[User-Review] PATRIOT VIPER VP760 - Mechanische Gaming Tastatur mit KAILH BROWN

canni

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06.12.2015
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Spezifikationen der VIPER V760:

Größe: FullSize (104 Tasten)
NKRO: vollständig
Tasten: lasergraviert
Polling: 125-1000Hz
Response-Time: 2ms-20ms
USB-Anschluss: 2x USB 2.0 (Nylon ummantelt)
Controller: ARM HSAK3201, HOLTEK (via HWInfo)
Hardware-ID: HID\VID_04D9&PID_A124&REV_0100


Besonderheiten / Sonderfunktionen:
  • Vollspektrum RGB-Beleuchtung
  • Multimedia-Tasten (Doppelbelegung)
  • Game Mode / Key Mapping / Makros / Profile


Lieferumfang:
  • KeyCap-Entfernungstool
  • Sticker
  • Magnetische Handballenauflage
  • Handbuch
  • Mini-Prospekt



Design & Verarbeitung
Optisch macht die VIPER V760 des hauptsächlich für Speicher bekannten Herstellers PATRIOT einen sehr guten Eindruck: Die matten Silber- und Schwarztöne ergänzen sich layerartig von außen nach innen und werden von dem glänzenden Silberrahmen um das Tastaturfeld akzentuiert. Lediglich der VIPER Schriftzug und die KeyPad-Leds (NUM-, CAPS-, SCROLL-Lock) fallen aus dem sehr hochwertigen schicken Design etwas heraus – aber das ist sicher auch Geschmackssache. Ein RGB-Logo und RGB-KeyPad LEDs wären aber sicher etwas anschaulicher gewesen.
Die Tastatur ist knapp über 1kg schwer und das verwendete Aluminium erweckt einen sehr stabilen Eindruck. Die Haptik ist entsprechend hochwertig, wenngleich die im Lieferumfang enthaltene, magnetische Handballenauflage vom Gefühl ein wenig plastiklastiger daherkommt.

Die rückseitigen Winkeleinstellständerchen™ lassen sich in lediglich einem Winkel arretieren, dafür steht die Tastatur sowohl mit eingeklappten, wie auch ausgeklappten Ständern rutschfest auf dem Tisch. Für den dafür nötigen Grip sorgen Aufstellwinkel und die Gummiflächen an der Tastaturunterseite.
Die magnetische Handballenauflage könnte noch etwas stärker an der Tastatur haften, prinzipiell ist die Anbringung selbiger jedoch wirklich bequem und äußerst schnell erledigt, nicht zuletzt durch die beiden Magneten an der Außenseite und der kleinen Haltenase in der Mitte.



Eine Kabelführung unter der Tastatur gibt es nicht. Dafür ist das fixiert montierte Kabel sehr stabil ummantelt und daher etwas starr, dafür eben auch langlebiger. Das Kabel selbst fällt etwas aus der Optik der Tastatur heraus und mag sich nicht gänzlich in das Erscheinungsbild fügen - schade eigentlich.

Die KeyCaps der Tastatur sitzen meines Erachtens etwas locker, denn beim Auspacken ist mir eine Taste bereits entgegengekommen. Das ist nicht weiter schlimm, wer will schon bombenfeste KeyCaps – und steht die Tastatur erst einmal und wird nicht malträtierend aus der Verpackung gezerrt, verweilen auch die KeyCaps an Ort und Stelle – auch sicher bei dem ein oder anderen Ingame-Ausraster ��

Auffällig ist der USB-Port hinten rechts an der Tastatur, wo bspw. weitere Peripherie wie eine Maus angeschlossen werden könnte. Ein PS/2 Adapter um Polling zu umgehen, lag der Tastatur nicht bei. Per PS/2 würde aber auch die Software nicht mehr funktionieren, daher ist das nicht weiter schlimm. Zwar hat die Tastatur einen eigenen Speicher und Hardware-Profile, die auch tastaturseitig programmiert werden können, ein vollwertiger Ersatz für die Software ist das jedoch nicht, wie wir später noch sehen.

Tastenhöhe
Vermutlich Gewöhnungssache aber ich empfand bei Nutzung der Tastatur mit Handballenauflage und aufgestellten, rückseitigen Winkeleinstellständern™ die Tastenhöhe etwas befremdlich hoch, um bequem zu gamen und tippen. Generell ist mir bei vielen mechanischen Tastaturen die Bauhöhe der Tasten aufgefallen. Nicht nur aus designtechnischen Gründen hätte ich mir etwas weniger Luft darunter gewünscht, denn so ist von der Seite das Metall der Leertaste oder die ein oder andere Schraube zu sehen. Dafür klappt immerhin die Reinigung aber umso leichter.

SONDERTASTEN

Multimedia-Tasten
Das Keyboard bietet von Haus aus sechs Multimedia Tasten (Play/Pause, Zurück, Vor, Lautlos, Leiser, Lauter) dreifach belegt auf den Zahlen 1-6 mit der VIPER-Taste, die lediglich die ohnehin m.E. unnütze rechte Windows-Taste von herkömmlichen Tastaturen ersetzt.

Die Multimedia-Tasten funktionierten im Test reibungslos mit Spotify und anderen Programmen z.B. unter Windows (Lautstärke) oder Mediaplayern wie dem „Windows Media Player“ und „VLC“.



Unter der Haube: MECHANISCHE TASTATUR mit KAILH BROWN Switchen
Überblick: Kailh Brown
Feedback: Taktil
Auslösegewicht: ca. 50g

Im Gegensatz zu den beliebten Switchen der roten Sorte, besitzen die Kailh Brown einen spürbaren Aktivierungspunkt bei ca. 2 mm. Der Gesamtweg beträgt bei den hier verwendeten Tasten 4 mm. Der Nutzer erhält hier ein eindeutiges Feedback, so dass – zumindest für meinen Geschmack – das Tippen sehr viel angenehmer ist als mit den linearen Pendants. Nicht minder dürften die braunen Switche aber auch für die meisten Spiele ein gutes Spielgefühl vermitteln – eben ein guter Hybrid und gute Kombination für beide Welten.

Meines Erachtens ist die Wertigkeit der Kailh Brown äußerst hoch, zumindest boten sich mir bislang keinerlei Zweifel an kurzlebigeren Attitüden der Ka, auch wenn viele auf Marktführer Cherry schwören. Ich persönlich komme mit dem brauen Typ der Switche deutlich besser klar, denn als Vieltipper habe ich bei linearen Switchen sehr oft Rechtschreibefehler ungewollt eingebaut. Das hat sich mit der mechanischen Tastatur von PATRIOT deutlich verbessert – auch wenn meine Tastenanschläge natürlich durch eine Umgewöhnungsphase längst nicht das Niveau meiner alten Tastatur erreicht haben – Umsteigern geht es aber oft so, kein Manko der Tastatur also.
Das Sounddesign meiner Numpad-Entertaste wie auch der Leertaste hätte man aber noch etwas feinfühliger optimieren können. Alle anderen Tasten klingen typisch mechanisch mit einem kleinen Nachhall, der jedoch deutlich geringer ist als bei manch anderen mechanischen Tastaturen. Wie es um die Lautstärke bestellt ist, erfahrt ihr im Video. Dort habe ich ein paar Experimente mit den Schaltern vorgenommen.


RGB-Hintergrundbeleuchtung
Backlight-Recording Mode (VIPER + F12)
Die Tastatur kann theroetisch gänzlich ohne Software programmiert werden. Dazu können fünf vollständig individuelle Lichtprofile gespeichert werden, bei der einzelne Tasten beleuchtet werden. Bei der Programmierung müssen nur die Tasten gedrückt werden – ein erneutes Drücken der Taste erlaubt es sodann individuelle Farben für jede Taste einzustellen.
Wem das zu kompliziert ist, der kann das Ganze auch via Software machen (gefühlt geht es aber tatsächlich sogar schneller mit manueller Programmierung). Die Software sollte bei manueller Programmierung nicht offen sein, denn das Lichtprofil wird sonst ggf. überschrieben. Nach Speichern kann die Software gestartet werden und ein bestehendes Profil wird korrekt angezeigt – hier kann noch nachträglich das Profil in der Software bearbeitet werden.

Standardmodi
Ein paar Standardmodi können mittels VIPER + F6 bis F11 gewählt werden. Je nach Profil können Farben, Geschwindigkeit oder Helligkeit angepasst werden.
Wie das ganze aussieht, seht ihr auch nochmal im Video.

MSI Mystic Light / ASUS Aura Sync
Wer sich erhofft die Tastaturbeleuchtung mit den bekannteren MysticLight oder Aura Lösungen der Mainboardhersteller zu synchronisieren, darf nicht allzu enttäuscht sein – denn dies funktioniert leider (noch) nicht. Aber dafür gibt’s eine eigene Software von Patriot mit dazu, die wir uns im Folgenden genauer anschauen wollen.

SOFTWARE

software-makro-scripts.jpgsoftware-makro.jpgsoftware-lichtprofile-selbstwählbar.jpgsoftware-profile.jpgsoftware-lichtprofile.jpg

Lichtprofile
Unglücklicherweise legt die Software die Profile in dem Pfad „C:\Program Files (x86)\PATRIOT VIPER KEYBOARD\Configure“ ab, wenn man die Standardinstallation einfach durchklickt – standardmäßig startet die Software (was auch gut ist) ohne Admin-Rechte – dann gibt es natürlich ein Problem mit dem Speichern der Lichtprofile. Also entweder muss die Software direkt woanders hininstalliert werden oder Patriot muss mit einem Update die Profile sinnvollerweise z.B. nach %APPDATA% auslagern.

Report Rate / Polling Rate & Input Lag
Die „Report Rate“ (Polling Rate) bei Anschluss über USB kann in der VIPER Software eingestellt werden.

Hier sind vier Stufen möglich:
• 125 Hz (8 ms)
• 250 Hz (4 ms)
• 500 Hz (2 ms)
• 1000 Hz (1 ms)

Somit gibt es bei der Einstellung von 1000 Hz etwa maximal 1ms Verzögerung zwischen Tastendruck und -erkennung vom Betriebssystem (Treiber- und OS-bedingte Lags unberücksichtigt). Eine hohe Polling Rate bewirkt eine äußerst geringfügig höhere CPU Last – meiner Ansicht nach bei heutigen CPUs eher ein vernachlässigbares Kriterium. Im Test war auf keiner Stufe ein Input Lag spürbar. Daher ist auch vernachlässigbar, dass kein USB Adapter beiliegt, auch wenn theoretisch PS/2 immer noch einen marginalen Bruchteil schneller wäre (auch aufgrund der Tatsache, dass kein USB Treiber die Kommunikation bremst).

Makromanagement
Sehr kleinschrittig und demenstprechend umfangreich können Makros in der Software aufgezeichnet werden. Ob für den Rebuy oder andere sich wiederholende Abläufe, die gleiche Tastenkombis erfordern oder aber für sonst schwere Combos in einigen Spielen – Eine Makro Aufzeichnung ist schnell gemacht. Etwas verwirrend, dass die Software jeden Tastenanschlag zweimalig aufzeichnet (als KeyPress-Down und -Up Event).
Ungewöhnlich aber durchaus nützlich: Die Makrofunktionen können um Maus-Events (Links-/Rechtsklick und Co) ergänzt werden.
Ein einmal aufgezeichnetes Makro kann mittels KeyMapping einer oder mehreren Tasten zugewiesen werden.

Key (Re-)Mapping
Jeder Taste kann eine andere Funktion zugewiesen werden, z.B. ein vorher aufgezeichnetes Makro.

Man kann jedoch auch aus einem Preset-Katalog auswählen, z.B. Multimedia-Funktionen / Anwendungsfunktionen / Explorer-Funktionen, es können sogar Dateien und Anwendungen und somit auch Scripte geöffnet und diese Funktion somit auf eine Taste gemappt werden. Oder aber die Taste kann gänzlich deaktiviert werden.

GameMode
Damit die aufgezeichneten und belegten Makros funktionieren, muss der GameMode angeschaltet werden. Erst dann funktionieren Makros und Key-Remapping. Bei ausgeschaltetem GameMode werden die ursprünglichen Funktionen wiederhergestellt. Leider gibt es keine automatische Erkennung oder Einstellung, dass z.B. ein Spiel ein bestimmtes Makroprofil lädt. Das wäre natürlich noch eine hervorragende Ergänzung.

WindowsKeyLock
Die linke Windows-Taste bleibt auch bei aktiviertem GameMode aktiv – das ist aber kein Problem. Beim Key (Re-)Mapping hatte ich ja bereits erwähnt, dass jede Taste auch deaktiviert werden kann – einfacher geht’s aber auch, indem man die Option „Windows Key Lock“ auf „On“ setzt – dann funktioniert die Windows-Taste auch nicht mehr. Praktisch: Der Game Mode muss dazu nicht mal aktiv sein.



USB-Passthrough
V760, denn auch wenn die grüne USB-Passthrough Anschluss mit bspw. USB 3.1 Gen 1 verbunden wird, so ist die Geschwindigkeit am Port der Tastatur deutlich geringer, als am Port selbst (USB 2.0). Für den Test war die Polling Rate auf 250 Hz gesetzt und sonst keine Geräte am USB Controller angeschlossen (also nur die Tastatur). Hier die zu erwartenden Ergebnisse eines (zugegebenermaßen nicht wirklich schnellen) USB 3.0-Sticks – einmal direkt am Port und einmal an der Tastatur:

crystaldiskmark-antastatur.pngcrystaldiskmark-portdirekt.png

Wer eine Maus am Passthrough-Port anschließen will oder ein anderes USB Gerät, bei der Geschwindigkeit des USB Ports eher unwichtig ist, den dürfte das zwar kaum interessieren. Ich für meinen Fall hätte es gern zum schnellen Anschluss eines USB 3.0-Sticks genutzt, da die Maus bei meinem PC direkt verbunden ist (und bei mir auch bleibt, da ich kein komplettes Kabel auf dem Tisch liegen haben möchte :d )

Key-Rollover (NKRO), Ghosting & Jamming?
Patriot geht einen ähnlichen Weg wie andere Hersteller und simuliert mehrere Eingabegeräte im Gerätemanager, um auch über USB ein gutes Key Roll Over zu bieten



Meine alte Tastataur beherrschte lediglich 6KRO und das auch nur in bestimmten Blöcken.
Die VIPER V760 bewältigte im ersten Schnell-Test auch 10 gleichzeitig gedrückte Tasten locker – in allen Blocks. Die Tastatur unterstützt somit mind. 10-KRO (inkl. Numpad), was mir ohne Mutationen vorerst gereicht hätte, wenn ich nicht mit eurer Wissbegier rechnen würde.
Ich habe dann also mit den Handflächen & Co wild draufgehämmert (natürlich so, dass die Tastaen gleichzeitig aktivieren) und siehe da – auch mehr als 70 nachgezählte Tasten werden ohne Probleme angenommen. Laut Hersteller unterstützt die Tastatur sogar die gleichzeitige Aktivierung aller Tasten. Dies kann an der Stelle getrost antizipierend geglaubt werden.

Tipptest zum Selbsttesten (Gleichzeitig Linke und Rechte SHIFT-Taste gedrückt halten):

Referenz: the quick brown fox jumps over the lazy dog
Alte Tastaur: QUIC BRO FOX US OVR LAZY DOG
VIPER V760 THE QUICK BROWN FOX JUMPS OVER THE LAZY DOG

Ghosting und Jamming ist nie aufgetreten, was in dieser Preisklasse aber auch zu erwarten sein sollte.



Fazit
Die Viper V760 kann bei mir insbesondere mit ihrer äußerst benutzerdefinierbaren Gestaltung und umfangreichen Softwaremöglichkeiten punkten. Auch die Custom RGB-Beleuchtung jeder einzelnen Taste im Vollspektrum ist ein gelungener Effekt. Ein paar Abstriche sind jedoch vorhanden, so ist der USB-Port nur langsam angebunden und bei meinem Exemplar klingen Leertaste wie Numpad-Entertaste etwas weniger wertig (rein vom Klang). Auch die Handballenauflage wird nicht ganz den Erwartungen gerecht. Gerade wem die roten Switche zu sensibel sind, findet hier mit den Kailh Brown einen guten Hybrid mit ordentlicher Fertigungsquaität, die auf eine lange Lebensdauer hoffen lässt. Sicherlich ist die VIPER V760 kein besonders auffälliger und herausstechender Kandidat unter all den vielen mechanischen Gaming-Tastaturen aber meines Erachtens durchaus eine sehr gute Wahl für alle, die braune Switche bevorzugen und dazu auch noch Wert auf viele Einstellungsmöglichkeiten legen. Auch optisch macht der Bollide etwas her.


Positiv:
- Sehr viele Benutzerdefinierbare Einstellungsmöglichkeiten, wie:
Makros, KeyMappings, Profile, Vollspektrum RGB-Lichsteuerung etc.
- Vollständiges NKRO ohne Ghosting/Jamming
- Hohe Polling Rate und somit geringe Latenz bei Eingaben
- Schnelle Response Time
- KeyCaps ersetzbar
- Langlebige Kailh Brown Switche
- Software (und dennoch nicht angewiesen darauf)

Neutral:
- Position der LED an oberer Tastenkante
- KeyCaps und Schrifttyp
- Lautstärke
- Software nur auf Englisch inkl. Tastaturlayout in Software

Negativ:
- Nur USB 2.0 Passthrough
- Sounddesign der Leertaste & Numpad-Entertaste


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das kabel zerstört den rest von dem eigentlich tollem design
 
Persönliche Meinung, finde das rote Kabel an der grau/schwarzen Tastatur perfekt vom Design her.
Ansonsten schönes Review. Danke dafür.
 
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