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Moin,
völlig unerwartet bot mir das Äffchen @monkeeinc seinen Chord Mojo 2 zum Testen an. Da mich die Optik und ehrlicherweise auch der Preis von den Chord Geräten abgeschreckt hatte, ich aber immer wissen wollte sie sie klingen, habe ich natürlich nicht "nein" gesagt und ein paar Tage später hielt ich den Mojo 2 in den Händen. Mein erster Eindruck nach dem Auspacken hat mich sehr überrascht: Ein massiver, kleiner "Klotz", der rein haptisch und optisch schon mal einen sehr hochwertigen Eindruck hinterlässt. Dies kommt auf den Bildern im Netz zum Nachteil des Herstellers mMn. überhaupt nicht so rüber.
Zu Anfang sei gesagt, dass dies meine persönlichen Eindrücke sind. Auch habe ich in diesem Review keinen großen Wert auf die Qualität der BIlder gelegt.
Schauen wir uns den Mojo nun etwas genauer an: Zunächst fällt das Chord eigene Design auf. Das Gehäuse ist wie ein abgerundeter kleiner Backstein geformt und weiß, nachdem das Auge sich daran gewöhnt hat, mit seinen runden Einbuchtungen für die Buttons und den Chord-Schriftzug durchaus zu gefallen:
Was die Anschlussmöglichkeiten angeht, stehen einem insgesamt vier(!) digitale Inputs zur Verfügung. Optisch, Coax als 3,5mm Klinken-Ausführung, Micro USB und USB-C.
In Anbetracht der Größes des Gerätes ist das schon beachtlich. Ich möchte anmerken, dass ich während dieses Tests ausschließlich den USB-C Input genutzt habe.
Zum Aufladen des Akkus steht ein separater Micro USB Anschluss bereit.
Wenn wir den Mojo 2 um 180° drehen, finden wir dort zwei 3,5mm Klinkenbuchsen für den Kopfhöreranschluss vor, welche simultan angesteuert werden.
Auf die technischen Daten möchte ich nicht allzu sehr eingehen, da es mir in diesem Review primär um meine Erfahrung und Eindrücke mit dem Mojo 2 geht.
Ich möchte vorab nur erwähnen, dass der Mojo 2 maximal 600 mW bei 30 Ohm ausgeben kann.
Schaltet man das Gerät an, spielt sich eine nette "Diskobeleuchtung" ab, bis der Mojo schließlich bereit ist.
Mit den + und - Tasten regelt man zunächst logischerweise die Lautstärke. Diese hat unterschiedliche Gain-Bereiche. Ist man an unteren "Totpunkt" angekommen, befindet man sich im low gain Bereich.
Erhöht man die Lautstärke mithilfe der + Taste fangen beide Lautstärke-Taste an rot zu leuchten. Wenn man mit der Regulierung fort fährt, wechseln die Farben, bis sie im low Gain-Bereich irgendwann die Farbe "weiß" erreichen. Die Farben wechseln sozusagen von "warm" bis "kalt". Hat man den low gain Bereich überschritten, leuchtet der Menübutton weiß auf. Das bedeutet, dass das Gerät in den high Gain-Bereich gewechselt hat und das "Farbspiel" geht wieder von vorne los. Sehr clever gemacht, wie ich finde!
Somit ist eine sehr präzise/kleinstufige Lautstärkeregelung möglich.
Apropos Menübutton: Schaltet man diesen durch spielt sich wieder ein Farbspiel ab, welche die verschiedenen Menüpunkte farblich darstellen.
Zunächst erscheint das sehr verwirrend. Das manual schafft aber schnell Klarheit:
Hier sieht man ganz gut welche Möglichkeiten man hat. Sprich der Mojo beherbergt einen Crossfeed mode, sowie einen EQ für verschiedene Frequenzbereiche in 1 dB Schritten und eine Tastensperre. Auf den Crossfeed werde ich im Klangeindruck noch eingehen. Wenn man dies einmal verinnerlicht hat, lässt sich der Mojo 2 auch gut "blind" bedienen. Die EQ Einstellungen können sich z.B. folgendermaßen auswirken:
Ein anfängliches "Rumspielen" kann hierbei in einer wahren "Klickorgie" ausarten. Wenn man den Dreh raus hat, macht es aber durchaus Spaß, dem Farbspiel zu zusehen.
Zu den Tasten möchte ich noch schreiben, das diese einen sehr satten Druckpunkt haben und nur minimal hin und her wackeln. Das Betätigen dieser macht sogar richtig Freude!
So, kommen wir nun endlich zum entscheidenen Punkt dieses Review's: Dem KLANG!
Zunächst musste ich mir einen "hochwertigen" Hama Adapter für diesen Vergleich besorgen. Der örtliche MM hat leider nicht "mehr" hergegeben.
Beginnend habe ich meinen Hifiman HE1000 V2 (im folgenden HEK genannt) daran angeschlossen, da ich wissen wollte ob er diesen ausreichend antreiben kann.
Rein optisch sieht das schon mal richtig "lecker" aus *Ironie off*
Die Frage ist nun: Was steckt hinter dem "Chord-Zauber"?
Nun, zunächst möchte ich erwähnen, dass alle Klangeindrücke ohne jegliche EQ/Crossfeed Parameter entstanden.
Vorweg: Der HEK klingt am Mojo 2 richtig gut! Was heißt das? Die Präsentation der hohen Frequenzen ist sehr smooth. Mit dem HEK habe ich an einem "neutral" spielenden Kopfhörerverstärker diesbezüglich immer große Schwierigkeiten gehabt - er spielt mir einfach zu schrill. Diese kriegt der Mojo 2 mMn. sehr gut gebändigt. Höchstens bei bestimmten Vocals und ab einer gewissen Lautstärke ragen die Hochton-Peaks noch etwas durch. Insgesammt ist das gesamte Klangbild mit dem HEK sehr ausgewogen und "musikalisch" - keineswegs langweilig. Es macht definitiv Spaß mit dem Mojo 2 Musik zu genießen!
Damit man einen guten Vergleich hat, habe ich ihn gegen mein Desktop Setup verglichen, welches aus dem Aune X8 XVIII Magic DAC + Sparkos SS3602 OPamp und dem ifi Audio Pro iCAN (im solid state mode) besteht. Okay, der Vergleich ist natürlich nicht ganz fair, aber irgendwie muss man ja vergleichen. Hierbei zeigt sich, dass der Mojo 2 eine "stramme" Bass Präsenz hat, aber qualitiv nicht mithalten kann.
Am Mojo 2 ist der Bass "schwammiger" und es fehlt etwas an Konturen.
Was mir ohne direkten Vergleich schon aufgefallen war, dass die Bühnendarstellung eingeschränkt ist. Zum "rundum" hören wird der HEK nicht gebracht. Auch Crossfeed bringt in diesen Fall nichts. Die Bühne wird zu meinem Erstaunen sogar noch kleiner. Ich würde sagen, sie spielt sich bis maximal 180° ab. Am Desktop Setup sind es je nach Musik bis zu 270°. Dafür kann der Mojo 2 aber eine Tiefe ganz anständig darstellen.
Aufgrund des durch Chord eigens entwickelten DAC mit FPGA Programmierung hat mich vorallem die DAC-Leistung des Mojos interessiert.
Also habe ich ihn als nächstes fix an den iCAN angeklemmt:
Zunächst habe ich die Vorverstärkung ans Maximum gebracht und mir fiel direkt starkes Verzerren auf. Mit dem HEK konnte ich maximal bis "hell-lila" von der Lautstärke gehen, was schon die oberen 90% des high Gain-Regelbereichs darstellt, aber subjektiv weit weg von jeglichen Verzerrung ist. Für diesen Test habe ich stattdessen den Regelbereich des low Gains voll ausgereizt.
Ich sage vorab, dass ich weit mehr von der DAC Leistung erwartet habe. Im folgenden Vergleich musste er sich gegen den Aune X8 + Sparkos beweisen:
Der Mojo 2 klingt im Vergleich deutlich flacher und lebloser. Allgein kann man sagen, dass er in allen Kategorien das nachsehen hat. Gerade an das Auflösungsvermögens und die Bühne des Aune kommt er bei weitem nicht an. Man kann hier teilweise schon von "Welten" sprechen. Auch die "Wärme", die mir mit am HEK im standalone Betrieb so gefallen hat, ist hier passé. Den Vocals fehlt es an "Körper" und sie klingen dünn. Lediglich die smoothness der hohen Frequenzen ist geblieben, allerdings zum Leidtragen der Mikrodetails.
Leider sehr schade und insgesamt sehr ernüchternd. Ich wollte diesen Test ebenfalls im Wohnzimmer an meinem Standlautsprecher-Setup durchführen, habe es allerdings aufgrund dieses Ergebnisses sein lassen.
Nun kommt ein Test/Vergleich, der weitaus mehr der Realität entspricht: Closed Back Kopfhörer - in diesem Fall der Fostex TH610 gegen den kleinen ifi Audio GO Blu: Was mir sofort aufgefallen war, ist die Tatsache, dass der ifi deutlich heller spielt. Hier kommt der Mojo2 wieder mit seiner smoothen Präsentation um die Ecke und weiß zu gefallen. Auch hier fällt wieder der stramme Bass auf. In diesem Fall ist die Qualität dessen ziemlich gleichauf. Was die Mikrodetails angeht nehme ich im Vergleich ebenfalls gleich viele wahr.
Zwischen den beiden einen Gewinner zu küren, fällt mir sehr schwer. Ich würde sagen ein klares Unentschieden - beide versprühen am Fostex ihren Charme. Sie wissen auf Ihre eigenen Weisen zu gefallen und es ist und bleibt mMn. schlichtweg eine Geschmacksfrage. Wenn es nach meinen Präferenzen gehen würde, hat der Mojo 2 einen Hauch die Nase vorn, wenn auch die Bühne wie im Vergleich zuvor hier im Vergleich zum GO Blu mit aktiviertem Xspace (nutze den ifi am Fostex nur so) kompakter ist.
Hier einmal der Größenvergleich Mojo 2 vs. ifi Audio GO Blu:
Zu guter letzt war noch der Audeze LCD-4 dran. Hier möchte ich mich nun kurz halten: Der Mojo 2 schafft es auch diesen Kopfhörer mühelos anzutreiben. Eine Erhebung der Frequenzen ab 3 kHz um +2 dB spielt dem LCD-4 mMn. gut in die Karten und behebt etwas das "muffige" Klangbild des LCD-4. Auch hier gilt wieder: Die Bühne und das Auflösungsvermögen kommen nicht an das Desktop-Setup ran, dafür bringt er noch mehr Wärme in die Vocals rein, die der LCD-4 ohnehin schon hat. Lege ich den mode Schalter am iCAN hingegen auf "tube+" um, kommt der Mojo 2 da nicht mehr mit.
Fazit: Allgemein gesprochen gefällt mir der Mojo 2 als Standalone-Gerät sehr gut und hat mich durchaus überrascht. Er macht sehr Vieles in meinen Augen richtig. Wenn man ihn gegen "richtiges" Desktop-Equipment vergleicht, merkt man aber schnell an welchen Ecken es mangelt. Als Gesamtpaket weiß er zu überzeugen, allerdings ist er mit knapp 600€ nicht ganz günstig.
Der ifi GO Blu macht Vieles ähnlich, bietet zudem noch Bluetooth-Konnektivität, die dem Mojo 2 gänzlich fehlt. Dennoch sind Beide aber doch ganz anders, daher bleibt es Geschmacksache.
Was mich wirklich erstaunt hat, dass der Mojo 2 trotz seiner Größe eine weitläufige Range an Kopfhörern abdecken kann - wie ein Schweizer Taschenmesser sozusagen. Das schafft der GO Blu nicht mal ansatzweise, was angesichts des Preises (200€) und der Größe aber auch kein Wunder ist.
Würde ich mir den Mojo 2 kaufen? Wahrscheinlich nicht. Mir würde im Traum nicht einfallen Kopfhörer vom Kaliber eines HEK oder LCD-4 irgendwo mit hin zu nehmen.
Den Mojo 2 würde ich daher nur innerhalb des Hauses verwenden, was relativ selten z.B. auf der Couch im Wohnzimmer vorkommt.
Nun bin ich am Ende dieses Review's angelangt und muss feststellen, dass es viel umfangreicher ausgefallen ist, wie anfangs gedacht.
Spaß hat es dennoch gemacht und ich möchte mich nochmal bei @monkeeinc für das Bereitsstellen des Mojo 2 bedanken!
völlig unerwartet bot mir das Äffchen @monkeeinc seinen Chord Mojo 2 zum Testen an. Da mich die Optik und ehrlicherweise auch der Preis von den Chord Geräten abgeschreckt hatte, ich aber immer wissen wollte sie sie klingen, habe ich natürlich nicht "nein" gesagt und ein paar Tage später hielt ich den Mojo 2 in den Händen. Mein erster Eindruck nach dem Auspacken hat mich sehr überrascht: Ein massiver, kleiner "Klotz", der rein haptisch und optisch schon mal einen sehr hochwertigen Eindruck hinterlässt. Dies kommt auf den Bildern im Netz zum Nachteil des Herstellers mMn. überhaupt nicht so rüber.
Zu Anfang sei gesagt, dass dies meine persönlichen Eindrücke sind. Auch habe ich in diesem Review keinen großen Wert auf die Qualität der BIlder gelegt.
Schauen wir uns den Mojo nun etwas genauer an: Zunächst fällt das Chord eigene Design auf. Das Gehäuse ist wie ein abgerundeter kleiner Backstein geformt und weiß, nachdem das Auge sich daran gewöhnt hat, mit seinen runden Einbuchtungen für die Buttons und den Chord-Schriftzug durchaus zu gefallen:
Was die Anschlussmöglichkeiten angeht, stehen einem insgesamt vier(!) digitale Inputs zur Verfügung. Optisch, Coax als 3,5mm Klinken-Ausführung, Micro USB und USB-C.
In Anbetracht der Größes des Gerätes ist das schon beachtlich. Ich möchte anmerken, dass ich während dieses Tests ausschließlich den USB-C Input genutzt habe.
Zum Aufladen des Akkus steht ein separater Micro USB Anschluss bereit.
Wenn wir den Mojo 2 um 180° drehen, finden wir dort zwei 3,5mm Klinkenbuchsen für den Kopfhöreranschluss vor, welche simultan angesteuert werden.
Auf die technischen Daten möchte ich nicht allzu sehr eingehen, da es mir in diesem Review primär um meine Erfahrung und Eindrücke mit dem Mojo 2 geht.
Ich möchte vorab nur erwähnen, dass der Mojo 2 maximal 600 mW bei 30 Ohm ausgeben kann.
Schaltet man das Gerät an, spielt sich eine nette "Diskobeleuchtung" ab, bis der Mojo schließlich bereit ist.
Mit den + und - Tasten regelt man zunächst logischerweise die Lautstärke. Diese hat unterschiedliche Gain-Bereiche. Ist man an unteren "Totpunkt" angekommen, befindet man sich im low gain Bereich.
Erhöht man die Lautstärke mithilfe der + Taste fangen beide Lautstärke-Taste an rot zu leuchten. Wenn man mit der Regulierung fort fährt, wechseln die Farben, bis sie im low Gain-Bereich irgendwann die Farbe "weiß" erreichen. Die Farben wechseln sozusagen von "warm" bis "kalt". Hat man den low gain Bereich überschritten, leuchtet der Menübutton weiß auf. Das bedeutet, dass das Gerät in den high Gain-Bereich gewechselt hat und das "Farbspiel" geht wieder von vorne los. Sehr clever gemacht, wie ich finde!
Somit ist eine sehr präzise/kleinstufige Lautstärkeregelung möglich.
Apropos Menübutton: Schaltet man diesen durch spielt sich wieder ein Farbspiel ab, welche die verschiedenen Menüpunkte farblich darstellen.
Zunächst erscheint das sehr verwirrend. Das manual schafft aber schnell Klarheit:
Hier sieht man ganz gut welche Möglichkeiten man hat. Sprich der Mojo beherbergt einen Crossfeed mode, sowie einen EQ für verschiedene Frequenzbereiche in 1 dB Schritten und eine Tastensperre. Auf den Crossfeed werde ich im Klangeindruck noch eingehen. Wenn man dies einmal verinnerlicht hat, lässt sich der Mojo 2 auch gut "blind" bedienen. Die EQ Einstellungen können sich z.B. folgendermaßen auswirken:
Ein anfängliches "Rumspielen" kann hierbei in einer wahren "Klickorgie" ausarten. Wenn man den Dreh raus hat, macht es aber durchaus Spaß, dem Farbspiel zu zusehen.
Zu den Tasten möchte ich noch schreiben, das diese einen sehr satten Druckpunkt haben und nur minimal hin und her wackeln. Das Betätigen dieser macht sogar richtig Freude!
So, kommen wir nun endlich zum entscheidenen Punkt dieses Review's: Dem KLANG!
Zunächst musste ich mir einen "hochwertigen" Hama Adapter für diesen Vergleich besorgen. Der örtliche MM hat leider nicht "mehr" hergegeben.
Beginnend habe ich meinen Hifiman HE1000 V2 (im folgenden HEK genannt) daran angeschlossen, da ich wissen wollte ob er diesen ausreichend antreiben kann.
Rein optisch sieht das schon mal richtig "lecker" aus *Ironie off*
Die Frage ist nun: Was steckt hinter dem "Chord-Zauber"?
Nun, zunächst möchte ich erwähnen, dass alle Klangeindrücke ohne jegliche EQ/Crossfeed Parameter entstanden.
Vorweg: Der HEK klingt am Mojo 2 richtig gut! Was heißt das? Die Präsentation der hohen Frequenzen ist sehr smooth. Mit dem HEK habe ich an einem "neutral" spielenden Kopfhörerverstärker diesbezüglich immer große Schwierigkeiten gehabt - er spielt mir einfach zu schrill. Diese kriegt der Mojo 2 mMn. sehr gut gebändigt. Höchstens bei bestimmten Vocals und ab einer gewissen Lautstärke ragen die Hochton-Peaks noch etwas durch. Insgesammt ist das gesamte Klangbild mit dem HEK sehr ausgewogen und "musikalisch" - keineswegs langweilig. Es macht definitiv Spaß mit dem Mojo 2 Musik zu genießen!
Damit man einen guten Vergleich hat, habe ich ihn gegen mein Desktop Setup verglichen, welches aus dem Aune X8 XVIII Magic DAC + Sparkos SS3602 OPamp und dem ifi Audio Pro iCAN (im solid state mode) besteht. Okay, der Vergleich ist natürlich nicht ganz fair, aber irgendwie muss man ja vergleichen. Hierbei zeigt sich, dass der Mojo 2 eine "stramme" Bass Präsenz hat, aber qualitiv nicht mithalten kann.
Am Mojo 2 ist der Bass "schwammiger" und es fehlt etwas an Konturen.
Was mir ohne direkten Vergleich schon aufgefallen war, dass die Bühnendarstellung eingeschränkt ist. Zum "rundum" hören wird der HEK nicht gebracht. Auch Crossfeed bringt in diesen Fall nichts. Die Bühne wird zu meinem Erstaunen sogar noch kleiner. Ich würde sagen, sie spielt sich bis maximal 180° ab. Am Desktop Setup sind es je nach Musik bis zu 270°. Dafür kann der Mojo 2 aber eine Tiefe ganz anständig darstellen.
Aufgrund des durch Chord eigens entwickelten DAC mit FPGA Programmierung hat mich vorallem die DAC-Leistung des Mojos interessiert.
Also habe ich ihn als nächstes fix an den iCAN angeklemmt:
Zunächst habe ich die Vorverstärkung ans Maximum gebracht und mir fiel direkt starkes Verzerren auf. Mit dem HEK konnte ich maximal bis "hell-lila" von der Lautstärke gehen, was schon die oberen 90% des high Gain-Regelbereichs darstellt, aber subjektiv weit weg von jeglichen Verzerrung ist. Für diesen Test habe ich stattdessen den Regelbereich des low Gains voll ausgereizt.
Ich sage vorab, dass ich weit mehr von der DAC Leistung erwartet habe. Im folgenden Vergleich musste er sich gegen den Aune X8 + Sparkos beweisen:
Der Mojo 2 klingt im Vergleich deutlich flacher und lebloser. Allgein kann man sagen, dass er in allen Kategorien das nachsehen hat. Gerade an das Auflösungsvermögens und die Bühne des Aune kommt er bei weitem nicht an. Man kann hier teilweise schon von "Welten" sprechen. Auch die "Wärme", die mir mit am HEK im standalone Betrieb so gefallen hat, ist hier passé. Den Vocals fehlt es an "Körper" und sie klingen dünn. Lediglich die smoothness der hohen Frequenzen ist geblieben, allerdings zum Leidtragen der Mikrodetails.
Leider sehr schade und insgesamt sehr ernüchternd. Ich wollte diesen Test ebenfalls im Wohnzimmer an meinem Standlautsprecher-Setup durchführen, habe es allerdings aufgrund dieses Ergebnisses sein lassen.
Nun kommt ein Test/Vergleich, der weitaus mehr der Realität entspricht: Closed Back Kopfhörer - in diesem Fall der Fostex TH610 gegen den kleinen ifi Audio GO Blu: Was mir sofort aufgefallen war, ist die Tatsache, dass der ifi deutlich heller spielt. Hier kommt der Mojo2 wieder mit seiner smoothen Präsentation um die Ecke und weiß zu gefallen. Auch hier fällt wieder der stramme Bass auf. In diesem Fall ist die Qualität dessen ziemlich gleichauf. Was die Mikrodetails angeht nehme ich im Vergleich ebenfalls gleich viele wahr.
Zwischen den beiden einen Gewinner zu küren, fällt mir sehr schwer. Ich würde sagen ein klares Unentschieden - beide versprühen am Fostex ihren Charme. Sie wissen auf Ihre eigenen Weisen zu gefallen und es ist und bleibt mMn. schlichtweg eine Geschmacksfrage. Wenn es nach meinen Präferenzen gehen würde, hat der Mojo 2 einen Hauch die Nase vorn, wenn auch die Bühne wie im Vergleich zuvor hier im Vergleich zum GO Blu mit aktiviertem Xspace (nutze den ifi am Fostex nur so) kompakter ist.
Hier einmal der Größenvergleich Mojo 2 vs. ifi Audio GO Blu:
Zu guter letzt war noch der Audeze LCD-4 dran. Hier möchte ich mich nun kurz halten: Der Mojo 2 schafft es auch diesen Kopfhörer mühelos anzutreiben. Eine Erhebung der Frequenzen ab 3 kHz um +2 dB spielt dem LCD-4 mMn. gut in die Karten und behebt etwas das "muffige" Klangbild des LCD-4. Auch hier gilt wieder: Die Bühne und das Auflösungsvermögen kommen nicht an das Desktop-Setup ran, dafür bringt er noch mehr Wärme in die Vocals rein, die der LCD-4 ohnehin schon hat. Lege ich den mode Schalter am iCAN hingegen auf "tube+" um, kommt der Mojo 2 da nicht mehr mit.
Fazit: Allgemein gesprochen gefällt mir der Mojo 2 als Standalone-Gerät sehr gut und hat mich durchaus überrascht. Er macht sehr Vieles in meinen Augen richtig. Wenn man ihn gegen "richtiges" Desktop-Equipment vergleicht, merkt man aber schnell an welchen Ecken es mangelt. Als Gesamtpaket weiß er zu überzeugen, allerdings ist er mit knapp 600€ nicht ganz günstig.
Der ifi GO Blu macht Vieles ähnlich, bietet zudem noch Bluetooth-Konnektivität, die dem Mojo 2 gänzlich fehlt. Dennoch sind Beide aber doch ganz anders, daher bleibt es Geschmacksache.
Was mich wirklich erstaunt hat, dass der Mojo 2 trotz seiner Größe eine weitläufige Range an Kopfhörern abdecken kann - wie ein Schweizer Taschenmesser sozusagen. Das schafft der GO Blu nicht mal ansatzweise, was angesichts des Preises (200€) und der Größe aber auch kein Wunder ist.
Würde ich mir den Mojo 2 kaufen? Wahrscheinlich nicht. Mir würde im Traum nicht einfallen Kopfhörer vom Kaliber eines HEK oder LCD-4 irgendwo mit hin zu nehmen.
Den Mojo 2 würde ich daher nur innerhalb des Hauses verwenden, was relativ selten z.B. auf der Couch im Wohnzimmer vorkommt.
Nun bin ich am Ende dieses Review's angelangt und muss feststellen, dass es viel umfangreicher ausgefallen ist, wie anfangs gedacht.
Spaß hat es dennoch gemacht und ich möchte mich nochmal bei @monkeeinc für das Bereitsstellen des Mojo 2 bedanken!
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