Unterschied zwischen einem Layer 3 Switch und einem Router??

The_Unknown

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Hallo,

genau das würde ich gerne wissen. Irgendwie hört sich das, was der Layer 3 Switch so den lieben langen Tag macht doch sehr nach Router-Verhalten an, nur dass er halt noch MAC-Adressen in seinen Wegewahltabellen mitspeichert (neben den IP-Adressen). Der Sinn davon hat sich mir allerdings auch noch nicht erschlossen, schließlich kann man ja IPs in einem bekannten Netzwerk direkt in MAC-Adressen umsetzen.

Kann da jemand aushelfen?

Ciao The_Unknown
 
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Das ist jetzt nicht gerade mein absolutes Fachgebiet, aber in der OSI-Schicht 3 liegt im Allgemeinen das "Routing". Theoretisch sollten die beiden Geräte also die gleiche Funktionalität bieten. "Router" ist aber ein sehr weit definierbarer Begriff heutzutage. Dieser wird zudem im Gegensatz zum schnellen "Switch" eher mit etwas langsamem, hemmendem assoziiert. Das lässt sich im Markting nicht so toll nutzen. ;)
Layer 3 Switches sind in der Regel für sehr hohen Datendurchsatz ausgelegt und hängen nicht an jedem zweiten DSL-Anschluss. Beim Router gibt es halt die große Spanne "von" "bis". ;)
 
[...]nur dass er halt noch MAC-Adressen in seinen Wegewahltabellen mitspeichert (neben den IP-Adressen). Der Sinn davon hat sich mir allerdings auch noch nicht erschlossen, schließlich kann man ja IPs in einem bekannten Netzwerk direkt in MAC-Adressen umsetzen.

Und wie macht man das ohne ARP-Tabelle?
 
Danke soweit. Und wie sieht es mit Unterschieden in der Arbeitsweise aus?

@Hummerman:
Hat man in "einem bekannten Netzwerk" nicht die ARP-Tabelle?
 
@The_Unknown: Ja und irgendwo musst du die ja haben und in dem Fall, hat der Switch eine.
 
Mit dem Unterschied das Router meist nur wenige Ports haben, dafür aber meist austauschbar.

Switche haben meist nur feste Ports.
 
Jeder Switch/router kann anhand von MAC-Adressen "swichten" (Layer 2), jeder Layer 3 Switch/Router kann zusätzlich anhand von IP-Adressen routen.
Jeder Router kann aber noch mehr. Z.B. Routing über andere Layer 3 Protokolle (BGP z.b.), oder Filtermöglichkeiten auf den Layern 4-7.
 
Ich glaube ich kann das Rätsel auflösen. Das Problem sind Multicasts. Für bestimmte Anwendungen braucht man diese. Ein normaler dummer Layer 2 Switch macht aus Multicasts mal eben Broadcasts. Wenn da irgendwo an dem Switch ein 10MBit Drucker hängt, kann man das getrost vergessen.

Ein Layer 3 Switch ist Multicast fähig. Ein Router ist ebenfalls Multicast fähig hat aber gegenüber dem Layer 3 Switch auch gleich wieder ein paar Nachteile.
 
Na so kompliziert isses nicht...

Ein Switch in einem TCP/IP Ethernet (das was eben heutzutage üblich ist) verteilt die Datenpakete anhand der MAC-Adressen im Header der Datenpakete. Prinzipbedingt können auf dem Weg nur Geräte im gleichen Subnetz miteinander kommunizieren.
Möchtest du nun, dass Geräte in Verschienenen Subnetzen miteinander regen, brauchts einen Router, der die Pakete anhand der IP-Adressen verteilt.

Ein Layer-3 Switch kann eben beides.

Richtig ist auch, dass ein Router - in der Regel, nicht immer, weniger Ports hat als ein L3 Switch. Aber es gibt natürlich auch riiiieeeesige Router mit mehreren hundert Interfaces...

Weiterhin richtig ist, dass Layer 3 Switches nicht zwangsläufig alle Funktionen beherrschen, die ein reinrassiger Router beherrscht. So können die meisten Cisco L3 Switches z.B. kein NAT (Kennt jeder aus seinem DSL Router)... Und: Nur für wenige Layer 3 Switches gibt es Module für die WAN Anbindung (ISDN, DSL, E1-Leitungen, Frame Relay, usw.) - das ist ein klassischer Fall für einen dedizierten Router...

Hinzu kommt, dass ein Layer 3 Switch in der Regel einen deutlich höheren Datendurchsatz bietet, als ein dedizierter Router (Natürlich gibts auch hier Ausnahmen).

Ich glaube ich kann das Rätsel auflösen. Das Problem sind Multicasts. Für bestimmte Anwendungen braucht man diese. Ein normaler dummer Layer 2 Switch macht aus Multicasts mal eben Broadcasts. Wenn da irgendwo an dem Switch ein 10MBit Drucker hängt, kann man das getrost vergessen.

Ein Layer 3 Switch ist Multicast fähig. Ein Router ist ebenfalls Multicast fähig hat aber gegenüber dem Layer 3 Switch auch gleich wieder ein paar Nachteile.

Das ist so nicht ganz richtig... Ein "Dummer" L2 Switch mag das so machen, aber ein halbwegs intelligenter L2 Switch kann IGMP und verteilt das entsprechend nur dorthin, wo es hin soll...
 
Zuletzt bearbeitet:
in detail: "IGMP snooping" - das tut auch auf Layer 2

IGMP snooping ist auch L3. Der Knackpunkt ist nur, dass L3 eben mehr als nur IGMP snooping beinhaltet. Ein Switch mit IGMP snooping hat somit mehr L2 Funktionalität als L3 Funktionalität. So ein Switch wird dann soweit ich weiß als "Layer 3 aware switch" bezeichnet. Kein vollwertiger L3 Switch aber eben auch kein L2 Switch mehr.
 
IGMP snooping ist auch L3. Der Knackpunkt ist nur, dass L3 eben mehr als nur IGMP snooping beinhaltet. Ein Switch mit IGMP snooping hat somit mehr L2 Funktionalität als L3 Funktionalität. So ein Switch wird dann soweit ich weiß als "Layer 3 aware switch" bezeichnet. Kein vollwertiger L3 Switch aber eben auch kein L2 Switch mehr.

Na jetzt wirds aber wuschig... Von Details abgesehen sind wir uns, glaube ich, eigentlich einig - merkens bloss nicht :-D

"Layer 3 aware" klingt für mich spontan nach Super-Marketing...
Ich hab das ehrlich gesagt noch nie gehört... Beudeutet ja aber übersetzt, dass der Switch weiss, dass es einen Layer 3 gibt...
Muss er ja auch, wenn er IGMP mitschnüffeln will... Manche (Layer 2) Switches bieten gar die Möglichkeit, Traffic anhand der IP-Adressen zu filtern - obwohl der Switch selbst nur mit MAC-Adressen arbeitet...

Aber das ist noch weit ab von dem, was einen Layer 3 Switch ausmacht, nämlich - wie angesprochen - die Möglichkeit, Forwarding-Entscheidungen anhand der IP zu treffen (aka Routing)...

Die Fähigkeit mit (L3-) Multicasts entsprechend umzugehen ist de facto kein Kriterium für die Unterscheidung Router <-> Layer 3 Switch <-> Switch - weil das eben auch zahlreiche L2 Switches beherrschen...Selbst mein 50€ Switch zu Hause kann IGMP snooping, von Routing hat der trotzdem noch nie was gehört...

Last but not least müssen wir hier glaub ich nicht soweit ins Detail gehen, zumal die Grenzen zwischen den Geräteklassen sowieso mehr und mehr verwischen, und beantworten die ursprüngliche Frage nochmal mit einem schönen Zitat von Tante Wiki
Beim Routing wird die Forwardingentscheidung anhand einer OSI-Layer-3 Information, etwa einer IP-Adresse, getroffen. Beim Switching hingegen, einer hardwareunterstützten Paketverarbeitung, werden die Datenpakete auf Basis von MAC-Adressen (OSI-Layer-2) weitergeleitet. (...) Ein Layer-3-Switch kann beides, er kann einzelne Ports verschiedenen Domänen (Subnetzen) zuordnen und innerhalb dieser Domänen als Switch arbeiten, zusätzlich beherrscht er aber auch das Routing zwischen diesen Domänen.
 
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