[Guide] SLR Objektive Grundlagen Revision 1.0 RC1

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--[ Inhaltsangabe ]--

1. Brennweite & Bildwinkel
1.0. Festbrennweite und Zoom
1.1. Normal
1.2. Weitwinkel
1.3. Tele
1.4. Besonderheiten
2. Die fotografische Blende
2.1. Bokeh
3. Fokussierung
3.1. Autofokus (AF)
4. Das Kamera-Bajonett
4.1. Adaptieren von Objektiven
5. Gegenlichtblende (GeLi), Streulichtblende
5.1. Gegenlichtblenden und der Sensor-Crop
6. Objektivschelle
7. Bildstabilisator, optisch
8. Filtergewinde
8.1. Filterschublade
8.2. Filter
9. Telekonverter
10. Zwischenringe
10.Balgen
11.Objektiv Review-Links
12.Weitere Objektiv-Links


No11. Brennweite & Bildwinkel

Die Brennweite eines Objektives wird üblicherweise in mm angegeben, in der Vergangenheit auch in Zentimeter oder in Inch. Objektive verschiedener Brennweiten erzeugen Bilder mit unterschiedlichen Bildwinkeln. Je kürzer die Brennweite, desto weiter der Bildwinkel. Je länger die Brennweite, desto enger der Bildwinkel. Der Bildwinkel ist aber auch noch von einer anderen Kennzahl abhängig: der Größe des Aufnahmemediums, also des Filmes oder des Sensors. Der Größenunterschied wird relativ zum 35mm-Format mit dem Formatfaktor (englisch Crop) angegeben.

Der Bildkreis
Der eine oder andere mag sich schon gefragt haben, ob ein Objektiv mit seinen kreisrunden Linsen nicht mehr als die rechteckige Fläche des Sensors ausbelichtet. Diese Annahme ist auch ganz richtig, theoretisch wird ein vollständiger Bildkreis ausbelichtet, in dem die Sensorfläche enthalten ist. Weil die Größe der im Objektiv enthaltenen Linsen, aber ein erheblicher Kostenfaktor sind, ist der Bildkreisdurchmesser meist nur genau so groß, wie die Diagonale der Sensorfläche. Zwar werden dadurch Abbildungsfehler im Randbereich hingenommen, jedoch wird das Gewicht, die Größe und der Preis des Objektives minimiert.​

No1.01.0. Festbrennweite und Zoom

In den Anfängen der Fotografie wurden statt Objektiven noch einzelne Linsen mit fixem Fokus benutzt. Später gab es Entwürfe mit einem oder mehreren Linsenpaaren, um Abbildungsfehler zu beseitigen, die Lichtstärke zu steigern oder allgemein die Abbildungsleistung zu verbessern (Beispiel: Wiki - Aplanat). Nach dem manuell einstellbaren Fokus waren die nächste Hürde Objektive mit variabler Brennweite, die wir heute umgangssprachlich Zoomobjektive nennen. Dabei gibt es neben der Fokusgruppe, noch eine weitere bewegliche Linsengruppe die unabhängig vom Fokus über einen eigenen Einstellring (Zoomring) bewegt werden kann. Diese Zoomobjektive sind wesentlich aufwändiger zu konstruieren/korrigieren als ihre Gegenstücke mit fester Brennweite, da sie komplexer im Aufbau sind und damit mehr Linsen enthalten. Das macht sie besonders anfällig für Verzeichnungen und einfallendes Gegen- und Streulicht. Durch moderne computergesteuerte Entwicklung erreichen Zoomobjektive fast das Auflösungsvermögen von Festbrennweiten und sind unter guten Bedingungen nicht mehr weit von der Abbildungsleistung einer Festbrennweite entfernt. Jedoch müssen sie sich in bezogen auf die maximale Öffnung, also die Lichtstärke noch immer den Festbrennweiten geschlagen geben.​

Exkurs: Sensorformate, der Formatfaktor

135mm: 36mm x 24mm (BxH), entspricht einem Vollbildsensor oder 35mm Kleinbild
....|..APS-H: ehemals High-Definition, wird heute für den 1.3x Crop der Canon 1D-Serie verwendet (28.7mm x 19.1mm)


....|..APS-C: ursprünglich 25.1mm x 16.7mm (BxH), etwa 1.43x Crop
....|....Heutzutage werden auch die kleineren Sensoren verschiedener Hersteller als APS-C bezeichnet,
....|....obwohl diese nicht den Abmessungen des ursprünglichen APS-C entsprechen. Beispiele:
....|....Nikon-DX: 23.7mm x 15.7mm, Sony ? & Pentax K(DA): 23,5 x 15,7mm, entspricht einem 1.5x Crop
....|....Canon EF-S: 22.5 mm × 15.0 mm, entspricht einem 1.6x Crop
....|..Four-Thirds: 18 mm × 13.5 mm, auf Grund des anderen Seitenverhältnisses von 4:3 statt 3:2,
....|....wie beim 35mm-Format lässt sich keine direkte Entsprechung angeben. Bezogen auf die
....|....Bildwinkel verhalten sie die 4/3-Objektive wie an einem 2.0x Crop.
....|..Kompaktkamera Sensorformate: 2/3", 1/8", 1/2.5", 1/3.2" und noch kleiner...
....V..
(kleiner)

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Auf Grund der Beliebtheit des 35mm-Systems werden heute bei Kameras mit kleineren Sensoren, die Brennweiten entsprechend des Bildwinkels in ihr 35mm-Äquivalent umgerechnet. Diese Umrechnung stellt lediglich eine Vereinfachung dar, die eigentliche Brennweite bleibt durch den kleineren Sensor unverändert.

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Da wir Dinosaurier unsere Vorstellungen von Brennweiten an den Bildwinkeln an 35mm Kleinbild festmachen, können wir mit dieser Angabe erst mal nicht viel Anfangen. Ist es nun ein Ultraweitwinkel bis Normalzoom? Wer sich die Mühe macht, den Formatfaktor auszurechnen erhält schon kurz darauf einen Wert von 4.5x, damit entspricht der Bildwinkel bei 66.7mm dem eines 300mm Objektives an 35mm Kleinbild und das geht schon als echtes Tele durch!

No1.11.1. Normal
Die Normalbrennweite hat ihren Ursprung wahrscheinlich im Vergleich zum Gesichtsfeld des Menschen, oder dem Bildwinkel des menschlichen Auges. Dies ist jedoch genau genommen nicht nur eine Vereinfachung und auch nicht ganz richtig. Wissenschaftlich entspricht die Normalbrennweite ungefähr der Diagonale des Film oder Sensorformates. Sie ist daher in Abhängigkeit vom Formatfaktors zu betrachten. An 35mm Kleinbild (Vollformat) entspricht sie in etwa einer Brennweite von 43.3mm, oder einem Bildwinkel von etwa 53°.

No1.21.2. Weitwinkel
Ein Weitwinkelobjektiv hat einen deutlich grösseren Bildwinkel und damit eine kürzere Brennweite, als ein Normalobjektiv (am selben Format). Es wird also ein grösserer Bereich abgebildet, was in einem kleineren Bildmaßstab bei gleicher Entfernung resultiert. Das Ergebnis ist eine relativ große Tiefenschärfe und ein dramatischer Vergrößerungseffekt von sehr nahen zu weit entfernten Bildelementen. Weiterhin ist für Weitwinkelobjektive eine tonnenförmige Verzeichnung typisch, die je nach Bildwinkel mehr oder weniger stark auftritt und nur sehr aufwändig (=teuer) zu korrigieren ist. Abgesehen von der Reportage und der Available-Light-Fotografie spielt die Lichtstärke im Weitwinkelbereich eine eher untergeordnete Rolle, auch sind lichtstarke Weitwinkelobjektive deutlich aufwändiger herzustellen, als vergleichbare Normalobjektive.

No1.31.3. Tele
Das Teleobjektiv bildet im Gegensatz dazu einen kleineren Bildwinkel ab, die Brennweiten sind im Vergleich länger. Dadurch wird ein weit entferntes Objekt scheinbar nah herangeholt (im englischen: to zoom) und gleichzeitig vergrößert. Ein Effekt, der auch beim Fernglas genutzt wird. Das Teleobjektiv ist eine Weiterentwicklung mit kürzerer Bauform des Fernobjektives, für das noch galt: Baulänge = Brennweite. Erreicht wird dies durch den Einsatz einer Sammellinse(ngruppe) im vorderen Teil des Objektives und einer Zerstreuungslinse(ngruppe) im hinteren Teil des Objektives. Lichtstarke Teleobjektive enthalten durch die Abhängigkeit von Frontlinsendurchmesser zur Brennweite große Mengen Glas und sind dadurch sehr groß, schwer und auch teuer.

Achtung: Gerade im Nahbereich ist die Tiefenschärfe eines Teleobjektives bei Offenblende sehr gering. Dieser Effekt wird in der Portraitfotografie zur Freistellung des Modells vor dem Hintergrund genutzt, erfordert jedoch genaues Fokussieren. Mitunter ist es notwendig Abzublenden, um den Tiefenschärfebereich ausreichend zu vergrößern.

No1.41.4. Besonderheiten
  • Makro
    Für Nahaufnahmen und sehr große Abbildungsmaßstäbe bis 1:1 optimiert, erreicht wird dies durch eine sehr geringe Nahdistanz. Dies sind fast ausschließlich Festbrennweiten im Normal bis Telebereich, es gibt auch Ausnahmen und Kuriositäten wie Nikons Makro-Zoom AF Mikro 70-180mm 4.5-5.6D ED oder Lupenobjektive wie das Canon MP-E 65. In den letzten Jahren ist es zu dem zur Mode geworden, auch ganz normalen (und gerade günstigen Einsteiger-) Zooms die Bezeichnung Makro anzuhängen. Hiermit werden unbedarfte Käufer geködert, es handelt sich dabei um reines Marketing. Diese Objektive erreichen oft kaum Maßstäbe von 1:3 und liegen damit im Bereich der Möglichkeiten anderer moderner Zooms. Um den Abbildungsmaßstab weiter zu vergrößern lassen sich Makro-Objektive mit Vorsatzlinsen (Nahlinsen), Umkehrringen, Zwischenringen oder auch Balgen kombinieren.​
  • Fisheye / Fishauge
    Ist ein sehr spezielles Weitwinkelobjektiv mit extrem kurzer Brennweite, bei dem die rinnenförmige Verzeichnung nicht korrigiert ist und das dadurch einen deutlich grösseren Bildwinkel (bis über 180°) erfassen kann. Diese Verzeichnung sorgt dann auch dafür, das alle Linien welche nicht durch die exakte Bildmitte verlaufen verzerrt werden. Die Verzeichnung nimmt in Richtung Bildrand zu. Ein zirkular Fisheye-Objektiv belichtet nur einen kreisrunden Bereich und nicht die gesamte Sensor/Filmfläche aus. Da sich der Effekt schnell abnutzt, sollte dieser nur spärlich und mit Bedacht eingesetzt werden.​
  • Tilt-Shift
    Kommt im nächsten Release (RC2).​
  • Spiegeltele
    Ist ein Teleobjektiv, dass sich in der Konstruktion an Spiegelteleskopen orientiert. Der Vorteil dieser Konstruktion ist zum einen eine kompakte Bauform und ein vergleichsweise geringes Gewicht bei langer Brennweite, zudem enthält es keine großen, schweren, teuren Linsen und ist daher günstig herzustellen. Zu den Nachteilen gehören ein fester Blendenwert, die geringe Lichtstärke, das schlechte Bokeh (Unschärferinge).​
  • Lensbaby
    Ist eine einfache 50mm Festbrennweite mit einer variabel auf einer Gummi-Manschette gelagerten Frontlinse. Diese wird von einer Feder gespannt, welche die Frontlinse in Normalposition hält. Der Fotograf kann jedoch mit leichtem Druck das vordere Objektivelement und damit die Frontlinse relativ frei bewegen. Dabei steuert er den Fokus und kann Tilt bzw Shift bestimmen. Die Blende lässt sich mit Einlegscheiben manipulieren, Blendenlamellen gibt es in der Optik nicht (Stand: 12.11.07, Lensbaby 3G). Das Lensbaby ist auf Grund seines wenig berechenbaren Handlings eher in der kreativen Fotokunst zu Hause (Vergleich: Holga, Lomographie).​

No22. Die fotografische Blende
Eines der wichtigsten gestalterischen Mittel des Fotografen und gleichzeitig eine der Herausforderungen beim Objektivdesign. Aber nicht nur die größte und kleinste mögliche Blende sind hier ausschlaggebend, auch die Anzahl der Blendenlammelen und deren Form sind mitunter Qualitätsmerkmale (Stichwort: Bokeh). Die größte mögliche Blende auch als Offenblende bezeichnet, ist der kleinste einstellbare Blendenwert und bestimmt die Lichtstärke des Objektives. Denn bei vollkommen geöffneter Blende gelangt das meiste Licht durch das Objektiv. Je weiter man die Blende schließt, desto weniger Licht gelangt durch das Objektiv, allerdings verbessert sich mit dem Abblenden oft die Abbildungsqualität des Objektives und die Tiefenschärfe nimmt zu.

Ganze Blendenreihe: | 0.5 | 0.7 | 1.0 | 1.4 | 2.0 | 2.8 | 4.0 | 5.6 | 8.0 | 11 | 16 | 22 | 32 | 45 | 64 | 90 | 128 |

Drittel Blendenreihe: | 1.0 | 1.1 | 1.2 | 1.4 | 1.6 | 1.8 | 2.0 | 2.2 | 2.5 | 2.8 | 3.3 | 3.5 | 4.0 | 4.5 | 5.0 | 5.6 | 6.3 | 7.0 | 8.0 | 9.0 | 10 | 11 | 12.5 | 14 | 16 | 18 | 20 | 22 |


Der Blendenwert wird typischerweise in ganzen, halben und/oder drittel Blenden angegeben. Die oben gezeigte Blendenreihe zeigt die ganzen Blendenwerte, je kleiner der Wert desto „größer“ die Blendenöffnung – der kleinste einstellbare Wert hat einen direkten Einfluss auf die Größe der Frontlinse des Objektives. Ein Blendenwert von f/1.0 stellt nicht das erreichbare Maximum dar, es gibt durchaus noch lichtstärkere Objektive, wie die legendären und extra für die NASA entwickelten Carl Zeiss 50mm f/0.70.

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Da mit dem schließen der Blende, weniger Licht den Film oder Sensor erreicht, hat dies einen direkten Einfluss auf die benötigte Belichtungszeit. Der Unterschied von einem vollen Blendenwert zum nächsten bedingt eine Verdopplung (beim Schließen) beziehungsweise Halbierung (beim Öffnen) der Belichtungszeit. Daher werden Objektive umgangssprachlich in Abhängigkeit von ihrer größten möglichen Blende auch als „langsam“ oder „schnell“ bezeichnet. So ist ein 50/2.8 langsamer als ein 50/1.4, um genau zu sein ist es 2 Blenden langsamer: eine Blende von f/1.4 zu f/2.0 und eine Blende von f/2.0 zu f/2.8.​

No2.12.1. Bokeh

Auch wenn dies nur ein kleiner Faktor im Zusammenspiel vieler anderer Elemente ist, so hat auch die Anzahl und Form der Blendenlamellen einen direkten Einfluss auf die Qualität des Bokeh eines Objektives. Um genau zu sein auf die Form von Spitzlichern und anderen Elementen im Vorder- oder Hintergrund. So wird allgemein angestrebt eine (unabhängig von der eingestellten Blende) möglichst kreisrunde Blendenöffnung zu erzeugen. Dazu wird die Anzahl der Blendenlamellen erhöht und deren Form optimiert.

Einen grösseren Einfluss auf das Bokeh hat neben der Komposition des Bildes vor allem die Konstruktion des Objektives, die Art der enthaltenen Linsen und deren Korrektur. Wer sich etwas genauer mit diesem Thema beschäftigen will, dem empfehle ich diesen

Link: http://www.andreashurni.ch/equipment/bokeh.htm

no33. Fokussierung (Entfernungseinstellung, Scharfstellung)

Der Fokus beschreibt vereinfacht die Schärfe-Ebene, die bei einem Objektiv manuell oder kameragesteuert von der Nahgrenze bis nach Unendlich* verschoben werden kann. Dies wird realisiert in dem die ganze Optik, eine oder mehrere Linse(n) beziehungsweise Linsengruppe(n) bewegt werden und erfolgt durch das drehen des an diese Linsen gekoppelten Fokus-Ringes am Objektiv. Der Winkel den dieser Ring gedreht werden kann ist von Objektiv zu Objektiv unterschiedlich, die verschiedenen Objektiv-Hersteller verwenden außerdem keine einheitliche Drehrichtung (so verwendet Nikon die entgegengesetzte Drehrichtung von Canon).

*tatsächlich sogar darüber hinaus, um Fertigungstoleranzen, Abweichungen durch Vorsatzlinsen oder Filter und Temperaturdifferenzen, inklusive der damit verbundenen Materialausdehnungen kompensieren zu können.

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Zum Ablesen der Entfernung oder als Hilfe beim manuellen Fokussieren.

Es gab im Laufe der Zeit verschiedene Weiterentwicklungen und Verbesserungen:

  • Innenfokussierung (IF) - bei der IF wird nicht die gesamte Optik zur Scharfeinstellung verschoben, sondern nur eine bestimmte Linsengruppe. Der Abstand der Frontlinse von Sensor oder Film bleibt dabei gleich. Bei Spiegelobjektiven wird zur Scharfeinstellung nur der zweite Spiegel relativ zum ersten bewegt.
  • Floating Elements - sind ein mechanisches Konstruktionsmerkmal, bei dem die Linsen ihren Abstand untereinander bei der Scharfeinstellung nichtlinear (relativ zu einander) verändern. Dadurch wird eine bessere Korrektur im Nahbereich ermöglicht.
  • Retrofokuskonstruktion - ist eine asymmetrische Konstruktion, bei der das Bild erst weit hinter dem Objektiv scharf abgebildet wird und findet bei (extremen) Weitwinkelobjektiven Verwendung, um Platz für den Spiegel zu lassen

No3.13.1. Autofokus (AF)

Bezeichnet eine Kamerafunktion, die das Objektiv automatisch auf das Motiv scharf stellt. Lange bevor es elektronische Kontakte im Kamerabajonett gab, wurde der Fokus bereits mechanisch durch die Kamera gesteuert (per Gewindestange oder Schraube). Im Großteil der aktuellen Objektive sitzt der Antrieb jedoch im Objektiv selbst und wird durch die elektronischen Kontakte im Bajonett von der Kamera gesteuert. Die verschiedenen SLR-Systeme verwenden in der Regel einen passiven Messmodus, der auf einem Phasenvergleich und/oder einer Kontrastmessung am Motiv basiert und daher auf das vorhandene Licht angewiesen ist. Inzwischen besitzen die Kameras mehrere AF-Messfelder die entweder automatisch ermittelt oder manuell zur Fokusmessung angewählt werden können. Um die Schwäche des passiven AF bei wenig Licht oder kontrastarmen Motiv auszugleichen, integrieren die Hersteller ein AF-Hilfslicht in Kameras und Systemblitze.

Die Geschwindigkeit des Autofokus hängt von mehreren Faktoren ab. Der Fokus von Makro-Objektiven ist langsamer als der Vergleichbarer Optiken da der Fokus hier von unendlich bis zur Nahdistanz einen sehr großen Bereich durchfahren muss und die Bewegungsschritte durch die geringe Tiefenschärfe im Nahbereich immer kleiner werden. Dies trifft in geringerem Umfang auch auf andere Objektive zu, deren Fokus konstruktionsbedingt einen so weiten Bereich durchfahren muss (Superzoom-Objektive, oder Objektive mit einer geringen Nahgrenze). Dann gibt es Objektive in denen große Mengen Glas vom Fokus bewegt werden müssen, deren Gewicht sich negativ auf die Fokussiergeschwindigkeit auswirkt. Dies betraf vor allem besonders lichtstarke Objektive und Superteleobjektive in denen schwere Linsen(gruppen) bewegt werden mussten. Doch es gibt noch einen weiteren Faktor der oft übersehen wird, so ist bei fast allen Herstellern die Geschwindigkeit und Genauigkeit des Autofokus auch von der Lichtstärke der Optik abhängig, da die Autofokusmessfelder in der Kamera je nach Geschwindigkeit des Objektives unterschiedlich sensibel sind. So sind zum Beispiel die hochpräzisen AF-Kreuzsensoren in Canons Einsteiger-DSLR auf Objektive mit einer maximale Blende von f/2.8 oder schneller angewiesen. Ist die Optik langsamer, wird automatisch ein weniger empfindlicher Betriebsmodus genutzt. Irgendwann funktioniert dann der Autofokus nicht mehr, weil die Optik insgesamt zu lichtschwach ist und zu wenig Licht die AF-Sensoren erreicht.

Ultrasonic, Supersonic, Silentwave...
Autofokus-Antriebe gibt es inzwischen auch mit geräuschlosen, so genannten Ultraschall-Motoren. Diese erlauben zum einen höhere Fokusgeschwindigkeiten als herkömmliche Micro-Motoren und sind dabei fast unhörbar. Auch erlauben sie es dem Nutzer jederzeit manuell in den Autofokus einzugreifen. Bekannte Vertreter sind:

  • Canon: USM, Ultrasonic Motor
  • Nikon: AF-S, Silent-Wave-Motor (SWM)
  • Sigma: HSM, Hyper-Sonic Motor
  • Sony: SSM, Super Sonic Wave-Motor
  • Pentax: SDM, Supersonic Drive Motor
  • Olympus: SWD, Supersonic Wave Drive

Fokus-Bereichs-Begrenzer
Um den Autofokus bei Teleobjektiven und Objektiven mit einer sehr geringen Nahdistanz (Makro-Optiken) zu beschleunigen, gibt es an einigen Objektiven einen umschaltbare Begrenzung des Fokusbereiches. Diese erlaubt es den Nahbereich, bei dem der Antrieb einen sehr großen Bereich durchfahren muss, vom Fernbereich zu entkoppeln. Umgekehrt kann aber bei Begrenzung auf den Nahbereich nicht mehr nach unendlich fokussiert werden.

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Links: ganzer Fokusbereich, Mitte: nur Nahbereich, Rechts: ohne Nahbereich

No44. Das Kamera-Bajonett

Stellt die physikalische Schnittstelle zwischen Kamera und Objektiv dar. Das Bajonett ist herstellerspezifisch, einen einheitlichen Standard gibt es nicht. Ursprünglich war diese Verbindung rein mechanischer Natur, wie der M42-Schraubanschluß. Dabei fand keinerlei Kommunikation zwischen Kamera und Objektiv statt, sowohl Fokus als auch Arbeitsblende mussten direkt am Objektiv eingestellt werden (manueller Fokus, Blendenring). Einige Hersteller entwickelten später auch eine mechanische Blendensteuerung oder einen Fokusantrieb vom Kameragehäuse aus. Ein wichtiger Entwicklungsschritt war jedoch die Entwicklung einer elektronischen Kommunikation zwischen Kamera und Objektiv. Diese Ermöglicht nicht nur kameragesteuerte Blendenwahl und Autofokus, sondern bietet auch die Grundlage für das Übertragen von Entfernungsinformationen (die zum Blitzen von Belang sein können) und die Verwendung von Bildstabilisatoren im Objektiv.​

No4.14.1. Adaptieren von Objektiven

Wer auf automatischen Fokus und kameragesteuerte Blende verzichten kann und auf der Suche nach einer günstigen Optik ist, der kann sich nach manuellen Optiken anderer Hersteller umsehen. Gern werden manuelle Makro-Objektive verwendet, da in der Makrofotografie der Autofokus keine wichtige Rolle spielt und oft mehr als genug Zeit ist, sowohl Fokus als auch Blende manuell einzustellen. So lassen sich viele günstige gebrauchte Objektive mit dem richtigen Adapter auch an heutigen DSLR noch verwenden.

Eine wichtige Kennzahl, für alle die sich überlegen ein Objektiv mit einem fremden Bajonett per Adapter an ihrer Kamera zu betreiben, ist das Auflagemaß. Dies entscheidet darüber ob der Fokus nach unendlich ohne optische Hilfselemente erhalten bleibt.

Auflagemaß-Tabelle 35mm:

Nikon F Bajonett..............................46,50 mm (Ai, Ai-S)
Olympus OM-Bajonett.......................46,00 mm
M42x1 Schraubgewinde.....................45,50 mm (Pentacon, Pentax, Contax S, Praktica, Zeiss ZS)
Pentax K Bajonett............................45,50 mm
Canon EF Bajonett (EOS)...................44,00 mm
Sony Alpha / Minolta A Bajonett..........44,50 mm (AF, AF-i, AF-xi, AF-D, AF-SSM, Zeiss ZA)
Olympus E Bajonett (Four-Thirds)........38,85 mm (ebenfalls Four-Thirds Standard: Panasonic & Leica)

Erläuterung der Tabelle:
Ein Kamerasystem kann Objektive jedes anderen Bajonetts mit einem größerem Auflagemaß, dessen Position also in der Tabelle über ihm ist, per mechanischem Adapter verwenden ohne das die Fokussiermöglichkeit nach unendlich dabei verloren geht. Dabei findet allerdings keinerlei elektronische Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera statt, es funktionieren also weder Autofokus noch das kameragesteuerte Schließen der Blende (ein Blendenring am Objektiv ist beinahe Pflicht, da das Objektiv sonst nur bei Offenblende verwendet werden kann!).​

No55. Gegenlichtblende (GeLi), Streulichtblende, scherzhaft auch „Sonnenblende“ genannt

Sie ist dazu da, die Frontlinse vor Lichtquellen außerhalb des sichtbaren Bereiches zu schützen. Weiterhin beugt sie dadurch dem mit Steulicht einhergehendem Kontrastverlust und der Bildung von Farbsäumen (Flare) vor. Lichtquellen innerhalb des sichtbaren Bereiches bleiben durch Verwendung einer GeLi unbeeinflusst, wer also Gegen die aufgehende oder untergehende Sonne fotografiert, der ist auf die Unanfälligkeit seiner Optik in diesem Szenario angewiesen. Festbrennweiten verhalten sich hier auf Grund ihres einfachen Aufbaus meist deutlich besser, als komplizierte Zoomobjektive, die aus ungleich mehr Linsen(gruppen) bestehen.

Gegenlichtblenden gibt es in Tulpen-, Zylinder- und ... Form, aus diversen Materialien. Starre Kunststoff und Metallblenden sind meist Innen angeraut oder ausgekleidet um Reflektionen auf dem Material zu vermeiden. Die Befestigung am Objektiv erfolgt durch aufstecken, anclippen oder anschrauben, seltener sind sie fest integriert. Wie tief und weit die GeLi sein muss, hängt von der Brennweite des Objektives, dem Durchmesser der Frontlinse und der Größe des Sensors ab. Je kleiner der Bildwinkel desto tiefer kann die Form sein, ohne Abschattungen zu verursachen. Tulpenförmige Gegenlichtblenden sind meist genau für ein spezielles Objektiv berechnet und befinden sich im Lieferumfang. Es gibt aber auch Universal-Gegenlichtblenden die in das Filtergewinde eingeschraubt werden, hier ist dann darauf zu achten die richtige Filtergewindegröße und den richtigen Typ zu kaufen (meist Weitwinkel, Normal oder Tele). Diese sind vielleicht weniger effektiv, als eine speziell berechnete, können aber in Problemsituationen dennoch zu deutlichen Verbesserungen führen. Es gibt diese auch aus Gummi mit variabler Tiefe, so lassen sie sich mit wenigen Handgriffen den eigenem Objektiv anpassen.

Abgesehen von ihrem offensichtlichem Nutzen, geben einige Gegenlichtblenden auch einen passablen physikalischen Schutz für die Frontlinse ab.​

No5.15.1. Gegenlichtblenden und der Sensor-Crop (APS-C, APS-H)

Entgegen den immer wieder im Internet auftauchenden Gerüchten, sind Gegenlichtblende eines Vollformat-Objektives an einer Crop-Kamera nicht ineffektiv. Jedoch sind sie durch den kleineren Bildkreis des Sensors nicht mehr das Optimum. Je nach Formatfaktor könnten sie deutlich enger/länger sein, ohne zu Randabschattungen zu führen und würden damit auch mehr Schutz vor Streulicht bieten. Aus diesem Grund haben viele Fotografen weltweit mit der Verwendung alternativer Gegenlichtblenden experimentiert.

Link: Tabelle - alternative Sonnenblenden Canon-EF(S)
Du hast noch einen guten Link zum Thema, mit einer vollständigeren Liste oder einer Übersicht für ein anderes System? >> PM an mich!

No66. Objektivschelle

Einige besonders lange, schwere oder kopflastige Objektive verfügen über eine Stativschelle. Diese ermöglicht es das Objektiv selbst auf dem Stativkopf zu befestigen und somit das Kamerabajonett vom Gewicht des Objektives zu entlasten. Gleichzeitig kann dadurch die Balance auf dem Stativkopf und das Handling verbessert werden. Es gibt aber noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: da sich die Stativschellen fast immer frei rotieren lassen, ist es möglich mit einfachem lösen der Schelle von Hochformat nach Querformat zu wechseln. Dazu benötigt man andernfalls einen Stativkopf der dies unterstützt oder eine L-Kameraplatte, die jeweils ein Stativgewinde seitlich und unter der Kamera besitzt.​

No77. Bildstabilisator, optisch

Oft beworben als das Allheilmittel gegen zu wenig Licht oder verwackelte Bilder, kann er tatsächlich sehr nützlich sein, ist jedoch weder der Heilige Gral noch das Bernsteinzimmer. Seine Stärken kann er bei wenig Licht und unbewegten Motiven oder der Verwendung langer Brennweiten ausspielen. Aber auch wenn er in anderen Situationen weniger nützlich ist, so schadet es doch nicht, ihn in der Hinterhand zu haben und gegebenenfalls einschalten zu können (der Energieverbrauch der Kamera ist mit aktiviertem Bildstabilisator erhöht).

Wann und ob man einen Bildstabilisator braucht, hängt von vielen Faktoren ab, aber oft spielt die Freihandgrenze eine wichtige Rolle dafür. Sie gibt näherungsweise eine Grenze der noch verwacklungsfrei aus der Hand haltbaren Belichtungszeit vor und ist von der Brennweite abhängig. Die Ursache dieser Verwacklungen sind Bewegungen der Kamera während der Aufnahme des Bildes. Diese können sowohl durch...
  • Bewegungen des Fotografen enstehen. Diese sind nicht immer nur auf ein Zittern der Hände zurückzuführen, auch zum Beispiel die Atmung spielt hier mit hinein.
  • oder auch durch Bewegungen des Standortes verursacht werden, zum Beispiel Erschütterungen oder Vibrationen des Bodens wie sie an Board von Fahrzeugen verursacht werden.
Wiki-Link: Freihandgrenze

Neben Canon(IS) und Nikon(VR), sind inzwischen auch Sigma(OS) und Tamron(VC) den Weg gegangen optische Bildstabilisatoren in ihre Objektive zu integrieren. Dies bedeutet, dass die Stabilisierung nur mit entsprechend ausgestatteten Optiken zur Verfügung steht und mit jedem Objektiv wieder bezahlt werden muss. Allerdings gibt es auch Vorteile dieses Ansatzes:
  • das Sucherbild wird mit stabilisiert
  • die Stabilisierung ist an jedes Objektiv speziell angepasst
  • auch Tele- und Supertele-Objektive können effektiv stabilisiert werden
Bildstabilisatoren kennen inzwischen je nach Hersteller und Generation auch mehrere Betriebsmodi. So gibt es neben einer automatischen Erkennung für die Verwendung eines Statives auch einen Modus in dem nur eine Bewegungsachse stabilisiert wird, um auch Nachzieher und die Verfolgung von bewegten Objekten mit der Kamera bei aktiviertem Stabilisator zu unterstützen. Die Effektivität der Stabilisierung wird von den Herstellern mit einem bis-zu-Wert angegeben und ist abhängig von Situation wie auch den individuellen Fähigkeiten des Fotografen. Die aktuelle Generation von Stabilisatoren wird mit einer Effektivität von bis zu vierfach längeren verwacklungsfrei aus der Hand haltbaren Belichtungszeiten beworben.

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Aufbau einer Canon IS Einheit (neue Implementierung)

Grenzen der Stabilisierung
Wer glaubt mit einem stabilisierten Weitwinkelobjektiv die ultimative Low-Light-Lösung gefunden zu haben, der sollte sich bewusst sein, dass bei Belichtungszeiten ab 1/30s und länger der Spiegelschlag beginnt einen negativen Einfluss auf die Bildqualität zu haben - dem kann man nur noch mit kürzeren Belichtungszeiten oder Spiegelvorauslösung (je nach Hersteller SVA, oder MLU von Mirror Lockup, seltener Mirror Prefire) begegnen.

Wiki-Link: Spiegelvorauslösung

Der Bildstabilisator & Makrofotografie
Die in der Frei-Hand-Makrofotografie vorkommenden "Verwacklungen", sind nicht selten das Ergebnis eines versehentlichen Verschiebens der Schärfeebene in der Entfernung zum Motiv. Diese dritte Achse ist zum einen nur selten stabilisiert (Ausnahme zum Beispiel Pentax mit 3mm Hub) und zum anderen sind diese Bewegungen bei sehr großen Abbildungsmaßstäben zu weit, als das ein Stabilisator diese noch kompensieren könnte.​

No88. Filtergewinde

Fast alle Objektive nehmen optische Filter über ein Frontgewinde auf. Dessen Größe wird typischerweise in Millimeter angegeben und ist fast immer am Objektiv vermerkt. Leider ist hingegen selten vermerkt, welches Gewinde Verwendung findet – hier gibt es in Abhängigkeit des Filterdurchmessers 3 Standards: 0.5mm Steigung, 0.75mm Steigung und 1mm Steigung. Auch wenn sich die Hersteller von Objektiven und Filtern inzwischen einig sind, welches Gewinde bei welchem Durchmesser Verwendung findet, den Filter nie mit Gewalt aufschrauben! Es muss nicht das falsche Gewinde sein, vielleicht ist er nur leicht verkantet oder nicht auf Temperatur (bei Metallfassungen).​

No8.18.1. Filterschublade:

Objektive mit einer stark gewölbten Frontlinse und Superteleobjektive können unter Umständen keinen Frontfilter verwenden, da dies entweder physikalisch nicht möglich oder die Durchmesser zu groß wäre. Diese Objektive nehmen ihre Filter an der Rückseite auf. Dazu befindet sich vor dem Kamera-Bajonett eine Filterschublade.

No8.28.2. Filter

Ich verweise auf die HWL-Fotoschule by Maddix: Filter

No99. Telekonverter (englisch tele-converter, TC)

Ist ein Hilfsmittel, das zwischen Objektiv und Kamera angebracht wird und bewirkt eine scheinbare Verlängerung der Brennweite des Objektives um einen gewissen Faktor. Die Brennweite wird allerdings nicht beeinträchtigt, vielmehr findet eine Vergrößerung des zentralen Bildbereiches statt. Damit geht ebenfalls ein Lichtverlust einher, der für 1.4x Konverter eine Blende beträgt und fuer 2.0x Konverter schon zwei Blendenstufen. So wird vereinfacht gesprochen aus einem 200mm f/2.8 Objektiv mit einem 2.0x Telekonverter ein 400mm f/5.6. Die Nahdistanz, wie auch die Möglichkeit nach unendlich zu fokussieren bleiben dabei unbeeinflusst. Die Abbildungsleistung ist abhängig von der Güte des verwendeten Konverters und auch von der Qualität des Objektives davor. Leichtes Abblenden verbessert die Abbildungsqualität in vielen Fällen, jedoch ist dies zusammen mit dem ohnehin vorhandenen Lichtverlust der Grund weshalb lichtstarke Optiken für Konverterverwendung prädestiniert sind. Da die Telekonverter mancher Hersteller ein hervorstehendes Frontelement haben, sind diese nicht zu allen Objektiven physikalisch kompatibel. Dies betraf/betrifft die Konverter von Sigma, Canon und Nikon, beachtet also die Kompatibilitätslisten der jeweiligen Hersteller. Wer ein nicht kompatibles Objektiv an einem Konverter verwenden möchte, muss auf Telekonverter von Drittherstellern zurückgreifen (Kenko, Vivitar, Tamron, Voigtlander).

NikonTC.jpg
SigmaTC.jpg
CanonTC.jpg

Achtung: Nicht jede Kamera kann mit so extrem lichtschwachen Optiken noch fokussieren. Bei Canons Einsteiger-Kameras zum Beispiel funktioniert der Autofokus nur mit Objektiven mit einer Lichtstärke von f/5.6 oder besser. Mit einem 2.0x TC wäre also ein Objektiv mit einer Lichtstärke von f/2.8 das Minimum um den AF noch nutzen zu können (f2.8 + 2 Blenden Lichtverlust durch den TC = f5.6). Man findet in enigen Foren den Hinweis, dass auch mit langsameren Kombinationen der Autofokus noch funktioniert, wenn man die elektronischen Kontakte zur Blendenübertragung am Telekonverter abklebt, jedoch resultiert dies in den meisten Fällen in einem extrem unzuverlässigem Fokus.

Canon
Autofokus bis f/5.6: 300D, 350D, 400D, 10D, 20D, 30D, 40D
Autofokus bis f/8.0: 1D, 1Ds, 1D2, 1D2N, 1Ds2, 1D3, 1Ds3

Nikon
Autofokus bis f/5.6: D40, D40x, D50, D70, D70s, D80
Autofokus bis f/8.0: D1, D1H, D1X, D2H, D2Hs, D2X, D2Xs, D3, D100*, D200*, D300*

Pentax-Sony-Olympus
Wer Informationen dazu hat, bitte PM an mich!

Stacking von Nikon-Telekonvertern: http://nikonpages.heymanphotography.com/tcmod/index.html

No1010. Zwischenringe (englisch: Extension Tubes)

Sind ein Hilfsmittel um die Nahdistanz eines Objektives zu verkürzen und werden ähnlich wie Telekonverter zwischen Objektiv und Kamera montiert. Sie enthalten aber keinerlei optische Elemente, daher ist es bei Verwendung von Zwischenringen auch nicht mehr möglich nach unendlich zu fokussieren. Für das häufigste Anwendungsgebiet, die Makrofotografie ist diese Einschränkung aber ohnehin belanglos. Zwischenringe gibt es in unterschiedlichen Abmessungen, ausschlaggebend ist der zusätzliche Abstand, den sie zwischen Objektiv und Kamera erzeugen. Je größer dieser Abstand desto mehr verkürzt sich die Nahdistanz. Zwischenringe werden anhand dieser Verlängerung in Millimetern gemessen. Typische Werte sind: 12mm, 20mm und 36mm. Beachtet werden sollte auch, das mit der Verwendung von Zwischenringen ein Lichtverlust und eine Verschlechterung der Bildqualität* einhergehen (beides proportional mit der Verlängerung).

*bedingt durch den Auszug selbst, nicht durch die Qualität der Zwischenringe

Tubes.jpg

Den klassischen 3er Satz Kenko Zwischenringe, gibt es für fast jedes Bajonett. Dieser wird als Lizenzbau auch unter anderen Namen verkauft (Voigtländer, Soligor, Vivitar und andere). Der Vorteil: ein solcher Dreiersatz kostet nur einen Bruchteil der originalen Zwischenringe von Canon oder Nikon. Da diese jedoch keinerlei Optik enthalten, kann man bei einem Kauf nicht viel falsch machen.

No10.110.1. Balgen

Ist nichts weiter als eine flexible Adaptierung der Funktionsweise eines Zwischenringes. Der Auszug lässt sich hier mehr oder weniger frei einstellen. Balgen gibt es manuell, also ohne Übertragung von Blende und Fokus, oder auch mit elektrischen Kontakten. Letzteres empfiehlt sich dann, wenn ein Objektiv ohne Blendenring benutzt werden soll (um abblenden zu können).

Es gibt zudem auch Balgengeräte, die zusätzlich Tilt- und Shiftbewegungen erlauben (mehr dazu siehe Tilt-/Shiftobjektive).​

No1111. Objektiv Review-Links


No1212. Weitere Objektiv-Links

  • Objektiv-Herstellung bei Canon - Flash & Video Preview (LINK)
  • Canon EF Lens Work (DEUTSCH)
  • Optische Grundlagen über Bilddefekte @ vanwalree.com (ENGLISCH)
  • Der Klassiker: Lens FAQ & Lens Tutorial @ Photo.net (ENGLISCH 1 & 2)
  • Bob Atkins: Erklärt einige Grundlagen der Fotografie (ENGLISCH)
  • DSLR-Forum, Deutschlands grösstes DSLR-Forum ;-) (LINK)
  • DForum, Deutschlands grösstes Canon-Only DSLR-Forum (LINK)
  • Norman Korens Webseiten zu Aufloesung und Bildschaerfe (IMATEST, MTF)
  • Fotowissen in der Fotocommunity.de (LINK)
  • Übersicht über Sony & Konica/Minolta Objektive (LINK)
  • Übersicht über Nikon Objektive (LINK)
  • Canon Kamera Museum - Objektive Übersicht (LINK)

Dein Link - Du hast noch eine wertvolle Seite für diese Liste? PM me!

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To Do List: v1.0RC2
  • Tilt/Shit-Objektive

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Danksagungen

Mein Moderatoren-Team im Unterforum (Maddix, Messerjoe, Powl & Hombre), die Korrekturleser, die Fragesteller und vor allem die Kritiker.

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Ich habe viele Sachverhalte stark vereinfacht und versucht komplett ohne physikalische Formeln auszukommen.
Dieses Tutorial richtet sich an Personen die Fotografieren möchten, nicht an Physikstudenten.
Sollten jemand Fehler finden, Ergänzungen haben oder etwas vermissen, schickt mir bitte eine PM!

Gruß und alle Zeit gut Licht, emissary42

:angel:

Der gesamte Text dieses Beitrages ist urheberrechtlich geschützt (Copyright).
Das Urheberrecht liegt, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, bei emissary42.
Das Urheberrecht der Bildern liegt bei den jeweiligen Erzeugern.

24. August 2008
 
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