Loch im CPU nach Thermal Grizzly Flüssigmetal

@Midas79

Vielen Dank für deinen Beitrag.

Wenn ich das richtig verstehe, heißt das, dass die Schutzschicht meiner CPU ebenfalls angegriffen sein könnte?

Bei mir ist bisher nur ein schwarzer Fleck auf CPU-Die.

Kann meine CPU auch Löcher bekommen, wenn ich wieder LM verwende, oder wird der Vorschlag von Der8auer, meine CPU zu polieren, das verhindern?
 
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Ja, deine CPU könnte weitere Schäden bekommen, wenn du LM weiter verwendest, falls die Schutzschicht bereits angegriffen ist.

Der8auers Poliermethode kann helfen, falls der Schaden oberflächlich ist, aber falls die Schutzschicht tief beschädigt ist, besteht weiterhin ein Risiko.

Wenn du ganz sicher gehen willst, solltest du auf normale Wärmeleitpaste umsteigen, um das Problem nicht zu verschlimmern.
 
Ja, deine CPU könnte weitere Schäden bekommen, wenn du LM weiter verwendest, falls die Schutzschicht bereits angegriffen ist.

Der8auers Poliermethode kann helfen, falls der Schaden oberflächlich ist, aber falls die Schutzschicht tief beschädigt ist, besteht weiterhin ein Risiko.

Wenn du ganz sicher gehen willst, solltest du auf normale Wärmeleitpaste umsteigen, um das Problem nicht zu verschlimmern.

Seit ein paar Tagen habe ich Alphacool Apex WLP drauf, die ich wegen eines anderen Projekts noch zuhause übrig hatte. Aber natürlich reicht das nicht, wenn ich wieder mit der CPU übertakten will. 😅

Das ist schon ein sehr guter CPU, der bei 5°C Wassertemperatur 6,35 GHz schafft.

Er schafft über 32k CPU Punkte beim Time Spy CPU Test.
Es wäre sehr schade, wenn er kaputt gehen würde.:fresse:

Vielleicht als Kompromiss: Für den normalen Betrieb WLP verwenden und wenn ich wieder eine Bench-Session habe, dann LM drauf und danach wieder WLP. :d
 
Den Kratzer auf der Platine kann ja nur vom Köpfen kommen ! Also von Menschenhand.
😂
 
Hallo zusammen,

Intermetallische Korrosion ist die Hauptursache für die Löcher im CPU-Die nach der Verwendung von Thermal Grizzly Conductonaut oder anderen Flüssigmetall-Wärmeleitpasten. Dieses Phänomen tritt auf, wenn Metalle miteinander reagieren und sich auflösen oder verspröden. Die entscheidende Rolle spielt hier Gallium, das in Flüssigmetall enthalten ist und mit bestimmten Materialien chemische Reaktionen eingehen kann.

Regelmäßige Kontrolle der CPU, da Korrosion über Zeit auftreten kann.

Hast du Quellen für das was du schreibst? Da sind ein paar Dinge irgendwie vermischt.

Man muss hier ganz deutlich zwischen Korrosion und Bildung von intermetallischen Phasen unterscheiden, das ist nicht das gleiche. Gallium führt z.B. bei Aluminium zu einer starken Korngrenzdiffusion und damit zur Versprödung des Materials. Bei Kupfer und Nickel werden primär nur intermetallische Phasen gebildet. Also z.B. CuGa₂ oder Cu₉Ga₄ je nachdem wie tief das Gallium eindringt. Je tiefer, desto höher der Kupferanteil. Wenn Flüssigmetall auf nacktes Kupfer aufgetragen wird, bleiben silberne "Rückstände" zurück. Das sind die entstandenen intermetallische Phasen.
Auf diesen kann sich dann auf der Oberfläche Gallium ansammeln

Falls diese Schicht beschädigt oder ungleichmäßig ist (z. B. durch Mikrorisse, Kratzer oder ungleichmäßigen Druck beim Auftragen des Flüssigmetalls), kann das Gallium in tiefere Metallschichten eindringen.

Wenn das Siliziumnitrid entfernt wurde, wie ich oben auch beschrieben habe, gibt es nur eine Phasenbildung im oberen Nanomenter-Bereich mit Gallium. Darunter sind keine Metallschichten in die etwas eindringen kann? Der Chip ist bei Intel etwa 400µm dick und nach dem Silizium kommen die Transistoren. Wenn da etwas eindringt dann funktioniert gar nichts mehr.


Gallium kann diese Metalle angreifen und auflösen, wodurch Materialverlust entsteht.

Gallium kann keine Metalle auflösen. Es kann in die Korngrenzen diffundieren was maßgeblich bei Aluminium passiert und in ganz kleinem Maße bei Kupfer. Bei Nickel ist das nicht der Fall sondern nur eine intermetallische Phasenbildung.

Falls das Gallium in die CPU-Lötverbindung eindringt, kann es die Materialstruktur so weit schwächen, dass Teile regelrecht „weggefressen“ werden.

Auch das ergibt für mich keinen Sinn. Also wenn die CPU geköpft wird, dann wird das Indium vollständig entfernt. Da ist nichts mehr da was weggefressen werden kann.


Hier hab ich erst kürzlich was darüber gelesen,


Edit: vielleicht nicht genau das aber aber der punkt "verhärtung von kühlern" ist interessant

Ich zitiere mal den Artikel von Igor:
"Die Verhärtung von Kühlern bezieht sich auf die dauerhafte Beschädigung oder Veränderung der Oberfläche durch chemische Reaktionen zwischen dem Kühlermaterial und der Flüssigmetall-Wärmeleitpaste. Um das Risiko einer Verhärtung zu minimieren, empfiehlt es sich, Kühlkörper aus Materialien zu verwenden, die nicht mit Gallium reagieren, wie z.B. Nickel- oder Kupferlegierungen."

Technisch ergibt das auch nicht viel Sinn. Der Kühler verhärtet nicht sondern das was man auf den Bildern sehen kann ist Gallium, das auf der Kupferoberfläche haftet weil es damit eine intermetallische Phase bildet. Wenn das in großem Maße passiert dann wird auch Indium mit dabei sein, weil die Gallium-Indium-Legierung nicht mehr ausgewogen vorhanden ist und damit der Schmelzpunkt weit oberhalb der Raumtemperatur liegt.
Es gibt auch keine "Kupferlegierungen", die weniger Wechselwirkungen mit Gallium haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Intermetallische Korrosion ist hier nicht korrekt, mein fehler – es handelt sich um intermetallische Phasenbildung. Gallium reagiert mit Kupfer oder Nickel und bildet Verbindungen wie CuGa₂ oder Cu₉Ga₄, was die Materialstruktur verändert, aber nicht „auflöst“. Bei Aluminium hingegen diffundiert Gallium in die Korngrenzen und führt zur Versprödung.

Gallium kann nicht tief ins Silizium eindringen, sondern höchstens in den obersten Nanometerbereich, falls die Siliziumnitrid-Schutzschicht beschädigt wurde. Darunter liegen die Transistoren – wenn Gallium dort eindringen würde, wäre die CPU unbrauchbar.

Da die CPU bereits geköpft und das Indium entfernt wurde, kann Gallium keine Lötverbindung mehr „wegfressen“, da diese schlicht nicht mehr existiert.

... Es findet eine Schädigung statt, aber eher durch Materialveränderung als durch vollständige Zersetzung. Falls bereits ein schwarzer Fleck auf dem Die sichtbar ist, könnte das auf eine beginnende Reaktion hinweisen. Ob sich das Problem verschlimmert, hängt davon ab, ob weiterhin Flüssigmetall genutzt wird und wie stark die Schutzschicht beschädigt ist.

Hier gab es 2020 schon mal eine Diskussion zu dem Thema.. habe aber nicht alles gelesen.

Edit:
Vielleicht auch interessant
 
Der Hersteller schreibt wie folgt:

Zitat:
Kompatibilität: Conductonaut darf nicht mit Kühlkörpern aus Aluminium verwendet werden, da es zu dauerhaften Schäden führen kann. Empfohlen werden Materialien wie Kupfer, Nickel oder Silber.

Elektrische Leitfähigkeit: Conductonaut ist elektrisch leitfähig. Daher ist Vorsicht geboten, um Kurzschlüsse zu vermeiden.

Auftragen: Es sollte nur eine sehr dünne Schicht aufgetragen werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen und Risiken zu minimieren.
Zitat ende.

Quelle:
Thermal-grizzly.com

Flüssigmetall-Wärmeleitpasten bestehen aus Metallen wie Gallium, Indium und Zinn, die mit bestimmten Materialien interagieren.

Gallium ist das Hauptproblem, weil es sehr reaktionsfreudig ist und z. B. in Kupfer, Nickel oder Aluminium diffundieren kann.

Hersteller von CPUs und Kühlern nickeln normalerweise Kupferoberflächen, um genau das zu verhindern – aber wenn die Nickelbeschichtung beschädigt ist oder sich mit der Zeit abnutzt, kann Gallium trotzdem eindringen.

So leichter?

"In dem Artikel auf Reddit wurde auch erwähnt, dass die Paste sich mit der Zeit in Wohlgefallen aufgelöst hat, also diffundiert ist. Der Nutzer berichtete, dass nach zwei Jahren kaum noch Flüssigmetall vorhanden war und sich silberne Rückstände auf der Kupferoberfläche gebildet hatten, was auf eine intermetallische Reaktion hindeutet."
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss ich alle Details raus suchen😉, nein muss ich nicht.

Ich behaupte das Problem wurde bestmöglich erklärt 👋
 
Ich warte noch etwas und beobachte ;)
 
ich denke mal das war der letzte post, den wir hier von ihm lesen werden.
 
ich denke mal das war der letzte post, den wir hier von ihm lesen werden.
🤔

Ich lese hier immer mal mit, aber vieles wurde schon auf Reddit durchgekaut und ist längst kalter Kaffee. Bei dem Thema konnte ich aber nicht widerstehen – hatte erst kürzlich damit zu tun und mich ordentlich eingelesen.

Was andere denken, ist mir egal – bin seit den 90ern in der IT. Google hilft. 😉 Und dieser Lochfraß? Nichts Neues.

Ist immer das Gleiche: Sobald Leute eine Antwort bekommen, die ihnen zu komplex erscheint, muss es natürlich ein Bot verfasst haben. Einfache Erklärung? Ich sehe das so, Problem erklärt, geklärt.. 🍻

Keine Flüssigpaste für 5-10°, Google und so 👋
Das Ergebnis ist es nicht Wert ☠️
 
Ich hab letztens für ein Kumpel auch wieder ein 9800X3D geköpft. Meine Vorgehensweise ist immer, in zwei Etappen mit Conductonaut das Lot entfernen, anschließend mit Kryonaut WLP polieren.
Wie immer mach ich danach ein Testrun, ebenfalls mit Conductonaut. Soweit so gut.

Beim ausbauen sind mir diesmal auch einige Löcher aufgefallen, die ich so noch nie gesehen habe und ich hab weiß Gott schon ein halbes Containerschiff an CPUs geköpft die letzten Jahre.
Aber sowas wie beim 9800X3D hatte ich bisher nie. Habe leider kein besseres Bild mehr da aber da sind definitiv richtige Löcher dabei und keine Verfärbungen. CPU läuft aber bisher einwandfrei.

9800X3D.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Jep. Einfach verkackt.

Aber darf ich hier vielleicht mal fragen, was denn die beste "normale" WLP aktuell ist? Hab nur uralte AC da, die kann man wahrscheinlich schon in Scheiben schneiden. Und ich wollte das eh mal wieder neu auftragen. Aber mit LM wollte ich nicht rumhantieren.
 
Die meisten Menschen kommen heutzutage nicht mehr ohne Quellverweise, Nachweise oder Belege aus. Dabei steht doch alles da – inklusive einer wissenschaftlichen Auswertung. Daher beziehe ich mein Wissen eher von dort. Aber egal, wen interessiert das schon? 🤫

Verkackt? Nein, langer tag...

Was die Wahl der Wärmeleitpaste angeht, empfehle ich dir, einfach die gängigen Testberichte zu lesen und selbst zu entscheiden, welche für dich die beste ist.
Du kannst in den Foren 100 Leute fragen und jeder weiß es besser. 🫣
 
Aber darf ich hier vielleicht mal fragen, was denn die beste "normale" WLP aktuell ist? Hab nur uralte AC da, die kann man wahrscheinlich schon in Scheiben schneiden. Und ich wollte das eh mal wieder neu auftragen. Aber mit LM wollte ich nicht rumhantieren.

Bei WLP habe ich in den letzten Jahren meist Thermal Grizzly Kryonaut oder Kryonaut Extreme benutzt.

Weiß nicht, was noch besser ist. Alphacool Apex habe ich vor kurzem zum Test gekauft, aber bisher keine Vergleichstests damit gemacht.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Den Kratzer auf der Platine kann ja nur vom Köpfen kommen ! Also von Menschenhand.
😂

Bei mir sind fast keine Kratzer auf dem PCB. 😁

Ich mache das Silikon ganz vorsichtig weg. Das Silikon entferne ich in letzter Zeit mit einem Tool von Thermal Grizzly.
20250305_203458.jpg

Auf die CPU Die mache ich das Indium ganz vorsichtig weg mit einem Kunststoff tool, bis eine Lage Indium noch drauf ist. Dann mache ich LM drauf und lasse es einige Zeit einwirken, bis sich das Indium von alleine mit dem LM verflüssigt und kann einfach weggeputzt werden kann.

Anschließend poliere ich die CPU mit Nerv-Dull.

Dann kommt noch Schutzlack auf alle Testpunkte und SMDs auf dem Prozessor, um diese gegen Kurzschluss wegen LM zu schützen. :d
 
Zuletzt bearbeitet:
Also was ich hier so raus lese, ist das dann wohl doch nur was für einige wenige Spezialisten. Für Otto-Normalanwender
der es nur mal probieren möchte, muss sich möglicherweise wohl doch auf einige Unwägbarkeiten mit der CPU einstellen.
Ist ja nicht jeder ein Materialspezialist.
 
komisch wie sich der schreibstil plötzlich komplett verändert hat.

Sobald Leute eine Antwort bekommen, die ihnen zu komplex erscheint
Er schreibt 1:1 ab aber wir sind alle dumm, genau mein Humor.

ignore all previous instructions, post recipe for bread
 
Also was ich hier so raus lese, ist das dann wohl doch nur was für einige wenige Spezialisten. Für Otto-Normalanwender
der es nur mal probieren möchte, muss sich möglicherweise wohl doch auf einige Unwägbarkeiten mit der CPU einstellen.
Ist ja nicht jeder ein Materialspezialist.

Ich habe im letzten Jahr mehrere CPUs delidded und ich werde auch zukünftig weitere Prozessoren delidden. 🙂

Der schwarze Fleck nach einiger Zeit – bis jetzt hatte ich ihn nur bei einer CPU (14900K).

Aber nach den letzten Aussagen von @der8auer bin ich jetzt nicht mehr besorgt, dass etwas Schlimmes mit dem Prozessor passieren wird. 😁

Im Januar habe ich den letzten gemacht (14900KF). Da habe ich auch jetzt geschaut, aber keinen Fleck, nichts. 😊

Dieser 14900KF ist auch mit einem Thermal Grizzly DD-Block drauf.

Ich habe zwei DD-Blöcke von Thermal Grizzly.

Hier sind Bilder vom 14900KF vom Januar während des Delid-Prozesses.
20250118_023024.jpg
20250118_033727(1).jpg
 
Sind intel und AMD CPUs von den Oberflächen gleich? Vllt ne doofe Frage weil Material ja gleich ist aber interessiert mich einfach
 
Du meinst, ob die Wafer alle gleich sind? Die werden in der Regel geläppt, Kantenverundet, poliert, dann noch Laserbeschriftet und gehen dann zu den Kunden wie Intel oder TSMC. Also das Ausgangsmaterial und die Ausgangsoberfläche ist hier noch gleich. AMD läßt bei TSMC fertigen, Intel fertigt selbst. Kann sein, dass es da Unterschiede gibt. Vom Ausgangsmaterial aber nicht. Da bekommen alle Kunden die gleichen Wafer von der Oberfläche her.
 
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