Also ich muss hier mal mein Senf dazugeben.
Zunächst sollte man ein RAID nicht mit einer Datensicherung verwechseln!
Ein RAID1 (mit zwei Laufwerken) schützt beim Ausfall von exakt einer von zwei verbauten Festplatten vor Datenverlust und gewährleistet dabei einen unterbrechungsfreien Betrieb, nicht mehr und nicht weniger!
Das heißt ein RAID1 ist genau dann sinnvoll, wenn man erstens auch im Fehlerfall eine (zeitweilige) Unterbrechung der Datenverfügbarkeit bei einem Festplattendefekt nicht hinnehmen kann und zweitens die restliche Hardware so hochwertig ist, dass wahrscheinlich die mechanische Festplatte deutlich häufiger ausfällt, als alle anderen beteiligten Komponenten.
Deshalb halte ich (und auch viele andere Menschen die sich mit solcher Technik beschäftigen) ein NAS mit RAID1 im normalen Home-Umfeld für relativ witzlos. Da erstens ein zeitweiliger Ausfall des Datenspeichers nicht wirklich tragisch ist und bei diesen preiswerten Home-NAS-Systemen bis vielleicht 500 € (ohne HDDs) die Chancen für ein Defekt des NAS selbst, dessen Netzteil oder anderer Netzwerkinfrastruktur (z.B. Router, Switch) ähnlich wahrscheinlich sind wie ein Ausfall der HDD. Insbesondere wenn letztere nicht 24/7 läuft sondern aus Energiespargründen eher 19 von 24 Stunden im Spin-Down schläft.
Eine regelmäßige Datensicherung ist in jedem Fall dringend anzuraten, da insbesondere ein NAS auf Grund seiner ständigen Verfügbarkeit auch immer für Schäden aus Netzüberspannung anfällig ist (im Gegensatz zum per Schalterleiste abgeschalteten PC oder Notebook). Außerdem ist ein per Freigabe angebundenes NAS ebenso wie ein PC direkt anfällig für versehentliches Löschen von Daten, Kryptotrojaner und andere Viren.
Außerdem ist es bei einem RAID-Verbund meistens sehr kompliziert bis unmöglich die Daten von einer intakten, ausgebauten HDD an einem normalen PC auszulesen, wenn der RAID-Controller bzw. NAS im Eimer ist. Deutlich einfacher hat man es da mit einer Festplatte die ganz normal mit einem bekannten Dateisystem formatiert ist. Ext3/4 geht zur Not mit einem live-Linux vom USB-Stick.
Eine Datensicherung hat meiner Meinung nach auf einem Datenträger zu liegen, der nur während der Sicherung selbst mit dem produktiven System verbunden ist und wenn keine inkrementelle Sicherung gemacht wird muss zumindest ein Mensch vor der blinden Übernahme aller Änderungen checken, ob die Änderungen passen. In letzterem Fall würden z.B. versehentliches Löschen oder Massenhaft verschlüsselte Daten auffallen.
Der Betrieb eines Home-NAS ist für mich eher eine Frage der Bequemlichkeit und der Organisation von Daten. Eine zentrale Stelle für alle Daten, die auch immer an und erreichbar ist (ggf. auch übers Internet) macht vieles einfacher und man muss nicht mehr überlegen, auf welchem Gerät man welche Daten gespeichert hat. Sicher gibt es auch direkte Synchronisationsmöglichkeiten zwischen Geräten, aber diese setzen entweder voraus, dass beide Geräte eingeschaltet sind, oder aber nutzen Online-Cloud Speicher, was manchen Leuten garnicht behagt. Viele NAS-Systeme bieten eine solche ordnerbasierte Synchronisation mit sich selbst als zentrale Stelle was zumindest ich einem Cloud-Server in den USA vorziehen würde.
Auch ein 1-Bay NAS bietet diese Möglichkeiten und zu einem 2-Bay NAS würde ich für Home-Use nur greifen, wenn ich mit einer HDD mit dem Speicherplatz nicht mehr hinkomme, bzw. wenn es kaum noch einen Preisunterschied gibt.
Mfg Bimbo385
PS: Warum haben die an die DS119j nicht zumindest einen USB 3.0 für Backup drangebaut, ist doch so kaum zu gebrauchen...