Hallo thomas89gtd,
Ich möchte den Discountern ja nicht zu nahe treten ... aber bei einem Blitzschlag, der wie man sagt, mehrere Hunderttausend Volt haben kann und dann diese Steckdosen leiste 15.000A aushält ...

Da gibt es keine Steckdosenleiste mehr ... genauso die Verlegte Leitung.
Warum sollte dir die Teile davon abbrennen?
Da solltest du dir ggf. nochmal E-Technik zur Gemüte führen.
Die Leistung, die ausschlaggebend für solche Probleme sind (brennende Leitung/Steckdose....) ist eine Funktion abhängig von der Zeit.
Wenn man also die Zeit entsprechend kurz wählt, dann kann auch auch 1mio Ampere über eine Telefonleitung jagen.
Und genauso sieht es bei diesen Steckdosen, oder allgemein bei Überspannungsschutz aus.
Der Blitz ist ein sehr kurzer Impuls, was also, auf die Zeit gesehen ein relativ geringer Strom ist, zum Zeitpunkt jedoch sehr hoch.
Wenn man sich jetzt nochmal die Definition von Strom bzw Ampere vornimmt, dann wird das klarer. Ampere ist Ladungsträger pro Zeit.
Die Ladungsträger sehr hoch ansetzen, dafür aber die Zeit sehr klein wählen. Und das ganze kann quasi beliebig machen.
(zB Ladungsträger niedrig, Zeit dafür aber noch viel niedriger, raus kommen "exorbitante" Amperes - etwas kleines durch was viel viel kleineres ergibt was ganz großes - MA 6. Klasse oder so

)
Für Überspannungsschutz bedeutet das also, dass man eine handhabbare Menge an Ladungsträgern für eine sehr sehr kurze Zeit ansetzt. (µs Bereich)
Wenn man so will ist die Dauer des Impulses nicht ausreichend um den Draht so zu erwärmen, dass er durchbrennt, weil eben nicht genügend Leistung umgesetzt werden kann. Hinzukommt, dass die Teile auf eine Spannung ausgelegt sind, die weiterhin die Leistung herabsetzen. (also nicht auf "Blitzspannung", dazu später mehr)
Ein anderes Beispiel:
Wenn du eine Herdplatte nimmst, die voll aufdrehst, dann hat die ja eine ordentliche Temperatur. Wenn du jetzt mit der flachen Hand, schlagartig draufpackst und gleich wieder wegfederst, dann passiert nix, wenn du aber die Hand 5 Sekunden drauflegst, dann hast du ein Problem.

(bitte nicht nachmachen, ist aber dennoch so)
Wenn du dann aber zB den Überspannungsschutz in ein Kraftwerk trägst und ihn da mit 10kA für 1 Sekunde befeuerst, dann verdampft das natürlich sofort.
Hier mal ein Datenblatt
http://media.digikey.com/PDF/Data%20Sheets/Phoenix%20Contact%20PDFs/2882695.pdf
Da kann man entnehmen, dass der Lvl1 Überspannungsschutz 25kA ableiten kann. Wenn man sich aber die Ladung anschaut, dann sieht man, dass das lediglich 12,5As sind. Ampere ist Ladung/Zeit, was also 12,5A sind, was evtl wieder deiner/eurer Vorstellung von Strom entspricht.
Aber zurück zum Überspannungsschutz.
Das Thema wurde hier schon sehr oft behandelt.
Das Problem ist, dass solche Steckdosendinger, wenig helfen, wenn davor nichts ist. Überspannungsschutz besteht aus 3 Stufen, die alle aufeinander aufbauen und nur in Summe einen wirksamen Schutz ergeben.
Solche Steckdosenleisten helfen primär dem guten Gewissen, mehr aber auch nicht.
Sie helfen also gegen kleine Überspannungen, für den großen Knall sind sie jedoch nicht geeignet.
Die davorgeschalteten Stufen setzen Schrittweisen die Spannungs herab und sorgen so dafür, dass die folgenden Stufen als weniger Spannung haben. Es ist also so gedacht, dann ab der Steckdosenüberspannungsschutzgeschichte eben keine 100er kV anliegen, sondern eben nur noch, für diese Geräte, handhabbare Spannungen.
Daran erkennt man schon, wenn denn wirklich mal der Blitz einschlägt und keine Vorstufen da sind, dann stehen diese Teile auf verlorenem Posten.
Es ist sicherlich besser als nichts (@kleine Überspannungen) aber ein wirklich wirksamer Schutz ist das nicht, dessen sollte man sich bewußt werden.
EDIT:
Und Blitzableiter sind auch kein wirksamer Schutz. Sie sorgen lediglich dafür, dass man den Blitz gezielt leiten kann und der nicht irgendwo am/im Haus einschlägt und dann quaso undefiniert wandert.
Dennoch hat jeder einschlagende Blitz das Potential Überspannungen in sämtliche Leitungen zu induzieren, was dann wiederum Gefahr für die Geräte und im Zweifel sogar für Leib und Leben bedeutet.
2nd EDIT:
Und ja, Überspannungsschutz werden mit Strömen definiert. Denn das eigentliche Problem ist nicht die Spannung, das ist, wenn man so will, nur die treibende Kraft, das Problem ist der Strom. Daher hast du in der E-Verteilung auch Sicherungen die bei hohen Strömen anschlagen. Das gleiche gilt auch für den berühmten RCD-FI, denn dieser sorgt, egal welche Spannung anliegt, für einen begrenzen Fehlerstrom, so dass man davon keine gravierenden Schäden davonträgt.
Wenn will mit Überspannungschutz/Blitzschutz dafür sorgen, dass der Strom wegkommt und da muß man den Geräten auch bescheinigen, wieviel Strom sie denn wegschaffen können.