Die Aussage ist mehr als qualifiziert, weil deine nämlich jedweder Realität widerspricht, bzw die Aussage des Redakteurs korrekt.
Seit geraumer Zeit, von der du hier sprichst, heißt Jahre. Und nicht, wie du und evtl. die Telekom Woche oder Monate. Genauso das ausschließlich, auch total vorbei an der Realität.
Deiner Aussage nach hätte die Telekom ab 2010 anfangen müssen massiv LWL auszurollen. Und seit ~2014 nur noch LWL.
Beides ist nicht der Fall. Jetzt erst, wo das Thema in der Öffentlichkeit und in den Orten so bekannt ist, lässt sich Telekom dazu breitschlagen dies zu tun. Und breitschlagen ist genau das richtige Wort.
Nen Arbeitskollege hat so um 2014 rum neu gebaut, in einem Neubaugebiet. Was, VDSL wollt ihr haben? Nee, das geht so nicht... (LWL? Was das denn, so was kennen wir nicht, übertrieben gesagt)
Anderer Kumpel, auch Neubaugebiet, auch aus der Zeit. Was, LWL? VDSL? Hä? Die Telekom liefert ihnen bis zu 6mbit. 50MBit in .de Initiative? Kennen wir nicht.
Was braucht man für nen LWL Infrastruktur für ne Ahnung? Leitungen einbuddeln, auf nem Kasten auflegen, aktive Geräte auf beiden Seiten aufstellen, fertig. Technik ist älter als hier die meisten User. Keine Raketenwissenschaft, Garnichts.
Und verstehen warum etwas bei der Telekom gemacht wird, ist noch einfacher. Dazu geht man in die Kaufmannausbildung 1. Lehrjahr. Dort lernt man, dass wir in einer monetär Gesellschaft leben. Und die Telekom, auch wenn sie immer gerne andere Gründe anführt, arbeitet genau nach dem Prinzip. Wenn sie der Meinung ist, es rechnet sich etwas für sie nicht, dann machen sie es nicht.
Kann man ihr grundsätzlich nicht verübeln. Dann hätte man aber schon vor 10Jahren mit der Politik zusammenarbeiten können um dort eine Lösung zu finden. Initiative Deutschland goes LWL.
Aber nein, darauf hat man auch keine Lust, weil auch das wieder Geld, weil Mitarbeiter kostet. Ergo macht man lieber das, wo man am schnellsten DAS Geld sieht.
Unsere Politik ist an der Stelle sowieso der falsche Treiber, weil dort nur technische Amöben unterwegs sind. Denen reicht auch nen Fernschreiber aus. Dass sich die Welt aber in eine andere Richtung entwickelt, wurde nicht erkannt, weil man nicht die richtigen Fragen stellte oder die falschen Berater am Tisch hatte. Jeder 10 Klässler hätte denen verklickert, dass da irgendwas mit "Internet" im kommen ist.
Alles andere sind nur faule Ausreden.
Daher, hexcode, geht deine Aussage an der Realität mehr als vorbei.
Und das hat nichts mit Tcom bashing zu tun. Das geht auch an die Politik und die Regulierungsbehörde. Aber gerade die Telekom, als Tier 1 Carrier (ich brauche dir hoffentlich nicht zu erzählen was das bedeutet), sitzt an der Quelle der technischen Veränderung. Sie sieht den "gesamten" Internettraffic und kann damit Abschätzung und Entwicklungsprognosen treffen. Dazu hocken da ein Haufen Fachleute. Aber evtl. sitzen die auch auf der Leitung und sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Wenn man etwas wirklich will, dann geht vieles, man muss es nur machen und leider auch etwas Zeit und Ehrgeiz investieren.
Die Telekom hat viel zu lange an der Kupfertechnologie bei Neubauten gehangen. xDSL und die Derivate sind in jedem Fall eine Lösung, wenn man im Bestand ist, aber deren Zukunft ist sichtbar endlich. Auch da war aber wieder der monetäre Gedanke stark vertreten und keine Spur von Zukunftsorientierung oder "was ist das Beste für den Standort Deutschland".
Evtl. sollte man den BWLern bei der Tcom sagen, dass ein Technoligieland wie Deutschland ohne eine sehr gute IT-Infrastruktur keine Highendlöhne mehr zahlen kann und damit auch keine Internetanschlüsse.