@Eddy: Dir ist der alte PowerMacG5 doch sicher bekannt - oder? Dann weißt du auch, dass für einen geschlossenes Wakü System nicht zwingend ein AB von Nöten ist. Wenn ihr das in ähnlicher Weise wie Laing/Delphi damals gelöst habt, ist das ne feine Sache, aber dann wäre es ein Drucksystem, was angesichts der Modularität eigentlich nicht sein kann.
Unter der Annahme, dass ihr weiter auf eine Kreiselpumpe setzt, worauf ja nach dem verbalen Zurückrudern nach den ersten anders artikulierten Infos zu schließen ist, ergeben sich zusammen mit den bislang gelieferten Infos nicht allzu viele Möglichkeiten. Es ist ja auch nicht das Erste mal, dass der Einlass über die Kühlstruktur realisiert wird. Beim
Swiftec Apogee Drive (afaik auch bei den neueren Versionen) wurde es z. B. auch so gemacht. Ob nun direkt oder so wie bei Swiftec im Stile eines kombinierten Mikrosturktur-Gleitschicht-Kühlers ist eher ne Detailfrage, die aber für das Geräuschniveau durchaus wichtig sein kann. Das Dilemma dabei ist eben, dass wenig Widerstand meist eine Tendenz zu schlechter Kühlleistung bedeutet und viel Widerstand die Zuströmung zur Pumpe behindert. Bei großen Pumpen kann das so weit gehen, das sie kavitieren, aber das ist hier wohl eher nicht zu erwarten - dafür haben Wakü-Pumpen einfach nicht genug Power.
Ob diese Bauweise aber prinzipiell funktioniert ist jedenfalls nicht die Frage - nur ob sie gut funktioniert und was bei eurer Version ausschlaggebend dafür ist, dass sie leise bleibt ist interessiert mich. Mir würde schon der grundlegende Gedankengang reichen. So kann man vllt. auch besser einschätzen, was ihr unter leise versteht. Wenn ihr das gut gelöst habt ist das doch klasse! Und ich kann mir wie gesagt gerade für den Fall eines Graka-Kühlers, der große Flächen u. U. inkl. HBM-Speicher abzudecken hat, durchaus vorstellen, dass das kühltechnisch auch gar kein schlechter Ansatz ist (für eine CPU eher weniger). Es gibt diverse Lösungen wie man das im Detail umsetzen kann - sowohl einfache wie auch komplizierte. Nichts desto trotz hat diese Bauweise eben auch gewisse systematische Nachteile (hat die übliche Bauweise auch, aber eben in anderer Ausprägung). Es wäre interessant gewesen, ob das bedacht wurde, oder ob gegebenenfalls sogar Abhilfemaßnahmen eingebaut sind.
Was Pumpen und ABs betrifft: Eine Kreiselpumpe kann im geschlossenen Kreislauf lediglich keine Luft ansaugen (wobei auch das ab gewisser Dimensionen, Antriebskonfigurationen und Leistungen möglich ist, aber das spielt für den Einsatzfall einer Wakü keine Rolle). Wenn aber auf der Saugseite Wasser steht und auch welches mit verhältnismäßig wenig Strömungswiderstand nachfließen kann und außerdem auch das Spiralgehäuse mit Wasser gefüllt ist, bringt sie unabhängig vom Vorhandensein eines AB vor dem Einlass den Kreislauf in Bewegung. Für diese Voraussetzungen kann auch anders als mit einem AB direkt vor dem Einlass und über der Pumpe gesorgt werden. Schau dir z.B. mal ein Heizungssystem an. Das sitzen auch keine Behälter vor den Pumpen
. Der Volumenausgleich aufgrund der thermischen Ausdehnung erfolgt da eben mit Hilfe von Membranausdehnungsgefäßen. Auch ein klassischer AB ohne Medientrennung muss aber nicht zwingend über der Pumpe sitzen - er muss auch nicht direkt vor der Pumpe sitzen, aber diese Punkte machen es in einem klassischen Kreislauf eben ungemein leichter den Kreislauf zu befüllen und zu entlüften. Man kann und konnte bei Waküs auch schon immer ganz ohne AB oder allenfalls mit eine kleinen Luftblasse in einen toten Ast auskommen. Es ist nur alles andere als komfortabel und benutzerfreundlich - zumal man zumindest mit PVC-Schläuchen auch vergleichsweise hohe Diffusionsverluste abfangen muss, wenn die Wartungszyklen nicht überhand nehmen sollen. Was es hinsichtlich der Pumpe im Zusammenspiel mit dem AB lediglich zu vermeiden gilt, ist ein Luftvolumen direkt hinter dem Auslass der Pumpe, ohne zuvor bereits eine Drossel in Form eines nennenswerten Strömungswiderstands zu platzieren. Das wäre sonst äußerst ineffektiv, aber das habt ihr ja hoffentlich anders gelöst. Du musst schon verzeihen, dass man auf diese Weise nachbohrt und versucht mehr heraus zu finden, wenn die Infos so dünn gesät werden
. Ich kann mir aber anhand der bisherigen Aussagen inzwischen denke ich schon grundlegend vorstellen wie der innere Aufbau aussieht. Nichts desto trotz bin ich gespannt auf die Umsetzung im Detail.
Aber noch ein grundsätzliches Anliegen:
Natürlich bist du primär Verkäufer, und bist vllt. technisch nicht ganz so bewandert (kein Vorwurf - ich kenne mich im Marketing ja z. B. auch nicht so gut aus), aber in den Foren geht´s eben nicht immer nur um´s Geschäft
. Zumindest sollte man diesen verständlichen und ja auch notwendigen Hintergedanke vllt. nicht immer so deutlich durchblicken lassen. Hier gibt es auch nach wie vor viele Leute, die sich gern mit der Technik auseinander setzen, etwas davon verstehen oder verstehen wollen, und wissen wollen wo Vor- und Nachteile neuer Produkte liegen. Wie du richtig erkannt hast gibt es natürlich in den Foren mehr davon als wenn ihr euren gesamten Kundenstamm betrachtet. Wenn nun aber die öffentlichen Infos spärlich sind, wird eben genau in den Foren gefragt, nachgebohrt und auch konstruktive Kritik geübt - das sollte aber, und das solltest du wissen, bei den Verkäufern nicht gleich zu leicht entnervten Reaktionen führen
- vllt. hab ich das auch falsch interpretiert, aber es hat mir einfach den Anschein, als reagierst du schon beim Hauch von potentieller Kritik manchmal recht dünnhäutig. Das macht imho nicht unbedingt den besten Eindruck und auch wenn ihr vllt. viel vom ein oder anderen Teil verkauft was nicht unbedingt den erwünschten Zuspruch in den einschlägigen Foren erfährt - hier und anderswo posten dennoch viele Multiplikatoren, die durchaus einen Einfluss auf den Verkaufserfolg vieler Produkte, ja des ganzen Marktes haben
. Zum Beispiel die spontanen Rufe nach einem Bundy-Review hier im Thread oder nach mehr Infos in anderen Produktthreads, sind doch völlig normal. Man muss auch nicht bei der leisesten Kritik gleich behaupten es würde nur das Negative gesehen
. Aber du musst zugeben, dass eben auch bei Leibe nicht alles Gold ist, was ihr an glänzenden Produkten anzubieten habt.
Wenn ihr euch allerdings nur noch darauf fokussiert, zu produzieren und zu promoten, was sich gut in Massen absetzen lässt, mag das zwar kurzfristig wirtschaftlichen Erfolg versprechen, aber ihr lauft Gefahr den Ast abzusägen auf dem ihr sitzt, wenn ihr die Basis verhungern lasst. Auch wenn speziell du ja in letzter Zeit sehr aktiv geworden bist in den einschlägigen Foren, muss ich trotzdem sagen, dass zumindest mir leider oft die Substanz fehlt bei den Produktvorstellungen. Wie wäre es, wenn ihr auch die Technik- und Detail-Fraktion wieder ein bisschen mehr miteinbeziehen würdet?
Aus Kundensicht - egal ob Mainstream oder Enthusiast - interessieren die Verkaufszahlen von Herstellern oder Händlern eben herzlich wenig
. Ihr seid nicht Apple - wo das, aus mir unerklärlichen Gründen, vllt. Ansatzweise so sein, oder bereits gewesen sein mag. Was interessiert ist das Produkt selbst, dessen Eigenschaften technischer oder optischer Natur und bei manchen primär, bei anderen auch eher sekundär, sicher die Kosten, aber essentiell wichtig ist erst mal, was die Produkte für die individuellen Zwecke der Kunden zu bieten haben - auch wenn Letztere vllt. nicht ganz exakt dem entsprechen was man sich da als Hauptzielgruppe vllt. ausgemalt hat (und was es vllt. sogar den reinen Verkaufszahlen nach sein mag). Das muss imho aber auch fundiert untermauert werden, wenn sich das Ganze nicht mehr nur nach Marketing anhören soll. Dass es bei Wakü-Produkten auf Kundenseite durchaus sehr unterschiedliche Prioritäten gibt und, dass nicht jedem gefällt was sich vllt. in der Masse gut verkaufen mag, sollte dir schon mal aufgefallen sein. Zwar kann ich verstehen, dass du aus der Marketingperspektive die Dinge lieber nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertest, aber wenn du dich mal wieder zurück in die Kundensicht versetzt, sieht das ein wenig anders aus. Die Masse der Kunden ist die eine Sache, die Leute die sich damit intensiver beschäftigen eine andere - das siehst du schon richtig, aber ohne Letztere ist das Ganze Thema eben auch viel weniger attraktiv
. Es gab schon andere Branchen wo das vergessen wurde - und es war langfristig oft nicht zu ihrem Besten.
Danke übrigens für das Feedback bezüglich der Einzel GPX-Pro
. Dann besteht ja noch Hoffnung für meine Ambitionen damit. Müssen ja sowieso erst mal paar Grakas mit Kühlkörpern versorgt sein die in Frage kämen. Mal sehen, vllt. kauf mir auch erst mal ne komplette GPX-Pro und schau wie sich die überflüssigen Teile so verkaufen lassen. Ich persönlich finde die GPX-Pro wie gesagt nach wie vor sehr interessant und kann mir dank deiner Infohäppchen jetzt schon etwas besser vorstellen wie es darin ausschaut. Das GPX-System finde ich insgesamt nach wie vor sehr löblich weil es zumindest vom Prinzip her Ressourchenschonend ist. In diesem Sinne bleibt zu hoffen, dass der GPX-Pro Serie eine langer Produktlebenszyklus beschert sein wird, wenn sie tatsächlich die hoch gesteckten Erwartungen erfüllt. Dann könnte sich das mit den austauschbaren Kühlkörpern auch für den Kunden mal rentieren
.
PS: Vielleicht solltet ihr euch mal so eine Magicool DCP450 kommen lassen. Geräuschtechnisch und von den Vibrationen her kann man die aktuell schon durchaus als Top-Benchmark gelten lassen (sogar schon bei voller Drehzahl ist sie dahingehend hervorragend) und die Streuung in Bezug auf diese Eigenschaften ist scheinbar auch deutlich geringer als bei anderen Pumpen dieser Preisklasse. Qualitativ, besonders in Punkto Dichtungen - naja, das ist ne andere Sache, obwohl man da auch Glück haben kann...