[User-Review] Lesertest Cooler Master Mobius 120P ARGB

~HazZarD~

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1.Einleitung

Zuerst möchte ich mich bei Cooler Master und Hardwareluxx bedanken, dass ich für diesen Test ausgewählt wurde. Leider lief während des Testens nichts so wie ich es ursprünglich geplant hatte, weshalb sich die Fertigstellung meines Lesertests verzögert hat. Die Testplattform, die ich wegen dem potentiell größeren Hitzeoutput ausgewählt hatte, bot im Standardzustand zu wenig Möglichkeit bei unterschiedlichen Lüfterdrehzahlen ausreichend große Temperaturdifferenzen zu erzeugen, um einen Unterschied zwischen den verschiedenen Lüftern zu sehen. Mein Testsystem zu übertakten bzw. generell außerhalb der Spezifikation betreiben führte in jede Richtung zu einem instabilen System, weshalb ich dann doch auf mein Hauptsystem ausweichen musste. Die eigentlich eingeplanten eloop-X Lüfter waren leider so laut, dass sie in dem Test derart schlecht abgeschnitten hätten und ein Vergleich hier unfair wäre. Als Ersatz für die eloop-X habe ich mich dazu entschlossen Noctua A12x25 als "Referenz" für 120x25mm Lüfter mitzutesten.

In diesem Test möchte ich die Cooler Master Mobius 120P ARGB mit den Standartlüftern meiner Deepcool LS720 (Deepcool FC120, als AiO Version mit höherer Maximaldrehzahl) und als bekannteren Lüftern, den Arctic P12, Arctic P12 RGB und Noctua A12x25 vergleichen. Als weiteren Test werde ich untersuchen, ob es auf die Lautstärke bezogen einen Vorteil gibt, wenn man bei einem Standard AiO-Radiator (mit den Mobius Lüftern) auf Push-Pull statt nur Push setzt.

2.Unboxing

Die Mobius 120P ARGB-Lüfter kommen in einer relativ farbenfrohen und auffällig gestalteter Schachtel mittlere Größe. Neben Bildern der Lüfter auf der Vorderseite findet man auf Rückseite alle technischen Daten der Lüfter, leider mit der Angabe von 25mm in der Dicke, obwohl der Rahmen 26mm dick ist. Das Auspacken der Lüfter ist dank des Schubladendesigns sehr angenehm. Der Lüfter samt Zubehör muss im Gegensatz zu manch anderer Verpackungen nicht rausgepfriemelt werden, sondern kann in seiner Schublade bequem aus der Verpackung gezogen werden. Der Lieferumfang ist mit vier Schrauben, einer Sicherung für den ARGB-Stecker und einer kleinen Anleitung wie diese anzuwenden ist relativ spärlich für den Preis, der für den Lüfter aufgerufen wird. Die Kabellänge des Lüfter- und ARGB-Kabels beträgt lediglich 28cm, was für einen CPU-Kühler Lüfter absolut in Ordnung, bei einem Gehäuse- oder Radiatorlüfter wird hier meist mit Verlängerungen gearbeitet werden müssen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass Cooler Master noch eine 20cm Verlängerung für beide Kabel beilegt.

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Die Kabel des Lüfters sind gesleeved, haben einen relativ geringen Durchmesser und sind angenehm flexibel und sollten somit gut zu verlegen sein. Das namensgebende "Möbiusband" verbindet die einzelnen Lüfterblätter an den Spitzen und soll durch die zusätzliche Steifigkeit helfen Vibrationen der Lüfterblätter zu unterbinden, die sich sonst in Störgeäuschen (z.B. auch Humming) äußern würden. Vom Design erinnern mich die Lüfter etwas an einen Mittelweg zwischen einem Arctic P12 (A)RGB und einem Noctua A12x25. So hat der Mobius 120P ARGB sieben Lüfterblätter (Arctic 5, Noctua 9), die mich mehr an die des A12x25 erinnern, aber den außenliegenden Ring haben, wie er auch beim P12 (A)RGB vorhanden ist. Ansonsten finden sich in allen vier Ecken um die Befestigungslöcher auf beiden Seiten des Lüfters Gummipolster, die eine Vibrationsübertragung an ein Gehäuse, Kühlkörper oder Radiator verringern sollen. Was ich bisher so noch bei keinem anderen Lüfter gesehen habe ist die konisch zulaufende Lüfternabe auf Rahmenseite. Ich vermute, dass das hilft zusätzliche Turbulenzen am Spalt zwischen Rotor und Rahmen zu verhindern.
Die Lüfter starten ab einem PWM Signal von 11% und laufen dann mit etwa 300 rpm. Die Anlaufdrehzahl unter DC-Steuerung beträgt etwa 600 rpm. Die Maximaldrehzahl liegt mit etwa 2350rpm im freistehenden Zustand innerhalb der angegebenen Spezifikationen.

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Da die LEDs des Mobius 120P ARGB nur in der Nabe des Lüfters sitzen gibt es einen leichten Helligkeitsabfall zur Spitze der Lüfterblätter, was bauartbedingt bei allen Lüftern dieser Art auftritt. Auch wenn der Helligkeitsunterschied meiner Meinung nach auf Bildern stärker sichtbar ist als mit den eigenen Augen. Da der Winkel zwischen den einzelnen LEDs nicht genau 45° beträgt und die LEDs mehr in vier zweier Gruppen aufgeteilt sind entsteht dadurch ein Beleuchtungseffekt, der mich ein wenig an ein vierblättriges Kleeblatt erinnert. Wobei dieser Effekt nur bei frontaler Betrachtung der Lüfter deutlicher auffällt.

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3. Testmethodik

3.1 Normale Tests

Um die Leistung der Cooler Master Mobius 120P ARGB Lüfter einzuordnen werden diese auf dem Radiator einer Deepcool LS720 AiO mit den mitgelieferten Deepcool FC120, Arctic P12, Arctic P12 RGB und Noctua A12x25 verglichen.

Das Testsystem besteht aus folgenden Komponenten:
  • AMD Ryzen 7 3700X
  • Deepcool LS720
  • Asrock X570m Pro4
  • KFA2 RTX 2070 mit Deshroud Mod
  • Lian Li O11D Mini mit 4x 140mm Noiseblocker eLoop B14-PS und einem Noiseblocker eLoop B12-PS (gesteuert durch ein Aquacomputer Quadro)
  • Corsair SF600 Platinum
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Während der Tests wurden die Seitenlüfter mit etwa 500rpm, der Hecklüfter mit etwa 300rpm, die Pumpe bei etwa 2000rpm betrieben und die Lüfter im Gehäuseboden deaktiviert.

Als Software um die CPU zu belasten, wurde Prime95 genutzt. Als Einstellung kamen In Place FFTs mit 12k Länge zum Einsatz. Um den AiO Kreislauf vor der Messung zu sättigen, wurde eine Aufwärmphase von 45Minuten genutzt und anschließend eine Messzeit von 15 Minuten. Zwischen verschiedenen Lüftereinstellung abermals 30 Minuten Sättigungszeit. Die Temperaturwerte wurden mittels HWInfo geloggt und zur Auswertung der Daten wurde Microsoft Excel genutzt. Die genutzten Rohwerte sind die Mittlere Temperatur der CPU (CPU Die (average)) und die Ansaugtemperatur des Gehäuselüfters (Umgebungstemperatur). Aus diesen Werten wird Delta T CPU (Differenz der mittleren CPU- und Umgebungstemperatur) berechnet.

Die Lautstärke der Lüfter habe ich auf drei unterschiedliche Methoden gemessen. Die Erste Methode (Messung normal) entspricht dem ursprünglich geplanten Testszenario und ich habe sie als Referenz für die Lüfterdrehzahlen aller Lüfter beibehalten. Die erste Messung ist ein offener Aufbau bei 20cm Abstand zu den Lüftern, die auf dem Radiator montiert sind. Als Bezugspunkt wurden hier die Noctua A12x25 bei etwa 800, 1100, 1400, 1700 und 2000rpm hergenommen. Damit habe ich die Lüfterdrehzahlen der anderen Lüfter bestimmt bei denen Lautstärke identisch zu den Noctuas ist.

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Da sich mein Testszenario verändert hat, habe ich mich dazu entschlossen mit weiteren Messungen zusätzliche Laustärkewerte zu erhalten, die die Lautstärke im Einbauzustand besser widerspiegeln. Die zusätzlichen Messungen im eingebauten Zustand habe ich mit den vorher ermittelten Drehzahlen durchgeführt. Bei der ersten Messung von "außerhalb" des Gehäuses (Messung extern) befand sich das Mikrofon etwa zwei cm neben und oberhalb der Gehäusekante, damit Mikrofon nicht im Luftstrom steht. Eine weitere Messung habe ich mit entferntem Seitenteil, mit dem Mikrofon mittig unterhalb des mittleren Lüfters, durchgeführt. Für beide zusätzlichen Laustärkemessungen wurden die Gehäuselüfter angehalten, um nur die Laustärke der auf dem Radiator montierten Lüfter zu messen.

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3.2 Push Pull Tests

Für das Push-Pull-Setup habe ich die Laustärke senkrecht zu Lüfter bzw. Radiatorfläche in 15cm Abstand gemessen. Hierfür habe ich zuerst eine Messung hierbei mit drei Lüftern und montierter Blende (die mit 1,5mm Radius und 6mm Abstand von Lochmitte zu Lochmitte (und somit etwa 20% Lochfläche) den Deckel meines O11D Mini darstellt) durchgeführt, um Laustärkewerte zu erhalten für die ich mit sechs Lüftern und der angeschraubten Blende die zugehören Drehzahlen bestimmen konnte.

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Um dem ursprünglich geplanten Testszenario möglichst nahe zu kommen habe ich für den Test mit drei Lüftern den Gehäusedeckel abgenommen und die Blenden von oben am Radiator verschraubt. Für den Test mit sechs Lüftern habe die Blenden an den zusätzlichen Lüftern verschraubt und die Lüfter so aufgelegt, dass die zusätzlichen Lüfter nur Luft durch den Radiator ansaugen können. Anders war es mir leider nicht möglich den ursprünglich geplanten Sollzustand erreichen, da in meinem Gehäuse nicht genug Platz für eine Push-Pull Konfiguration vorhanden ist.

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4. Ergebnisse
4.1 Temperatur


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Die Mobius 120P ARGB Lüfter können sich in meinem Test gegen die anderen Lüfter gut behaupten und liegen im vorderen Teil des Testfeldes. Die bei der LS720 mitgelieferten FC120 Lüfter werden genauso wie die einfachen Arctic P12 vor allem bei niedrigem Geräuschpegel deutlich hinter sich gelassen und die Mobius 120P ARGB liefern sich eher einen Schlagabtausch mit den A12x25 als "Referenzlüfter". Während der A12 bei niedrigeren Drehzahlen noch vorne liegt, kann der Mobius 120P ARGB diesen bei höheren Drehzahlen (ca. 1400rpm) sogar überholen und setzt sich damit an die Spitze des Testfeldes. Bei vergleichbarer Maximaldrehzahl (ca. 2375 vs. 2300rpm) bleiben die Mobius 120P ARGB leiser als die Deepcool FC120 und liefern dabei mehr Kühlleistung.

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Auch bei den zusätzlichen Messmethoden schneiden die Mobius 120P Lüfter immer sehr gut ab und landen, was die Kühlleistung auf die Laustärke angeht entweder auf dem ersten oder zweiten Platz.

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In meinem Setup konnte ich (auf einem typischen AiO-Radiator) leider keine Steigerung der Kühlleistung auf die Laustärke bei der Nutzung eines zweiten Lüfters feststellen. Als offensichtlichsten Grund würde ich dafür sehen, dass die zusätzliche Laustärke des zweiten Lüfters den Performancezuwachs auffrisst. Würde man die Kühlleistung auf die Lüfterdrehzahlen betrachten, so könnte sich eine Push-Pull Konfiguration zumindest leicht absetzen.


4.2 Lautstärke

Im Großen und Ganzen sind die Mobius 120P RGB erfreulich unauffällig, was die Akustik angeht. Humming habe ich weder in der Aufnahme noch im Praxistest in relevanter Menge feststellen bzw. wahrnehmen können. Mir ist allerdings aufgefallen, dass der Motor der Lüfter ab 26% PWM (ca. 700rpm, im Video 0:32) unerwartet leicht hörbar wird, während diese Geräusche bis inkl. 25% PWM nicht auftreten. Dieser Wechsel mag für empfindlichere Ohren hörbar sein und hängt auch vom Anwendungsszenario ab. Steht der Rechner mindestens 1,5m vom Anwender entfernt und evtl. auch noch unter dem Schreibtisch, so wird es in der Praxis keine Relevanz haben. In einem offenen Aufbau und bei niedriger Distanz zu den eigenen Ohren, dann kann es (deutlich) wahrnehmbar sein. Bei höheren Drehzahlen gehen die Motorgeräusche aber in den Strömungsgeräuschen unter und sind nicht mehr einzelnen wahrzunehmen. Subjektiv würde ich das Klangbild der Mobius 120P RGB als angenehm bezeichnen. Bei höheren Drehzahlen haben die Lüfter im Vergleich zu z.B. den A12x25 weniger höherfrequente Anteile im Klangbild, was an der reduzierten Anzahl an Rotorblättern und evtl. dem Ring, der die Lüfterblattspitzen verbindet, liegen sollte.


5. Fazit

Kurz zusammengefasst würde ich die Cooler Master Mobius 120P in meinem Testszenario als unaufregend aber sehr gut bezeichnen. Was die Leistung angeht liegt, man mit einem Noctua A12x25 auf Augenhöhe und damit ganz vorne bei meinem kleinen Lüfterroundup. Was die Lautstärke angeht müssen sich die Mobius 120P ARGB aufgrund der leichten Motorgeräuschen nur den ohnehin exzellenten A12x25 geschlagen geben und. Alles in Allem liefert Cooler Master mit dem Mobius 120P ARGB einen Lüfter der, abgesehen von den leichten Motorgeräuschen, in meinen Augen keine Schwächen hat und in meinem Test eine gute Leistung auf einem Radiator zeigt. Wirklich herausstechen kann der Mobius 120P ARGB allerdings nicht und mit knapp 27,50€ (Stand 14.02.2023 Preisvergleich) sortiert sich zumindest die ARGB-Variante sehr nahe am "Klassenprimus" für 120x25mm Lüfter, dem A12x25 ein. Wer einen ARGB Lüfter mit sehr guter Leistung sucht und gewillt ist etwas tiefer in die Tasche zu greifen, der sollte die Mobius 120P ARGB Lüfter definitiv in die List der möglichen Kandidaten aufnehmen.
 
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