Spotify erhöht Umsätze, verdoppelt aber die Verluste

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Denkt man an erfolgreiche und beliebte Anbieter von Musikstreaming,kommt wohl den meisten als erstes der Name Spotify in den Sinn. DochErfolg in ökonomischer Hinsicht ist Spotify weiterhin nichtbeschert: Zwar zählt der schwedische Anbieter mittlerweile rund 50 Millionen zahlende Abonnenten, trotzdem fährt das Unternehmen immerhöhere Verluste ein. So konnte Spotify seinen Umsatz im vergangenenJahr zwar auf rund 2,9 Milliarden Euro steigern, parallel verdoppelten sichaber die operativen Verluste. Demnach habe Spotify laut Schätzungenzwischen 300 bis 400 Millionen Euro Verlust eingefahren. 2015 waren esnoch ca. 184 Millionen Euro Verlust bei einem Umsatz von ca. 1,9 Milliarden...

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Hört sich fast nach Insolvenz an.
 
Hört sich auf gar nicht gut an. Mal sehen wie es da weiter geht
 
Wow - hätte ich jetzt nicht mit gerechnet. Woran liegt das?
 
Ich würde ja was zahlen. Aber nur für verlustfreie Musik 5€ bis maximal 10€ pro Monat.
 
Ich würde ja was zahlen. Aber nur für verlustfreie Musik 5€ bis maximal 10€ pro Monat.

5€ im Monat für verlustfreie Musik. Wenn man bedenkt, dass viele einzelne Download-Alben schon das Doppelte kosten und trotzdem viele Indie-Bands nicht davon leben können, dann ist die Aussage schon ziemlich unverschämt, findest du nicht?
 
Finde ich nicht. Ich finde, dass 10€ für das Album schon sehr wenig sind. Das kann ich unendlich oft anhören, weil es mir dann gehört, und brauche kein Abo. Ich habe im letzten Jahr das neue Metallica-Album geschenkt bekommen, die Deluxe-Edition gibt es aktuell für ca. 17€. Andere "Ausgaben" für Musik hatte ich nicht. Das macht pro Monat 1,42€, die die Musikindustrie nicht hätte, wenn es mich nicht gäbe. Das bedeutet, dass sie bei 5€ pro Monat ihren Umsatz bei mir schon auf 350% steigern könnte. Vor einigen Jahren habe ich auch eine komplette Sammlung aller bis dahin veröffentlichten Green Day-Alben gekauft. War auch viel billiger als so ein Abo.

Um jetzt mal bei anderen Leuten einen angemessenen Preis zu ermitteln, müsste man auch wissen, was der durchschnittliche Deutsche so etwa ausgibt. Aber ich kenne mehrere Leute, die wahrscheinlich 0€ pro Jahr für Musik ausgeben, also mit 5-10€ kommt man meiner Meinung nach gut hin, wenn sich dafür dann sehr viele auch das Abo holen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde schon, 20-30€ darf so ein Abo schon kosten im Monat.
Da gibt es sicherlich verschiedene Ansichten. Bei dem Preis würde ich dann schon langsam überlegen, komplett auf Musik von anderen zu verzichten und nur noch selbst welche zu machen.
 
Bei dem Preis würde ich dann schon langsam überlegen, komplett auf Musik von anderen zu verzichten und nur noch selbst welche zu machen.
Wtf?

Du bist schon eine sehr eigenartige Person...
Auf der einen Seite immer der erste Systemkritiker sein und dabei große Unternehmen nieder zu machen und auf Comminityprojekte bestehen, bla bla.. und dann solche Geizkragen-Sprüche rauslassen und für nichts zahlen wollen.
Bzw. jetzt erst verstehe ich so sehr wieso du verrückt nach Open-Source bist.
Wie Wirtschaft funktioniert scheint dir aber nicht bewusst zu sein.
 
Der logische Schritt wäre für spotify, die freien Nutzer weiter einzuschränken.
 
Nun ja, die Zeiten haben sich halt geändert. Wo man früher noch ein Medium brauchte (aka Schallplatte, CD usw) fällt das jetzt komplett weg.

Von den 15 € die du für ne CD bezahlt hast, gingen 2 € für die Materialkosten drauf und der Rest war Abgabe an Rechteverwerter, von denen der Künstler - wenn er Glück hatte, nen Euro gesehen hat.

Hier zu sagen, dass ne Band von 10 € nicht leben kann ist etwas utopisch, wenn es früher von einem Euro ging.

Es sieht eher so aus: Die Musikindustrie hat sich fett gefressen und beharrt auf ihren klassischen Verwertungsmethoden, wodurch es den Künstlern kaum noch möglich ist überhaupt von der Mukke zu leben.

Bands die sich angepasst haben und ihre Musik selbst vermarkten, haben zwar weniger Verkäufe, kommen unterm Strich aufs gleiche raus, weil sie pro verkauftem Album halt ein Vielfaches an Einnahmen haben.

Und genau das würde ich den Bands auch empfehlen: Werft die alten Fesseln ab, vermarktet euch selbst (so schwierig ist das nicht, auch wenns am Anfang etwas "Neuland" ist) und erhaltet direkt die 10 Flocken von euren Kunden.

Ist natürlich schwer in der heutigen Zeit da überhaupt ein Bein in die Tür zu bekommen - aber so sieht der Markt halt aus.

Ich persönlich würde auch nicht mehr als 5€ im Monat für Mukke zahlen - vor allem im Vergleich mit der Zwangsabgabe für die GEZ, wo ich für rund 10 € die ganzen ÖR bekomme (und die mit knapp 50% Überschuss arbeiten).

Bekommt eurer Geschäftsmodell so zum laufen, dass der Kunde für 5€ im Monat eurer ganzes Leben finanzieren kann. Dafür muss der ganze Verwertungsballast entschlackt werden. Macht ihr das nicht: Pech. Andere Industriezweige bekommen das auch hin und in der Musikindustrie ist das zusätzlich mega-einfach, weil bereits die ganze Infrastruktur von anderen Leuten aufgebaut worden ist. Warum das nicht schon vor 10 Jahren passiert ist, ist mir schleierhaft - da wurden aber noch Millionen von Euros ausgegeben, um den Pferdewagen zu retten um das Auto zu verbieten.
 
Nun ja, die Zeiten haben sich halt geändert. Wo man früher noch ein Medium brauchte (aka Schallplatte, CD usw) fällt das jetzt komplett weg.

Von den 15 € die du für ne CD bezahlt hast, gingen 2 € für die Materialkosten drauf und der Rest war Abgabe an Rechteverwerter, von denen der Künstler - wenn er Glück hatte, nen Euro gesehen hat.

Hier zu sagen, dass ne Band von 10 € nicht leben kann ist etwas utopisch, wenn es früher von einem Euro ging.
Wobei sich das mit Spotify ja nicht geändert hat. Die haben meistens doch noch immer keinen direkten Kontakt mit den Künstlern, sondern es geht wie bisher weiterhin über "Rechteverwerter", oder irre ich mich?

Wer das Glück hatte, sich selbtsständig vermarkten zu können, konnte auch früher mit viel weniger auskommen, nur war und ist es wohl nicht so einfach in diese Position zu kommen.

Ich persönlich würde auch nicht mehr als 5€ im Monat für Mukke zahlen - vor allem im Vergleich mit der Zwangsabgabe für die GEZ, wo ich für rund 10 € die ganzen ÖR bekomme (und die mit knapp 50% Überschuss arbeiten).
Naja, wir haben aber ja auch die Zahlen von Spotify auf dem Tisch - 2.9 Mrd Umsatz. Die Ausgaben für die Musiker und alles drum und dran sind jedoch höher - > Verlust :/
Möglicherweise ist Spotify inefizienter als die ÖR und das Geld versickert irgendwo, halte ich aber irgendwie für recht unwahrscheinlich.

Spotify hat zwei Möglichkeiten - entweder die Bezahloption muss signifikant teurer werden, oder sie müssen das Gratisangebot einschränken (damit irgendwann halt alle zahlen, wie beim GEZ).
Was und ob das gelingt, ist die Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei sich das mit Spotify ja nicht geändert hat. Die haben meistens doch noch immer keinen direkten Kontakt mit den Künstlern, sondern es geht wie bisher weiterhin über "Rechteverwerter", oder irre ich mich?
Nope, genau deshalb pfeifen die Künstler ja aus dem letzten Loch. Ist korrekt.

Wer das Glück hatte, sich selbtsständig vermarkten zu können, konnte auch früher mit viel weniger auskommen, nur war und ist es wohl nicht so einfach in diese Position zu kommen.
Ebenfalls korrekt. Es ist deutlich schwieriger (relativ betrachtet, absolut natürlich nicht) sich über Facebook, Youtube und in den wenigsten Fällen über Musikplatformen direkt zu vermarkten, als wenn ein Publisher sich drum kümmert. Der macht heutzutage aber auch nicht mehr als das Produkt in den Katalog zu werfen und dann über nen Algo Werbebanner im Netz zu verteilen. Das könnte eine Band auch selbst machen. Ist halt natürlich mit etwas mehr Aufwand verbunden, sich 24h vor die Kiste zu hocken und bei den diversen sozialen Platformen die Werbung direkt zu schalten. Und wer es gratis will, benutzt halt die sozialen Medien direkt mit Hilfe der Mundpropaganda. Toll ist das nicht, unterm Strich aber genauso effektiv.



Naja, wir haben aber ja auch die Zahlen von Spotify auf dem Tisch - 2.9 Mrd Umsatz. Die Ausgaben für die Musiker und alles drum und dran sind jedoch höher - > Verlust :/
Möglicherweise ist Spotify inefizienter als die ÖR und das Geld versickert irgendwo, halte ich aber irgendwie für recht unwahrscheinlich.

Ich ebenfalls. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine reine Internetplatform mit schlanker Vermarktung ineffizienter sein soll, als der Moloch aus den ÖR. Ich vermute, dass hier der größte Kostenfaktor die Verwerter sind, die von Spotify so viel abzapfen, dass die damit ihre eigene Platform schaden. Wundern würde es mich nicht, denn das haben die in der Vergangenheit schon mehrfach gemacht - siehe GEMA. Zum Glück haben die ihr Monopol unterm Arsch weggezogen bekommen. Die GEMA-Vermutung ist zu mindest bei CDs weg - existiert aber noch bei öffentlichen Auftritten. (Dem Standbein, bei dem die Künstler überhaupt noch was verdienen - was schon böse klingt. Hier ist ne Band kaum was anderes als ein Wanderzirkus, der für nen Apfel und nem Ei durch Land tuckert um das Geld für das nächste Studioalbum aufzutreiben)

Spotify hat zwei Möglichkeiten - entweder die Bezahloption muss signifikant teurer werden, oder sie müssen das Gratisangebot einschränken (damit irgendwann halt alle zahlen, wie beim GEZ).
Was und ob das gelingt, ist die Frage.
Oder man kickt die Verwerter aus der Platform, vermarktet die Künstler direkt und spart sich 80% des Overheads. Das gesparte Geld wird zu gleichen Teilen auf Spotify/Künstler aufgeteilt und auf einmal könnten beide von leben.

edit: 80% ist natürlich nur geschätzt, bei den Zahlen da oben bin ich damit aber wohl nicht weit ab vom Schlag. Ändert natürlich nix dran, dass es nur eine Schätzung ist. Ich arbeite nicht bei Spotify und kann mich deshalb auch nur an Vermutungen entlang hangeln, die halbwegs logisch erscheinen - aus Mangle an Begründungen die *noch* logischer klingen. Denn seien wir mal ehrlich: Welcher Faktor neben Verwerteroverhead soll denn sonst noch die Kosten in die Höhe treiben? Serverkosten? Spotify-Mitarbeiter? Kann ich mir beides nicht vorstellen.
 
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Oder man kickt die Verwerter aus der Platform, vermarktet die Künstler direkt und spart sich 80% des Overheads. Das gesparte Geld wird zu gleichen Teilen auf Spotify/Künstler aufgeteilt und auf einmal könnten beide von leben.
Das würde allerdings nur Sinn machen wenn sie davon ausgehen könnten dass dann viele der grossen Studios einlenken würden. Fürchte aber dazu hat Spotify nicht die Marktmacht und denke nicht dass sie nur noch Indie-Musiker beschäftigen wollen.
Das ist sicher ein denkbares Geschäftsmodell und vieleicht erscheint sowas mal auf dem Markt, falls es das noch nicht gibt (hab ka. von der Branche), nur sind damit Milliardenunsätze wohl sehr schwer zu erreichen womit das ein Rückschritt für Spotify wäre.
In Zeiten des billigen Geldes (was mindestens noch 1-2 Jahre anhalten wird) sind Umsätze erstmal wichtiger als Gewinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm... ja. Die meisten Künstler sind so abhängig von ihren Verwertern, dass die da ohne weiteres auch nicht mehr von weg kommen.

Tja, ist halt historisch gewachsen und der Moloch bricht unter seinem eigenem Gewicht zusammen. Und ganz ehrlich: Hab ich auch kein Problem mit. Für die Verwerter hab ich nicht wirklich ne Trauerträne übrig.
 
Da gibt es sicherlich verschiedene Ansichten. Bei dem Preis würde ich dann schon langsam überlegen, komplett auf Musik von anderen zu verzichten und nur noch selbst welche zu machen.

Omg, ich glaube ich sammle langsam mal deine Aussagen in den Threads...
 
Kannst Du ruhig machen. Ich habe jetzt seit ca. 2-3 Monaten nur ab und zu meine CDs gehört um damit zu üben. Aktuell kommt sowieso kaum noch Rockmusik heraus, die Zeiten sind vorbei - somit ist mein Musikrepertoire sowieso vor allem aus den 80ern. Bei dem Zeug, was mittlerweile kommt, denke ich vor allem an Schlaftabletten, statt Action und Höhenflug. Es würde mir halt keinen echten Mehrwert bringen, irgendein Abo über 10€ abzuschließen, ist einfach so. Das heißt nicht, dass jemand anderes, für dessen Einkommen das eventuell noch verhältnismäßig wenig Geld ist, oder der die aktuelle Musik total chillig und easy für sein gestresstes Hirn findet, dafür mehr ausgeben würde, weil er vielleicht auch viel mehr Auswahl hat.
 
Kannst Du ruhig machen. Ich habe jetzt seit ca. 2-3 Monaten nur ab und zu meine CDs gehört um damit zu üben. Aktuell kommt sowieso kaum noch Rockmusik heraus, die Zeiten sind vorbei - somit ist mein Musikrepertoire sowieso vor allem aus den 80ern. Bei dem Zeug, was mittlerweile kommt, denke ich vor allem an Schlaftabletten, statt Action und Höhenflug. Es würde mir halt keinen echten Mehrwert bringen, irgendein Abo über 10€ abzuschließen, ist einfach so. Das heißt nicht, dass jemand anderes, für dessen Einkommen das eventuell noch verhältnismäßig wenig Geld ist, oder der die aktuelle Musik total chillig und easy für sein gestresstes Hirn findet, dafür mehr ausgeben würde, weil er vielleicht auch viel mehr Auswahl hat.


Früher war wie immer alles besser. ;)

Im moment kommt viel Rock-Musik raus, sie ist nur nicht in den Charts.
Und wo findet man sie? Genau bei Streaminganbietern wie Spotify.
Wenn es für dich passt schön, aber mindestens 99% der Menschen ticken nicht so.
 
oooverclocker schrieb:
...Bei dem Preis würde ich dann schon langsam überlegen, komplett auf Musik von anderen zu verzichten und nur noch selbst welche zu machen.
Aber auch Dein Casio musste erstmal kaufen...
 
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