Hallo Leute,
ich baue mir gerade eine Portalfräse auf und brauchte ein Projekt um die Maschine mal zu testen. Eher im Hinblick auf Winkligkeit anstatt auf Stabilität. Da kam mir ein Lautsprecherprojekt in den Sinn. Kanntenlänge 368x368x368mm.
Nach erfolgter Fertigung habe ich über ein Eck einen Präzisionswinkel Klasse 00 angelegt und durfte feststellen das über den Messbereich optisch kaum Winkelfehler erkennbar waren. Ich schätze im Bereich von 20-30µ. Aber zum eigentlichen Projekt.
Ziel: Aktivsubwoofer mit genügend Pegel,sauber und präzieser klang, mit einen Frequenzgang um 30Hz Linear bei kleinen Gehäuse.
Nach stundenlangen suchen habe ich dann den Wavecor SW270WA01 gefunden der meinen Ansprüchen auf den Papier genügen sollte.
Anbei die TSP:
Belastbarkeit (Nenn/Musik) = 150 W
Frequenzbereich = 25-400 Hz
Resonanzfrequenz fs = 25 Hz
Impedanz R = 4 Ohm
Kennschalldruck SPL = 89 dB (2,83V; 1m)
Gleichstromwiderstand Re = 3,2 Ohm
Kraftfaktor BL = 9,4 N/A
Schwingspuleninduktivität L = 1,4 mH
Effektive Membranfläche Sd = 312 cm2
Bewegte Masse incl. Luftlast mms = 84,5 g
Äquivalentvolumen Vas = 66 l
Freiluftgesamtgüte Qts = 0,45 (Qms=6,6, Qes=0,48)
Durchmesser der Schwingspule = 51 mm
Lineare Auslenkung xlin = +/- 11 mm
Einbaudurchmesser d = 228 mm
Aussendurchmesser d = 270 mm
Einbautiefe (nicht eingefräst) t = 122,6 mm
Gewicht m = 2,44 kg
Als nächstes suchte ich mir ein Aktivmodul aus. Da blieb ich bei der Firma Mivoc hängen. Der Grund ist recht simple. Das Aktivmodul haut am meisten Watt pro investierten €uro raus. Darüber hinaus wusste ich das unter 30Hz in einen kleinen Gehäuse nicht viel gehen wird. Daher benötige ich eine eingebaute Bassanhebung die beim Am 120 bei 32Hz definiert ist und um 6DB hochboostet.
Als nächstes gings an das Gehäuse. Berechnet wurde mit WinIsd beta. Zunächst sollte es ein ventiliertes gehäuse werden, allerdings kamen mir die Daten für den Port recht unrealistisch vor. Daraufhin simulierte ich eine Closedbox. Optimale Gehäusegröße wurde schnell gefunden. 30L @ 32hz bei -6DB. Passt wunderbar in die Welt da das Am 120 bei 32Hz 6db boostet. Somit bin ich ab 32hz weitgehend linear dabei.
Hergestellt wurde dann ein 36L Gehäuse aus 19er MDF. 36L daher da das Aktivmodul und der Treiber als solches ebenfalls Volumen einnimmt. Somit ergeben sich etwa 30L Netto.
Dann gings ans herstellen. Maschine einrichten, Teile fräsen, endbearbeiten und alles leimen. Zum schluss wurden die ritzen an den stirnseitig verleimten Platten verspachten und geschliffen. Als spachtelmasse habe ich 2K Karosserie spachtel auf Epoxydbasis verwendet. Tropfzeit etwa eine Minute, schleifbar nach 10min.
Die Herstellung der Platten verlief problemlos. Das Leimen hingegen war schon deutlich anspruchsvoller. Unterm Strich war ich aber zufrinden. "Nur" etwa 1-3zehntel sind die Platten beim leimen verrutscht. Das korrigierte ich hinterher mit einen Deltaschleifer. Jetzt ist das gesammte Gehäuse schon glatt und homogen. Bis auf das Finish ist alles abgeschlossen. Lackiert wird vorraussichtlich nächstes Jahr mal irgendwann wenn ich Zeit und Lust dazu habe.
Bilder von der Fertigung:
Kiste fertig, Kabel alles dran. Eltern haften für Ihre Kinder, Power on!
Zunächst einmal viel rumgestet, eingestellt, hin und her geräumt und geschaut worums geht. Nach einen Tag Eiertanz wurden dann die für mich richtigen Einstellungen gefunden. Getrennt wurde der Sub bei 90hz und der Pegelpoti steht auf Position 3 von 10. Also eine eher moderate Einstellung dienend einzig und allein zur Unterstützung der Frontlautsprecher. Er passt sich den Frontlautsprechern hervorragend an. Ab 30hz geht der Pegel untenrum deutlich verloren, spielt jedoch sehr sehr präziese und dröhnt nicht einmal bei kritischen Frequenzen. Klingt wie erwartet nicht trocken, aber auch nicht fett. Für mich klingt er wie ein toller Allrounder, auch wenn er nicht so aussieht.
Überrascht bin ich auch von seiner Schnelligkeit. Drum & Bass sowie Schranz meistert er glanzvoll und macht auch bis etwa 30hz eine außerordentlich tolle Figur. Das liegt aller vorrausschau nach an seinen starken Antrieb und dem geschlossenen Gehäuse. Bei Hiphop und Black fehlt bei einigen Titeln wie erwähnt leider der Tiefgang, macht sich jedoch bis zu einer gewissen Frequenz auch dort sehr gut. Auch vom Pegel bin ich sehr überrascht. Erstens weil es nur ein 250er ist, und zweitens weil die Behausung recht klein und geschlossen ist. Dennoch prügelt der Kleine los wie so manch großer renomierter im ventilierten Gehäuse. Subjektiv betrachtet lenkt der Treiber maximal 5mm aus, lauter muss mans nicht haben. Bleiben somit noch mehr als genug Reserven für die Pegelfetischisten unter euch. Wir errinnern uns, die TSP sagen aus das der Treiber bis 11mm aulenken kann.
Alles in allem bin ich überascht wieviel sauberen und teifen Bass es für 300eu geben kann in Verbindung mit diesen Pegel und einen so kleinen Gehäuse. Mehr Pegel brauch kein Mensch, und ich denke in Sachen Präzision liegt er ziemlich gut im Rennen. Somit gibt es eigentlich nur ein Defizit zu berichten. Brutaler Teifgang fehlt, alles andere kann man sich mit den Treiber erfüllen, wobei angemerkt sein sollte das dieser Treiber auch Problemlos 25hz bei guten Pegel fahren kann, und auch tiefer! Dann aber in einen großen ventilierten Gehäuse. Aller vorrausschau nach geht dabei jedoch seine gute Präzision verloren.
Für ein Erstlingswerk gar nicht so verkehrt aber auch dringend nötig für ein Folgeprojekt. Dayton RSS 315 HF 4 mit dem Hypex DS 4. Angestrebt, 70-110L in einen ventilierten Gehäuse. Müssten dann um 20hz @ -3Db sein. Mit dem geht dann richtig die Post ab! Zuvor kommen aber noch 2 Stk. 2 Wege Lautsprecher die hergestellt werden müssen. Das vorraussichtlich ab Oktober/November.
Gruß Marc
ich baue mir gerade eine Portalfräse auf und brauchte ein Projekt um die Maschine mal zu testen. Eher im Hinblick auf Winkligkeit anstatt auf Stabilität. Da kam mir ein Lautsprecherprojekt in den Sinn. Kanntenlänge 368x368x368mm.
Nach erfolgter Fertigung habe ich über ein Eck einen Präzisionswinkel Klasse 00 angelegt und durfte feststellen das über den Messbereich optisch kaum Winkelfehler erkennbar waren. Ich schätze im Bereich von 20-30µ. Aber zum eigentlichen Projekt.
Ziel: Aktivsubwoofer mit genügend Pegel,sauber und präzieser klang, mit einen Frequenzgang um 30Hz Linear bei kleinen Gehäuse.
Nach stundenlangen suchen habe ich dann den Wavecor SW270WA01 gefunden der meinen Ansprüchen auf den Papier genügen sollte.
Anbei die TSP:
Belastbarkeit (Nenn/Musik) = 150 W
Frequenzbereich = 25-400 Hz
Resonanzfrequenz fs = 25 Hz
Impedanz R = 4 Ohm
Kennschalldruck SPL = 89 dB (2,83V; 1m)
Gleichstromwiderstand Re = 3,2 Ohm
Kraftfaktor BL = 9,4 N/A
Schwingspuleninduktivität L = 1,4 mH
Effektive Membranfläche Sd = 312 cm2
Bewegte Masse incl. Luftlast mms = 84,5 g
Äquivalentvolumen Vas = 66 l
Freiluftgesamtgüte Qts = 0,45 (Qms=6,6, Qes=0,48)
Durchmesser der Schwingspule = 51 mm
Lineare Auslenkung xlin = +/- 11 mm
Einbaudurchmesser d = 228 mm
Aussendurchmesser d = 270 mm
Einbautiefe (nicht eingefräst) t = 122,6 mm
Gewicht m = 2,44 kg
Als nächstes suchte ich mir ein Aktivmodul aus. Da blieb ich bei der Firma Mivoc hängen. Der Grund ist recht simple. Das Aktivmodul haut am meisten Watt pro investierten €uro raus. Darüber hinaus wusste ich das unter 30Hz in einen kleinen Gehäuse nicht viel gehen wird. Daher benötige ich eine eingebaute Bassanhebung die beim Am 120 bei 32Hz definiert ist und um 6DB hochboostet.
Als nächstes gings an das Gehäuse. Berechnet wurde mit WinIsd beta. Zunächst sollte es ein ventiliertes gehäuse werden, allerdings kamen mir die Daten für den Port recht unrealistisch vor. Daraufhin simulierte ich eine Closedbox. Optimale Gehäusegröße wurde schnell gefunden. 30L @ 32hz bei -6DB. Passt wunderbar in die Welt da das Am 120 bei 32Hz 6db boostet. Somit bin ich ab 32hz weitgehend linear dabei.
Hergestellt wurde dann ein 36L Gehäuse aus 19er MDF. 36L daher da das Aktivmodul und der Treiber als solches ebenfalls Volumen einnimmt. Somit ergeben sich etwa 30L Netto.
Dann gings ans herstellen. Maschine einrichten, Teile fräsen, endbearbeiten und alles leimen. Zum schluss wurden die ritzen an den stirnseitig verleimten Platten verspachten und geschliffen. Als spachtelmasse habe ich 2K Karosserie spachtel auf Epoxydbasis verwendet. Tropfzeit etwa eine Minute, schleifbar nach 10min.
Die Herstellung der Platten verlief problemlos. Das Leimen hingegen war schon deutlich anspruchsvoller. Unterm Strich war ich aber zufrinden. "Nur" etwa 1-3zehntel sind die Platten beim leimen verrutscht. Das korrigierte ich hinterher mit einen Deltaschleifer. Jetzt ist das gesammte Gehäuse schon glatt und homogen. Bis auf das Finish ist alles abgeschlossen. Lackiert wird vorraussichtlich nächstes Jahr mal irgendwann wenn ich Zeit und Lust dazu habe.
Bilder von der Fertigung:
Kiste fertig, Kabel alles dran. Eltern haften für Ihre Kinder, Power on!
Zunächst einmal viel rumgestet, eingestellt, hin und her geräumt und geschaut worums geht. Nach einen Tag Eiertanz wurden dann die für mich richtigen Einstellungen gefunden. Getrennt wurde der Sub bei 90hz und der Pegelpoti steht auf Position 3 von 10. Also eine eher moderate Einstellung dienend einzig und allein zur Unterstützung der Frontlautsprecher. Er passt sich den Frontlautsprechern hervorragend an. Ab 30hz geht der Pegel untenrum deutlich verloren, spielt jedoch sehr sehr präziese und dröhnt nicht einmal bei kritischen Frequenzen. Klingt wie erwartet nicht trocken, aber auch nicht fett. Für mich klingt er wie ein toller Allrounder, auch wenn er nicht so aussieht.
Überrascht bin ich auch von seiner Schnelligkeit. Drum & Bass sowie Schranz meistert er glanzvoll und macht auch bis etwa 30hz eine außerordentlich tolle Figur. Das liegt aller vorrausschau nach an seinen starken Antrieb und dem geschlossenen Gehäuse. Bei Hiphop und Black fehlt bei einigen Titeln wie erwähnt leider der Tiefgang, macht sich jedoch bis zu einer gewissen Frequenz auch dort sehr gut. Auch vom Pegel bin ich sehr überrascht. Erstens weil es nur ein 250er ist, und zweitens weil die Behausung recht klein und geschlossen ist. Dennoch prügelt der Kleine los wie so manch großer renomierter im ventilierten Gehäuse. Subjektiv betrachtet lenkt der Treiber maximal 5mm aus, lauter muss mans nicht haben. Bleiben somit noch mehr als genug Reserven für die Pegelfetischisten unter euch. Wir errinnern uns, die TSP sagen aus das der Treiber bis 11mm aulenken kann.
Alles in allem bin ich überascht wieviel sauberen und teifen Bass es für 300eu geben kann in Verbindung mit diesen Pegel und einen so kleinen Gehäuse. Mehr Pegel brauch kein Mensch, und ich denke in Sachen Präzision liegt er ziemlich gut im Rennen. Somit gibt es eigentlich nur ein Defizit zu berichten. Brutaler Teifgang fehlt, alles andere kann man sich mit den Treiber erfüllen, wobei angemerkt sein sollte das dieser Treiber auch Problemlos 25hz bei guten Pegel fahren kann, und auch tiefer! Dann aber in einen großen ventilierten Gehäuse. Aller vorrausschau nach geht dabei jedoch seine gute Präzision verloren.
Für ein Erstlingswerk gar nicht so verkehrt aber auch dringend nötig für ein Folgeprojekt. Dayton RSS 315 HF 4 mit dem Hypex DS 4. Angestrebt, 70-110L in einen ventilierten Gehäuse. Müssten dann um 20hz @ -3Db sein. Mit dem geht dann richtig die Post ab! Zuvor kommen aber noch 2 Stk. 2 Wege Lautsprecher die hergestellt werden müssen. Das vorraussichtlich ab Oktober/November.
Gruß Marc
Zuletzt bearbeitet: