HW ok, Firmware und SW mehhhh. schade drum.
Bin dann allerdings raus wegen der Nag-Firmware, wenn TrueNAS drauf laufen würde wäre es OK.
Unraid läuft darauf, siehe Videos von TheGeekFreaks, und auch NASCompare hat es hinbekommen. Warum sollte TrueNAS dann nicht laufen? Es ist normale x86 Hardware. Inzwischen gibt es bei NASCompare sogar eine Aussage von UGreen, dass ein OS Wechsel nicht zum Garantieverlust führt. Mehr siehe unten.
- TrueNAS oder UNRAID nur mit erheblichem Gefrickel installierbar (NASCompares hat von andauernden Neustarts berichtet durch Firmware)
Das liegt am Watchdog im BIOS, der alle 180 Sekunden überprüft ob die eigene Software läuft und falls nicht, einen Reboot auslöst. Kann man aber abschalten. Details dazu übrigens ebenfalls im TheGeekFreaks Video. Für den Endkunden, der das Ding in die Steckdose steckt und erwartet dass es funktioniert, finde ich das als Sicherheitsfeature übrigens ziemlich gut. TGF loben übrigens ausdrücklich das sehr einstellungsfreundliche BIOS.
Zum Thema Kampagnenstart:
Nahezu alle Reviews sind gekauft alleine durch die Tatsache, dass die "Tester" Ihre Produkte kostenlos behalten dürfen.
Geldtechnisch haben sie da ordentlich die Leute ran gezogen. Aber in Social Media hat man einige Leute, die sich kritisch dazu äußern, WIE das Ganze vermarktet wurde.
(..)
Gibt schon das ein oder andere was kritisch damit umgeht, wie z.B. Cashys Blog.
Cashy hat das Ding genauso wie alle anderen vorab bekommen, ohne dafür Geld zu zahlen, steht auch im Footer seines Artikels. Im Gegenteil, ich gehe davon aus dass es alles bezahlte Promos sind, bei denen mehr als der reine Hardwarewert an Gegenleistung fließt. Wie viel mehr, richtet sich wohl nach Mediadaten (Reichweite, Ausspielminuten, Follower etc). Es ist ein durchaus üblicher Weg, Produkte bekannt zu machen. Wenn Ihr wüsstet, was für merkwürdige Angebote Influencer manchmal bekommen
Den Weg über Kickstarter finde ich auch etwas befremdlich, auf der anderen Seite: warum eigentlich nicht? Es hilft dem Hersteller, den Ansturm auf sein Produkt abzuschätzen und ermöglicht early adopters, früh einzusteigen. Haltet Euch vor Augen, dass die Bude nicht wirklich groß ist (auf LinkedIn sind 130 Mitarbeiter gelistet). Die NAS Produktion dürfte deutlich über den Kosten für bisherige USB Gadgets, Ladegeräte und sonstiges Zubehör (was vermutlich fremdproduziert und zugekauft wird) liegen, allein schon weil viele Dinge wie CPU, RAM usw. Zukaufprodukte sind. Unter dem Aspekt finde ich das einen ziemlich smarten Move und könnte mir vorstellen, dass da auch Vorstellungen einer Bank, die die Produktion finanziert, mitgespielt haben: Geld, das bei Kickstarter eingezahlt ist, wird halt tatsächlich ausgeschüttet sobald das Produkt geliefert ist, in sofern dürften die Kickstarter Einnahmen eine Sicherheit für die Bank gewesen sein. Irgendwie ein smarter Move, auch wenn er mit den Risiken für Verbraucher in der westlichen Wohlstands-Vollkasko-Bubble vielleicht nicht so geil ist. Aber am Ende weiß jeder, worauf er sich bei Kickstarter einläßt, und es ist ausdrücklich eine Möglichkeit für Early Adopter. Der Standard-Mediamarkt-Käufer wird das nicht machen und auf jeden Fall warten, bis das Ding im finalen Zustand inkl. finaler Software im Handel ist. Der sollte hier aber auch offensichtlich gar nicht angesprochen werden.
Was wären die Alternativen gewesen (Mutmaßungen):
- einfach vorproduzieren und dann mit überschaubarer Menge in den Markt starten: vermutlich finanziell nicht stemmbar und weniger mediale Aufmerksamkeit, finanzielle Nachteile in der Produktion durch kleinere Losgrößen usw.
- unverbindliche Preregistration mit überschaubarer Anzahlung (Tesla-Modell): hätte man machen können, hilft aber nicht für die Produktionsplanung/finanzierung da unverbindlich
- gar nichts machen: dann hätten wir jetzt keinen neuen Player mit neuem Produkt an einem oligopolistischen Markt (Syno/QNAP)
Und all diese Punkte werden genau durch das Kickstarter Konzept adressiert und bedient. Also letztendlich irgendwie doch ein passender Partner finde ich, je länger ich mich damit beschäftige.
Ich habe mich intensiv mit den UGreen NAS beschäftigt und kann nur dringend davon abraten.
- Keine Snapshots (trotz BTRFS lol)
- Keine Apps (es gibt zwar einen Appstore, aber nur mit Basis-Apps, die in jedem anderen NAS Betriebssystem integriert sind)
- Kein Docker
- Berechtigungen funktionieren nicht, wenn du z.B. einen User von 4 Ordnern nur einen mit RO und einen mit RW geben willst, sieht er trotzdem alle
- Keine Mobile-Apps zum Backup von Handy-Fotos (Mobile App ist nur für die Verwaltung der NAS)
- keine RAID Migration (z.B: 2x16TB Raid1 > 4x16TB RAID5)
- keine RAID Erweiterung (z.B. Upgrade von 4x8TB auf 4x16TB)
- SMB-Performance beschränkt auf rund 5GBit/s
- Kein 2FA
Lustig, alles Software-Themen. Und das, bei einem Produkt, das aktuell noch nicht mal am Markt ist und bisher lediglich von Influencern getestet wird, mit dem deutlichen Hinweis dass die SW nicht fertig ist. Ich wage mal eine Vermutung: wenn das Ding im Juni bei den ersten Kickstarter-Käufern ankommt, wird es deutlich weiter, aber noch nicht perfekt sein (Stichwort Drittanbieter-Apps usw.). Aber zumindest so, dass es die wesentlichen Funktionen abdeckt, die versprochen wurden. Denkt dran: wir reden hier über ein Early Adopters Angebot! Nichts anderes hat VW mit seinem "id3 First Movers Club" gemacht (nur dass sie es nicht über Kickstarter gemacht haben, aber VW ist halt auch minimal größer, siehe oben). Wenn irgendwann der finale RTM kommt (ich vermute mal, irgendwann Q3/Q4 2024), wird es nochmal weiter sein.
Die Hardware ist zu dem Preis unschlagbar und da gibt es nichts auszusetzen, aber ihr könnt mit den uGreen NAS NICHTS machen. Weder gibt es irgendwelche relevante Apps (z.B. Plex, Jellyfin), noch gibt es Docker um selbst Apps zu hosten und zu allem Überfluss kann man nicht ohne Super-Gefrickel die Hardware verwenden, um ein eigenes OS aufzusetzen. Ihr könnt lediglich einen shared Folder anlegen und Dateien drauf speichern und zwar ohne Snapshots.
Dir ist klar, dass NAS die Abkürzung für Network attached Storage, also Speicherlösung am Netzwerk ist? Und dass es genau das macht, beschreibst Du ja.
Welcher NAS Hersteller ist bewusst so offen, dass Du problemlos auf eigene Software wechseln kannst? Idealerweise noch alles dafür vorbereitet ist? Synology? No way. QNAP? Vielleicht etwas mehr als Syno, aber von "Welcome 3rd Party SW" sind wir bei allen Marken weit entfernt. Nicht zuletzt weil die Supportinfrastrukturen dafür nicht vorhanden sind und es immer ein paar Idioten gibt, die sich trotz gemoddetem System an den Herstellersupport wenden. Dass UGreen im Gegensatz zu den beiden Platzhirschen immerhin noch Hardware Garantie gibt, auch wenn 3rd Party OS installiert ist, ist schonmal deutlich mehr als bei QNAP und Syno.
Und nur mal so: woher sollen Community Apps im Appstore kommen, wenn das Ding noch nicht mal veröffentlicht ist!?
- Hoher Stromverbrauch (NASCompres hat 60w im Idle bei DXP4800Plus mit 4 HDDs gemessen, andere NAS haben hier 30w)
Und selbst da funktioniert z.B. das 10GBE aktuell nur mit maximal rund 5GBit/s, selbst mit PCIe 4 x4 PCIe SSDs.
Jedes Watt Stromverbrauch kostet bei 24/7 in DE übrigens rund 3€ im Jahr, 30w zusätzlicher Verbrauch zur Konkurrenz im Idle sind also allein 90€ Stromkosten im teuren Deutschland.
Sowohl der Stromverbrauch wurde in zwei Videos (TheGeekFreaks und RaspberryPiCloud) deutlich anders gemessen, hier war von ~30W im Idle mit 4x HDD die Rede, die
unter höherer Last auf 60-70W hoch gingen. NASCompares schreibt/sagt auch nichts von "60W im Idle", sondern sagt nur dass der Stromverbrauch 15-20% über seinen Erwartungen liegt ("higher than anticipated"). Was seine Erwartungen waren, sagt er nicht. Dass auf dem Bild 54W gezeigt werden, sagt nichts über die Lastsituation aus. Da aber im Hintergrund alle HDD-LEDs als aktiv zu erkennen sind, gehe ich mal davon aus dass hier auch eine Last anliegt.
Die 10GbE waren in denselben Videos von TGF und RPiC auch mit nahezu der vollen Geschwindigkeit zu sehen, ich meine es waren 9,7GBit. Abgesehen davon hat NAScompares auch deutlich gesagt, woran es
unter anderem liegt (Software unterstützt noch keine Jumboframes). Man sieht in seinem Video auch nur die Clientseite (AJA). Bei TGF kann man wenigstens eine richtige iperf Messung sehen, womit wir vermutlich wieder beim Softwarethema (und einem schlecht konfigurierten Samba?) sind.