Übertakten im Alltag und dessen Auswirkung auf die Lebensdauer einer CPU!

Fatso

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Hallo zusammen,

ich habe versucht mich mit dieser Thematik näher zu beschäftigen und ein wenig recherchiert. Leider waren die Ergebnisse nicht allzu aussagekräftig. Mutmaßungen und Meinungen gibt es dazu sicherlich viele, auch Erfahrungswerte konnte ich zahlreich finden, jedoch gibt es gesicherte Fakten, wie sich Overclocking auf die Lebensdauer einer CPU auswirkt? Folgende Fragen bleiben mir bis heute nicht vollständig beantwortet:

1. Lohnt sich eine dauerhafte Übertaktung eines potenten Systems im Alltag überhaupt, oder ist das nur in Benchmarks relevant?

2. Kann man eine CPU guten Gewissens über längere Zeiträume übertakten, ohne dabei die Lebensdauer erheblich zu verkürzen?

3. Steht der Mehraufwand an Energie (Strom) überhaupt im Verhältnis zu der Mehrleistung?

4. Wie sieht dies in Bezug auf die neuesten Prozessorgenerationen 65nm & 45nm aus?


Immer mehr User übertakten ihre Systeme dauerhaft, ich auch. Mich würden eure Erfahrungen und Meinungen dazu interessieren, jedoch toll wäre es wenn jemand Fakten hätte. Links zu diesem Thema sind gern gesehen!
 
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zu#1 Ja
zu #2 meine CPU läuft seit knappe 2,5 Jahren 24/7 ubertaktet und bis jetzt null Probleme
#3 Ja
#4 kleinere Fertigungsverfahren bessere Übertaktung weniger Hitzte
 
Ich übertakte meine Systeme auch dauerhaft. Ist noch nie ne CPU kaputt gegangen.

Ich erhöhe allerdings niemals Spannungen, da dann Stromverbrauch, Wärme, Elektromigration (und damit wahrscheinlich auch die Ausfallrate) stark zunehmen.

Bei höherer Taktung steigt der Stromverbrauch nur linear an - was meist auch mit dem Standardkühler beherrschbar ist. Ich hab auch keine Lust aufwendige Kühlsysteme (WaKü z. B.) zu betreiben.

Soviel Takt wie ohne großen Aufwand geht, mehr nicht. Die Langzeitstabilität ist da auch noch ein Problem (1 Stunde Prime fehlerfrei, heißt noch nicht, daß das System Tage oder Wochen stabil läuft).

Zur Zeit läuft mein Q6600 mit 2,81 GHz auf einem P5W DH - welches ein Problem mit Quadcores und hohem FSB hat. Die CPU kann sicher mehr.
 
1.) Ja und Nein

2.) Wenn man die max Spannungen und Temps, die der CPU oder Chipsatzhersteller vorgibt nicht überschreitet verkürzt sich keine Lebensdauer

3.) Beim OC entsteht nicht viel mehr Stromverbrauch, bei Wechsel zu einem Gespann aus SLI oder CF aber sehr wohl, also vernachlässigbar

4.) 45nM besseres OC bei weniger Vcore, dadurch weniger Abwärme.
 
1. Lohnt sich eine dauerhafte Übertaktung eines potenten Systems im Alltag überhaupt, oder ist das nur in Benchmarks relevant?
Das kommt natürlich ganz auf den Anwedungsbereich an. Bei jemanden der im Videoschnitt/Editing/Grafik Bereich tätig ist kann es sich stark auswirken, bei jemanden der nur Officeanwendungen betreibt wohl weniger.

2. Kann man eine CPU guten Gewissens über längere Zeiträume übertakten, ohne dabei die Lebensdauer erheblich zu verkürzen?
Man kann ohne Probleme guten Gewissens über längere Zeit übertakten, so lange man bestimmte Grenzen (Taktraten/Spannungen) nicht überschreitet. Die Lebensdauer verkürzt sich sicherlich, die Frage ist aber ob sie sich so stark verkürzt das sie kleiner als die Nutzungsdauer ist?
Ich übertakte meine Systeme seit ca 10 Jahren und habe noch nie eine defekte CPU gehabt, wobei ich dazu sagen muss das ich auch nach spätestens 3 Jahren wieder aufgerüstet habe. Aber auch bei CPUs die ich danach noch in anderen Rechnern verwendet habe, hatte ich nie Probleme.

3. Steht der Mehraufwand an Energie (Strom) überhaupt im Verhältnis zu der Mehrleistung?
Das muss natürlich jeder selbst entscheiden, genauso wie man entscheiden muss ob einem das Risiko einer defekten CPU die erhöhte Leistung wert ist.
Wenn man den Mehrverbrauch an Energie aber mal auf den Monat hochrechnet und sich die tatsächlichen Mehrkosten ansieht, würde es mich stark wundern wenn man durch eine übertaktete CPU mehr als 2-3EUR Mehrkosten pro Monat hätte, für mich vernachlässigbar.

4. Wie sieht dies in Bezug auf die neuesten Prozessorgenerationen 65nm & 45nm aus?
45nm weniger Abwärme durch weniger Leistungsaufnahme, im Endeffekt aber kein nennenswerter Unterschied, weder bei den Temperaturen noch bei den Stromkosten.
 
Euren Aussagen zu Folge sollte meine CPU bei 3,6 GHz @ 1,34 Vcore anstatt 3 GHz @ 1,32 Vcore entsprechend Mehrleistung bringen ohne die Lebenszeit zu verkürzen.

Mir ist der Leistungszuwachs enorm bei Videokompression aufgefallen, im Transcode unter Linux 64bit performt er bei 3,6 GHz bis zu 25% besser.
 
Absolut, das ist ja noch sehr humanes OC, du könntest die CPU vermutlich auch mit 4Ghz und mehr die nächsten 3 Jahre ohne Probleme betreiben.
 
War mir nicht bewusst, bin ja jüngst von einem alten Opteron 175 Sockel 939 auf den Intelzug aufgesprungen. Ist echt enorm was man aus den Teilen rausholen kann.

Was kann man denn so nem 65nm Intel Core 2 Duo an Saft ohne Bedenken geben?
 
Bei dem 65nm CPUs bin ich mir sicher aber der E8400 (2x3Ghz, 45nm) geht fast immer auf 4Ghz und teilweise haben Leute hier den auch noch mit deutlich mehr Laufen, denke mal das wird beim 65nm nicht so groß anders sein.
 
mein alter X2 4400+ s939 läuft mitlerweile seit fast drei jahren auf 2,6ghz@1,55v unter luft...idle 40°, last 70°...hab das system
vor etwas über einem jahr an nen kollegen verkauft und ihn gewarnt das, das eventuell nicht mehr lange läuft bei den einstellungen,
aber er wollte das ich alles so lasse wie es bei mir lief...bin mal gespannt wie lange das so noch überlebt!
 
Also selbst mein erster AMD Athlon Slot-A mit 800MHz lebt noch und tut seine Dienste als Internetrechner bei meinen Eltern. Meinen Opteron habe ich nie übertaktet, weil der Zalmankühler ihn nicht hätte kühl halten koennen, mehr als max 40° im Idle mute ich meinen CPU's nicht zu.
 
Um nochmal auf die Frage mit der maximalen dauerhaften Spannung zurückzukommen: Ich würde max 1,45 - 1,5 dauerhaft geben.
 
Fatso.. also ich muss ab 3,6 ghz schon an der Spannungsschraube drehen.. ab 3,9 müsste mann dann über meine selbstgesteckte grenze von 1,35 Volt gehen und das ist es mir net wert :d da meine Temps bei 1,35 Volt aber absolut okay sind mach ich mir da keinen kopf :d
 
Um nochmal auf die Frage mit der maximalen dauerhaften Spannung zurückzukommen: Ich würde max 1,45 - 1,5 dauerhaft geben.

Aber nur bei 65nm, und dann finde ich das schon recht viel. Man muss auch die Temp im Auge behalten... Also ich hab bei 65nm meistens ca. 1,35V, bei 45nm ca. 1,29-1,31V. Damit fühle ich mich wohl.
 
Pauschal kann man sagen, dass wenn man die Spannung nicht erhöht, und die Temperatur eine gewisse Grenze (z.B. 60°-65° C bei 65nm Core2's) nicht überschreitet, eine Verringerung der Lebensdauer faktisch nicht gegeben ist (vielleicht von 12 auf 11 Jahre, aber wen stört das schon).

Ebenso kann man sagen, dass der Zuwachs an Leistungsaufnahme irrelevant ist. Eine CPU verbraucht bei gleichem Takt mehr Strom, je heißer sie wird, und je mehr Spannung anliegt (was übringends nochmal die Temperatur relativ stark steigert). Bei einer puren Takterhöhung steigt der Stromverbrauch (und Temperatur) fast linear an (aber nicht prozentual 1:1 zur Takterhöhung, sondern etwas weniger). Allerdings ist die CPU im Gesamtsystem nicht der größte Verbraucher (es sei denn man betreibt einen Quadcore mit Onboardgrafik... :fresse:)

Wenn du also deine CPU im Rahmen der Standardspannung moderat hochtaktest, und der Wärmetauscher weiterhin die nötige Kühlleistung bringt, spricht also so gut wie gar nichts dagegen... vor allem, wenn es wie beschrieben tatsächlich einen so großen Unterschied bei den verwendeten Anwendungen macht!

Mein E6600 läuft momentan mit 3,0 GHz (Standard: 2,4) bei Standardspannung von 1.25 V, und wird bei maximaler Systemlast 60°C warm (wenn die Grafikkarte auch noch heizt, dann 62°C). Mit diesen Einstellungen bin ich sehr zufrieden, ohne der CPU wirklich etwas zuzumuten. Auch das Mainboard (was man nicht vergessen sollte) ist nur moderat übertaktet, und die Northbridge wird nur 45°C warm.
 

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