Averomoe
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Gigabyte XM300 vs. QPAD 8K Pro vs. Sharkoon Drakonia Black – ein Vergleichtest
Im folgenden Review werde ich meine Eindrücke der oben genannten Mäuse schildern, welche ich nun viele Tage intensiv nutzen und vergleichen konnte. Dabei werde ich auf folgende Aspekte eingehen: Äußeres Erscheinungsbild der Mäuse, Ergonomie, Handhabung und Funktionsvielfalt, Software, Beleuchtung und Schilderung meiner Erfahrung beim alltäglichen Einsatz beim Arbeiten und Spielen.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Gigabyte und hardwareluxx.de für die Bereitstellung der XM300 bedanken. Die anderen beiden Mäuse habe ich mir privat angeschafft.
Zunächst aber einmal eine Auflistung der Produktdaten:
Die äußere Erscheinung
- Drakonia Black
Die Drakonia besitze ich nun seit etwa einem Jahr. Optisch ist sie sofort als Spieler-Maus für Jugendliche zu identifizieren. Das Motiv mit der schwarzen Echsenhaut ist auf die Handauflagefläche sehr genau und eben angebracht worden und fühlt sich etwas samtig an. Auf der Oberseite findet man (als einziger im Testfeld) einen Schieberegler, welcher standardmäßig zur Einstellung der dpi genutzt werden kann. Das Scrollrad lässt sich von beiden Seiten als auch von oben drücken und ist fein gerastert. Die primären Taster sind zu den Seiten hin abgerundet und zur Mitte laufen sie etwas spitz zu. Links vom linken Maustaster befinden sich 4 LEDs, welche die gewählte dpi-Einstellung anzeigen und blau leuchten. Rechts- und linksaußen sind geriffelte Gummiflächen für mehr Grip angebracht worden. Per Daumen lassen sich 3 eigene Knöpfe bedienen. Der kleine Finger hat einen eigenen, recht schwerfällig zu erreichenden Knopf am oberen rechten Rand. Als einzige Maus im Testfeld lassen sich kleine Gewichte je 5g in das Magazin unterhalb der Maus einsetzen und entnehmen. Rechts unten bei der Handauflage befindet sich ein transparentes Logo im Drakonia-Drachen Design, durch das die dahinterliegende Lampe hindurchscheint. Die Drakonia ist etwas nach hinten gewölbt, sodass die Handfläche in der Theorie auf die Wölbung liegt. Warum das praktisch nicht ganz der Fall ist, kläre ich im Kapitel zur Ergonomie. Die Drakonia ist eine Rechtshändermaus. Sie ließe sich aber meiner Ansicht nach gut als Ersatzmaus für Linkshänder nutzen.
- XM300
Die XM300 ist komplett in mattschwarzem Finish gehalten. Im Gegensatz zur Drakonia befindet sich unter dem Mausrad kein Schieberegler, sondern eigene, kleine Tasten zur Einstellung der dpi. Das Plastik der Maus fühlt sich solide an, ohne besondere Akzente oder Merkmale aufzuweisen. Das Scrollrad lässt sich nur von oben drücken und lässt sich wie das Drakonia fein rasternd scrollen. Beim Daumen befinden sich zwei Daumentasten sowie ein Gummimättchen, welches aber nicht geriffelt ist. Eine Taste für den kleinen Finger gibt es nicht. Weiter vorne links befinden sich 4 LEDs, welche je nach dpi-Einstellung weiß leuchten. Unten Mittig befindet sich das G-Logo, welches transparent eingearbeitet worden ist und die dahinterliegende RGB-LED durchleuchten lässt. Die primären Maustaster sind sowohl zur Mitte als auch zu den Seiten hin etwas nach oben gewölbt, weshalb ein versehentliches Abrutschen zu den Seiten ausgeschlossen sein sollte. Die XM300 ist eine Rechtshändermaus, ließe sich aber mit Abstand von der Drakonia noch mit links bedienen.
- 8K Pro
Die 8K ist von ihrer schieren Erscheinung her die größte Maus. Ihr dunkelgraues Finish ist samtig matt. Einzig die Daumentasten sind hochglanzschwarz. Als einzige Maus im Testfeld ist ihr Scrollrad, welches sich wie das XM300 nur von oben drücken lässt, durchsichtig, weil sich in ihr eine RGB-LED befindet. Auch bei ihr ist das Scrollen fein gerastet und leichtgängig. Die beiden Haupttaster sind am meisten abgerundet. Im Gegensatz zu den anderen Mäusen im Testfeld bietet die 8K eine eigene Auflage für den kleinen und Ringfinger. Mittig unten befindet sich das QPAD-Logo, welches durchsichtig ist und unter der sich eine weitere RGB-LED befindet. Links befinden sich 2 LEDs, welche rot und blau leuchten. Ist die höchste der drei dpi-Einstellungen gewählt, leuchten beide gleichzeitig. Wie die XM300 ist auch das 8K Pro recht schlicht gestaltet. Von allen drei Mäusen halte ich ihre Erscheinung für die seriöseste. Die 8K Pro ist ultimativ für Rechtshänder ausgelegt worden und für Linkshänder praktisch nicht nutzbar.
Ergonomie und Handhabung
Hinweis: Alle Mäuse testete ich im (Spiele)-Alltag mit 4800dpi und einer 1000 Hz-Abtastrate.- Drakonia Black
Die Drakonia Black ist für jugendliche Hände bestens bemaßt. Bei dieser Maus liegen der Mittelfinger auf das Rad und der Ringfinger auf die rechte Maustaste. Die Tasten lösen von allen drei Mäusen am „wackeligsten“ aus, soll heißen: Die primären Tasten lösen zwar punktgenau und bei (im Vergleich zu den anderen beiden Mäusen) mittlerer Kräfteeinwirkung aus, die restlichen haben aber etwas Spiel. Aus Versehen löst man keine Taste aus; der Schieberegler lässt sich nicht „mal eben“ betätigen, da dafür die ganze Hand angehoben werden muss. Die gesamte Hand liegt nur fast auf der Maus auf; ein kleiner „Hohlraum“ zwischen den drei aufliegenden Fingern und der Maus selbst besteht je nach Größe der Hände. Die Daumentasten lassen sich bei der Drakonia am schwierigsten bestätigen, da sie nicht rund angelegt worden sind. Dabei ist der Daumenauflage ja rundförmig. Das macht besonders die Gigabyte besser. Aufgrund der geriffelten Gummierungen an den Seiten sowie der recht hohen Bauweise der Maus liegt Maus insgesamt gut in der Hand. Sharkoon hat, was die Ergonomie angeht, mit ihr einen guten Kompromiss gefunden.
Was ich an ihr immer bemängelt habe war der letzte fehlende Funken an Präzision. Bei schnelleren Ego-Shootern hatte ich bei egal welcher dpi-Einstellung nie das Gefühl, wirklich immer pixelgenau zielen zu können. Nach meiner persönlichen Erfahrung schneidet die Maus im Testfeld am „schlechtesten“ ab, wobei ich hier klar betonen muss, dass „schlecht“ nicht das passende Wort ist. Es ist eher ein Unterschied zwischen „(ziemlich) gut“ und „sehr gut“ ggü. den anderen beiden Mäusen, aber dazu gleich mehr. Als einzige Maus lassen sich Gewichte in das Magazin der Maus einlegen, welches das Gewicht um bis zu 30g erhöhen. Praktisch habe ich davon Gebrauch gemacht, weil ich persönlich gerne auch mal meinen Unterarm mit der Maus mitbewege und ich so ein besseres Gefühl von der Maus erhalten habe. Letztlich erachte ich dieses Feature aber nicht als verkaufsentscheidend. Die Drakonia erlaubt ganze acht selbsterstellte dpi-Profile on the fly zu wechseln. Das nenne ich mal üppig.
- XM300
Auch bei der Gigabyte liegen der Mittelfinger auf dem Rad und der Ringfinger auf dem rechten Taster. Von allen Tasten lösen die beim XM300 am knackigsten aus. Das Klicken auf dem XM300 fühlt sich am meisten taktil an. Im Vergleich muss hier die meiste Kraft aufgewandt werden, um die Tasten zu betätigen. Ein versehentliches Auslösen ist quasi ausgeschlossen. Die Tasten sind alles andere als schwammig eingebaut worden. Von der Verarbeitung der Maus allgemein und der Tasten speziell steht die XM300 definitiv eine Klasse über die Drakonia. Die dpi-Tasten sind recht klein und lassen sich schlecht erfüllen. Auch hier muss man kurz die Hand heben, um sie zu betätigen. Die Gigabyte ist von allen Mäusen am flachsten ausgeführt worden. Liegt die Mittelfingerspitze auf dem Scrollrad, gibt es einen größeren Hohlraum zur Maus als schon bei der Drakonia. Leider führt das meiner Erfahrung nach nach recht kurzer Spielzeit zu einem Krampfgefühl, einfach weil die Hand nicht entspannt auf der Maus auffliegen kann, sollte man in einem Spiel das Scrollrad oft benötigen. Anders sieht das wie bei der Drakonia aus, wenn man das Scrollrad nicht benötigt. Dann liegt die Hand ganz auf der Maus auf; der Handknöchel liegt wie bei der Drakonia aber noch immer auf dem Mauspad. Insgesamt also ist die Gigabyte noch eher für kleinere Hände im Hinterkopf designed worden. Bezüglich der Präzision kann ich sagen, dass die Gigabyte die Drakonia schlägt. Von der Handhaltung abgesehen, lässt es sich mit der Gigabyte wirklich sehr gut steuern. Was bei der Drakonia noch gefehlt hat, habe ich dann bei der XM300 gefunden. Einen Strich durch die Rechnung macht ihr aber die Ergonomie. Ich musste bei ihr am häufigsten die Hand kurz hochnehmen, um die Anspannung „abzuschütteln“. Ich finde es wirklich schade, dass ich mit der Gigabyte keine entspannte Haltung finden konnte. Die Präzision und das Auslöseverhalten der Tasten machen nämlich wirklich den Unterschied zur Drakonia. Bei dieser Maus lassen sich vier selbsterstellte dpi-Profile via Tastendruck umschalten. Nominell bietet sie den geringsten dpi-Wert. Praktisch halte ich persönlich den Nutzen von Werten über 5000 dpi aber für fragwürdig. Darum sehe ich darin keinen Kritikpunkt.
- 8K Pro
Bei der 8K liegt die Hand vollständig auf der Maus auf. Sie erlaubt auch keine andere Art des Haltens. Bei ihr liegt der Mittelfinger auf der rechten Taste; das Scrollrad wird vom Zeigefinger bedient. Die beiden Daumentasten sind etwas schwammig ausgeführt, besitzen aber einen besseren Druckpunkt als die Drakonia und lösen nahezu so gut aus wie die Gigabyte. Ring- und kleiner Finger liegen auf eine eigene Fläche und ruhen dort.
Die beiden dpi-Schalter hinter dem Rad lassen sich auch hier nicht on the fly betätigen, dass dafür ebenfalls die Hand angehoben werden muss. Sie lassen sich aber besser erfühlen als bei der Gigabyte. Zum Thema Präzision lässt sich sagen, dass sie sich für mich wie die Gigabyte anfühlt. Das verwundert mich und ich habe wirklich intensiv verglichen, um ausschließen, dass ich mich irre. Der Lasersensor der 8K ist laut geizhals nämlich mit jener der Drakonia identisch, fühlt sich aber direkter an und bietet auch das nötige Plus an Präzision ihr gegenüber. Ich erkläre es mir mit ihrer fantastischen Ergonomie. Ehrlich Leute, so eine bequeme Maus hatte ich noch nie. Endlich keine verspannte Hand mehr. Die Haupttasten lösen für meinen Geschmack etwas zu leichtgängig aus, haben aber ebenfalls ein knackiges Auslösen samt taktilem Feedback. Im direkten Vergleich würde ich der Gigabyte hier den Vorzug geben, weil das 8K ein wenig zu leichgängig auslöst. Das ist praktisch gesehen aber reine Gewöhnungssache.
In Verbindung mit der Ergonomie, dem relativ „hohen“ Gewicht und der ebenfalls sehr hohen Präzision halte ich das 8K für die ergonomischste und „langzeittauglichste“ Maus zum Spielen und Arbeiten. Etwas einschränkend ist, dass sich nur drei dpi-Profile einstellen lassen. Ich persönlich brauche zwar nicht mehr, andere könnten damit aber so ihre Probleme haben.
Software
Dieses Kapitel möchte ich etwas anderes gestalten. Anstatt auf jede Maus einzeln einzugehen, nenne ich gleich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zueinander und lasse einfach die Bilder sprechen. Diese werde ich in einem 2. Beitrag hochladen, weil pro Beitrag nur 20 Bilder hochgeladen werden können.
Wie man sehen kann, ist der Funktionsumfang auf der Softwareseite quasi identisch. Bei allen lassen sich die Tasten individuell einstellen, dpi-Profile lassen sich anlegen, Makros ebenso, Abtastraten und Scrollrad-Geschwindigkeit ebenfalls. Negativ fällt die Drakonia insofern auf, als dass man nur zwischen 24 Farben auswählen kann. Das Layout der Software selbst ist ziemlich bieder und grobpixelig und stürzt gerne mal ab, wenn man eine Einstellung abspeichern möchte. In meinem Fall wollte zum Beispiel einfach die LED-Farbe nicht umspringen. Deshalb habe ich von ihr nur ein Bild mit der blauen LED gemacht (siehe Unten). Die UI der 8K gefällt mir am besten, weil man alle Untermenüs separat aufrufen kann, während man bei den anderen umschalten muss.
Beleuchtung
Drakonia:
XM300:
8K Pro:
Besonderer Aufmerksamkeit möchte ich an dieser Stelle der Beleuchtung zukommen lassen. Machen wir es kurz: Die Drakonia enttäuscht hier, insbesondere im Vergleich zur unwesentlich teureren XM300. Ihre LED leuchtet schwach und leuchtet nicht das gesamte Drachen-Logo aus. Der Pulsierend-Effekt sieht so aus, wie wären die Abstufungen zwischen den Helligkeiten zu grob gewählt und macht darum keinen fließenden Eindruck. Die Drakonia ist bei diesem Thema unterm Strich also ziemlich belanglos.
Die Gigabyte macht es da deutlich besser. Auf höchster Helligkeit strahlt das Ding wirklich schön leuchtende Farben aus. Der Regenbogen-Durchlauf ist recht langwierig (das ist positiv) und die Übergänge sind ziemlich fein. Das G-Logo wird vollständig ausgeleuchtet. Alles in allem macht Gigabyte bei diesem Thema alles richtig.
Das 8K legt da eine Schippe drauf. Man kann Logo und Rad mit unterschiedlichen Farben leuchten lassen. Alternativ kann man auch hier einen Regenbogeneffekt einstellen. Im direkten Vergleich mit der Gigabyte sind hier die Farben nicht ganz so leuchtend (minimaler Unterschied), die Übergänge könnten im direkten Vergleich etwas feiner sein. Ohne Vergleich macht aber auch die 8K schöne Farben. In der Dunkelheit wirkt der doppelte LED-Effekt letztlich am schönsten.
Fazit
Die drei hier getesteten Mäuse sind für sich genommen gute Modelle, welche unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Die Drakonia bietet das größte Ausstattungspaket mit wirklich guter Ergonomie zum vergleichsweise günstigen Preis. Federn lassen muss sie bei der Verarbeitung, der Präzision und besonders bei der Beleuchtung. Ich würde sie als gute Allrounder-Maus mit fragwürdiger Designsprache bezeichnen. Persönlich würde ich aber allen, welche bei der Ergonomie Abstriche hinnehmen können, raten, 4€ draufzulegen und sich die XM300 genauer anzusehen. In den Kerndisziplinen schlägt sie die Drakonia in allen Belangen. Mit der Gigabyte kann ich mir vorstellen, dass viele Spieler das Gefühl haben werden, „angekommen zu sein“, was Präzision und Verarbeitung angeht. Wer keine x-vielen Tasten benötigt und nur eine Maus benötigt, welche alle Kerndisziplinen sehr gut meistert, erhält mit der XM300 ein wirklich gutes Produkt. Die 8K Pro macht vieles so gut wie die Gigabyte und manches im direkten Vergleich nicht ganz so gut, glänzt aber mit einer Ergonomie, die für mich letztlich den Unterschied gemacht hat. Mit der 8K lässt es sich sehr entspannt und genau spielen. Während ich noch mit gutem Gewissen dazu rate, den Aufpreis von der Drakonia zur Gigabyte in Erwägung zu ziehen, sieht das bei der 8K anders aus. Schließlich trennen beide Mäuse rund 17€, was in diesem Preisgefüge durchaus ein großer Aufschlag bedeutet. Dazu sage ich, dass hier definitiv der eigene Anspruch an die Ergonomie der entscheidende Faktor sein sollte. Besonders diejenigen unter euch, welche stundenlang mit einer Maus arbeiten müssen oder spielen und es satt haben, Krämpfe zu verspüren, sollten sich den Aufpreis überlegen. Alle anderen greifen zur Gigabyte und freuen sich über eine wirklich gute Maus, die nur wenige Wünsche offen lässt.
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