obsthändler bewiesen hat, dass man seine Produkte auch mit 12 Monaten Garantie verkauft bekommt. Noch lobenswerter sind allerdings die Aufpreise für die Garantieverlängerungen. Pro Jahr Garantie dazu verlangt Schenker 105,- Euro für den A102. Das sind in, meinem Fall, knapp 10% des Gesamtpreises mit Standard Garantie. Für ein Gaminglaptop, das oft benutzt wird und heiße Hardware auf engstem Raum vereint, ist eine Garantie über 36 Monate in meinen Augen extrem sinnvoll. Aber auch außerhalb der Garantiezeit bemüht man sich bei Schenker um preiswerte Reparaturen.
Da mein erster A102 leider einen Defekt aufwies, konnte ich den Reparatur Support auch direkt in Anspruch nehmen. Nach nur einem Werktag Reparatur, war ein neuer A102 bei mir. Auch wurde ich via E-Mail stets über den Verbleib des Gerätes informiert. Mit Hin- und Rückversandt plus einem Wochenende dazwischen habe ich dennoch leider 5 Tage auf mein A102 gewartet. Die Servicemitarbeiter haben sogar meine Festplatte in das Neugerät eingebaut, so dass alle meine Daten noch erhalten waren. Vorbildlich!
[Dells Garantie umfasst im Normalfall lediglich 12 Monate. Für die Verlängerung auf 36 Monate wurden über 400,- Euro fällig, was nahezu 30% des Gesamtpreises für den M11x R3 darstellten. Allerdings umfasst diese Premium Garantie die Reparatur des Gerätes am nächsten Werktag durch einen Techniker vor Ort. Mehr Service geht natürlich nicht, das hat aber auch seinen Preis.
Die Dell Service Mitarbeiter operieren nicht im Firmensitz, sondern von einem Call Center aus, so dass ich nicht weiß, ob es hier die Möglichkeit gibt Sonderwünsche zu äußern.]
Preis
Durch die enorme Konfigurierbarkeit und die moderaten Aufpreise für Upgrades, ist der A102 ein echtes „Schnäppchen“. Zwar gibt es das eine oder andere vorkonfigurierte Notebook namenhafter Hersteller günstiger, aber eben nicht im 11 Zoll Segment und meist sind die Geräte von geringwertiger Beschaffenheit. Mein Gerät hat knapp 1000,- Euro gekostet. (Ohne Betriebssystem) Plus Garantieverlängerung liegt man bei ca. 1100 Euro.
[Dells Preise für die Alienware Geräte haben sich gewaschen. Mit Garantieverlängerung auf 3 Jahre, habe ich für den M11x R3 1500,- Euro bezahlt (inkl. 120,- Euro Gutschein!). Zur besseren Vergleich: Ein A502 und ein M14x mit exakt gleicher Konfiguration (beide 24 Monate Garantie) kosten bspw: ~1150 Euro und ~1550 Euro.]
Fazit
Nach kurzer Zeit konnte mich der kleine Zwerg voll begeistern. So ist das XMG A102 ein sehr gelungenes Notebook. Das Akronym XMG (eXtreme Mobility Gaming) trifft hier zu 100% zu! Mehr Gaming auf einem kleinen Notebook geht einfach nicht. Zwar ist auch das A102 nicht komplett perfekt, aber es ist unterm Strich sehr ausgewogen und durchdacht. Die abrufbare Leistung für ein Notebook dieser Größenordnung ist irrsinnig hoch, wobei sich die Geräuschemissionen stets in Grenzen halten. Auch ist es von einer minimalistischen Ästhetik und hat eine angenehme Haptik durch die Soft-Touch Oberfläche.
Jeder der ein kleines Notebook sucht, welches er bei sich tragen möchte, ohne die 10 Euro Praxisgebühr für den Bandscheibenvorfall bezahlen zu wollen, dessen Hauptzweck das Gaming oder extrem rechenintensive Arbeiten sind, kommt um dieses kleine Monster wohl kaum herum.
[Gerade im direkten Vergleich zum M11x R3 ist die Leistung des A102 überirdisch. In den meisten Spielen hat man mehr als doppelt so viel FPS. Zudem geht es beim Alienware deutlich lauter zu, was auf Dauer sehr anstrengend sein kann. Wer nicht so anspruchsvolle Spiele spielt und auf einen QuadCore verzichten kann, bekommt (bekam - denn er wird nicht mehr angeboten) mit dem M11x R3 ein noch besser verarbeitetes, extravagantes Subnotebook mit sehr langer Akkulaufzeit und guter Tastatur.]
Pros/Cons
Hier noch einmal die wichtigsten Pro und Kontra Punkte des A102.
Pro:
Enorme Leistung; echter, kleiner 11-Zoller; unauffälliges, wertiges Design; gute Verarbeitung; gutes bis sehr gutes Touchpad; guter Monitor; geringe Lüfterlautstärke; Serviceklappe auf der Rückseite schnell aufschiebbar; guter Klang der integrierten Lautsprecher; preisgünstig; 24 Monate Standard Garantie; hohe Modifizierbarkeit durch Schenker [Update 01.09.2013: Seit letztem BIOS Update noch besseres Lüfterverhalten, UEFI Boot und mittlerweile gute Akkulaufzeit]
Contra: Schlechte Tastatur; "nur" 2 x USB 3.0; kein 5.1 Sound;
Ein solch ernüchterndes Fazit ist normalerweise der Todesstoß für das Herz eines Mannes. In meinem Fall schwellt es mir dir Brust voll Stolz, denn gemeint ist selbstverständlich mein neuerworbener XMG A102, der neueste Spross des Leipziger Notebookspezialisten Schenker.
„Na Kleiner, kannst du denn schon schreiben?“
Da ich eine Schwäche für kompakte Notebooks mit Gamingqualitäten habe, war es nur logisch, dass der kleine 11-Zoller meine Aufmerksamkeit erregt. Mittlerweile war ich knapp drei Wochen mit ihm unterwegs und möchte meine Erfahrungen nun schildern. Getestet wird natürlich nicht mit hochprofessioneller Apparatur, sondern aus der Sicht eines Anwenders. Erwartet also bitte keine endlosen Benchmarkparcours. Dieser Bericht ist vielmehr als Ergänzung zum Test auf Notebookcheck.com zu sehen, da ich in manchen Punkten nicht konform gehe mit den Herrschaften der Redaktion.
[Zusätzlich werde ich den XMG nun im Zuge dieses Erfahrungsberichtes gegen seinen „Vorgänger im Geiste“, den Alienware M11x R3, antreten lassen. Wenn Euch der Vergleich zum M11x nicht interessiert, könnt ihr alles was in eckigen Klammern steht bzw. kursiv gedruckt ist einfach überlesen.
Die Kontrahenten
Auch wenn die beiden Notebooks in so ziemlich jedem Review parallel erwähnt werden, so könnten Sie eigentlich unterschiedlicher nicht sein:
Dell Alienware M11x R3
Meiner Meinung nach ist der M11x eines der "missverstandensten" Notebooks, die es gibt. Oft wurde es zwecks seiner, am Preis gemessenen, geringen Leistung bemängelt. Allerdings wurde das Konzept scheinbar nie als dass angesehen, was es nun mal ist: Ein kleines hochwertiges Subnotebook mit einer hervorragenden Akkulaufzeit und der Möglichkeit auch moderne Spiele mit reduzierten Details flüssig wiederzugeben. (Von der gehörigen Portion Extravaganz, die das Gerät mitbringt ganz zu schweigen) Es war und ist jedoch kein geschrumpftes Gamingnotebook.]
Schenker XMG A102 (Clevo W110ER)
Der A102 ist wirklich ein zu heiß gewaschener Gamingbolide, und wie: QuadCore plus nVidia GT 650M werden hier in einem (echten) 11‘6 Zoller untergerbacht! So etwas gab es bisher nicht. Der XMG ist eine Ecke kleiner als der Alienware M11x und gibt sich demnach als echter Kampfzwerg.
Mein erster Gedanke, als ich ihn auspackte, war: „ Ach du ******* ist der klein!“. Ich war schon drauf und dran ihn wieder zurück zu schicken, aber mittlerweile finde ich die Größe hervorragend.
Gehäuse / Wertigkeit
Der XMG gibt sich schlicht und klassisch. Sein graubraunes Chassis ist überzogen von einer Softtouchoberfläche, die mit ihrer Struktur eine enorme Wertigkeit ausstrahlt. Das Verhältnis zwischen Bildschirm- und Gehäusegröße ist sehr harmonisch. Durch seine rundlichen Ecken und die abgerundete Unterseite wirkt der Schenker sehr schlank und „niedlich“. Insgesamt ist das Gerät sehr ästhetisch und exzellent verarbeitet, so wird es dem täglichen Einsatz spielend gerecht werden. Ein paar Kleinigkeiten zum Meckern fand ich allerdings auch:
Beim Tippen auf weniger stabilen Untergrund wackelt der Bildschirm etwas, was nicht hätte sein müssen. Der Akku ist herausnehmbar und ist eingesetzt daher nicht komplett fest.
Die Rückblende wird durch den Verriegelungsmechanismus des Akkus geöffnet. Sie wird dann wie bei einem Handy aufgeschoben. Das ist wirklich erstklassig, da man jederzeit Zugriff auf die Innereien des Zwerges hat. Hieraus ergibt sich aber leider auch der Nachteil, dass die Unterseite ein wenig nachgibt. Der Displaydecke ist zwischen den Scharnieren auch nicht ganz knarzfrei. Obwohl der Laptop sehr leicht ist, sollte man ihn, aus eben genannten Gründen, besser nicht mit einer Hand anheben.
[Der krasse Gegensatz des schlichten XMG ist der Emelfix
Typisch für den Alienware ist sein verspielt maskulines Chassis, welches völlig ungeniert darauf aufmerksam macht, dass es sich hierbei nicht zuletzt um ein Prestigeobjekt handelt. Die farblich anpassbare Beleuchtung tut dabei ihr Übriges. Durch sein kantiges Äußeres wirkt er sehr wuchtig, von seinen Maßen her, ordnet er sich eher bei den Zwölfzollern ein. Das Verhältnis zwischen Chassis und Bildschirm ist daher etwas suboptimal: Der Bildschirm wirkt zu klein – hier wäre ein 12“ Panel sicher die bessere Wahl gewesen.
Der festverbaute Akku und die Metallabdeckung der Rückseite sorgen dafür, dass das Chassis enorm stabil und wertig ist. Hier knarzt überhaupt nichts, die Scharniere des Displays sind schwergängig und federn kein bisschen nach. Der Dell ist, was die Verarbeitung angeht, nahezu perfekt. Wie auch der A102 ist er komplett mit einer gummierten Soft Touch Oberfläche überzogen, was für eine hervorragende Haptik sorgt.]
Bildschirm
Der erste A102, den ich erhielt, hatte ein AUO350 Panel. Ich war sehr ernüchtert, denn dieses kannte ich noch vom M11x R1. Es hat eigentlich keine besonders schlechten Werte, aber eine relativ bescheidene Pixelmatrix, so dass man, sogar bei 135ppi, die Pixel zählen konnte.
Das Austauschgerät, welches ich nun habe, hat einen CMO1113 Bildschirm, welcher qualitativ ein viel besseres Bild darstellt. Zwar sind laut Test bei Notebookcheck, die Werte der beiden Panels nahezu identisch, aber subjektiv ist der CMO deutlich besser. Selbst der Außeneinsatz bei geringer Displayhelligkeit lässt sich dem Schenker abringen, denn die Beschichtung auf dem Panel ist kein High Gloss, sondern eher ein Seidenmatt. Direkte Sonneneinstrahlung sollte man jedoch vermeiden.
Eine weitere Sache, die mir sehr gefällt ist, dass der A102 den Bildschirm langsam, stufenlos runter- und hochdimmt. Das ist zwar reine Spielerei, aber sorgt im ersten Moment für Staunen.
[Der Alienware hat ebenfalls einen CMO Panel (1111), welcher ein gutes Bild liefert.]
Anschlüsse und Peripherie
Hier finden wir den ersten Minuspunkt, den sich der A102 liefert: Die Anschlussvielfalt. – Oder besser die Anschlusswenigfalt. Zwei USB 3.0 und ein USB 2.0 sind mittlerweile unterster Standard. Ein USB Anschluss mehr hätte dem XMG wirklich gut getan.
Bis zu zwei externe Bildschirme können via HDMI und/oder VGA angeschlossen werden. Der analoge Anschluss macht vielleicht auf den ersten Blick keinen Sinn, aber wenn man mal eine Präsentation in der Uni an einem frühsteinzeitlichen Projektor halten muss, weiß man den VGA Anschluss sicher zu schätzen.
Weiterhin finden sich zwei 3,5mm Klinkenbuchsen für die Audioübertragung. Für ein Notebook mit Gamingfokus ist der fehlende 5.1 Soundchip wirklich zu bemängeln. Selbst über HDMI angeschlossen, lassen sich die Lautsprecher nur auf Stereo einstellen. Ganz im Gegensatz zu dieser Einschränkung sind die Einstellmöglichkeiten der internen Klangregelung enorm zahlreich, speziell durch die mitgelieferte THX App von Creative. Auch der Klang der internen Lautsprecher ist erstaunlich gut.
Zu guter Letzt bietet der A102 einen Kartenleser und ein Kensington Lock.
[Der Alienware hat neben den genannten Anschlüssen noch einen dritten 3,5mm Klinkenanschluss für 5.1 Audio, FireWire, einen Sim Kartenslot (wenn man ein UMTS Modul nachrüsten möchte) und Display Port. (ab der Revision 2 ohne VGA) Auch ihm wurden lediglich 2 x USB 3.0 und 1 x USB 2.0 spendiert.]
Auch ein zweiter negativer Punkt des A102 findet sich in dieser Rubrik: Die Tastatur. Leider ist sie bestenfalls ein Spielzeug. Auch wenn sie auf den Fotos hochwertig wirkt mit ihrem Chiclet Design, wurde sie leider sehr stiefmütterlich umgesetzt. Erstens ist sie kleiner als „normale“ Tastaturen und man muss sich daher in der Fingerstellung umgewöhnen und zweitens knarzen und wackeln die Tasten, wenn man sie nicht exakt in der Mitte trifft. (Dieser Bericht ist komplett auf der Tastatur des A102 geschrieben worden, auch wenn ich innerlich manchmal geschrien habe.) Eine Beleuchtung wird nicht angeboten, aber das ist meiner Meinung nach kein wirklicher Nachteil.
Das Touchpad hingegen verdient mein Lob. Es ist haptisch sehr intuitiv und ansprechend und selbst Multitouchgesten funktionieren so gut, dass sie eine Bereicherung darstellen. Die beiden Maustasten sind völlig ok.
[Ich konnte die Tastatur des Alienwares eigentlich nie leiden, weil die Tasten so flach sind, dass man gar nicht merkt wenn man auf die falsche Taste gerutscht ist. Im direkten Vergleich zum A102 ist die Tastatur jedoch super. Die Tasten haben normale Größe, lassen sich aus jedem Winkel perfekt auslösen und sie haben einen angenehmen Druckpunkt. Die anpassbare Beleuchtung ist abends praktisch und extrem extravagant. Beim M11x ist es das Touchpad bei dem es hapert. Die Haptik ist suboptimal, Gesten werden meist nicht gut erkannt, die Tasten lösen schwer aus und sind bei meinem Gerät auch schon einmal kaputt gewesen.]
Leistung
Klotzen statt Kleckern ist das Motto des A102. Daher spendiert ihm Schenker in Korrelation zur neuen Keppler GPU GT 650M einen Ivy Bridge Quad Core als größte Ausstattungsvariante: Den 3612QM. Diese Kombination verspricht eine enorme (Gaming-)Performance, die sonst großen Notebooks vorbehalten ist. Auch die Geschwindigkeit im Windows ist atemberaubend. Zusammen mit einer Seagate Momentus XT ist der Zwerg in knapp 35 Sekunden hochgefahren, selbst auf Akku.
Wer überhaupt gar nicht weiß, wo die Performance des A102 einzuordnen ist, der liest am besten noch einmal den Abschnitt Gaming im NBC Test oder direkt die Spieletests der nVidia 650M.
[Als Vergleich kann man den Test des M11x R3 zu Rate ziehen.]
Mein als Benchmark auserkorenes Spiel fiel leider ins Wasser dank DRM. Eigentlich wollte ich speziell mit Anno 2070 den A102 auf Herz und Nieren testen. Angeblich habe ich das Spiel nach einem HDD Wechsel zu oft aktiviert, was mich dazu zwang auf Anno Venedig und Civ V auszuweichen.
Pauschal kann man sagen: Der A102 kann alle Spiele (selbst GTA IV, BF3, Anno 2070, Siedler 7, etc.) auf nativer Auflösung in hohen Qualitätseinstellungen flüssig spielen.
Um mal ein konkretes Beispiel zu geben, starte ich in Anno Venedig (Grafikpreset „Sehr Hoch“ kein VSync) das Szenario „Vendetta“. Nach der Kamerafahrt zentriere ich die Insel Venedig in der höchsten Zoomstufe und warte bis Garibaldi mir seinen ersten Auftrag anbietet. Diese Szene ist sowohl sehr CPU als auch GPU intensiv.
Anno Venedig „Vendetta“ Test Szene Schenker XMG A102
FPS MIN: 34 AVG: 49 MAX: 69
Die FPS Werte sprechen für sich. Der A102 hat eine enorme Leistung. Und das obwohl es noch gar keinen offiziellen Treiber für die 650M gibt, was die FPS Werte noch steigerbar macht. (Der A102 deaktiviert bei eingeschalteter nVidia GPU den Turbo Modus der CPU um das Kühlsystem nicht zu überlasten. Daher ist er etwas langsamer als identisch ausgestattete Notebooks.)
[Der M11x R3 mit dem i7 2617 kommt in dieser Testszene auch auf spielbare Werte, aber im direkten Vergleich sieht man, wie viel mehr Performance der A102 bietet
Anno Venedig „Vendetta“ Test Szene Alienware M11x R3
FPS MIN: 18 AVG: 29 MAX: 40]
Temperaturen / Lautstärke
Die Temperaturen des A102 erinnern jederzeit daran, welche Hardware in ihm steckt. Wenn man das Notebook direkt auf dem Tisch stehen hat, wird die Tischplatte links vom Notebook großflächig warm. Im Winter ist das sicher ein willkommener Umstand.
Ansonsten ist die Kühlung als sehr geglückt zu bezeichnen. Im Windows ist der Lüfter nahezu stumm. Nur bei intensiven Rechenoperationen schaltet er ab und zu ein.
Während der „Vendetta“ Testszene attestiert mir der HWMonitor eine Maximaltemperatur von 79°C GPU und 78°C CPU. Dabei blieb der Lüfter überraschend zurückhaltend. Im Gegensatz zum Fazit bei Notebookcheck empfinde ich den Lüfter zu keiner Zeit als zu laut. Das mag daran liegen, dass er die Luft durch einen großen Wärmetauscher hinausbefördert, der das Blasgeräusch „glättet“ und es sogar „angenehm“ klingen lässt.
Zwar stößt das Kühlsystem bei absoluter Volllast(!) an seine Grenzen (mein Exemplar ist ein Mimöschen: Nach 10 minütigem Stresstest Prime + Furmark schaltet sich mein A102 einfach ab, obwohl die Temperaturen mit knapp über 90°C noch nicht kritisch sind.), aber es ist auch erstaunlich viel Verbesserungspotenzial vorhanden:
Stellt man das Notebook auf ein Coolingpad, sinken die Temperaturen gut und gerne um 8°C nach unten. Auch der Lautstärkepegel sinkt weiter. Stellt man jetzt noch via nVidiaInspector ein Frame Limit bei 30FPS ein, gewinnt man weitere 5-6°C und der Lüfter ist nur wenig hörbar.
Zum Vergleich:
1 Stunde CIV V
ohne Coolingpad ohne Framelimit: GPU MAX 82°C
ohne Coolingpad mit Framelimit: GPU MAX 77°C
mit Coolingpad mit Framelimit: GPU MAX 69°C
Das ist höchstbeachtlich. Besonders im letzten Fall, wo die Temperaturen lediglich 15°C über der IDLE Temperatur der 650M liegen. Die CPU liegt meist im selben Temperaturbereich wie die GPU.
[Das Kühlsystem ist der größte Nachteil des M11x R3. Zwar wird seine Hardware nicht ansatzweise so warm wie die des A102, aber der Lüfter ist mit seinem hochfrequenten Geräusch sehr störend. Auch hat er nur drei Regelstufen: „Aus“, „nahezu lautlos“ und „Tornado“. Schon bei geringer Grafiklast dreht der Lüfter voll auf, was extrem anstrengend ist. Ältere Spiele lassen sich mit einem Frame Limit bändigen, für den Rest braucht man Kopfhörer.]
Akkulaufzeit
[Update vom 26.11.2012]
Mittlerweile bin ich Student und konnte den A102 des öfteren auf seine Laufleistung testen. Das Fazit fällt deutlich besser aus, als zum Zeitpunkt des Kaufes. Mit ein paar (mehr oder weniger aufwendigen/empfehlenswerten) Tweaks kann ich dem A102 auf dem Energiesparthema "Power Saving" mit WLAN bis zu 5,5 Std Laufzeit entlocken. Das ist gemessen an der verbauten Hardware höchstbeachtlich.
[Update vom 09.01.2013]]
Schenker bietet mittlerweile auf seiner Website ein BIOS Update an, welches die oben erwähnte Laufzeitverlängerung mit sich bringt. Dies geschieht durch ein integriertes Intel ME-Firmware Update, welches die Taktraten der HD-4000 auf Akku im "Power-Saving Mode" absenkt und so knapp eine Stunde mehr Akkulaufzeit ermöglicht. Begleitet wird dieser glückliche Umstand mit einem leisen (und mich nicht störendem) Spulenfiepen in der Nähe der CPU. Das betrifft allerdings nicht alle A102. Beim BIOS Update ist die Anleitung genau zu studieren, da das Update in richtiger Reihenfolge auszuführen ist! Auch muss nach dem Update der Win8 Treiber "IntelME" installiert werden, da ansonsten das Update keine Funktion hat.
[Akkulebensdauer ist die heimliche Königsdisziplin des Alienwares. Er schafft bei moderater Nutzung gut und gerne 8 Stunden fernab einer Steckdose. Das in Verbindung mi der guten Tastatur machen ihn auch zu einem guten Produktivnotebook.]
Service /Garantie
Schenker, als kleine Firma, hat einen ausgezeichneten Support und ein erfrischend freundliches Verhältnis zum Kunden. Über die offizielle Facebookseite oder die Präsenz in diversen Hardwareforen, kann man auch abseits der üblichen Wege Kontakt mit den Servicemitarbeitern aufnehmen. In meinem Fall, wurden meine krankhaften Sonderwünsche und enorm dreisten Extrawurschtanfragen sogar am Pfingstsonntag beantwortet. Apropos Sonderwünsche: Hier war ich angenehm überrascht. Oft las ich in einem Forum, dass man Schenker direkt anschreiben kann, wenn man bspw. eine abweichende Konfiguration o.ä. haben möchte. Auch in meinem Fall wurden individuelle Wünsche positiv angenommen.
Auch lobenswert ist die Standard Garantiezeit von 2 Jahren, die von Schenker auf die Geräte gewährt wird. Das ist nicht mehr überall üblich in der Branche, seit ein bekannter, kalifornischer Obsthändler bewiesen hat, dass man seine Produkte auch mit 12 Monaten Garantie verkauft bekommt. Noch lobenswerter sind allerdings die Aufpreise für die Garantieverlängerungen. Pro Jahr Garantie dazu verlangt Schenker 105,- Euro für den A102. Das sind in, meinem Fall, knapp 10% des Gesamtpreises mit Standard Garantie. Für ein Gaminglaptop, das oft benutzt wird und heiße Hardware auf engstem Raum vereint, ist eine Garantie über 36 Monate in meinen Augen extrem sinnvoll. Aber auch außerhalb der Garantiezeit bemüht man sich bei Schenker um preiswerte Reparaturen.
Da mein erster A102 leider einen Defekt aufwies, konnte ich den Reparatur Support auch direkt in Anspruch nehmen. Nach nur einem Werktag Reparatur, war ein neuer A102 bei mir. Auch wurde ich via E-Mail stets über den Verbleib des Gerätes informiert. Mit Hin- und Rückversandt plus einem Wochenende dazwischen habe ich dennoch leider 5 Tage auf mein A102 gewartet. Die Servicemitarbeiter haben sogar meine Festplatte in das Neugerät eingebaut, so dass alle meine Daten noch erhalten waren. Vorbildlich!
[Dells Garantie umfasst im Normalfall lediglich 12 Monate. Für die Verlängerung auf 36 Monate wurden über 400,- Euro fällig, was nahezu 30% des Gesamtpreises für den M11x R3 darstellten. Allerdings umfasst diese Premium Garantie die Reparatur des Gerätes am nächsten Werktag durch einen Techniker vor Ort. Mehr Service geht natürlich nicht, das hat aber auch seinen Preis.
Die Dell Service Mitarbeiter operieren nicht im Firmensitz, sondern von einem Call Center aus, so dass ich nicht weiß, ob es hier die Möglichkeit gibt Sonderwünsche zu äußern.]
Preis
Durch die enorme Konfigurierbarkeit und die moderaten Aufpreise für Upgrades, ist der A102 ein echtes „Schnäppchen“. Zwar gibt es das eine oder andere vorkonfigurierte Notebook namenhafter Hersteller günstiger, aber eben nicht im 11 Zoll Segment und meist sind die Geräte von geringwertiger Beschaffenheit. Mein Gerät hat knapp 1000,- Euro gekostet. (Ohne Betriebssystem) Plus Garantieverlängerung liegt man bei ca. 1100 Euro.
[Dells Preise für die Alienware Geräte haben sich gewaschen. Mit Garantieverlängerung auf 3 Jahre, habe ich für den M11x R3 1500,- Euro bezahlt (inkl. 120,- Euro Gutschein!). Zur besseren Vergleich: Ein A502 und ein M14x mit exakt gleicher Konfiguration (beide 24 Monate Garantie) kosten bspw: ~1150 Euro und ~1550 Euro.]
Fazit
Nach kurzer Zeit konnte mich der kleine Zwerg voll begeistern. So ist das XMG A102 ein sehr gelungenes Notebook. Das Akronym XMG (eXtreme Mobility Gaming) trifft hier zu 100% zu! Mehr Gaming auf einem kleinen Notebook geht einfach nicht. Zwar ist auch das A102 nicht komplett perfekt, aber es ist unterm Strich sehr ausgewogen und durchdacht. Die abrufbare Leistung für ein Notebook dieser Größenordnung ist irrsinnig hoch, wobei sich die Geräuschemissionen stets in Grenzen halten. Auch ist es von einer minimalistischen Ästhetik und hat eine angenehme Haptik durch die Soft-Touch Oberfläche.
Jeder der ein kleines Notebook sucht, welches er bei sich tragen möchte, ohne die 10 Euro Praxisgebühr für den Bandscheibenvorfall bezahlen zu wollen, dessen Hauptzweck das Gaming oder extrem rechenintensive Arbeiten sind, kommt um dieses kleine Monster wohl kaum herum.
[Gerade im direkten Vergleich zum M11x R3 ist die Leistung des A102 überirdisch. In den meisten Spielen hat man mehr als doppelt so viel FPS. Zudem geht es beim Alienware deutlich lauter zu, was auf Dauer sehr anstrengend sein kann. Wer nicht so anspruchsvolle Spiele spielt und auf einen QuadCore verzichten kann, bekommt (bekam - denn er wird nicht mehr angeboten) mit dem M11x R3 ein noch besser verarbeitetes, extravagantes Subnotebook mit sehr langer Akkulaufzeit und guter Tastatur.]
Pros/Cons
Hier noch einmal die wichtigsten Pro und Kontra Punkte des A102.
Pro:
Enorme Leistung; echter, kleiner 11-Zoller; unauffälliges, wertiges Design; gute Verarbeitung; gutes bis sehr gutes Touchpad; guter Monitor; geringe Lüfterlautstärke; Serviceklappe auf der Rückseite schnell aufschiebbar; guter Klang der integrierten Lautsprecher; preisgünstig; 24 Monate Standard Garantie; hohe Modifizierbarkeit durch Schenker [Update 01.09.2013: Seit letztem BIOS Update noch besseres Lüfterverhalten, UEFI Boot und mittlerweile gute Akkulaufzeit]
Contra: Schlechte Tastatur; "nur" 2 x USB 3.0; kein 5.1 Sound;
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