Stadtbahntunnelwahn NRW

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luxensiller

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Hallo,

In NRW hat man es in den 60 70iger jahren ja mit der Tunnelei etwas zu gut gemeint. In Bochum Essen und Gelsenkirchen kann man das in manchen Tunnelstationen wo einzelstraßenbänchen fahren ja gut sehen. Wie geht es mit dem System weiter was ist wenn GE und Essen eines Tages sagen wir können uns den spaß nicht mehr leisten?

Hier mal 2 Videos aus Essen und Gelsenkirchen wo man deutlich sehen kann dass man damals zu tunnelgierig war



Ja solche wägelchen fahren durch die Tunnel in GE!
 
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Kannst du das auch begründen, wieso zu viele Tunnel und was wäre die Alternative ?
 
Weil die Instandhaltungskosten den Städten um die Ohren fliegen. Tunnelanlagen in Gelsenkirchen die nicht wirtschaftlich sind wie hier


Oder in Mühlheim wo dann ein Straßenbähnchen kommt sowas ist nicht wirtschaftlich wenn man sich dann mal die echten U-Bahnen in Berlin und München anschaut

Hier mal der absurde Tunnel unter der Innenstadt von MH: https://www.bahnbilder.de/bild/deut...3/roehrenstation---von-der-grundform-her.html

Auch hier rausgeworfenes Geld für nix MH ist heute unter anderem wegen der Tunnels pleite: https://www.bahnbilder.de/bild/deut...bahn/1346237/tunnel---bruecke---tunnel--.html

Und dann hier die riesige Anlage unter dem Mühlheimer HBF


Das waren die unüberlegten Schnellschüsse der 70 80iger jahre
 
Aaaalter! Du kommst ausm Pott und schreibst die Stadt mit zwei h? Schäm Dich.

Ansonsten stimme ich Pandora zu. Du weißt doch gar nicht was damals notwendig war und was nicht. Bin in Mülheim aufgewachsen. Keine Ahnung ob es all die Tunnel braucht, aber so lange ich die Gutachten und damalige Beschlussprotokolle dazu nicht selbst gelesen habe erlaube ich mir keine Meinung.

Die Frage ist doch eher, warum konnte man es sich damals leisten und heute nicht? Könnte mir gut vorstellen dass auch hier auf Verschleiß gefahren wurde und entsprechend allokierte Gelder für andere Dinge verwendet wurden.
 
Es war sicher nicht erforderlich die Ruhr zu untertunneln. Ja ich bin Essener aber in Essen machen die Tunnelstrecken unterm Bismarkplatz Bamlerstraße Uni ja auch einen Sinn. Gelsenkirchen jammert auch über die Stadtbahntunnelkosten ja sowas kostet U-Bahnhöfe müssen gepflegt werden .... Man hat darmals einfach nicht an die Folgekosten der Anlagen gedacht. In Essen finde ich die Anlage umter dem Kaiser Wilhelm park auch übertrieben;


Als ich Besuch aus München hatte wurde ich gefragt warum Essen so prachtvolle U-Bahnhöfe hätte. Ich sagte weil man damals noch glaubte man könne sich alles leisten...

Wenn man dann das Ganze nicht mehr zahlen kann zieht man die Notbremse wie in Rheinland Pfalz es eine Stadt getan hat. Und das möchte ich nicht erleben im Pott, weil neue Schienen oben zu bauen kostet auch wieder Geld

 
Zuletzt bearbeitet:
Hier und da bröckelts und überall Investitionsstau, ist bei deutscher Verkehrsinfrastruktur jetzt nichts neues.

Einen unmittelbaren größeren Systemzusammenbruch lese ich aus deinen links jetzt aber nicht. Und wenn drei Spurweiten in einen Bahnhof sollen müssen eben min 3 Gleise rein, ein hoch auf die deutsche Kleinstaaterei
 
Vllt liest du dir wenn du kein NRWler bist mal durch was wir darmals absurdes wollten:

Ich zitiere mal

Anfang der 1960er Jahre nahm der Straßenverkehr im Rhein-Ruhr-Gebiet wie auch in anderen Ballungsräumen zu. Stadtplaner und Politiker sahen die bestehenden Straßenbahnen als Hindernis für autogerechte Städte an und waren der Auffassung, es sei sinnvoll, diese innerstädtisch in den Untergrund zu verlegen, sofern sie nicht durch Buslinien ersetzt werden konnten.

Am 7. Juli 1969 gründeten die Städte Bochum, Castrop-Rauxel, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen, Recklinghausen und Wattenscheid auf Drängen des Landes Nordrhein-Westfalen die Stadtbahngesellschaft Ruhr mbH. Am 3. Mai 1972 kamen Düsseldorf und Hattingen hinzu, seitdem firmierte der Zusammenschluss als Stadtbahngesellschaft Rhein-Ruhr mbH (SRR). Die Stadt Witten trat 1981 der Stadtbahngesellschaft bei, die Stadt Recklinghausen im Jahr 1982 wieder aus.

Die Planungen zur Stadtbahn Rhein-Ruhr sahen anfänglich ein etwa 300 Kilometer langes Stadtbahnnetz vor, das nach und nach das vorhandene Straßenbahnnetz ersetzen sollte. Diese Strecken sollten vorwiegend in Nord-Süd-Richtung verlaufen, während für die Ost-West-Richtung S-Bahn-Strecken geplant wurden. Dabei sollten die Kosten des Stadtbahnbaus hauptsächlich durch die Kommunen selbst getragen werden. Da der Zusammenbruch der Montanindustrie im Ruhrgebiet absehbar war, sollten die Tunnelbauprojekte als Nebeneffekt die Arbeitslosigkeit unter den Bergleuten senken.

Bei den Planungen wurden folgende Standards festgelegt:

  • kreuzungsfreier Verlauf, in den Innenstädten primär in Tunnel, in der Peripherie auch an der Oberfläche,
  • Hochbahnsteige für einen stufenlosen Einstieg in die Fahrzeuge (im Gegensatz zu den bei den Straßenbahnen üblichen flachen Bahnsteigen),
  • Normalspur (1435 mm) mit Fernbahngeometrie.
300KM kreuzungsfreier Stadtbahntunnel. Wo die Ruhrpottstädte heute schon völlig überschuldet sind( Mühlheim, Oberhausen, Gelsenkirchen)

Damals feierte man noch in Herne


Heute stöhnt man über die teuren Tunnel!
 
Man, Mülheim ohne h vor dem l! Da kriegt man ja Augenkrebs.
 
Danke.

Wo ist denn jetzt aber genau Dein Problem? In den 60ern und 70ern hat man noch vieles anders gesehen als heute. Gibt ne Menge Prachtbauten aus der Zeit die heute eine Last darstellen. Auf der anderen Seite hat diese Generation den Reichtum aufgebaut, von dem wir noch immer zehren. Es gilt halt heute, neue Konzepte in die vorhandene Infrastruktur einzubetten und die Kosteneffizienz zu steigern. Ist doch überall so.
 
Das Problem ist dass die Städte langfristig Probleme kriegen werden den ganzen kram zu unterhalten


Kritiker warnten schon damals vor den Folgekosten, verwiesen auf Zürich und sein enges Netz an Straßenbahnen als Vorbild. Sie blieben ungehört, die Zukunft, in der die Rechnung aufgemacht werden würde war weit weg. Jetzt sind wir in ihr angekommen. Die U-Bahnen im Ruhrgebiet sind marode

Aber das wollte man nicht sehen. Mein Freund aus Nürnberg sagte nur wozu braucht Herne Tunnel? Ob es oben nicht billiger für die Stadt sei. Ich brachte den Begriff Prestige ins Gespräch
 
Verstehe den Sinn dieses Threads immer noch nicht. Ok verstanden, damals böse, und nu?

Wenn die aktuelle Politik darauf nicht reagiert haben wir ein Thema. Ansonsten könnten wir auch über den Kolonialismus oder die Kreuzzüge meckern.

Ich sehe trotzdem das Problem nicht in den 60ern, sondern darin, wie mit der Infrastruktur in den letzten 30 Jahren umgegangen wurde. Es wird auch kommunal immer nur innerhalb der eigenen Legislaturperiode gedacht.

Tunnel gibt es auch in Bochum, Duisburg, Düsseldorf. Das ist ein Problem der gesamten Region das man auch gemeinsam angehen könnte. Ich sehe das nicht so schwarz. Lösungen wird es geben. Man sollte halt nur mal anfangen.
 
Willkommen im Hardwareluxx-Forum. Danke für den Thread, Strassenbahntunnelwahn ist eines der Themen, die auch mich nachts keinen Schlaf finden lassen.
 
Die Städte kommen ja jetzt schin nicht nach. In Essen sehe ich das immer schön an der Bäuminghausstraße wie oft da die Rolltreppe kaputt ist oder ALtenessen BF. Aber hauptsache Tunnel Tunnel Tunnel. Wie der Text den ich verlinkte beschreibt sind das Folgekosten diese teuren Anlagen da unten müssen mit Aufzügen usw unterhalten werden.

Die U-Bahnhöfe verbrauchen ständig Energie für Licht, Aufzüge, Rolltreppen, für den Bau, den Unterhalt und die Instandsetzung. Für eine Straßenbahnhaltestelle fallen dafür im Verhältnis nur marginale Kosten an.
 
Ja aber sie sind nun mal da. Oder wird irgendwo hier ein neuer gebaut gerade, der Dich aufregt?
 
Nein mich regt daran auf, dass man jetzt sieht was man nicht mehr hat in Essen eine schuldenfreie Stadt, weil die Stadt jetzt Tunnel abzahlen muss aus den 70igern wo man blauaügig Tunnelstrecken buddelte. Und dann noch Provisorien wie am Viehofer Platz und Rathaus Essen hinterlassen hat. Da sollte auch mal eine Stadtbahn fahren. Oder in Mülheim

Geplant wurde vieles. Eine U-Bahn bis nach Moers. Angefangen wurde auch viel, bis das Geld ausging.

Der Ruhrtunnel in Mülheim brachte 3 Minuten Fahrzeitgewinn! Die Linie 112 ist dafür jetzt nur noch über Betriebsgleise mit dem übrigen Netz verbunden. Das ist der Preis.

Manches ist auch nur Dilettantisch geplant.


Also hat man in MH Tunnelprovisorien und eine Verschlechterung des ÖPNV seit den 70igern. An der Stadtmitte U-Station kommt einem schon das Wasser an den Tunneldecken entgegen
 
Also Tunnel zuschütten und das ganze Passagiervolumen in Busse oder oberirdische Straßenbahnen ?
 
Ja sicher. Mülheim braucht keine Tunnel um protzig zu sein. Nicht in einer 160.000 Einwohner Stadt.
 
Wessen Zweitaccount ist das?
 
Meine Güte in Mülheim fahren zwei Linien längere Strecken untertunnelt, die U18 (das ist ne U Bahn und keine Straßenbahn) und die 901 (102 im selben Tunnel). Letztere fährt überall da wo es möglich ist bereits überirdisch. Erstere fährt praktisch nur in Heißen unterirdisch und selbst da wird sie auf ne Brücke gehoben und ist dann auf der A40 überirdisch. In Mülheim gibt es für die U18 überhaupt keine Alternative, also platztechnisch. Die 901 könnte man sicherlich überirdisch durch Mülheim führen.

Aber eigentlich interessiert mich das Thema überhaupt nicht, wollte nur sicherstellen dass meine Heimatstadt richtig geschrieben wird. Bin raus. :lol:
 
Genug Tagespolitik. Hier ist zu.
 
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