Ja ich habe durchaus Spaß am Leben, keine Angst
Das Problem lässt sich nicht lösen, wenn wir uns in die Unternehmer hineinversetzen, die sollten sich lieber mal in uns hineinversetzen...
Übrigens, um beim Thema zu bleiben: Ein Unternehmen kauft doch, um den Gewinn zu maximieren, dort ein wo es am billigsten ist.
Und um den Gewinn dann noch weiter zu steigern, hindert es den Kunden dann daran, genau das gleiche zu tun.
Beispiel Spiele: Software-Entwicklung ist teuer hier (weiß ich, bin selbst einer), also was macht der PowerPoint-Folienmaler dem Management für einen Vorschlag?
Richtig, die eigentliche Arbeit wird in Billiglohnländer wie Indien, Rumänien, Ungarn etc. ausgelagert (der Wasserkopf bleibt natürlich hier).
Was machen Industrie, Kleidungshersteller und Konsorten? Richtig, sie kaufen Rohstoffe oder Halbzeuge dort ein wo es am billigsten ist (oder lassen komplett dort produzieren), und die Qualität gerade noch so passt (China, Bangladesh etc.).
Das ist auch alles schön und legitim, schließlich leben wir ja im Zeitalter der Globalisierung und Freien Marktwirtschaft.
Aber eben nur für die "Großen", der Endverbraucher darf das natürlich nicht dürfen.
Denn wo kämen wir denn hin, wenn wir Verbraucher hier in Deutschland nur noch die Hälfte oder sogar noch weniger für ein bestimmtes Produkt bezahlen würden, nur weil es eben in Bangladesh so viel billiger ist (trotz eventuellem Einzelimport).
Du siehst doch bestimmt selbst, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird.
Dem Unternehmen wird zugestanden, dort zu produzieren und dort einzukaufen wo es am billigsten ist, schließlich müssen die armen Leute im Unternehmen ja auch von irgendwas leben, versetz dich doch mal in deren Lage usw...
Aber was ist mit dir, dem Verbraucher? Du willst doch bestimmt auch möglichst wenig zahlen, und du weißt, haargenau das gleiche Produkt kostet wo anders viel weniger.
Und du musst ja schließlich auch von irgendwas leben und bist garantiert froh, wenn du irgendwo was sparen kannst.
Oder suchst du dir auf Geizhals immer den teuersten Anbieter raus, damit die armen Leute dort was verdienen?
Dass Unternehmen Gewinn machen müssen und nicht die Heilsarmee sind ist mir vollkommen klar, keine Sorge.
Aber deshalb sollten sich die Unternehmen mal in ihre Kundschaft versetzen, schließlich finanziert die mit dem Konsum ihrer Güter die dicken Gehälter der Top-Manager...
Die Unternehmen sind schließlich darauf angewiesen dass ihre Produkte gekauft werden, also könnte man sie doch wenigstens gut behandeln.
Stell dir vor du gehst in einen Laden und willst was kaufen. Der Verkäufer knallt dir irgendwas auf die Theke und sagt "Da, bezahl und dann mach dich vom Acker".
Da gehst du doch sicher kein zweites Mal hin, sondern suchst dir einen anderen Laden, wo du freundlich beraten und gut bedient wirst.
Aber bei DVDs, Spielen etc. nimmt es jeder klaglos hin dass er vom Hersteller so behandelt wird, und kauft beim nächsten mal wieder.