Reallocated Sector Count (05) bei Samsung 870 EVO

Wanderdüne

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Hallo,

meine ca. 2 Jahre alte Samsung 870 EVO 2TB zeigt seit ein paar Wochen steigende Werte im SMART für "Reallocated Secort Count" an.
Vor ca 3 Wochen lag der RAW-Wert noch bei 10. Nun steht dort 13.

Ich denke, dass das nicht normal ist. Sollte ich die ausrangieren und wird das durch eine Garantie von Samsung abgedeckt?

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2 Jahre alte Samsung 870 EVO
Seit ca. 2,5 Jahren (also Ende 2021) werden sie mit einer fehlerbereinigten problemfreien Firmware ausgeliefert. Mit SEHR viel Pech könntest Du eine mit der ersten FW erwischt haben. Und wenn Du nie auf Updates geprüft hast bzw. FW upgedatet, dann wäre das schon fast normal, dass sie jetzt wegstirbt. Hat sogar schon zu lange gedauert.
 
Meine 870 EVO war auch davon betroffen und wurde von Samsung ersetzt.
Bei jedem Leseversuch der defekten Bereiche werden die Werte bei ID 5, 179 und 183 ansteigen. Die Daten in den betroffenen Bereichen sind verloren. Am besten sicherst du alles, was sich noch auslesen lässt und machst einen vollständigen Scan der SSD.

Siehe auch hier: https://www.hardwareluxx.de/communi...-ssd-fehlerhafte-sektoren-usw-fragen.1325656/
 
Klingt ja fast wie ein Hauptgewinn :-(
Ich muss meine Info präzisieren: Ich habe die SSD ca 2 Jahre im Einsatz. Gekauft habe ich sie 3/2021, womit sie wohl zu den schlechten Chargen gehören dürfte. Auf der SSD steht SN: S621NG0R1xxxxxE

Das wirft weitere Fragen auf:

1. Wie schnell stirbt mir die SSD nun weg? Es sind ca 10% belegt. Bekomme ich die voraussichtlich noch größtenteils fehlerfrei ausgelesen?

2. Hat jemand einen Link für eine Garantieabwicklung?

3. Macht Samsung einen Vorabaustausch?

4. Mit welchem Tool sichere/lese ich die Daten am besten von den EXT4-Partitionen? Es sollte irgendwas auf Dateiebene sein, damit nicht unnötig auf der SSD rumgehackt wird. dd taugt dazu wohl nicht.
 
1: Vermutlich kannst du das Meiste auslesen, aber das musst du wohl testen.
2: https://www.samsung.com/de/support/reparatur/
Bei einem defekten Speichermedium wende dich an unseren Service-Partner:
E-Mail: samsungerms@hanaro.eu
Telefonisch: 00800 80108011
3: Nein
4: Ich würde mal versuchen die Partition als read-only zu mounten und die Dateien runterkopieren. So solltest du direkt sehen ob und bei welchen Files Lesefehler auftreten.
 
zu 2.:
Laut Webseite von Samsung fällt meine SSD nicht unter die Garantie, weil bei meiner ein "E" am Ende steht. Oder ist Samsung da kulant, weil es sich um ein bekanntes Problem handelt?
Bitte prüfen Sie bei SSDs die korrekte Endung der Modellbezeichnung.
SSD 870 EVO/870 QVO Serie: Modellbezeichnung endet mit „B/EU“ oder mit „BW“
SSDs, deren Artikelnummer eine andere Endung hat, fallen nicht unter die Herstellergarantie der Samsung Electronics GmbH.

zu 4.:
Würdest du einfach mit einem Dateimanager kopieren? Gibt es da nichts, was ich als root starten kann, was auch alle Datei-Attribute kopiert bekommt, inkl. Eigentümer und was auch nicht bei speziellen Dateien abbricht?


EDIT:
Ich bin noch nicht so fit mit Linux, aber ich habe eine Anleitung gefunden, mit der die Kopie funktionieren sollte:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe gestern die Zeit gefunden, die SSD größtenteils zu kopieren. Es waren mehrere Partition mit ntfs und ext4. Da ich eh mit gparted die Partitionsstruktur auslesen wollte, habe ich auch gleich versucht damit zu kopieren und das ging ziemlich gut. Für ntfs wurde ntfsclone genutzt und für ext4 e2image. Beide Tools kopieren nur die genutzten Bereiche und lassen die ungenutzten unangetastet, was in dem Fall ja sehr von Vorteil ist. ntfs-clone brincht bei gparted allerdings bei Fehlern ab. Ich habe es dann in einer Konsole mit dem Schalter --rescue gestartet.
Eine ntfs-Partition fehlt nun noch.

Da die Fehlerzähler im SMART durch die Kopieraktion gestiegen sind, frage ich mich, ob es sinnvoller ist und auch gewesen wäre, wenn ich vor einem Kopierversuch zuerst die neue Firmware installiere. Soweit ich an anderer Stelle gelesen habe, rührt das Problem mit der 870EVO daher, dass der Kontroller intakte Bereiche fälschlicherweise als defekt erkennt und diese Daten dann schreddert. Mit der neusten FW wäre meine SSD gar nicht erst ausgefallen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mir die SSD mit einem FW-Update im aktuellen Zustand vielleicht komplett zerschieße. Falls ein FW-Update funktioniert, könnte die SSD evtl. keine neuen Zellen als defekt markieren und somit mehr auslesen.
 
Warum machst Du nicht einfach ein FW Update? Das Problem kann ja durch ein FW Update behoben werden, was bedeutet, dass es ein Bug in der alten FW ist, die offenbar heile NAND Blöcke fälschlich als defekt ausrangiert. Wäre die Blöcke wirklich schlecht, könnte auch kein FW Update diese Problem beheben und die SSD würde sowieso früher oder später ausfallen, wenn sie keine Reserve Blöcke mehr hat. Bei dieser wurden nun 13 NAND Blöcke ausrangiert, was so 1% der gesamten Reserve ist, also vernachlässigbar und damit irrelevant. Nach dem FW Updaten sollte da keine neuen dazu kommen bis die SSD dann wirklich nahe an ihrem Lebensende angekommen ist.

Es müsste auch eine ISO mit dem FW Update geben, schau mal hier:

 
Warum machst Du nicht einfach ein FW Update?
Vor dem Kopieren der SSD war ich mir nicht sicher, ob ich mir damit die SSD komplett zerschießen würde. Nach der Kopie habe ich die neuste FW installiert, aber die Fehlerzähler steigen weiterhin, obwohl ich die SSD seitdem ausschließlich im Lesemodus gemounted hatte.
Ich habe das inzwischen bei Samsung gemeldet und soll sie einschicken.

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BTW: Den RMA-Prozess bei Samsung durchläuft man nicht in 5 Minuten. Alleine nachdem das OK für die Rücksendung kam, habe ich 5 lange Emails erhalten, die teilweise Anhänge mit sehr langen pdf-Dokumenten enthalten, in denen auf Englisch beschrieben wird, worauf man achten soll/muss.
Rücksendeetikett ausdrucken, aufkleben, Paket abgeben, wie man das bei anderen in D tätigen Unternehmen bei Rücksendungen kennt, ist anders.
 
Nach der Kopie habe ich die neuste FW installiert, aber die Fehlerzähler steigen weiterhin
War der Anstieg direkt nach dem FW Udpate? Man müsste man sehen was die Flags bedeuten, aber ich vermute der Wert wird nicht laufend aktualisiert, sondern erst nach einen Neustart, die Blöcke könnten damit also vor dem FW Update ausrangiert worden sein, dies aber erst danach aufgefallen sein. Schau halt man wie sich das nun entwickelt, 41 ist ja immer noch nicht. Sehe ich das richtig, der "Norm-ed value" ist 98? Dann sind noch immer 98% der Reserveblocke vorhanden, also kein Grund zur Sorge.
 
Wenn ich keine Garantie hätte, würde ich die SSD für weniger wichtige Daten oder zum Ausprobieren nutzen, aber da noch Garantie besteht und da ich den RMA-Prozess schon angestoßen habe, werde ich das Laufwerk einschicken. Früher hätte ich mich vermutlich tagelang damit beschäftigt, aber heute fehlt mir leider die Zeit dafür.
Ich habe aber trotzdem einiges dazu gelesen und irgendwo auch die unwidersprochene Behauptung, dass die alte FW die Schreibzugriffe nicht gleichmäßig auf alle Zellen verteilt hat, sondern immer wieder die gleichen Zellen benutzt hat, von denen dann natürlich relativ früh welche ausgefallen sind. I

Ich kann mir nun mehrere Varianten vorstellen, was da schief gelaufen ist. Entweder wurden die Schreibzugriffe alle oder teilweise nicht erfasst oder aber die die alte FW hat diese Zähler ganz oder teilweise ignoriert. Angenommen, die neue FW macht nun alles richtig, dann kann sie es nicht ausbügeln, wenn die Zähler nicht stimmen. In dem Fall würden mir die bisher beschriebenen Zellen eher ausfallen und ich müsste mit weiteren nicht korrigierbaren Lesefehlern in naher Zukunft und damit mit Datenverlust rechnen.

Der Anstieg der Werte geschieht immer beim Versuch einzelne Partitionen auszulesen. Zwischendurch hatte ich die SSD mehrmals ausgeschaltet.
 
Samsung hat mir inzwischen eine neue SSD aus 3/24 zugeschickt. Das hat nach dem Abschicken nur 6 Tage (inkl. Wochenende) gedauert. Da kann man nicht meckern.
 
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